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Joran

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Posts posted by Joran

  1. Ich will das hier nicht ausweiten, weil ich mir sonst die OT-Rüge einfange: Ein PayPal-Kontoguthaben ist zwar, je nach Definition, wohl kein e-Geld im engeren Sinne, auch wenn PayPal - meine ich - zuerst als e-Geld-Institut in Großbritannien zugelassen war. Die Übergänge sind aber fließend und eine rechtliche Abgrenzung interessiert vermutlich auch nicht. Ich mag die dahinter stehende 'Philosophie' unabhängig von dieser begriffsjuristischen Frage trotzdem nicht. Bin eben ein unverbesserlicher Anachronist, wie ich selbst einräume. Bei manchen Dingen übe ich lieber Verzicht, statt der Masse hinterherzulaufen. Eine persönliche Entscheidung. Da ich beruflich mit dem Thema Berührungspunkte habe, sehe und lese ich vielleicht mehr von Schattenseiten, als andere...

  2. Ich nehme in diesem Fall alles zurück und behaupte das Gegenteil. Gerade als Du's geschrieben hast, wurde mir selbst klar, dass das ja englischsprachige Produkte entsprechender Verlage sind. Die sind hier in Deutschland natürlich leichter zu kaufen, als die deutschsprachigen Dateien von Pegasus. Und das nutze ich natürlich auch. Bei Pegasus habe ich die nur-pdfs jedoch noch nicht in einem anderen Shop gefunden. Vielleicht liegt das aber auch an mir.

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  3. Danke für den Hinweis. Das sieht interessant aus.

     

    Da ich mich bis heute jedoch Kreditkarten und e-Geld standhaft verweigert habe, liegen alle kostenpflichtigen pdf-Veröffentlichungen von Pegasus auf Drive-ThruRPG außerhalb meiner Reichweite (mein Problem auch mit dem Ägypten-Gutschein, der den Preis der pdf nicht vollständig deckt). Aber auch finanziell würde sich für mich die Anschaffung einer Kreditkarte nur zwecks Erwerb dieser pdf-Dateien nicht lohnen. Alle derartigen Veröffentlichungen gehen daher für mich 'ins Leere'. Vorkasse per Überweisung ist auch nicht möglich und hinzu kommt, dass die Abrechnung nicht in € erfolgt, was den Zahlungsverkehr selbst dann verteuern würde. Eine alternative Ausweichlösung (Prepaid-Gutscheine etc.) bietet Pegasus auch nicht an. (Wie ich das persönlich finde, brauche ich wohl nicht sagen ... aber als Anachronist oder als Minderjähriger hat man es eben nicht immer leicht und es ist schließlich meine freie Entscheidung, möglichst wenig Fingerabdrücke im Netz zu hinterlassen.)

     

    Zurück zum eigentlichen Thema: Ich wollte mit meinem Beitrag auch nur auf den Vorschlag von FrankyD reagieren, wie Du jetzt auf meinen, und keinen Wunsch auf den Wunschzettel schreiben. Ich wollte nur sagen, etwas in der Art gibt es schon. Das ist natürlich kein Hindernis, sich in der CR mit etwas ähnlichem zu befassen.

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  4. Wer weiß, was hier gefragt ist. Früher, in meiner Anfängerzeit bei D&D (Du hattest ja auch das rote Basis-Set bzw. das blaue Experten-Set), haben wir bei einem Spielleiter die Schätze öfters auswürfeln müssen, u.a. einen Drachenhort. Während mein Dieb damals regelmäßig abgestürzt ist (ich glaube mein Klettern-Wert lag damals bei 94 %), war ich beim Schätze-auswürfeln plötzlich angesagt. Da war möglichst hoch nämlich gut. Ich habe mir einfach vorgestellt, ich würde Wände erklettern, und habe unsere Gruppe auf diese Weise "reich gestürzt". Da erinnern wir uns noch heute alle dran... :)

     

    Dagegen sind meine Würfe gerade nichts Halbes und nichts Ganzes:

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  5. @FrankyD:

     

    So etwas ähnliches gab es in den letzten Mephisto-Heften. Eine Reihe von drei Abenteuern, die jeweils mit langen Zeiträumen dazwischen spielten. Der letzte Teil war in Heft 57 und hieß 'Rote Wut', wenn ich mich richtig erinnere.

     

    Die konkreten Abenteuer kann ich alleine aus der Erinnerung nicht qualifiziert genug bewerten. Die Grundidee fand ich interessant, das Konzept würde ich allerdings etwas verändern, um alle Abenteuer mit einer Gruppe spielen zu können.

     

    Die drei Teile spielten in ganz unterschiedlichen Zeiten, nämlich in der viktorianischen Zeit (1. Teil), in den 20er Jahren (2. Teil) und in der Gegenwart (3. Teil). Das ist ein interessantes Konzept, wie ich meine. Es ließe sich selbstverständlich auch auf das Mittelalter ausdehnen.

     

    Bei der Überlegung, wie ich das in der Praxis am besten umsetzen könnte, wenn die gleichen Spieler alle Teile spielen sollen und dementsprechend unterschiedliche Personen spielen müssten, habe ich mir folgendes überlegt: Man könnte wie bei unterschiedlich großen Schachteln ein Abenteuer in das nächste einbetten, beginnend mit dem jüngsten Zeitpunkt als größte Box. Ich ziehe zumindest das jeweils jüngere Abenteuer also immer "vor die Klammer", so dass es eine Art Rahmenhandlung bildet. Von den "jüngsten" Charakteren wäre immer zu ermitteln, was die Spieler in das Abenteuer eingebettet auszuspielen haben.

     

    Man muss dann nur dafür Sorge tragen, dass die Trennung von Spieler- und Charakterwissen nicht zu kompliziert wird.

     

    Hierfür würde ich die Abenteuer zunächst gerade gegenläufig zur chronologischen Reihenfolge in Angriff nehmen: Die Spieler würden in der Gegenwart starten, wo die Charaktere auf die Niederschrift eines Erlebnisberichtes (die "frühere" Gruppe) stoßen und beim Lesen so von der Geschichte gefangen genommen werden, dass die Charaktere in die Rollen der jeweiligen Protagonisten eintauchen. Eine Art „Die unendliche Geschichte“-Effekt. Die Gruppe spielt also den von ihren CthulhuNow-Charakteren gelesenen Erlebnisbericht in der früheren Epoche (Mittelalter, Gaslight, 20er) mit den damaligen Protagonisten aus. Was ihre CthulhuNow-Charaktere tatsächlich nur lesen wird für die Spieler zum Abenteuer mit den "historischen Vorläufern" ihrer Charaktere.

     

    Die Vorteile von dieser Schachteltechnik wären: Alle Teile der Kampagne können von den gleichen Spielern in einer Spielsequenz (aber wohl kaum an einem Abend) durchlebt werden. Es gibt trotzdem kein „überschüssiges“ Spielerwissen, denn was mit den älteren Charakteren gespielt wird, wird von den jüngeren SCs "gelesen". Der Bericht könnte aus verschiedenen Teilen bestehen, die erst alle einzeln in der Gegenwart aufgefunden werden müssen, so dass man zwischenzeitlich immer wieder aus der miterlebten Historie „auftaucht“ und zu den CthulhuNow-Charakteren zurückkehrt (so wie Balthasar Bux in der Unendlichen Geschichte Pausen beim Lesen macht), um nicht den Kontakt zu verlieren. Die Geschichte kann sich im Spiel auf diese Weise in den verschiedenen Zeitaltern parallel entwickeln. Die Spieler haben Abwechslung hinsichtlich der verkörperten Figuren und der Settings. Der sich über die einzelnen Geschichten in chronologischer Reihenfolge spannende Bogen schließt sich im Finale.

     

    So ein Projekt als einmaliges Experiment, würde mir gefallen, als Spieler wie als Spielleiter. Gut vorbereitet (damit es nicht zu einem Wissenstransfer in die Vergangenheit kommt und der Spannungsbogen aufrecht erhalten bleibt) stelle ich mir das sehr spannend vor. Da bieten sich viele interessante Möglichkeiten. Funktionieren wird das aber vermutlich nur, wenn die einzelnen Abenteuer wirklich nicht zu lang und nicht zu komplex ausfallen.

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  6. Ich habe meinen Beitrag noch etwas editiert. Matilde wird ja schon wieder stehen gelassen. Das scheint tatsächlich ihr Schicksal zu sein...

     

    So, jetzt hängt es mal wieder von Matilde ab! Die erste Chance, dem alten Mann die Illusion von einer jungen, sanftmütigen Frau zu nehmen. :D

  7. Die Dunkelheit, die uns nach dem Splittern des nächsten Türschlosses erwartet, ist so vollkommen, dass ich instinktiv einen Schritt zurückweiche. Nachdem der Lärm des gewaltsamen Öffnens der Tür im Flur verklungen ist, entsteht eine erwartungsvolle Stille. Ist es nur die normale Dunkelheit eines Zimmers mit verschlossenen Fensterläden oder erneut mehr ... wie im altägyptischen Zimmer? Der rationale Teil meines Verstandes sagt mir, dass das Aufrichten meiner Körperbehaarung lediglich eine unkontrollierte natürliche Reaktion darstellt, eine durch mein vegetatives Nervensystem gesteuerte Kontraktion des Haarbalgmuskels, die Piloerektion. Meine Instinkte und die Erfahrungen meines Lebens hingegen übertönen die Stimme der Vernunft und schreien meinem Verstand eine ganz andere Botschaft entgegen.

     

    Ich taumele weiter zurück und meine Hand fährt zum Griff des Messers in meinem Gürtel.

     

    Dann taucht in dem Lichtschein das Gesicht eines Jungen auf. Die Contessa spricht ihn an, scheint ihn zu kennen.

     

    Schon will ich mich fragen, welcher kranke Geist den Jungen in einem dunklen Zimmer hier auf dem Flur mit den Wohnräumen der Ärzte eingesperrt haben mag, ...

    schon bin ich versucht, Amanda oder von Wittgenstein oder Warner oder diese ganze kranke Ärzteschaft in dieser Klinik hiermit in Verbindung zu bringen, ...

    schon bin ich irritiert, dass der Junge nicht um Hilfe gerufen hat, als er den von uns verursachten Lärm gehört hat, ...

    da zerreißt der Schrei der Contessa die Stille.

     

    Der finstere Blick des Jungen hätte vermutlich schon ausgereicht, um zu erkennen, dass dieses Kind sich in keiner normalen Verfassung befindet. Doch die Veränderung, die nun mit dem Gesicht des ... Wesens ... in dieser Kammer vonstatten geht, entmenschlicht es zunehmend, bis uns die Fratze eines Monstrums entgegenstarrt, der nur noch flüchtige Erinnerungen an ein Kind anhaften.

     

    Ich reiße die große Klinge aus meinem Gürtel und halte sie mit beiden Händen schützend vor mich. Ich weiche bis an die gegenüberliegende Wand des Flurs zurück. Der Schweiß strömt aus allen Poren. Das Adrenalin flutet meinen Körper.

     

    Da ist nicht nur die Furcht vor diesem Wesen. Gleichzeitig wächst in mir die Angst davor, einen schrecklichen Fehler zu begehen. Ist das dort vor mir tatsächlich das Monstrum, das ich zu sehen glaube? Oder ist es nur ein Kind, dem mein strapazierter Verstand eine Maske aufsetzt?

     

    Aber die Contessa scheint es auch gesehen zu haben ... und ich sehe, wie Anderson seine Waffe ebenfalls zückt und vor dem Wesen zurückweicht. Aber was bedeutet das schon? Wir alle drei sind psychisch debile Patienten in einer Extremsituation! Ich fühle, dass ich ohne einen äußeren Anstoß nicht im Stande bin, zu handeln. Wie angewachsen stehe ich steif auf meiner Position, das Messer immer noch schützend vor mich gestreckt. Meine Gedanken werden sprunghaft: "Wo ist Amanda, diese kleine Hexe? Sonst ist sie doch immer in der Nähe gewesen, wenn hier etwas geschehen ist." Sorgenvoll blicke ich den Flur hinauf und hinab.

     

    Dann werde ich mir bewusst, dass die Contessa, die nur einen Schritt zurück getan hat, nun alleine dem Wesen gegenübersteht, nachdem Anderson und ich zurückgewichen sind. Da ist etwas in mir, dass nach vorne stürmen will ... und doch stehe ich da, unfähig, den ersten Schritt zu tun.

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  8. Black hat ja eben schon hier reingeschaut. Ich glaub, der will nicht, oder?

     

    Du könntest auch einfach zur Überbrückung was auseinandernehmen (Bett, Schrank, unterm Teppich, auf dem Schrank,...).

     

    Oder ich nehme mir doch noch einmal das Teleskop vor. Irgendwie glaube ich nicht, dass von Wittgenstein mit einem Teleskop für den Hausgebrauch etwas im Sternenhimmel entdeckt hat, was den Astronomen mit ihren großen Teleskopen entgangen wäre. Ihm dürfte es ja auch weniger um die Planeten, als um deren Bewohner gehen... Also entweder ist an dem Teleskop etwas besonderes oder von Wittgenstein beobachtet damit vielleicht gar nicht die Sterne und Planeten, sondern etwas auf der Insel. Ich hatte da ja schon ein paar Überlegungen gepostet, aber offenbar nichts festgestellt.

     

     

    ...

     

    Ich trete vor die Fenster und untersuche, ob Spuren auf dem Boden auf einen häufigen Standort des Teleskops hindeuten könnten. Dann könnte man das Teleskop in seiner jetzigen Ausrichtung dort positionieren. Wenn die Einstellung des Teleskops nach der letzten Benutzung nicht verstellt worden ist, wäre es interessant festzustellen, was das Ziel der letzten Beobachtung gewesen sein könnte. Ist das Teleskop auf den Himmel ausgerichtet? Ich blicke aus den Fenstern und überlege, ob und welches irdische Objekt möglicherweise beobachtet worden sein könnte. Dann versuche ich, ohne eine Veränderung an der Einstellung des Teleskops vorzunehmen, abzuschätzen, auf welche Entfernung die Linsen des Teleskops eingestellt sind, eine kurze Distanz oder die Weiten des Weltraums.

  9. Wie man oben sieht, schaffe ich selbst einfache Proben nicht. Denn eine 50 %-Chance bedeutet nicht, dass bei jedem Spieler im Schnitt jeder zweite Wurf erfolgreich ist. Nach meiner Erfahrung berücksichtigt die Stochastik alle Spieler am Tisch, da gibt es dann Glückskinder ... und mich.

  10. Also wenn ich das richtig sehe, hat Nyre noch:

     

    #417 in Kapitel 6:

    2 Würfe auf Wissen hinsichtlich des Materials des Pergaments. Das habe ich aber bereits herausgefunden und den anderen gesagt. Auf das Ergebnis kommt es nicht mehr an.

     

    #2248 im OFF:

    1 Wurf auf Cthulhu-Mythos wegen des Inhaltes des Pergaments. (Ist bei mir fehlgeschlagen, da ist also noch was drin für Dich, Nyre!)

     

    #2263 im OFF:

    je 1 Wurf auf Cthulhu-Mythos für jeden der Planetennamen, also hier insgesamt 3.

     

    Mehr Proben für Mathilde sind - denke ich - nicht mehr offen.

     

     

    Edit: okay, da war ich zu langsam...

     

    Meine drei Mythos-Würfe:

    Saturn / Cykranosh   Wurf: 70   negativ

    Uranus / L'gy'hx        Wurf: 88   negativ

    Neptun / Yaksh         Wurf: 52   negativ

     

    Ich glaube, Savage Mythos-Wert wird kaum gar nicht auffallen! :D

  11. Und damit wären wir auch in der Praxis erneut in diesem Thema angelangt:

     

    Nachdem Matilde ihre Wahrnehmungsproben hinsichtlich der Planetennamen geschafft und uns darauf hingewiesen hat, wäre zu klären, wie wir auf die Namen reagieren?

     

    Erneut ein oder mehrere Mythos-Würfe? Wenn ja, mit welchen Assoziationen im Erfolgsfall?

  12. Kennst Du denn die Werte von Hans?

     

    Ich bin selbst sehr gespannt, wie sich das weiter entwickelt. Was der Läuterer für Savage möglicherweise ursprünglich geplant hatte, werde ich mit Savage vermutlich nicht erfüllen. Aber der Läuterer ist ja sehr offen für unvorhergesehene Entwicklungen und lässt den Spielern gerne freie Hand. Meine Interpretation ist vermutlich düsterer / hoffnungsloser, während der Läuterer möglicherweise eigentlich etwas pulpigeres erwartet hatte. Vielleicht hätte das zu Euren beiden Charakteren auch besser gepasst. Andererseits sind Matilde und Paul ja auch nicht gerade das, was ich stabil nennen würde...

     

    Vielleicht hätte ich das hier nicht verraten sollen, aber früher oder später hätten sich meine im OFF veröffentlichten Würfe ohnehin dem Wert der Fertigkeit angenähert und ihr hättet es gesehen. Im Dunklen Zimmer habe ich ja immerhin schon einen erschwerten Wurf auf Cthulhu-Mythos mit 20 bestanden, woraus für Euch ein Fertigkeitenwert von mindestens 40 ersichtlich war.

     

    Wir sollten dem Wert von Savage daher erst einmal nicht zu viel Bedeutung beimessen und sehen was kommt. Bei Bedarf kann man den auch nach unten korrigieren. Ich werde erst einmal versuchen, dem gerecht zu werden. Es gibt da viele Möglichkeiten. Ein Gedanke, den ich hatte, ist auch die Möglichkeit, dass der Wert nicht unbedingt nur das vorhandene (im Kopf gespeicherte) Wissen abdeckt, sondern ggf. auch das verfügbare Wissen, weil einem gewisse Quellen zur Verfügung stehen. Savage muss noch nicht alle Informationen, die ihm verfügbar sind, auch bereits 'konsumiert' haben, aber könnte es tun, sobald das Wissen benötigt wird. Vielleicht war er - wie eben - einfach klug genug, sich mit einigen Dingen noch nicht auseinanderzusetzen oder er hat dies grundsätzlich nur unter besonderen Vorsichtsmaßnahmen getan. Ich bin mir da selbst noch nicht ganz sicher. 

     

    Ich stehe Vorschlägen und Anregungen immer offen gegenüber.

  13. Vermutlich nicht, wenngleich es hier ja nicht die herkömmliche Stabilität, sondern die Stressleisten gibt.

     

    Ich hoffe, dass diese Aufdeckung hier im OFF kein Spoiler war, sondern zulässig ist. Ich bin einfach etwas unsicher, wie ich mit einem solchen Wert umzugehen habe. Natürlich habe ich meine eigene Vorstellung, wie ich so etwas als SL handhaben würde, aber ich habe kaum Erfahrungen als Spieler bei anderen Cthulhu-Spielleitern. Das beschränkt sich auf ein oder zwei Conventions und liegt auch lange, lange zurück.

     

    Savage tritt einfach eher am Ende seiner Laufbahn in das Leben von der Contessa und Paul. Ein Wunder, dass er bis heute durchgehalten hat und z.B. nicht von der Balustrade gesprungen ist. Ich führe das unter anderem darauf zurück, dass Savage zeitlebens an Depressionen gelitten hat und sich mit dem Gefühlen tiefer, unkontrollierbarer Traurigkeit und dem Bewusstsein der Hilflosigkeit daher schon in jungen Jahren abgefunden, ich möchte sagen 'arrangiert' hat. Er neigt dazu, sich in vermeintlich Unveränderliches zu ergeben und begehrt nur vereinzelt hiergegen auf. Wer es nicht gelernt hat, positive Erwartungen an das Leben zu stellen, kann weniger leicht enttäuscht und erschüttert werden. Und Traurigkeit kann man sich mitunter auch zunutze machen. Darin kann ein sehr kreatives Element liegen.

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  14. Als ich zu Anderson herübersehe, senkt dieser abrupt den Blick. Eine Wimpernschlag nur, aber genug Zeit um zu erkennen, dass er mich angesehen hat ... mich beobachte hat?

     

    "Warum weicht Anderson meinem Blick aus?", frage ich mich. "Was glaubt er, könnte ich darin lesen? Ist es die Art, mit der er mich angesehen hat, die er vor mir verbergen will? Hat es mit der Contessa zu tun? Oder ist es nur eine allgemeine Scheu, die durch die aktuelle Verunsicherung verstärkt wird?" Mir wird immer klarer, dass ich nur an der obersten Schicht von Andersons Wesen kratze. Was sollte man nach so wenigen gemeinsamen Stunden auch anderes erwarten ... Andererseits habe ich mein Gefühl für Zeit offenbar verloren, denn dies alles scheint mir schon so viel länger anzudauern als lediglich ein paar Stunden. Und doch ahne ich, dass sich unter dieser obersten Schicht Andersons Dinge verbergen, die ich vielleicht nicht anrühren sollte... Ich habe das Gefühl, dass dessen Haltung gegenüber der Contessa ... sie erscheint mir mitunter demütig oder gar ehrfürchtig, fast servil ... nicht der einzige Wesenszug meines jungen Begleiters ist. Das scheint mir nur eines von mehreren Gesichtern zu sein, die Anderson aufsetzen kann. Und ich kann nicht leugnen, hierdurch beunruhigt zu sein. Ich fühle mich im Vergleich zu Anderson wie ein offenes Buch, irgendwie entblößt. Ein unangenehmes, bedrohliches Gefühl des Ungleichgewichts. "Tue ich Anderson damit unrecht? Aber wäre es klug, gerade die Contessa über Anderson zu befragen? Abgesehen davon, dass es kein sehr anständiger Zug von mir wäre und mich bei der Contessa auch nicht gerade in einem guten Licht dastehen ließe. ... Nein, ich werde ... ich muss Anderson im Auge behalten."

     

    Erleichtert nehme ich jedoch zur Kenntnis, dass Anderson ausspricht, wonach es mich drängt. Seine Aufforderung, weiterzugehen, überdeckt angenehm dieses schwache Gefühl, in von Wittgensteins Zimmer noch mehr finden zu können und danach suchen zu müssen.

     

    Darum warte ich auf die Antwort der Contessa und überlasse ihr ohne ein Wort bereitwillig die Entscheidung über das weitere Vorgehen. Doch meine Hoffnungen erfüllen sich nicht. Die Contessa hat bereits begonnen, von Wittgensteins Aufzeichnungen weiter zu untersuchen.

     

    Innerlich seufzend folge ich ihrem Hinweis. Aber ich bin nicht ganz bei der Sache und beobachte verstohlen, wie Anderson darauf reagiert, dass die Contessa seinen Vorschlag übergeht.

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  15. Da hast Du Recht. Mit Wendigo wird ja auch schon ein wenig in die Vergangenheit zurückgegriffen.

     

    Bei Savage könnte man das dann ggf. abstrahieren.

     

    Irgendwo sollte man aber Kompromisse eingehen, um den Aufwand nicht zu übertreiben.

     

    Im Grundsatz finde ich die Überlegung vom Läuterer nicht schlecht und die Liste soll sich schließlich - so wie ich es verstehe - nur zugunsten unserer Charaktere auswirken. Zu einem Stichwort noch keinen Wurf vermerkt zu haben, bedeutet ja dann, den 'normalen' Wert der Fertigkeit zu haben. Sich mit einem Thema bereits in der Erzählstruktur auseinandergesetzt zu haben, wird ggf. honoriert. Dieser Gedanke fügt sich meines Erachtens in das atmosphärische Konzept des Cthulhu-Rollenspiels ein.

     

    Was die Fortentwicklung der Geschichte angeht, kann die Liste auf lange Sicht vielleicht auch hilfreich sein, einen Blick in die Vergangenheit zu werfen und schöne Verknüpfungen herzustellen.

     

    Gerade bei Wissens-Skills ist es ja immer ein Problem, wann man überhaupt würfeln lässt und was ab einem bestimmten Prozentwert als bekannt unterstellt werden sollte. Besteht bei einem 90 %-Wert auf Cthulhu Mythos tatsächlich eine Chance von 10 %, dass der Charakter nichts mit dem Namen Cthulhu anfangen kann? Es ist schwierig solche Fragen im Einzelfall abzugrenzen und weil die Grenzziehungen eher willkürlich sind, kann das nur der SL alleine entscheiden. Ich habe als Spielleiter früher eher den Eindruck gehabt, dass es für alle Beteiligten sehr frustrierend sein kann, wenn die SCs bestimmte Zusammenhänge nicht verstehen, weil ihnen ein entsprechender Wurf trotz umfangreichen Mythos-Wissens misslungen ist. Daher habe ich die Entscheidung, ob ein einzelner SC einen gewissen 'Bodensatz' an Zusatzinformationen aufgrund des schlichten Wertes auf Mythoswissen erhält, weitgehend abstrakt, also ohne die Würfel zu bemühen, getroffen. War der Wurf des Spielers gelungen, gab es darüber hinaus noch ein wenig mehr an Informationen als das, was ich ohnehin schon anhand des Wertes als dem SC bekannt unterstellt habe.

     

    Savage hat (auch auf Anregung vom Läuterer) einen Wert auf Cthulhu-Mythos von 50 %. An einen so hohen Wert in dieser Fertigkeit kann ich mich aus meinen Spielrunden jedenfalls nicht mehr erinnern, aber ich habe auch immer sehr 'puristisch' ohne magische Fertigkeiten der SCs etc gespielt. Ich tue mich noch ein wenig schwer damit, einzuschätzen, was sich für ein Wissen hinter diesem Wert verbirgt.

     

    Ich werde zunächst einmal ab heute die Daten wie vom Läuterer vorgeschlagen sammeln und sehen, wohin uns das führt.

  16. Ich habe die Mythos-Liste jetzt im Thread 'Protagonisten' am Ende der Kurzbeschreibung von Savage eingefügt.

     

    Zusätzlich zum "-" habe ich für mich noch kurz den Ort und das Spieldatum angemerkt, damit man später ggf. einmal nachvollziehen kann, um was es bei dem Wurf genau ging. Zudem habe ich begonnen, Querverweise einzufügen, weil Proben künftig unter verschiedenen 'Stichwörtern' erfolgen könnten, die in Wahrheit den gleichen Gegenstand betreffen (was der SC nicht notwendig sofort erkennen muss).

     

    Durch die (erleichterte) Recherche der früheren Proben kann man vielleicht überzeugender im Falle einer neuen, erfolgreichen Probe die gezogene Schlüsse begründen und so seinen Post inhaltlich verbessern. Etwa weil man in der Vergangenheit etwas ganz konkretes (den Auslöser der Probe) zwar gesehen, aber in seiner Bedeutung zunächst nicht verstanden hatte (Misserfolg), was einem dann später (bei einem gelungenen Wurf) endlich klar wird. Man kann dann leichter eine Rückerinnerung des SCs an frühere Geschehnisse einbauen, wenn es passt.

     

    Ist das so sinnvoll oder habt Ihr Änderungsvorschläge?

     

    Wenn wir künftig Mythos-Würfe machen, musst Du uns aber schon ggf. einen Hinweis geben, unter welchem Stichwort wir das Ergebnis "ablegen" sollen, denn für uns muss das nicht immer offensichtlich sein. Du könntest zum Beispiel gleich hinter der Aufforderung, einen Wurf zu tätigen, jeweils in Klammern anfügen: (Vermerk unter Mythos "..."). Dann würde sich auch leichter ein Automatismus entwickeln und die Idee gerät nicht wieder in Vergessenheit.

     

     

    Und wenn Du magst, kannst Du mir auch noch etwas über das Buch sagen, das Savage eingesteckt hat (z.B. erste ganz grobe Schätzung des Alters; hat Savage einen Buchtitel auf dem Einband oder der ersten Seite gesehen; erkennt Savage die Sprache, in der das Buch geschrieben ist; sind Namen und/oder eine Widmung in den Einband eingetragen, sind handschriftliche Anmerkungen in dem Buch zu sehen; gehört der Schutzumschlag überhaupt zu dem Buch oder dient er lediglich als Tarnung?). Wie bereits im Kapitel 6 gesagt: Savage liest das Buch nicht an Ort und Stelle, sondern sieht es sich nur noch einmal etwas genauer an, bevor er es einsteckt. Genaueres könnte man auf längere Sicht vorbereiten, falls es sich nicht nur um ein ganz gewöhnliches Buch handeln sollte.

  17. Was die misslungenen Würfe angeht, gehe ich absolut mit Dir konform, Läuterer. Würden das alle SLs so regeln, hätten meine SCs wahre Erfolgsgeschichten durch Misserfolge hinlegen können.

     

    Ich wollte mich der Buchführung auch nicht verweigern, sondern hätte tatsächlich praktische Vorteile in der Verwaltung durch Dich gesehen.

     

     

    Savage zeigt das Pergament den beiden. Ob sie es lesen wollen und (je nach Sprache, in der es verfasst ist) lesen können, müssen Nyre und Blackdiablo entscheiden. Aber Savage kann das Pergament schlecht einstecken und den beiden anderen so offensichtlich vorenthalten. Warum auch? Wir sitzen alle im selben Boot und jeder ist seines Irrsinns eigener Schmied.

     

    Ich habe aber meinen Post insoweit editiert, dass ich nicht mehr unterstelle, die anderen hätten das Blatt "gelesen", sondern sie hätten das Blatt "betrachtet". In welcher Sprache ist der Text auf dem Pergament denn verfasst?

     

     

    @Nyre: In Wahrheit hast Du mein Mitgefühl. Seht zu, dass Ihr heute alle wohlbehalten nach hause kommt! Ich freue mich darauf, dass hier alle wieder wie gewohnt mitschreiben.

  18. Ich beobachte meine jungen Gefährten. Ich frage mich, ob Sie bereits erkannt haben, was wir tatsächlich sind ... wie begrenzt die Möglichkeiten der Menschen sind ... wie unbedeutend wir sind im Vergleich zu den finsteren Mächten, die die Äonen überdauern.

     

    Ich spüre Finsternis, die dem Pergament in meiner Tasche anhaftet, wie eine zähe, klebrige Masse.

     

    Mühsam unterdrücke ich den Drang, einen Waschraum aufzusuchen und meine Hände von der Berührung des Pergaments zu reinigen. Stattdessen wische ich mir den kalten Schweiß von der Stirn und reibe dabei unauffällig auch meine Hände mit dem Tuch ab. Ich beginne, wieder in meine Gedankenwelt abzudriften.

     

    Mein Blick fällt erneut auf das Teleskop. Die Untersuchung des Teleskops erscheint mir plötzlich nicht mehr so erstrebenswert, wie noch vor wenigen Minuten. Dabei ist es bei rationaler Betrachtung noch immer nichts weiter als angewandte Optik, nicht mehr als eine Ansammlung von Linsen zur Bündelung von Licht. Wie ein Nadelöhr eröffnet es dem Licht einen schmalen Durchlass, eine Passage, um weite Entfernungen zu überbrücken. Doch nun scheint es plötzlich mehr als ein physikalisches Instrument zu sein: eher ein Ritualgegenstand, der von Wittgenstein zu einem über seinen eigentliche Funktionsweise hinausgehenden metaphysischen Zweck dient. Kann eine Linse, die Licht transportiert und bündelt, der Finsternis den gleichen Dienst erweisen? Und ist die Linse nicht ein in beide Richtungen durchlässiges Portal?

     

    Ich merke, dass meine Gedanken meiner Kontrolle zu entgleiten drohen und zwinge meine Konzentration mühsam zurück in die äußere Welt.

     

    Es drängt mich, diesen Raum zu verlassen, in dem von Wittgenstein seinen inhumanen Studien nachgegangen ist. Die Untersuchung der weiteren Zimmer fortzusetzen, erscheint in diesem Augenblick so verlockend. Was soll uns hiernach schließlich in den verbliebenen Wohnräumen noch erwarten?

     

    Etwas tief in mir weiß jedoch, dass in einer solchen Flucht allenfalls ein Aufschub liegt. Und trotzdem blicke ich die anderen schon fragend an.

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