Jump to content

Recommended Posts

  • Replies 194
  • Created
  • Last Reply

Top Posters In This Topic

Genau, solche Viecher meinte ich. Das es in der Steinzeit keine Dinosaurier mehr

garb, ist mir wohl bewusst. Vielmehr meinte ich eben jene ausgestorbenen Rassen,

oder die Vorgänger heute bekannter Spezies.

 

Nun, ich denke, das die Steinzeitler nur begrenzt "Artenforschung" betrieben haben

und eventuell (aus der Sicht eines Laien) nicht genau unterscheiden konnten, welches

Tier nun welches ist. Vielleicht hatten sie ein Verständnis frei nach dem Motto

"Das ist das Tier mit dem Rüssel. Das ist das Tier mit dem dicken Fell und das dahinten

ist das Tier, das gut schmeck". Glaube aber nicht, das der Steinzeitler wusste, das

es auf der Welt Yog-Sothoth nicht geben dürfte. Für ihn dürfte der gro?e Alte wie

ein seltenes und besonders grausiges Tier wirken... die Intensität einer heutigen

Begegnung mit dem Bälle-Ding dürfte aber nicht erreicht werden. Gut... der

gro?e Alte ist vielleicht ein schlechtes Beispiel, drum nehmen wir einfach mal

Shubb-Nigghurat.

 

Hmmpf. Hoffe ich konnte meine These einigerma?en klar ausdrücken. Die Wortwahl

dürfte nicht immer passend sein... Aber so war das in der Steinzeit ja auch ;)

 

Gru?,

Eibon

Link to comment
Share on other sites

Ich verstehe den cthuloiden Horror-Aspekt bei diesem Setting-Vorschlag nicht...

Woher sollen die Steinzeitmenschen Urzeit-Ungetüme von den gro?en Alten

unterscheiden, und warum sollten sie sich mehr vor diesen fürchten? Was ist mit

der Atmosphäre durch Kultisten? Wie soll man Spielern die ungestüme und

dunkle Kraft von Zaubern vor Augen führen, wenn sie nichtmal richtig verstehen,

wie Feuer gemacht wird? Und wie erklärt man ihnen kosmisches Grauen, wenn

sie nichtmal wissen, was die Sterne sind? Und was ich auch noch nicht verstehe

etcetcetc... Irgendwie ein seltsamer Settingvorschlag, wie ich finde.

 

Kann Dir da nur zustimmen. Halte das für schwierig bis unmöglich. Irgendwo gibt es dazu schon eine Diskussion, wei? aber momentan nicht, ob hier oder im alten Forum.

 

Matze,

zum Suchen zu faul

 

Link to comment
Share on other sites

  • 3 weeks later...

Hallo zusammen,

 

der folgende Kurzartikel stammt aus dem Newsletter von Bild der Wissenschaft:

 

"Meldung vom 20.09.2005

Rubrik: Anthropologie

Neandertalern auf den Zahn gefühlt

Das Zahnwachstum bei den Frühmenschen unterschied sich kaum von dem moderner Menschen

http://www.wissenschaft.de/wissen/news/257720.html "

 

Da sich anhand des Zahnwachstums wohl auch das restliche Wachstum bestimmen lä?t wurden die Neandertaler wohl nicht vorher gro?. Wie sich das kulturell ausgewirkt hat kann natürlich keiner sagen.

 

Gru? Jochen

Link to comment
Share on other sites

  • 2 years later...

Hallo zusammen,

 

Geo kompakt - Die Grundlagen des Wissens Nr.13

Die Steinzeit

 

Das Heft umfa?t sowohl Alt- als auch Jungsteinzeit. Ich habe mir das Heft auch gerade erst gekauft und kann deshalb noch nichts über die Artikel sagen.

Nach meinen bisherigen Erfahrungen mit den diversen Geo Heften hoffe ich aber wieder auf eine gehobene Qualität.

Mit Abbildungen von Fundstücken, Bauwerken und teilweise mit Fotos von Menschen die noch auf steinzeitlichem Niveau leben sorgen dafür das das Heft wieder ein Mal gut aussieht.

 

Gru? Jochen

Link to comment
Share on other sites

Wobei die Archäologie gerade in den letzten Jahren die alten Klischees von Keule und Fellumhang deutlich widerlegt hat, Anzeichen weisen sogar auf eine steinzeitliche Zivilisation hin. (Städte, Handelszentren, Seefahrt). Die Menschen der Steinzeit sind mit aktuell lebenden Naturvölkern kaum zu vergleichen.

d.h. bei einem Steinzeit-Setting mu? man entweder sehr gründlich den aktuellen Forschungsstand recherchieren, oder im vornherein auf ein "Steinzeit-Pulp" Setting setzen, wo man mit Klischees spielt, so wie in dem ersten erschienen Steinzeit-Rollenspiel (das ich leider nicht besitze).

 

Ich erinnere mich da unter anderem an einen Stummfilm aus den 20igern mit einem jungen Oliver Hardy als geplagten steinzeitlichen Kavalier (Brontosaurus, Keulen und Felle inklusive).

(Vor seiner Glanzzeit als "Stan & Ollie/Dick & Doof").

Link to comment
Share on other sites

Hallo Zodiak,

 

ich habe jetzt noch Mal genauer geschaut.

Der Artikel beschreibt nur ein heutiges Volk das eben ohne moderne Errungenschaften lebt.

Aber auch auf modernere Erkenntnisse wie die ersten Städte in der Jungsteinzeit wird eingegangen.

 

Ob und in welcher Form tatsächlich Parallelen gezogen werden kann ich noch nicht sagen.

 

Gru? Jochen

Link to comment
Share on other sites

  • 5 months later...

So, ich habe gerade diesen interessanten Thread gelesen und mehrfach mit den Augen gerollt. Ich habe zwar weder Ur- noch Frühgeschichte studiert, kann mich aber dunkel an Geschichte in der fünften Klasse erinnern.

 

Steinzeit ist nicht gleich Steinzeit.

Es gab die Altsteinzeit, die vielleicht noch am ehesten dem Klischee von den Ugga-Ugga-brüllenden keulenschwingenden Halbaffen entspricht, und die Jungsteinzeit, in der sich Dörfer, Ackerbau, Viehzucht und Handwerk sowie eine deutlich differenziertere Sprache und Areitsteilung innerhalb der Gesellschaft mit dem Sesshaftwerden entwickelten. Auch in der Jungsteinzeit waren nach wie vor Steine der grundlegende Werkstoff - daher der Name - und Metalle kamen erst deutlich später. Auch abzugrenzen sind diese neolithischen Siedlungsformen von den frühen Hochkulturen wie eben Sumerern und ?gyptern. Die gehen nämlich meines Wissens schon in Richtung Altertum und hatten wohl bereits Metall.

Und auch in der Altsteinzeit gab es mit Sicherheit mehr als nur die brüllenden Keulenschwinger. Die Sprache war wohl noch deutlich weniger komplex als in der Jungsteinzeit, und besa? mit Sicherheit Begriffe und Strukturen, die uns heute völlig unverständlich erscheinen mögen, aber für die lebensnotwendigen Dinge hat sie offensichtlich ausgereicht, sonst gäbe es uns heute nicht.

 

Ich denke au?erdem, dass man für die Kultur der frühen Menschheit gute Anregungen in Religion und Philosophie der nordamerikanischen Indianerstämme findet. Immerhin haben diese, obschon nomadisch lebend, eine recht eindrucksvolle Kultur entwickelt - und eine offenbar passable Sprache, wie ich hinzufügen möchte. Auch primitive Dschungelvölker in Afrika oder die australischen Ureinwohner, die, soweit ich wei?, auch nicht über Metalle verfügen, haben eine Sprache. Dabei stellt sich mir überhaupt die Frage, ob die Entwicklung der Sprache an sich nicht genetisch im Menschen verankert ist und immer, in jeder menschlichen Gesellschaft, zum Vorschein kommt. Natürlich nur in dem Ma?e, wie sie für die jeweiligen Umweltbedingungen und sozialen Umstände nötig sind. Wozu braucht ein Steinzeitmensch ein Wort für Binomialkoeffizient oder soziopsychologische Interferenzen? In "1984" wollte die totalitäre Regierung doch auch die Sprache umfassend reformieren, um ihre Ideologie durchzusetzen. Und mir fällt gerade ein, dass irgendein pazifischer Volksstamm in seiner Sprache keine Verben kennt. Trotzdem gibt es diese Leute noch heute.

Ich denke, an der Kommunikation innerhalb der Gruppe sollte es nicht scheitern, ein Steinzeitsetting aufzubauen. Natürlich kann es nicht realistisch sein, wenn man die Dialoge auf Deutsch hält, aber ist es nicht immer so, dass, je weiter man sich zeitlich von unserer Welt entfernt, sowieso die Realitätsnähe verloren geht? Cthulhu Dark Ages ist für uns nachvollziehbar, weil es sich im Prinzip in unserem Kulturkreis abspielt, nur halt vor tausend Jahren. Aber Cthulhu im alten China oder Japan oder gar bei den Atzteken wäre schon etwas vollkommen anderes, da flie?en doch immer Klischees rein. Und aufgrund der kulturellen Unterschiede kann eine realistische Kommunikation nicht wirklich imitiert werden. Denke ich.

 

Um die Indianer noch einmal aufzugreifen: Soweit ich die gängigen Cthulhu-Abenteuer in Amerika kenne (nicht wirklich gut, aber sei's drum), sehen die Indianer doch durchaus die Bedrohungen durch den Mythos als einen Teil ihrer Welt, den es zu meiden und notfalls zu bekämpfen gilt, eben als böse Geister. Ich glaube, mir spukt da "Das entsetzlich einsam gelegene Haus im Wald" im Kopf herum. Und eine direkte Konfrontation mit den bösen Geistern kostet wohl jeden Menschen seine geistige Gesundheit, nicht deswegen, weil es sie nicht geben darf, sondern einfach wegen ihrer abscheulichen, au?erdimensionalen Fremdartigkeit, die im für ein dreidimensionales Kontinuum geschaffenen menschlichen Gehirn einfach die Sicherungen durchbrennen lässt.

Ich bin mir nicht sicher, ob der STA-Verlust auch in den modernen Settings immer nur auf den Bruch mit dem rational-naturwissenschaftlichen Weltbild beruht. Es ist doch so, dass bei diesen Begegnungen grundverschiedene Welten aufeinanderprallen, und die andere ist halt einfach grö?er und stärker als wir armen kleinen Menschlein. Das Cthulhoide lässt sich also durchaus einbauen.

 

Ebenfalls gut finde ich den Gedanken, dass ja bereits verschiedene nichtmenschliche Hochkulturen auf der Erde existierten, als sich unsere Vorfahren noch in irgendwelchen Höhlen vor dem Gewitter verkrochen. Und war nicht irgendwo die Rede davon, dass bereits in Atlantis, Mu und Hyperborea bereits lange vor den alten Sumerern menschliche Hochkulturen existiert hatten? (Von wessen Steinzeit sprechen wir hier überhaupt? Hatten die Atlanter nicht auch eine Steinzeit?) Jedenfalls bietet das Raum für Unmengen an Konflikten, sei es nun zwischen den Höhlenmenschen und den Schlangenmenschen oder zwischen Höhlenmenschen, die eine Stadt der Atlanter entdecken. Oder zwischen zwei primitiven Stämmen, von denen einer einen der Gro?en Alten anbetet und den anderen zu versklaven versucht.

 

Bezüglich der Fertigkeiten habe ich auch ein paar Ideen. Wenn bei den modernen Settings die natur- und geisteswissenschaftlichen Felder breit gefächert sind, während die Fähigkeiten, die beim langjährigen ?berleben in freier Natur nötig sind, banal unter "Naturkunde" zusammengefasst werden, sollte man das einfach umkehren und die Naturkunde stärker fächern.

Ein Europäer im Dschungel ist ziemlich arm dran, aber ein Steinzeitmensch baut sich mal fix einen nützlichen Speer oder einen Bogen samt Pfeilen.

Dann können die verschiedenen Handwerksfertigkeiten natürlich noch ausgebaut werden, immerhin beherrschten gerade in der Altsteinzeit fast jeder alles, da Arbeitsteilung in der heutigen Form nicht existierte. Wichtig wäre wohl auch "Feuer machen".

 

Ich merke gerade, das war jetzt schon wieder viel zu viel. Immer schreibe ich Aufsätze ... Ich mach erstmal Schluss.

Link to comment
Share on other sites

  • 2 weeks later...
Steinzeit ist nicht gleich Steinzeit.

Es gab die Altsteinzeit, die vielleicht noch am ehesten dem Klischee von den Ugga-Ugga-brüllenden keulenschwingenden Halbaffen entspricht, und die Jungsteinzeit, in der sich Dörfer, Ackerbau, Viehzucht und Handwerk sowie eine deutlich differenziertere Sprache und Areitsteilung innerhalb der Gesellschaft mit dem Sesshaftwerden entwickelten.

 

Hey, Du unterschlägst min. 4000 Jahre Menschheitsgeschichte! Es gab natürlich zwischen Alt- (Paläolithikum) und Jungsteinzeit (Neolithikum) auch noch die Mittelsteinzeit (Mesolithikum). ;)

 

Und auch in der Altsteinzeit gab es mit Sicherheit mehr als nur die brüllenden Keulenschwinger. Die Sprache war wohl noch deutlich weniger komplex als in der Jungsteinzeit, und besa? mit Sicherheit Begriffe und Strukturen, die uns heute völlig unverständlich erscheinen mögen, aber für die lebensnotwendigen Dinge hat sie offensichtlich ausgereicht, sonst gäbe es uns heute nicht.

 

Ja, denn Altsteinzeit ist nicht Altsteinzeit. Zu Beginn der Zeit, die heute zur Altsteinzeit gezählt wird (also vor ca. 2,5 Mio. Jahren), waren die Menschen und deren kulturelle Errungenschaften (Sprache, Werkzeuge etc.) sicherlich noch sehr einfach. Zum Ende dieser Periode (ca. 12.000-10.000 v.Chr.) und auch schon ein paar tausend Jahre früher wird man aber wohl schon von einer differenzierten Sprache ausgehen können. Ein noch recht aktuelles und besonders eindrucksvolles Beispiel hierfür ist sicherlich das (vermutlich mesolithische) Heiligtum Göbekli Tepe.

 

Ich denke auch, dass man sich das damalige Leben, insbesondere vor der "neolithischen Revolution" (Sesshaftwerdeung etc.), in etwa wie in den bis in die Neuzeit existierenden Jäger- und Sammlerkulturen vorstellen kann. (Bestimmte) Nordamerikanische Indianerstäme, afrikanische Stammeskulturen etc., sind da sicherlich gute Beispiele.

Link to comment
Share on other sites

Hey toll, noch ein Klugschei?er! Find ich gut. ;)

 

Ja, klar kann man die Epoche noch feiner differenzieren. Was ich im Wesentlichen ausdrücken wollte, war, dass differenziert werden muss. Beim Verfolgen der vorangehenden Diskussion ist mir nämlich aufgefallen, dass zwei stark unterschiedliche Vorstellungen von der Steinzeit vorherrschten, das aber sonst niemand zu bemerken schien. Es kam mir vor, als redeten alle aneinander vorbei, nur weil die einen Alt- und die anderen Jungsteinzeit vor Augen hatten. Und Mittelsteinzeit ... ich wei? gar nicht ob wir das in der fünften Klasse dran hatten.

 

Und was den Umgang mit der Sprache angeht, habe ich mir nochmal Gedanken gemacht.

Wenn jemand Cthulhu in einem völlig fremden Kulturkreis ansiedelt und spielt, z.B. dem feudalen Japan oder dem antiken Rom, dann vermute ich mal, dass die Spieler dann ganz normal miteinander sprechen, obwohl doch die in der jeweiligen Sprache enthaltenen grammatischen, lexikalischen und semantischen Strukturen sowie die verwendeten nonverbalen Signale deutlich von unseren unterscheiden.

Aufgrund meiner Efahrung mit der lateinischen Sprache kann man derartige Texte wörtlich übersetzen, sodass nur jemand mit umfangreichen Kenntnissen der Kultur und deren Sprache, besonders was Metaphern und bildhafte Sprache betrifft, die ?bersetzung wirklich verstehen kann, oder man kann die übertragenen Bedeutungen in moderne Sprachstrukturen umformen, sodass auch normale Menschen den Text begreifen können. Letzteres wird wohl am häuftigsten auch in Filmen und Büchern verwendet, obwohl sich kaum jemand verkneifen kann, ein paar gängige Klischees bezüglich der jeweiligen Kultur einzubauen.

Ebenso kann man Gestik und Mimik sowie die gesamte Metaphorik der Seinzeitepochen in die heutige Sprache übertragen und dann damit spielen. Ansonsten verbringt man wohl die Hälfte der Zeit am Spieltisch damit zu diskutieren, was authentisch ist und was nicht. Genauso wie man wohl kaum alle sozialen Gepflogenheiten der feudalen Japan ausspielen wird, schon weil es für die Begrü?ungsriten zwischen den verschiedenen Schichten im Deutschen kaum genügend Ausdrücke gibt.

Link to comment
Share on other sites

 Share


×
×
  • Create New...