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Aufbewahrungsideen für Spielmaterial [Robinson Crusoe]
Dumon replied to Ming's topic in Robinson Crusoe
Ich hab alle Karten und die Spielsteine in einzelnen Jutesäckchen, und die sonstigen Materialien alle fein säuberlich in einer großen Bits-Box aus dem Baumarkt geparkt. Passt wunderbar in eine Kiste - nur die Erweiterungs-Boards (Beagle) und das Szenario-Buch machen den Kasten etwas zu voll... -
Hi! Manchmal müsst ihr die Fragen ja vielleicht nicht posten. Ein intensiverer Blick ins Regelheft kann da schonmal helfen - und das ist etwas, das natürlich während des Spiels ggf. mal untergeht... Allerdings sind wir in jedem Fall hier für eure Fragen da, und beantworten sie auch gerne... Zur Abkürzung: Ja, die Ressource kann jede Runde neu gewählt werden. Ihr könnt auf diesem Inselteil die gewählte Ressource dann aber nicht mehr einsammeln! Zu den Charakterfähigkeiten: Ja, die kann man wirklich IMMER benutzen. So kann der Soldat mal eben eine Palisade errichten, die schon immer da war (wenn sie gebraucht wird), der Koch sein Süppchen kochen, etc. Thematisch mag das nicht komplett logisch sein, aber spielmechanisch macht das sehr viel Sinn. Ihr könntet sonst ja z.B. die Fähigkeit des Soldaten nie wirklich anwenden, "+3 temporäre Waffenstärke" im Kampf zu bekommen, wenn er vorher ankündigen müsste, die Waffe dabei zu haben (sprich: die Fähigkeit auszulösen, BEVOR sie gebraucht wird). So hat er halt, falls nötig, die Waffe "immer schon dabei gehabt"... Das "immer" gilt übrigens auch für alle Startgegenstände und (fast) alle eingesammelten Entdeckungsplättchen (letztere mit Ausnahme derjenigen, die heilen können). Eine Ausnahme gibt es aber: Eine einmal getätigte "mechanische Handlung" kann nicht durch eine Fähigkeit etc. wieder rückgängig gemacht werden. So kann z.B. der Koch nicht entscheiden, den grauen Abenteuerwürfel neu zu würfeln, NACHDEM die Karte gezogen wurde. Generell gilt hier: Würfel können nicht "ungeworfen" gemacht werden, und eine Karte nicht "unaufgedeckt". Allerdings kann jede Fähigkeit genutzt werden, um auf den Effekt der Karte zu reagieren. Taucht also tatsächlich auf der Karte ein Tier auf und muss bekämpft werden, dann kann der Soldat spontan entscheiden, diese Waffe eben dabei gehabt zu haben, BEVOR der Kampf dann tatsächlich ausgeführt wird... Ich hoffe, das hilft. Falls nicht, einfach nochmal nachfragen... Grütze, Dumon
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Mit jeder Bauaktion kannst Du nur genau EINMAL bauen. Dabei ist es egal, was Du baust: - einen Gegenstand - den Unterschlupf - EIN Level Palisaden, Dach oder Waffen Das heißt, für jede weitere Sache, die Du bauen willst, brauchst Du eine neue Aktion und damit auch andere Aktionssteine (natürlich). Zu den Kosten von Gegenständen - die stehen immer im oberen Feld. Während einige (u.A. die Startgegenstände) NUR ein Inselteil benötigen, auf dem der entsprechende Landschaftstyp (noch) verfügbar ist, brauchen andere vielleicht gebaute Gegenstände (um die Abkürzung zu bauen, muss die Karte bereits vorhanden sein) oder Ressourcen (z.B. Fell für die Trommel). Nur Ressourcen (Fell / Holz) müssen beim Bau abgegeben werden - alles Andere muss NUR VORHANDEN sein!
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Plättchen auf dem Wetterfeld sind unabhängig vom Wetterwürfel, und wirken sich genau wie die vergleichbaren Würfelergebnisse aus. Bzw. (falls der Würfel dann geworfen wird) zusätzlich zu ihnen. Sollte z.B. in Runde 11 von Szenario 1 je eine Regenwolke und eine Schneewolke auf dem Wetterfeld liegen, und beide Würfel je zwei Regen- bzw. Schneewolken zeigen, addieren diese sich zu je 3 Regen- und Schneewolken... ...und damit zu einer notwendigen Abgabe von 9 Holz und 6 Nahrung, wenn noch kein Dach vorhanden ist... Nein, das ist nicht richtig. Man kann auch gewinnen, wenn überall Nebel liegt. Zum Gewinnen müssen ausschließlich 5 Kreuze errichtet werden. Auf mit Nebel verhüllten Inselteilen wird das ERrichten der Kreuze nur erschwert. Die Glocke ist nicht unbedingt notwendig. Da Du in Runde 5 bereits aufgeben musstest - hast Du vielleicht übersehen, dass man Nebel auch auf LEERE INSELFELDER legen darf? Und falls das nicht hilft - es gibt eine Strategie, bei der man die Glocke nur selten wirklich bauen muss. Es gilt eben, diese zu finden. Hast Du sie aber erst einmal "entdeckt" - bzw. den wichtigsten Punkt dieser Strategie - dann fallen Dir vielleicht auch die nachfolgenden Szenarien leichter... Du meinst durch das Bauen der Erfindungskarte "Karte", richtig? Ja, der ist dauerhaft. Genau, wie die Steine, die man durch Floß, Schild o.Ä. erhält. ...natürlich nur so lange, wie die Gegenstände gebaut bleiben - einige Effekte verlangen, dass man die Karten wieder auf die Erfindungsseite dreht. Da man dann den Gegenstand nicht mehr "hat", muss man auch den Aktionsstein dann wieder abgebgen...
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Die große Spielbericht-Übersicht (Stand: 16.08.2015)
Dumon replied to Dark_Pharaoh's topic in Spiel- und Erfahrungsberichte
In Medias Res ist nie auf Deutsch erschienen. Es war zunächst in einer "The Unspeakable Oath"-Ausgabe enthalten, und später dann im Sammelband "The Resurrected III: Out of the Vault." Ich glaube, es war auch in "The Resurrected II: Of Keys and Gates" drin, aber da bin ich mir nicht mehr so sicher... -
Das Spiel ist eines, bei dem es um harte Entscheidungen, Knappheit und Schicksalsschläge geht. Den Mast mehrfach bauen zu können, würde einen zu einfachen Sieg bedeuten! Die Spieler sollen/müssen sich das Holz "vom Munde absparen", und es soll knapp sein oder auch fehlschlagen. Wäre es nicht so, wäre das Spiel schnell uninteressant. Das würde das Spiel tatsächlich nicht facettenreicher machen, sondern langweiliger. Zusätzlich bietet eben die Möglichkeit, einen GEgenstand mehrfach bauen zu können, nicht wirklich ein Mehr an Facetten - generell gesprochen. Natürlich heißt das aber nicht, dass IHR das nicht anders machen könnt. Wenn es euch besser gefällt, könnt ihr gerne entscheiden, dass man in euren Runden den Mast auch mehrfach bauen darf... Grütze, Dumon
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@all: Wir werden, sobald die Produktion durch ist, auch eine Vorstellung haben, wie wir die Distribution gestalten - und das natürlich an euch weitergeben. Dabei ist es uns natürlich ein Anliegen, dass: a) Hamsterkäufen gerade bei solch einem Produkt massiv vorgebeugt wird b] insbesondere bezugnehmend auf potentielle Händler auf a) noch deutlicher geschaut wird c) der kleine Kreis derer, die ein Exemplar ergattern, nicht zuu beschränkt ist Ob und wie wir Maildistribution machen können, das müssen wir noch diskutieren.
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Hi. Zunächst einmal danke für den Hinweis auf die Karte. Die hatte ich vergessen - stimmt, da muss man ein Tier ziehen, es aber NICHT bekämpfen. Ihr habt auch daran gedacht, die Waffenstärke um 1 zu senken? Bezüglich des Mastes - Du hast es richtig zitiert, aber nicht richtig angewandt. Wie Du schreibst, steht auf S. 17 "Jede Erfindung kann im Spiel nur 1x gebaut werden. Ausnahmen bilden nur ein paar szenario-spezifische Erfindungen." Hier steht nicht "alle szenario-spezifischen Erfindungen". Das ist kein Freifahrtschein. Wenn ein Gegenstand mehrfach gebaut werden darf, dann steht dies explizit dabei. Siehe dazu z.B. die Glocke oder die Kreuze bei Szenario 2... Bezüglich der Formulierungen - es tut mir leid, wenn diese euch in die Irre führten. Allerdings ist eures das erste Feedback, dass dieses Problem in solchem Umfang darstellt. Daher müssen wir davon ausgehen, dass die Formulierungen in den Regeln generell gut verstanden werden/wurden... Grütze, Dumon
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Dann freu Dich auf die Con-Safety-Show von Marco!
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Noch etwas nachgeschoben... ...wenn auf beiden Seiten einer Erfindungskarte (also auch auf ihrer Gegenstands-Seite) etwas dargestellt ist, dann bedeutet das, dass dieser Effekt permanent ist - so lange der Gegenstand gebaut ist. Das gilt z.B. für die Karte (grüner Aktionsstein), aber auch für die Grube (jede Runde 1 Würfel werfen) etc. Ist etwas nur auf einer Seite abgebildet, dann ist das Ganze ein Einmal-Effekt. Wie z.B. beim Dolch (einmalig die Waffenstärke erhöhen) oder beim Damm (einmalig 2 unverderbliche Nahrung).
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...und weiter gehts... Soweit klar aber gibt es evtl. unter bestimmten Vorrausetzungen auch Einschränkungen bei bestimmten Gegenständen oder Erfindungen. Wie wenn jemand ausserhalb des Lagers mit dem [sack] Ressourcen sammelt und nicht zurück kommt (?-Karte mit der Option die Nacht draussen zu verbringen)? ... Gibt es da Sonderfälle zu beachten sind? Das kann unter normalen Umständen nicht passieren, da man beim Ressourcen sammeln nicht auf eine solche Karte treffen kann. Allerdings kommt ein Charakter, der die Nachtphase außerhalb des Lagers verbringen muss, am nächsten Morgen wieder, und dann sind ohnehin alle Gegenstände wieder verfügbar. Und ja, es gibt bei gewissen Gegenständen Einschränkungen. So kann z.B. der Sack nur pro Aktionsphase von einem Charakter einmal benutzt werden. Alle Einschränkungen stehen entweder auf der Karte selbst, oder zumindest im Glossar - falls es zusätzliche Informationen zu der Karte gibt (bzw. sie notwendig sind). Die Karte und die Abkürzung sind zwei Gegenstände, die getrennt voneinander existieren. Sie haben keine Auswirkungen auf die Leisten des Spiels (Waffen/Palisaden/Dach). Zusätzlich brauchte man für den einen Gegenstand nur den anderen als Voraussetzung, um ihm konstruieren zu können. Ein Beispiel: Wenn Du einen Hammer brauchst, um einen Tisch zu bauen, dann geht der Tisch nicht kaputt, wenn der Hammer verloren geht. Palisaden, Dach und Waffen hingegen geben nicht wirklich GEgenstände an, sondern bilden eine Zustandsbestimmung ab - wie gut geschützt ist das Lager, wie gut bewaffnet, wie gut überdacht. Wenn also ein Gegenstand kaputt oder verloren geht (i.e. auf die Rückseite gedreht wird), dann ändert sich auch diese Situation, und der Zustand wird schlechter. Zuletzt ist nicht alles rein thematisch oder logisch zu klären in diesem Spiel. Hier ist dies ein Aspekt des Spielmechanismus, der nicht immer ganz nachvollziehbar wirken kann. Mit ein bisschen gutem Willen aber kann man auch diese Situationen so interpretieren, dass sie in die Geschichte passen... Warum? Nein, wenn dem so wäre, dann stünde das explizit da. Freitag kann einfach das Bett nicht benutzen - er bekommt die Boni nicht! Du hast das schon richtig geschlossen. Charaktere, die die Nachtphase außerhalb des Lagers zubringen, haben keinerlei Zugriff auf Gegenstände oder Schätze, wenn sie sie nicht explizit mitgenommen oder grade erst bekommen haben. Und Mitnehmen geht nur bei ganz wenigen Gegenständen/Schätzen, die in dieser Nachtphase dann nicht wirklich helfen. Also: nein, man kann dann nicht heilen. Ausnahme ist natürlich der Koch - ist er außerhalb des Lagers, kann er sich selbst heilen... Ahem - ja, da habt ihr etwas falsch verstanden: Die Karte verleiht euch EINEN permanenten grünen Aktionsstein. Unter anderen Umständen (wenn er nicht wieder zur Verfügung stünde) müsstet ihr ihn nach der Aktionsphase abgeben. Hier ist das aber nicht der Fall. Ihr sammelt also nicht grüne Aktionssteine - ihr habt einfach einen für den Rest des Spiels, bzw. so lange ihr auch den Gegenstand "Karte" habt. Damit habt ihr in jeder Aktionsphase genau einen (grünen) mehr als vor dem Bau der Karte... Gar kein Problem. Vieles davon stand bzw. steht im Regelwerk, aber manchmal findet man es nicht, übersieht es, oder versteht es eben doch falsch. Dafür sind wir ja da... Das wird es nicht geben. Die ausgewählten Karten wurden auch nur in das Kompendium aufgenommen, da es dort Aspekte gab, die man falsch verstehen konnte. Bei allen anderen Karten (wie übrigens auch im gesamten Spiel) ist es sehr ratsam, einfach die Texte wortwörtlich so zu nehmen, wie sie da stehen. Denn wenn etwas anders oder besonders gehandhabt wird, dann wird DAS explizit erwähnt. Sonst können wir nur sagen, dass bisher bezüglich anderer als der ohnehin im Kompendium aufgeführten Karten nahezu keinerlei Fragen aufkamen/kommen. Das heißt nicht, dass das nicht vielleicht mal der Fall ist. Aber dann sind wir ja hier, und beantworten Fragen dazu gerne. Ich hoffe, ich konnte weiterhelfen. Falls nicht, fragt nochmal nach. In jedem Fall aber viel Spaß weiterhin mit Robinson Crusoe. Grütze, Dumon
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Wow, das sind viele Fragen auf einmal. Ich werd versuchen, die meisten davon zu beantworten... Äh, ich bin etwas irritiert - wie habt ihr denn das angestellt? Könntest Du das näher erläutern? Sorry, dass ich da mal einhake. Wenn es nicht anders angegeben ist, kann man jeden Gegenstand nur einmal bauen! Das gilt auch für den Mast - ungeachtet der Anzahl an Fellen, die ihr habt... Kurz: Ja! Oder mit Steinen von zwei Spielern, oder mit Freitag oder dem Hund bzw. einem neutralen Stein, oder gar Freitag mit dem Hund oder einem neutralen Stein... In den Regeln steht aber, dass jeder Charakter eine persönliche Erfindung hat, und NUR ER sie bauen kann (mit Unterstützung von anderen geht aber). Daher bekommt NUR ER diese Entschlossenheitsplättchen, wenn er sie baut. Und das gilt auch nur für diese persönlichen Erfindungen. Nuja, der Satz ist nicht wirklich seltsam, er beschreibt nur, was mit dem Würfel zu tun ist. Aber Du hast Recht - er bezieht sich ausschließlich auf die Wetterphase. In der der Würfel nur ein einziges mal geworfen wird... Es geht hier um Gegenstände oder Schätze, die die Spieler ein "+1 Holz/Nahrung"-Plättchen auf das Feld mit dem Camp hatten legen lassen. DIeses wird immer mitgenommen. Wenn allerdings das Camp mit diesem Plättchen auf ein anderes Feld zieht, auf dem bereits ein solches Plättchen sich befindet, dann MUSS einer entfernt werden (nur ein Plättchen jeder Sorte auf einem Feld). Daher MUSS das vom Camp mitgeführte Plättchen entfernt werden. Da dieses zumeist entweder durch einen Gegenstand oder einen Schatz zur Verfügung gestellt wurde, tritt eben die genannte Regel in Kraft. Nein. Selbst, wenn das Sammeln nicht erfolgreich ist, tritt der Effekt der Karte in Kraft. Würfelerfolg und Karteneffekt sind IMMER unabhängig voneinander. ...der Rest im nächsten Post...
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Das ist genau richtig. Heilen ist nur einmal möglich - danach ist das Fass leer, und kann in jeder Nachtphase zum Einlagern von Nahrung benutzt werden.
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Ich fürchte, dass Bierce nicht wirklich hilft. Er hat genau zwei Dinge geschrieben, die auch nur irgendwie von Belang sind: - An Inhabitant of Carcosa, eine halbwegs gruselige Kurzgeschichte, die einen kurzen Bezug setzt zu Carcosa - Haita the Shepherd, ein Gedicht, das so gar überhaupt nicht hilft, eigentlich - wenn man mal von der Namensnennung Hasturs absieht Der Artikel von John Tynes ist klasse, hilft aber nicht, wenn es um den König in Gelb selbst geht, sondern mehr zur Darstellung von Carcosa etc. Was oder wer ist der König in Gelb also? Zunächst mal ist er NICHT mit Nyarlathotep in Verbindung. Ganz wichtig. Er ist ein Avatar Hasturs, zumindest im Rahmen des Kanons. Das Ding in der Gelben Maske, wiederum, ist ein Avatar Nyarlathoteps - womit beide nichts miteinander gemein haben. Sehen wir es abstrakt, ist der König in Gelb eine Idee, ein Motiv. Und dieses wird wohl am Besten tatsächlich in DG: Countdown dargestellt. Oder in John Wick's Reihe "Curse of the Yellow Sign", wobei dort am Ehesten im zweiten Kapitel (Calling the King)...
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[CR Webseite] Cthulhus Ruf sucht Autoren
Dumon replied to Dr. Clownerie's topic in NON-Pegasus Rollenspielmaterial
Black, ich bin soooo gespannt drauf... -
D'accord. Wir suchen hier ja nicht danach, den anderen von irgend etwas zu überzeugen, sondern im Gegenteil sogar, unseren eigenen Horizont zu erweitern. Und Diskussion muss nicht zu einer Lösung oder einem Kompromiss führen, sondern ist ausschließlich angeregter Meinungsaustausch - auch für mich. ...kann mich halt nicht kurz fassen, aber liebe Diskussionen. Das wird Dir sicher jeder hier aufm Board, der schon länger dabei ist, bestätigen!
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Ja, das in jedem Fall. Und danke für die Ausführung. Allerdings sehen wir da verschiedene Verantwortungsbereiche, und ich glaube, da werden wir uns auch nicht einig werden. Insbesondere ist Deine Ansicht für mich undenkbar, wenn ich sie zu einer logischen (extremen) Konsequenz weiterdenke - nämlich, dass Texte, die solcher von Dir geforderten Verantwortlichkeit des Schreibenden entbehren, dem Zugriff des Publikums (von dem man en masse ja als nicht-reflektierend ausgehen müsste, wie Du sagst) entzogen werden müssten. Und das geht mEn überhaupt nicht. Da bewegen wir uns auf sehr gefährlichem Pfad. Lovecrafts Texte bzw. Geschichten sind aber gerade so interessant, weil sie eine pseudowissenschaftliche Grundlage schaffen, oder gar auf eine Weise konstruiert sind, die sie selbst als pseudoreale Quellen wirken lassen. Fachbegriffe fallen mir nicht ein, aber gerade wenn Lovecraft "wissenschaftliche Berichte", Mitschriften von Funksprüchen, Tagebücher von Wissenschaftlern und "journalistische Beiträge" in seine Texte mit einbaut, und den Erzähler eigentlich immer als Intellektuellen mit mehr oder weniger wissenschaftlichem Hintergrund auftreten lässt, kommen seine Werke überhaupt zur Wirkung. Ich würde es als subversive Pseudo-Authentizität bezeichnen - womit er das macht, was früher auch in Form von Briefromanen o.Ä. getätigt wurde: er lässt die Geschichten "realer" werden, als sie eigentlich sind. Dass dann natürlich Aussagen über "Mischlinge und andere Menschen niedrigen Typus" dazwischen stehen - nun, dadurch wirken sie vielleicht noch etwas "legitimer"... Da allerdings Vorsicht walten lassen zu müssen - nun, das sehe ich etwas anders. Im Vergleich dazu schau Dir einen Rudyard Kipling an, einen Joseph Conrad, einen H. Rider Haggard, usw. Gerade die Kolonialliteratur ist überfrachtet mit solchen Ansichten - und Conrad ist da sogar noch gemäßigt, aber selbst er haut da ganz schön was raus. Was ich damit sagen will, ist dies - ein Leser hat zwei (vernünftige) Möglichkeiten: a) er nimmt die Literatur nur mit ihrem Unterhaltungswert auf, konsumiert und ggf. verarbeitet sie dergestalt - und liest (bewusst oder unbewusst) über problematische Passagen hinweg er reflektiert die Passagen, die über Unterhaltung hinaus gehen, einen Einblick in Person des Autors und Historie schaffen, und setzt sie in den richtigen Kontext Alle weiteren, unreflektierten Ansätze können zu Problemen führen. Ich aber denke, dass genau das in der Verantwortlichkeit des Lesers liegt - was er aus dem Gelesenen macht. Zudem können wir Lovecraft jetzt nicht mehr ins Gebet nehmen - die Werke sind erschienen, der Autor tot. Da bleibt nur erlauben oder verbieten. Und bei letzterem findest Du mich schneller auf den Barrikaden, als Du vielleicht glaubst. Selbst eingeschränkter Zugriff ist etwas, das ich für vollkommen falsch halte. Die Welt mag übersät sein mit Dummen, die nicht reflektieren, einfach konsumieren und sich lenken lassen. Dessenthalben jedoch die Konfrontation mit gewissen problematischen Strömungen zu unterbinden, das hilft nicht, fördert Elitedenken und führt mEn letztendlich zu mehr Problemen, als es löst Ich weiß, Du hast überhaupt nichts von Zensur gesagt. Aber im Endeffekt läuft es darauf hinaus - entweder zensieren oder nicht. Ich selber betrachte Lovecrafts Werk, um mal den Bogen zurück zu schlagen, als vollkommen unabhängig von seinen Ansichten. Natürlich nicht im wissenschaftlichen, inhaltlich reflektierenden Sinn. DA müsste und muss ich mich ganz anders positionieren, denn da zu trennen, das wäre absurd. Aber im Rahmen dessen, was wir im Rollenspiel davon "benutzen" können. Natürlich geht es da jetzt nicht um die Parolen bezüglich der "Menschen zweiter Klasse", oder die Ansichten, die Protagonisten in seinen Stories vielleicht auch vertreten. Aber um die ganzen Mythos-Figuren und -zusammenhänge. Die durchaus in solchen problematischen Ansichten begründet liegen können. Mittlerweile aber hat diese Welt, haben diese Versatzstücke, ein solches Eigenleben entwickelt, existieren separat von jedwedem Schöpfungsmotiv des Autors, dass hier "Vorsicht walten zu lassen" mEn vollkommen unnötig ist. Menschenfrauen-vergewaltigende Tiefe Wesen, menschenfressende Pygmäenvölker (Tcho-Tcho, Miri-Nigri), degenerierte Kulte in den Bayous, bluttrinkende Türkenschlächter im Balkan (um mal einen anderen Autor zu bemühen), all das sind Motive geworden, die sich von den damaligen Interpretationen lösen. Und ich denke nicht nur, dass das gut so ist - ich denke, da muss man auch nicht lange drüber nachdenken, was erlaubt ist und was nicht. Was ist also problematisch? Ist es der Autor, Lovecraft, selbst? Sind es seine Werke? Seine phantastischen Welten und Wesen? Ich denke, dass man nichts davon streichen, ändern oder weglassen muss. Und dass das Rollenspiel ohne jegliches Problem weiterhin "H.P. Lovecraft's Cthulhu" heißen kann, und sollte. Nicht alles, was er getan hat, war gut. Aber das kann man auch über Walt Disney sagen...
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Ja, da sprichst Du mir aus der Seele, Heiko. Es ist wohl irgendwie schon etwas Wahres an dem Gedanken dran, dass ein Poet (oder Schriftsteller), der nicht leidet, nichts wirklich kunstvolles schaffen kann. Wenn man sich nicht selbst in den Stift ergießt, ist das Geschriebene womöglich seelenlos und inhaltsleer... ...und wäre Lovecraft nicht der gewesen, der er war, wären seine Geschichten nicht die, die sie sind...