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Joran

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Posts posted by Joran

  1. Nun sehe ich manches klarer.

     

    Das mit Hartmut hat - glaube ich - schon mal jemand erklärt, aber es ist für mich nicht immer leicht, den Überblick über Personen aus der Vergangenheit (NiN) zu bewahren.

     

    Die mehrfach angesprochene Schwester von Amanda war demnach von Anfang an nur ein Spieler-Irrtum, wenn ich Deine Erklärungen richtig deute? Das hat bei mir zu mancher Verwirrung geführt, ob es nun auch noch mehrere Mädchen gibt, die durch das Sanatorium irren und mich zusätzlich davon abgehalten, Gewalt anzuwenden.

     

    Ich ziehe folgenden Schluss: Wenn ich Lloyd hätte töten können / dürfen, dann wäre alles ganz anders ausgegangen ... Na, dann ist die 'Schuldfrage' doch geklärt! :D

     

    Und noch einmal ein Résumé des ganzen:

     

    Ich glaube, dieses Abenteuergeflecht war zu schwer für uns Läuterer. Da lagen so viele Hürden auf unserem Weg, seien es

    - rein tatsächliche Beschränkungen durch Bewusstlosigkeit / Zeitmangel (wir konnten die Ärztezimmer nicht vollständig untersuchen),

    - der Neueinstieg meines SCs in das laufende Abenteuer, was immer eine Findungsphase mit sich bringt,

    - das verwirrende Fehlen eines Zusammenhangs zwischen den verwobenen Abenteuern, den wir hilflos suchten,

    - viel mehr Themen, als wir in der zur Verfügung stehenden Zeit bewältigen konnten

       (Cooper und der vermeintliche oder tatsächliche Insulin-Mord möglicherweise durch Cole, Warner, Amanda, Annephis, der wispernde 'Untote',

       Lloyd, Matildes Reise, der Wolfsmann, der Schuss auf Matilde, der Keller, der angebliche Fluch aus der Vergangenheit einschließlich Erdrutsch usw.,

       das Verschwinden der Bewohner des Sanatoriums, ganz zu schweigen von den vergangenheitsbezogenen eigenen Problemen aller drei SCs),

    - jede Menge fehlende Informationen (die Hinweise Planetenkarte, Zauberformel und Krankenakte Smith waren sehr dünn) oder

    - moralische Barrieren (Möglichkeit der Tötung eines Kindes oder der Gefährtin),

    dass die verwobenen aber eher zusammenhanglosen Abenteuer für uns nicht ernsthaft zu entschlüsseln waren.

     

    Das ist nicht schlimm und man kann eben nicht immer gewinnen. Spaß hat es trotzdem gemacht.

     

    Ich habe jetzt die Überzeugung gewonnen, mich nicht völlig deppert angestellt zu haben und die Sorge hatte Nyre ja offensichtlich auch. Und dieser Erkenntnis tröstet immerhin. ;)

     

    Trotzdem wäre ich nicht unglücklich, wenn die Komplexität des Sachverhaltes vielleicht nicht auf Stufe 'Trivial' reduziert, aber doch auch mal ein wenig heruntergesetzt würde. Auch einmal einen kleinen Erfolg verbuchen zu können, täte schon ganz gut. Sonst ist es irgendwann nur noch schwer begründbar, woher eine Motivationen der SCs noch kommen soll. Das ist zwar bei puristischer Spielweise von Cthulhu nichts ungewöhnliches, macht längere Kampagnen aber faktisch undurchführbar, sondern reduziert das Spiel eher auf One-Shots mit geringer Charaktertiefe der SCs. Dieser Spagat war immer mein größtes Problem als SL bei Cthulhu.

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  2. Bei meiner 'Suche nach der Wahrheit' bin ich auf folgenden Link des Läuterers gestoßen:

     

    http://th03.deviantart.net/fs70/PRE/i/2013/007/c/0/the_grudge_by_wolfiethefox-d5qq63m.jpg

     

    Ist das vielleicht das verschollene Schrei-Bild, bei dem Du Dich erschrocken hast Puklat? Es war in der Krankenakte von Joanne Smith, stammte von Renfield und hatte den Titel Anchesenamun.

     

    Oder vielleicht dieses aus dem gleichen Post:

     

    http://www.oddee.com/_media/imgs/articles2/a98684_theanguishedman.jpeg?

     

    (Kapitel 6, Seite 17, Beitrag #254: http://www.foren.pegasus.de/foren/topic/24251-kapitel-6-der-lachende-tod/page-17)

  3. Auch bei mir stapeln sich die Fragebögen!

     

    Das fängt schon bei ganz einfachen Dingen an, für die ich NiN lesen müsste:

    1) Hans war Matildes Ehemann, oder? Wer genau ist dann Hartmut? (Vielleicht könnte man die Eheschließung im Protagonisten-Bereich editieren?)

    2) Die Mädchen: Alice ist lange tot und wird hier nur als Erinnerungsposten geführt. Amanda ist die Hexe, möge sie brennen! Wer ist Almut? Amanda sagt in 7 I, sie habe keine kleine Schwester?

    3) Der Junge: Der Junge war also der verstorbene Sohn eines Arztes? Wer war dann Lloyd? Ich dachte, Paul und Matilde hätten die Familie von Amanda im Zug während der Anreise kennengelernt und es wären zwei Mädchen und ein Junge gewesen? Ganz klar wurde das aber nie gesagt.

     

    Aus Deinem Hinweis, Matilde habe Annephis in die Hände gespielt, schließe ich, der Zauberspruch war keine Rettung, sondern das Gegenteil? Okay, kann passieren ... aber hat Annephis mit den Ärzten gemeinsame Sache gemacht? Und wie hätten wir das herausfinden sollen?

     

    Was mich aber besonders irritiert und was ich eigentlich etwas schade finde ist der Umstand, dass keine Interaktion zwischen 7 I und 7 III möglich war. Ich muss davon ausgehen, das Savage damit richtig lag, nicht der Contessa gegenüberzustehen, denn die ist nie in den Raum zurückgekehrt. Deshalb kann und muss Matilde die Berührungen von Clive auch in 7 I nicht gespürt haben. Aber wir müssen uns doch zumindest begegnet sein: Matilde ging mit Amanda in die Empfangshalle, um den Zauber zu wirken. Clive folgte gleichzeitig den Schrei aus der Empfangshalle in den kleinen Raum. Dort traf er die vermeintliche Matilde an, obwohl weder Matilde noch Amanda überhaupt noch dort waren. Wen hat Clive dann dort gesehen? Annephis?

    Die zuerst geposteten Bilder ähnelten am ehesten einem älteren Foto von Joanne Smith in deren Krankenakte. Mir ist natürlich auch aufgefallen, dass die Bilder in 7III nicht viel Ähnlichkeit mit Matilde hatten, aber ich habe das zunächst dem Umstand zugeschrieben, dass es nicht so einfach gewesen sein dürfte, entsprechende Angst-Bilder von eben diesem Matilde-Vorbild zu finden (wie bei der Hausnummern-Problematik). Die beschriebene Augenfarbe (blau) stimmte auch. Erst als Du von den langen lockigen Haaren sprachst, war ich mir sicher, dass Du gezielt Verunsicherungen schaffen wolltest.

     

     

    @ Nyre: Ich meine nicht, dass Du etwas falsch gemacht hast. Du musstest Dich entscheiden und hattest keinen Anhaltspunkt, welche Entscheidung richtig und welche falsch sein würde. Vermutlich hast Du einfach Deine Proben nicht geschafft. Du hast ja einige Würfe gemacht. Bei gelungenen Würfen hättest Du vielleicht Hinweise erhalten.

     

    Nicht zu handeln, wäre in dieser Situation auch eine Entscheidung gewesen.

     

    Darum hättest Du eine Münze werfen können! Matilde hat sich entschieden, zu handeln. Das ist absolut in Ordnung und passt zu Matilde.

     

    Clive hätte sich vermutlich anders entschieden, aber alleine aus dem Grund, dass er Amanda zutiefst misstraut. Er hätte eine Anwendung des Spruchs wohl bis zum Äußersten hinausgezögert. Das hätte genauso gut falsch sein können.

     

     

    Clive hatte ebenfalls zwei Möglichkeiten: Handeln und das Wesen vor sich angreifen (fraglich, ob er es überhaupt hätte besiegen können) oder aufgeben. Auch er hatte keinen Anhaltspunkt, was richtig oder falsch war. Er hat sich entschieden, nicht zu handeln. Vermutlich war das genauso falsch, wie Matildes Entscheidung, den Zauberspruch anzuwenden.

     

     

    Fazit: Shit happens!

     

    Wir haben jeweils versucht, unser bestes zu geben und leider beide die falsche Entscheidung getroffen. Ich sehe aber nicht, das wir etwas hätten besser machen können. Mangels Informationen war es ein Glücksspiel. Und so ist das Leben eben manchmal. Ein erfolgreicher Wurf bei Dir hätte vielleicht alles geändert, wer weiß das schon!

     

    Wichtiger erscheint mir, dass wir unsere Charaktere plausibel ausgespielt haben. Bei Clive hat sich schrittweise Symptom für Symptom während meiner Posts ein Zusammenbruch infolge 'Akuter Belastungsreaktion' angebahnt. Das halte ich in dieser Stresssituation unter Berücksichtigung des Vorlaufs und der Tatsache, dass Clive sowieso schon in einem Sanatorium war und erstmals wieder unter Menschen gegangen ist, für plausibel. Clive ist einfach nicht der Typ, der auf gut Glück Menschen umbringt, in der Hoffnung es könnte den richtigen treffen. Das war aber auch abzusehen, meine ich. Ich würde nichts anders machen und bin - wenn auch nicht von dem Ergebnis befriedigt - so doch mit dem Verlauf zufrieden.

     

     

    Jetzt ist der Läuterer gefordert, wie wir hier wieder heraus kommen sollen, wenn überhaupt. Das dürfte tatsächlich eine Herausforderung sein: Das Böse ist noch da, der Zauber hat es eher noch verschlimmert. Savage ist nicht mehr zurechenbar oder bewusstlos, die Contessa hat keinerlei Anhaltspunkt, wo sie ihn finden soll. Im Keller geht vermutlich die Party ab. Um den Job beneide ich dich nicht, SL! ;)

  4. Aber die Geschichte mit Annephis haben wir auch nicht 'gelöst', oder?

     

    Naja, ich bin noch mitten in Kapitel 7 I.

     

    Dabei bin ich aber noch auf ein älteres Bild von Amanda gestoßen (Du hattest ja mal gefragt):

     

    Wie von Sinnen brüllst Du verärgert in den kleinen Raum hinein.

    In der linken Ecke der Kammer, ganz hinten, hinter Besen, Eimern, einem Wischmop und anderen Utensilien, hockt ein kleines, zusammen gekauertes, blondes Geschöpf. Zitternd. Schluchzend.

    http://pixelsatanexhibition-com.zippykid.netdna-cdn.com/wp-content/uploads/2011/12/little-girl-lost.jpg

     

    Und der Werwolf war doch wie alle anderen verschwunden ... wie hätten wir da denn weiter vorgehen sollen / können?

  5. Über die Vorkommnisse sprechen würde nur Sinn machen, wenn wir als Spieler etwas grundlegend falsch gemacht hätten. Wenn das der Fall sein sollte und Du Redebedarf siehst, solltest Du uns das mitteilen!

     

    Ich gehe im Moment jedoch nicht davon aus, dass das der Fall ist, weil Nyre ebenso ratlos ist wie ich. Also denke ich, eine Auflösung wäre weder für die Contessa noch für Savage zu diesem Zeitpunkt (noch) möglich gewesen. Ich kann auch nicht erkennen, dass wir irgendwelche offensichtlichen Informationen ungenutzt gelassen hätten.

     

    Und wenn es für Matilde und Clive ein Rätsel bleibt, sollte es das auch für uns bleiben, meine ich. Viele Dinge werden nach diesem Abenteuer unklar bleiben und vielleicht macht das die Verwirrung um Pauls Verschwinden sogar irgendwie (auch für Matilde) leichter, weil es sich damit in die Gesamtsituation einfügt und Raum für Spekulationen jeder Art lässt.

     

    Du gibst uns Bescheid, wenn wir wechselseitig die Kapitel 7 lesen dürfen, denke ich. Auch wenn es mir schwer fällt, das einzuräumen: Sinn macht das wohl erst, wenn Matilde und Clive wieder 'real' aufeinandertreffen und sich ihre Erlebnisse berichten können. Savage hat das ja schon einmal versucht, aber bei der echten Matilde (und damit Nyre) scheint ja nichts angekommen zu sein...

     

    Insbesondere der gestrige Abend war wieder Klasse, Läuterer. Mir hat der Abschluss von 7 III sehr gut gefallen, auch wenn ich vielleicht irgendwo fehlgegangen sein sollte. Ich hoffe, Du siehst das nicht anders.

     

    Ich frage mich trotzdem, was passiert wäre, wenn ich meiner Gruppe so ein Abenteuer 'zugemutet' hätte. Die ist zwar auch leidgeprüft und ich habe wenig Skrupel, sie mitunter ins offenen Messer laufen zu lassen, wenn mangelnde Aufmerksamkeit im Spiel ist. Die Frustrationsschwelle liegt bei meinen Spielern aber DEUTLICH niedriger ... Vermutlich könnte ich nach so etwas heute hier nicht mehr mit Euch spielen! :D

  6. Okay!

     

    Dann bin ich mal gespannt.

     

    Hoffentlich bekommt Clive wenigstens hübsche Schwestern, die für ihn die Bettpfannen schwenken. Wenn Cole auftaucht, werden selbige eher durch die Gegend fliegen... ;)

     

    Ich meine natürlich die Pfannen, nicht die Schwestern...

  7. Die Tasche ist leer. Frustriert registriere ich diesen weiteren Fehlschlag meiner Bemühungen.

     

    "Das ist jetzt nicht mehr zu ändern! ... Ich muss eine Entscheidung treffen. Meine Verfassung legt nahe, dass ich nicht mehr lange die Kontrolle bewahre. Entweder ich ergebe mich in mein Schicksal ... und werde vermutlich enden wie die Schwester in der Empfangshalle ... oder ich versuche dieses Wesen zu töten und bringe möglicherweise ein unschuldiges Kind oder die Contessa um, ohne es zu wollen ..."

     

    Unentschlossen versuche ich Zeit zu gewinnen ... ein knappes Gut, das mir nutzlos zwischen den Fingern zerrinnt ...

     

    "Aber ich sehe Dich nicht, Matilde! Ich sehe ein Kind, Amanda, ... oder eine Ausgeburt der grüne Hölle!

     

    Und ich fühle Dich nicht!

     

    Und ich höre nicht Deine Stimme, sondern die eines Kindes!

     

    Die Namen mögen stimmen ... Du hast Dich mir jedenfalls als Matilde Stürmer, geborene Visconti, vorgestellt, nicht mehr ... aber, was bedeutet das schon? Amanda hat die Akte gestohlen und kennt nun nicht nur Deine persönlichen Daten, sondern alle möglichen intimen Einzelheiten Deines Lebens ... Deine Ängste und Träume ... einfach alles, was Du jemals einem Arzt erzählt hast.

     

    Der Zauber kann diesen Ort nicht gereinigt haben, jedenfalls hat er MICH nicht von dem Fluch befreit, gleichgültig wer oder was Du bist! Es kommt nicht darauf an...

     

    Entweder Du bist Matilde, dann haben die Schrecken für mich kein Ende, denn ich sehe Dich nicht und ich werde weiter in Furcht leben, immer unsicher, ob ich meinen Wahrnehmungen noch vertrauen kann. Es werden weiter unerklärliche Dinge um mich herum geschehen ... Menschen und Sachen erscheinen oder verschwinden oder verändern sich. Ich werde nie wissen, ob ich mich in der realen Welt oder einem Alptraum bewege. Bald werde ich auch nicht mehr wissen, was in meiner Vergangenheit tatsächlich geschah und welche Erinnerungen nur das Ergebnis von Traumbildern sind. Und dann werde ich mich selbst verlieren.

     

    Und falls ich die richtigen Schlüsse aus dem ziehe, was ich sehe und höre, wenn Du also nicht Matilde bist, dann stehe ich einer finsteren Macht gegenüber, die ich allein nicht bezwingen kann. Vor der ich schon mein halbes Leben auf der Flucht bin. Dann hat der Fluch mich auch in seinem Griff.

     

    Für mich gibt es hier keinen Ausweg!"

     

    Erst als ich es ausspreche, gestehe ich mir die Ausweglosigkeit meiner Lage wirklich ein: "Ich habe verloren. Ich kann nicht töten, ohne sicher zu sein... Ich könnte nicht mit der Schuld leben. Und ich weigere mich, Objekt eines aussichtslosen sadistischen Spiels zu sein, wie eine Maus die von der Katze langsam zu Tode gequält wird, obwohl das Ende unweigerlich feststeht. Nach all diesen Jahren ist meine Flucht nun vorüber. Mein Weg ist gegangen. Er war lang und steinig. Ich habe alle Kräfte aufgeboten, die mir zur Verfügung standen. Und ich habe von allen, die mich auf diesem Weg begleitet haben, am längsten durchgehalten. Ich habe manche Etappensiege errungen. Jetzt macht es keinen Sinn mehr, weiter aufzubegehren. ... Sie werden auf mich warten, Ruairí und SIE und all die anderen. Gleichgültig ob es einen Himmel gibt. Nach den Begegnungen mit IHR und mit Ruairí bin ich mehr denn je überzeugt, dass der Tod nicht das Ende ist."

     

    Traurigkeit überschwemmt mich wohlig, ein vertrautes Gefühl. Ich reiße alle Dämme ein und ergebe mich ihr, so bin ich auch jetzt nicht allein. Es ist nicht schwer, loszulassen. Ich spüre die Wand in meinem Rücken und sinke daran herab. Ich schließe die Augen und denke an den Geruch der Zedern in Maine. Ich versuche mich an das Gefühl der wärmenden Sonnenstrahlen und das Zirpen der Grillen zu erinnern. Ich meine, die ferne Stimme meiner Großmutter zu hören, die mich zum Essen ruft. "Ich komme! Ich bin gleich bei Euch ... und bis wir uns wiedersehen, halte Gott mich fest in seiner Hand! Er halte mich fest in seiner Hand!"

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  8. Sch... Wie das? Ist es wahrscheinlich, dass Savage es nicht mitbekommen (gesehen/gehört) hätte, wenn das auf normalem Wege passiert ist? (Immerhin hatte er ja schon ein ungutes Gefühl als er die Jacke verwendete und war insoweit aufmerksam.) Oder erscheint eine rational nicht erklärbare Ursache naheliegender?

  9. @ Läuterer: Finde ich das gesuchte in der Jackentasche oder ist es fort?

     

    Und noch eine Frage:

     

    Ich habe mich ja bereits nach Patientenakten umgesehen etc. und wir wissen auf welcher Etage die Patientenzimmer sind. Habe ich eine grobe Ahnung, wie viele Patienten und damit wie viele Zimmer von Patienten es gibt?

  10. "Der Fluch ist nicht gebrochen. ... Was auch immer Du gemacht hast und wer auch immer Du bist, Kind, der Fluch ist NICHT gebrochen. Für mich ist alles unverändert. Für mich ist es NICHT vorbei.

     

    Wenn der Fluch gebrochen wäre, wo ist dann Mr. Anderson? Und wo sind all die anderen?

     

    NEIN! Das hier ist nur ein weiteres Deiner sadistischen Spielchen! Wenn ein Zauber gewirkt wurde, dann kann er nur weiteres Übel gebracht haben.

     

    Du bist NICHT die Contessa: Du siehst nicht aus wie Matilde! Du sprichst nicht wie Matilde! Und Du fühlst Dich nicht an wie Matilde! Matilde ist sanft und empfindsam, Du bist kalt wie der Tod!

     

     

    Und Du verhältst Dich auch nicht wie ein Kind, hast es nie getan, seit ich Dich zum ersten mal getroffen habe. Ich habe Kinder gesehen, die Todesangst empfanden, immer und immer wieder. Nein, Du hattest keinen Moment Angst! Du hast diese Situation genossen. Hast es genossen, mit uns zu spielen und Deine Spottlieder zu singen. Du hast die Krankenakten gestohlen und zerrissen, hast den Aktendeckel mit Zeitungen auf den Stuhl gelegt, damit Matilde sich Hoffnungen macht, nur um sie dann mit den Fetzen der tatsächlichen Akte zu quälen. Du hast das Grammophon angestellt, um uns anzulocken und an der Nase herumzuführen. Nein, Du hattest keinen Moment Angst!

     

    Wenn Du die Ärzte belauscht hättest, wenn Du das Blatt mit der Formel den Ärzten entwendet hättest, weil darin die Lösung für all dies liegen würde, warum wolltest Du uns dann in den Keller locken? Warum hast Du uns nicht sofort um Hilfe gebeten? Du kanntest die Contessa doch! Und Du hättest gewusst, welche Gefahren drohen.

     

    Und wie sollte das alles zu Deinem Bruder passen? Du hast Deine Mutter im Stich gelassen! Du hast Deine Geschwister im Stich gelassen! Du hast lieber Deine Spielchen gespielt!

     

    Und warum sollte der Fluch gerade Dich verschont haben?

     

    Nein, diese ganze Geschichte stinkt zum Himmel!

     

    ICH GLAUBE DIR NICHT!

     

    Du bist böse, du bist die Dunkelheit! DU TRÄGST DAS HERZ DER FINSTERNIS IN DIR! Ich erkenne Dich, auch wenn Du meine Augen blendest!"

     

    Während ich rede, weiche ich langsam weiter zurück. Nachdem ein ausreichender Abstand zwischen mir und dem Wesen ist, greife ich kurz in die Jackentasche und fühle nach dem Blatt, das ich eben eingesteckt habe, um mich zu vergewissern. Dabei lasse ich das Wesen nicht aus den Augen und halte den Brieföffner bereit.

     

    "Wenn Du mir jetzt nicht beistehst, wird alles umsonst gewesen sein. Dann wird das Herz der Finsternis Deine Seele doch noch verschlingen!", flehe ich verzweifelt und denke an den leblosen, geschundenen Körper, den ich vor so vielen Jahren unter dem Kreuz bestattet habe.

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  11. "Hast Du mir nicht zugehört? Ich habe ihn nicht gefunden! ... Irgendwo hier im Haus ... oder hinaus in die Nacht geschleift ... wenn Du es nicht weißt, Amanda, wer dann?"

     

    Ich weiche langsam zurück und halte den Brieföffner schützend vor mich.

     

    "Es kann nicht Matilde sein. Sie würde mich fragen, was ich mit dem Brieföffner will ... wovor ich Angst habe."

     

    Ich wiederhole die Worte der Contessa an Lloyd:

     

    "WAS BIST DU?"

     

    Aber ich glaube es bereits zu wissen: Dieses schwarze, tastende Haar ...

     

    "Warum tust Du uns das an? ... Warum tust Du es all diesen Menschen hier an? ... Du willst MICH und du willst IHN? Warum quälst Du all diese unwissenden Menschen?"

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  12. "Es kann nicht sein! Das Blatt ist in meiner Jacke!"

     

    Alles dreht sich in mir:

     

    http://40.media.tumblr.com/5e9e73d66b1781926bbc02a39f1f80a5/tumblr_nmoezqnRH91tcqhjho1_500.jpg

     

    http://img.welt.de/img/psychologie/crop127929502/6246939182-ci3x2l-w900/Disfigured-2-.jpg

     

    http://view.stern.de/de/picture/1813723/wald-maedchen-kleid-angst-horror-messer-gewalt-940.jpg

     

    Die Bilder tanzen einen wilden Reigen. Mein Herz schlägt schwer und hart. Ich spüre die Schlagader in meinem Hals schmerzhaft pulsieren. "Ist dies das ENDE?", frage ich mich.

     

    "Dieser Zauber hat nicht funktioniert ... oder er hat NICHTS GUTES bewirkt!", speie ich der Amanda-Contessa-Gestalt mit den vielen Gesichtern vor mir entgegen.

     

    Noch immer spüre ich die Kälte ihrer Haut an meinen Händen. Kälte wie im Reich der Schneekönigin.

     

    http://m.rgbimg.com/cache1ocMRD/users/x/xy/xymonau/600/mqqg8ru.jpg

     

    Und ich spüre kalten Schweiß, ich spüre die aufsteigende Übelkeit. Ich weiß, dass ich jetzt handeln muss, wenn ich noch etwas bewirken will.

     

    Der Brieföffner gleitet wie von selbst aus dem Ärmel in meine Hand. Ich ergebe mich dem Wechsel der Trugbilder. Und kein Anderson ist hier, um mir in den Arm zu fallen.

     

    "WAS SOLL ICH TUN?", brülle ich lautlos in mein Inneres, ohne wirklich eine Antwort zu erwarten.

     

    Panisch blicke ich auf ihre Füße, suche nach den Spuren der Verbrennung im altägyptischen Zimmer, suche nach der Schussverletzung, möchte dieses Laken hinfort reißen und nach dem Schlachtfeld suchen, das der Körper der Contessa sein soll. Ich brauche einen BEWEIS, ein ZEICHEN zumindest.

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  13. Ich fürchte, jetzt ist Savage die Birne durchgebrannt ...

     

    Und gleich begeht er auch vermutlich einen Fehler. Dich Chancen dürften 2 zu 1 gegen ihn stehen.

     

    Da stellt sich mir die Frage: Wird aus zwei falschen Entscheidungen vielleicht eine richtige? Nach dem Motto: Minus (Matilde) mal Minus (Savage) = Plus

  14. "Was für einen Zauber?", frage ich mit unverändert ruhiger Stimme.

     

    Meine innere Unruhe wächst. "Würde Matilde so mit mir über das Wirken von Zaubern sprechen? Ich glaube nicht, dass ich mir einen Erfolg des Zaubers wünsche... Dies alles ist auf eine irritierende Weise wirklich und doch FALSCH."

     

    "Wer ist dieses Wesen in Gestalt eines schwarzhaarigen Mädchens?" Ich spüre die feinen schwarzen Haare auf meiner Haut. Dünne schwarze Stränge, wie aus Finsternis gesponnen. Ich blicke auf die Haare herab, wie sie sich glatt und glänzend an mich schmiegen, mich umspielen und leicht meine Haut kitzeln ... und mit ihren tastenden Bewegungen ein Eigenleben zu führen scheinen ...

     

    ... und plötzlich flackert ein Bild in mir auf ... eine Vorahnung? ... oder nur die Reflexion einer Angst aus den unergründlichen Tiefen meiner vernarbten Psyche? ... das Bild erscheint so unerwartet, dass ich erschrocken zusammenzucke und mein Atem stockt ...

     

    Ich reiße mich und meine Jacke von dem Wesen in meinem Arm los und mache einen schreckhaften Satz zur Seite. Mit weit aufgerissenen Augen starre ich das Wesen vor mir an.

     

    (Bild: http://view.stern.de/de/picture/1813723/wald-maedchen-kleid-angst-horror-messer-gewalt-940.jpg

    http: //view.Stern. de/de/Picture/1813723/wald-maedchen-kleid-angst-horror-messer-gewalt-940.jpg)

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  15. Ich versuche mich erneut zu erinnern.

     

    "Matilde war nicht sehr viel kleiner als ich." Dieser Körper erscheint mir zu klein, um die Contessa zu sein.

     

    Ich weiß nicht wovor ich mich mehr fürchte, vor dem, was ich da möglicherweise im Arm halte, oder vor den Konsequenzen einer falschen Entscheidung.

     

    "Wenn ich schon nicht auf meinen Verstand zählen kann, versuche ich, meinen Empfindungen zu folgen und auf mein Glück zu vertrauen."

     

    Ich versuche zu ergründen, welche Gefühle die körperliche Nähe in mir auslöst.

     

    Ich empfinde nicht die wohlige Wärme des Körpers einer Frau. Die kalte Haut wirkt trotz der Geste eher abweisend, distanziert ... tot. Ich schaudere.

     

    Aber die kalte Haut macht mir auch bewusst, dass mein Körper wärmer ist ... lebendiger?

     

    Ich höre in mich hinein. Warte auf die Stimmen in meinem Innern.

     

    Meine ständige Gefährtin schweigt unverändert, bleibt ungewohnt ruhig, nur ein sanftes Plätschern einer spiegelglatten See.

     

    Und auch die andere Stimme, nach der ich mich mehr als jemals zuvor sehne, seit ich sie zum ersten mal vernommen habe, bleibt still.

     

    "Bitte, helft mir!", klammere ich mich hilflos an einen Strohhalm.

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