Jump to content

fexes

Shadowrun Insider
  • Posts

    2,063
  • Joined

  • Last visited

  • Days Won

    43

Everything posted by fexes

  1. Vorhin hast du noch die Wikipedia herangezogen um zu zeigen, dass "Die Antifa" die "Antifaschistische Aktion" ist. Also entweder ist "Antifa" ein Begriff für eine eng umrissene Gruppierung (oder mehrere, die unter demselben Namen auftreten), dann ist A.I.D.A., wie der Name schon sagt, kein Teil der "Antifa". Oder "Antifa" ist eine Ableitung von "Antifaschist" und umfasst damit alle antifaschistisch agierenden Gruppierungen, also auch die A.I.D.A., womit es dann eben nicht "Die Antifa" geben kann. Denn damit wären dann auch "Omas gegen Rechts" bis "Junge Union Alzey" ein Teil "Der" Antifa. Ja lang lang ists her, und es braucht garnicht viel rumgesuche auf Google, um zu wissen, dass die Chaostage in Hannover keine Veranstaltung von "Der Antifa" war. Und den Eindruck, dass hier Leute bestreiten wollen, dass es gewaltbereite Gruppen und Personen in "der" (nicht als geschlossene Organisation auftretenden) "Antifa" gibt, machst du dir, ob ich nun schon mehrfach erwähnt habe, dass ich diesen gewaltbereiten Teilen ebenso kritisch gegebüberstehe, oder nicht. So ist das bei Verschwurblern, zu denen ich dich aufgrund deiner unzusammenhängenden Argumentation durchaus zählen möchte. Du bringst eine tendenziöse Mutmaßung nach der anderen ("wobei bisher nicht mal jemand geschätzt hat, wie hoch dieser Anteil ist (und wohl auch keiner von uns könnte)"). Wenn du es nicht mal schätzen könntest, warum erwähnst du es jetzt? Um einen Eindruck zu erwecken? Du hättest das dogar in diesem Fall mit Zahlen unterfüttern können um wenigstens den Anschein einer Faktenlage zu erwecken. Bspw. die Schätzungen aus dem jährlichen Bundesverfassungsschutzbericht, da stehen die Schätzungen zur Zahl der gewaltbereiten "Linksextremisten" drin. Die sagen aber auch nicht aus, wie groß dieser Anteil der "Antifas" davon ist, oder wie groß dieser Teil im nicht als "extremistisch" eingestuften linken Teil der "Antifa"-Bewegung ist, geschweige denn im Verhältnis zu den Antifaschist*innen aus der bürgerlichen "Mitte" der Gesellschaft.
  2. Deutsch als Bekenntnis zum Grundgesetz; immer Deutsch als Ausrede um zu Morden und Zerstören; Niemals. Sobald es gelingt diese beiden Gruppen zu trennen, bin ich gerne bereit, die eine zu unterstützen. Und solange das in beiden Fällen nur eine Phrase ist, die sich jemand nach gutdünken selbst geben kann, seh ich in deiner Aussage eigentlich nur auch eine Phrase. Bei "Zerstören" geh ich gerne mit dir mit, ich stehe sinnloser Zertörung auch grundsätzlich kritisch gegenüber, auch wenn ich selbst da zu differenzieren weiß. Aber wo haben unter dem Label "Antifa" Plünderungen stattgefunden? Da vermischt sich bei dir was.
  3. Da es keinen Antifa-Verein in München gibt, braucht man auf auf dei Verschwörungstheorie von Herrn Jung auch nicht weiter eingehen. Wer dennoch etwas nachbohrt (und dafür muss man sich schon schwer auf den rechten Schwurbel-Seiten verirren), findet raus, dass das Geld an das Antifaschistische Informations- und Dokumentationsarchiv (A.I.D.A.) geht, also eben nicht an die "Die Antifa gGmbH & Co. e.V."
  4. Naja, das ist dann aber auch eine recht eindeutige Vermeidung einer Antwort auf die einfache Frage. Ich gehe davon aus, dass du ansonsten auch sagen müsstest: Natürlich schließe ich nicht aus, dass eine Zahl x von sämtlichen Antifa-.Gruppierungen irgendwann / irgendwie auch staatliches geld bekommt. Ich weiß ehrlich gesagt auch gar nicht, warum das so dramatisiert wird, diese Antwort zu vermeiden. Sirdoom hat es doch auch gut auf den Punkt gebracht. Vielleicht war es vorschnell von mir, da zu sehr zu verallgemeinern. Ich würde nämlich nicht belegen können, dass ausgerechnet Gruppen, die staatliches geld bekommen, sich jenseits der gestze bewegen würden. Vielleicht ist die Welt ja soweit in Ordnung, dass es ganz einfach verschiedene Gruppen sind. Oder eben auch nicht, wer weiß das schon. Wie auch immer ... Du hast noch nicht EINEN Beleg dafür geliefert für deine Unterstellung, "Die Antifa" (die nach deiner Auffassung ausschließlich auch Gruppen und Organisationen besteht, die sich "Antifaschistische Aktionen" nennen) würde IRGENDWO, IRGENDWANN von IRGENDWEM mit IRGENDWAS finanziert. Und dann erwartest du, dass ich das in irgendeiner Form widerlegen soll? Schau dir mal die Vergabekriterien öffentlicher Fonds an, dann wirst du feststellen, dass "Die Antifa", wie du sie dir vorstellst, dort nicht mit finanziert werden kann. Keine einzige von denen ist als Verein registriert, geschweigedenn als gemeneinnützige Organisation anerkannt. Also bitte WO sollen die Gelder von WEM herkommen und an WEN ausgezahlt werden? Du stellst hier in typisch neurechter Manier Behauptungen auf, ohne diese begründen zu wollen (mit nachvollziehbaren Quellen, nicht mit einem Schwurbel-Verlag wie Kopp).
  5. Bei dir scheint die Ideologiebrille ziemlich eng zu sitzen. Ich steig aus aus der "Diskussion".
  6. Das es keine Organisation "Die Antifa" gibt, erübrigt sich eigentlich jede weitere Erwiderung. Als Demokrat bin ich durch und durch Antifaschist, denn eine freiheitlich-demokratische Gesellschaft ist das Gegenteil von Faschismus. Als "Antifa" habe ich bislang allerings noch keine staatliche Zuwendung für mein ehrenamtliches, bürgerliches Engagement erhalten. Und ja, die überwiegende Zahl an Antifaschist*innen, die ich in meinem Leben bisher kennengelernt habe, sind sehr sehr lieb (sofern du nicht gerade ein prügelnder Neonazi bist). Es gibt bei bestimmnten Gruppen aus dem hererogenen Feld der "Antifaschistischen Aktion", die eine Praxis an Militanz pflegen und eine weiter gefasste Definition von "Selbstverteidigung" haben, die ich nicht teile. Diese wird aber auch von anderen Gruppen, die sich ebenfalls "Antifaschistische Aktion" nennen in der Form nicht zwangsläufig mitgetragen. Wenn du schon das neurechte Presseorgan der Landsmannschaft Ostpreußen als Quelle anführst, warum nicht gleich Junge Freiheit oder Zitate von der AfD? Wenn du bei Google seriöse Quellen zur staatlichen Finanzierung gefunden hast, dann her damit. Mit deiner Unterstellung, der Staat wäre auf dem linken Auge blind, negierst du alles, was es alleine nach dem G20-Gipfel an staatlicher Repression gegen links gab, vom Verbot eines Presseportals unter Missbrauch des Vereinsrechts, über Hausdurchsuchungen und falsche Anklagen, etwa gegen einen Studenten, der überhaupt nicht in Hamburg war, bis hin zum geplanten Verbot des Vereins "Rote Hilfe", nicht etwa weil er illegale Sachen macht, sondern, warum eigentlich? Weil er die am stärksten wachsende linke Gruppierung in Deutschland ist. Das reicht mittlerweile aus um Allmachtsfantasien vom rechten Staat laut auszusprechen. Edit: Und ja, die Antifaschist*innen, die ich kenne, finanzieren sich ausschließlich selbst. Mich eingeschlossen. Denen verschaffen auch keine V-Leute des Verfassungschutzes Schusswaffen, mit denen sie mordend durch Deutschland ziehen.
  7. Was zieht Die Antifa™ denn eigentlich so ab inkl. staatlicher Subvention und ohne rechtliche Konsequenzen?
  8. Und ein falsch positiver Treffer hat Folgen. Auch heute schon. Wir wollen aber auch nicht vergessen, dass der liebe Judge hier ja flächendeckend Überwachung und Scharfschützen haben möchte, um Weihnachtsmarktattentäter im Vorfeld liquidieren zu können. Das stelle man sich mal mit ner Erkennungsquote von 80, 90 oder meinetwegen auch 99,99% vor. :D Blut für den Blutgott, sage ich mal... War da nicht mal was von "Alle erschießen, Gott wird die seinen erkennen"?
  9. Eine Trefferquote von 80 % ist sogar ziemlich schlecht, schlecht vor allem mit Krebsdiagnose zu vergleichen. Eienr Krebsdiagnose unterzieht man sich freiwillig um bei sich eine Krankheit festzustellen. Selbst eine Fehlerquote von 0,67 %, wie sie im optimalen Fall angenommen wird, hätte allein an dem einen Bahnhof, an dem das Pilotprojekt läuft bei täglich 90.000 Reisenden gut 600 Menschen, die ohne ihr zutun plötzlich ins Visier von Ermittlern geraten und sich im zweifelsfall mit vorgehaltener Waffe dafür rechtfertigen müssen, dass sie nichts unrechtes getan haben. Dieses Pilotprojekt auf alle großen deutschen Bahnhöfe ausgeweitet und du kannst dir die Dimension selbst ausrechnen. https://www.heise.de/newsticker/meldung/CCC-Bundespolizei-hat-Bericht-zur-Gesichtserkennung-absichtlich-geschoent-4191216.html
  10. Schade, dass wir hier im Forum keine Polizisten haben, die vom ihren eigenen persönlichen Erfahrungen auf Demos berichten können. Ich bin überzeugt, die könnten von genauso schockierende Verhaltensweisen auf Seiten der Demonstranten berichten. Finde ich hier sehr starke Klischees... der böse Polizist und der unschuldige Demonstrant. Als Journalist kann ich dir zwischen den Fronten berichten. Das Bild, was mich mir da zeichnet, geht stark zu ungunsten der Polizei aus.
  11. Wenn empören, dann richtig. Die Veröffnetlichung der Fahndungsfotos war eine Reaktion auf eine unverhältnismäßige Öffentlichkeitsfahndung nach G20. In dem Zusammenhang auch auf übermäßige Gewalt durch die Berliner Beamten und ihrer anderen Eskapaden.
  12. Zwei tagesaktuelle Beispiele, wohin unkontrolierte Datenerfassung und -speicherung, kombiniert mit autokratischen Strukturen innerhalb eines Verfassungsorgans führen: Polizistin ruft vom Polizeicomputer private, personenbezogene Daten einer Rechtsanwältin ab mit denen ein rechtsextremes Netzwerk innerhalb der Polizei, das sich bezeichnendet Weise "NSU 2.0" nennt, Morddrohungen gegen sie und ihre Tochter versenden: http://www.spiegel.de/panorama/justiz/polizeiaffaere-in-frankfurt-zeitliche-naehe-von-abfrage-und-drohfax-belastet-beamtin-a-1245004.html Polizist ruft aus einer Polizeidatenbank personenbezogene Daten von 21 politisch aktive Menschen ab und verschickt Drohbriefe in denen es heißt "Eure Gesichter, Namen, Adressen, Fahrzeuge, Eltern, Geschwister sind sehr lange schon bekannt" und mit dem Hinweis die Daten an militante Neonazis weiterzugeben. https://www.tagesschau.de/inland/drohbriefe-poplizei-101.html Dass diese Fälle aufgedeckt wurden, liegt nicht etwa daran, dass vielleicht ein Kollege oder eine Kollegin die Reißleine gezogen hat und meinte: "Bis hier hin und nicht weiter, das hier ist Unrecht." Nein, Fund Nummer eins war ein Beifang in einer ganz anderen Ermittlung und Fund Nummer zwei wurde von den Opfern selbst öffentlich gemacht. Auch wenn ein organisierter "Corpsgeist" von Beamten als nicht vorhanden dementiert wird, zeigt das wie auch bei ähnlichen Fällen, dass es sich hier nur um die Spitze eines Eisbergs handeln kann. Die Dunkelziffer ist um ein Vielfaches höher, was mitunter daran liegt, dass es in Deutschland keine unabhängigen Stellen gibt, die gegen Vergehen von Polizeibeamten ermitteln. Ein Umstand, den neben Amnasty International auch die UNO anprangert. Die Gefahr in Deutschland als Opfer mit einer Gegenanzeige belastet zu werden und mangels Zeuginnen und ausrechender Beweise (Fotos, Videos, Handydaten) in fast allen Fällen den kürzeren ziehen. Gerichte und Staatsanwaltschaften glauben im Zweifelsfall einem Polizeibeamten mehr, als einem Bürger. Nicht zuletzt, weil Polizeibeamte in der Regel nicht alleine auftreten und ihre Aussagen sogar über Bundesländergrenzen hinweg absprechen, wie schon bei Prozessen im Nachgang des G20-Gipfels geschehen.
  13. Polizeigewalt ohne Konseqeunzen: https://www.tagesschau.de/inland/monitor-polizeigewalt-103.html Ignorieren von Gerichtsurteilen ohne Konsequenzen: https://www.mopo.de/hamburg/g20/camp-raeumung-auf-entenwerder-verfassungsrechtler---der-einsatz-war-rechtswidrig--27907342 Folgenlose Strafvereitelung im Amt bei gleichzeitig schwerem Eingriff in die Pressefreiheit: https://www.djv.de/startseite/service/news-kalender/detail/aktuelles/article/polizei-reagierte-erst-nach-massiver-kritik-des-djv.html
  14. Ich mache mich mit der Frage wahrscheinlich unbeliebt, aber inwiefern ist die Aufname einer Menschemenge eine behördliche Registrierung? Unter einer Registrierung würde ich jetzt eine Ausweiskontrolle verstehen. Und wieso ist es schlimm wenn die Polizei die demonstrierende Menschenmenge filmt? Es wird von Journalisten und Privatleuten gefilmt. Wieso tut es mir denn jetzt weh, wenn die Polizei auch filmt? Warum sollte denn jeder außer der Polizei filmen dürfen? Wenn ich nun angst habe, dass ein rechter Polizist mich verprügeln will, weil ich bei einer Linken Demonstration gewesen bin. Wie sollte er denn feststellen wo er mich finden kann? Ich mein, er sieht dann auf der Videoaufnahme mein Gesicht. Aber er hat ja keine Datenbank um nach meinem Gesicht zu suchen. Er kann so also gar nicht meine Adresse und meinen Namen rausbekommen. Oder gibt es da Möglichkeiten, die ich nicht kenne? Nach einer Erfassung findet in aller Regel auch eine Auswertung statt. Nach dem Wunsch vieler Innenminster künftig eben auch mit massenhafter Gesichtserkennung. Dazu das Beispiel Hamburg oder Berlin. Dass hierbei selbst bei gerichtlich festgestellter Unrechtmäßigkeit weiter Daten erfasst werden, sollte nachdenklich stimmen. Die Namenszuordnung muss auch nicht auf einer einzelnen Demo erfolgen. Wer sich regelmäßig politisch engagiert, kommt früher oder später schon in den Genuss einer Personenkontrolle. Meine letzte ist keine Woche alt und das, obwohl ich nur meiner Arbeit als Fotojournalist nachgegangen bin. Stichwort auch: Szenekundige Beamte. Berlin macht es vor, dass es genügt auf zwei, drei Demos mitzumarschieren und sich zufällig in der Nähe bestimmter Personen aufzuhalten, um selbst in einer Datenbank zu landen. Und was mit unrechtmäßig erfassten und ausgewerteten personenbezogenen Daten angestellt werden kann, hat im letzten Jahr der massenweise Entzug der zuvor erteilten Akkreditierung gezeigt. Auch hier das Beispiel eines Fotojournalisten, der seiner Arbeit nachgegangen ist, von einer Polizistin umgerannt wurde, von ihr vorsorglich mit einer Gegenanzeige wegen Widerstand und Körperverletzung bedacht wurde. Das ganze konnte dank entsprechendem Foto-/Videomaterial des Journalisten zu seinen Gunsten geklärt werden – ohne Konsequenz für die Beamten mit ihrer Falschaussage. Dass besagter Journalist trotz bewiesener Unschuld über das LKA in in einer politischen Gefährderdatenbank des BKA gelandet ist und dass diese Information für einen politisch motivierten Entzug der Presseakkriditierung genutzt wird, sollte einem mehr als nur nachdenklich machen. Hier gab es neben den schweren Eingriff in die Privatsphäre auch eine Verletzung der Pressefreiheit. Wohlgemerkt ohne dass trotz nachträglich festgestellter Unrechtmäßigkeit, irgendeine Konsequenz für die Verantwortlichen droht. Also ja, bei einer durch das Grundgesetz geschützten Meinungsäußerung polizeilich erfasst du werden, macht mir eine scheiß Angst. Zumal, wie aktuelle Prozesse in Hamburg zeigen, auch die Berufung auf das Demonstrationsrecht, vor Gericht immer weniger Beachtung findet, es sogar von höheren Instanzen Befangenheitsanträge gegen die Richter gibt, wenn aus politischer Sicht zu milde Urteile gegen Beschuldigte gibt, denen nicht mehr nachgewiesen kann, als die Teilnahme an einer Demonstration.
  15. Das bedeutet die Polizei hat einfach nicht anlasslos ohne Verdacht auf schwere Straftaten in das Grundrecht der Bürger*innen einzugreifen. Hier versagen ganz eindeutig Kontrollmechanismen, bzw. es sind keine unabhängigen Kontrollmechanismen vorhanden. Die Polizei hat das Recht zu Filmen, wenn eine schwere Straftat dokumentiert werden muss. Doch selbst das bloße Vermummen von Personen impliziert nicht, dass es zu einer solchen kommen wird. Auch wenn das Polizeisprecher gerne behaupten, gibt es Gerichtsentscheidungen dazu, dass dies eben nicht in jedem Fall erwartet werden kann und damit eine Videoüberwachung per se zu begründen ist. In Deutschland werden aber selbst friedliche Demonstrationen ohne irgend eine Spur eines "Schwarzen Blocks" abgefilmt. Da dies einschüchternd wirkt und Menschen davon abhalten kann, künftig offen ihre Meinung auszudrücken, darf die Polizei das eben nicht. Hier wiegt das Rechtsgut der grundgesetzverbrieften Meinungsfreiheit höher als die bloße Möglichkeit, es könne zu einer schweren strafbaren Handlung kommen. Verstöße gegen diesen Grundsatz werden üblicherweise kaum verfolgt und selbst wenn es zu Beschwerden und Feststellungsklagen kommt, bleiben selbst die wenigen Fälle, in denen zum Nachteil der Polizei entschieden wird, ohne Konsequenzen. Noch nicht einmal, dass das Videomaterial nach einer richterlichen Anordnung gelöscht wird, kann garantiert werden. Auf der einen Seite kann man zugute halten, dass es in Deutschland, die notwendigen finanziellen Mittel vorausgesetzt, möglich ist gegen Fehlverhalten der Polizei gerichtlich vorzugehen. Auf der anderen Seite zeigen die Zahlen, dass dies in der Regel aussichtslos ist und selbst bei einer erfolgreichen Klage seltenst Folgen nach sich zieht. Eher muss man mit einer Gegenklage zu rechnen, bei der man mangels eigener Videodokumentation und Zeugen üblichweise den kürzeren zieht, was leztlich auch dazu führt, dass ein Großteil der Fälle von Amtsmissbrauch gar nicht erst angezeigt wird.
  16. Stimmt. Da Demonstranten ihr Grundrecht auf Versammlungsfreiheit wahrnehmen, sollte man sie erst recht nicht filmen. Zum verdachtslosen Filmen von öffentlichen Demonstrationen unter freiem Himmel hat bereits das Bundesverfassungsgericht 1984 (sic!) eindeutig Stellung bezogen. Wer nämlich damit rechne, dass eine Teilnahme an einer Versammlung behördlich registriert werde, „wird möglicherweise auf eine Ausübung seiner entsprechenden Grundrechte verzichten.“ Nicht nur die individuellen Entfaltungschancen wären dann beeinträchtigt, sondern auch das Gemeinwohl: „Weil Selbstbestimmung eine elementare Funktionsbedingung eines auf Handlungsfähigkeit und Mitwirkungsfähigkeit seiner Bürger begründeten freiheitlichen demokratischen Gemeinwesens ist", so das Bundesverfassungsgericht. Nichts desto trotz wird insbesondere auf "linken" Demonstrationen munter drauf los gefilmt, auch wenn es keine Anzeichen für eine mögliche schwere Straftat gibt. http://www.taz.de/!5167172/Im Gegenzug findet eine solche Videoüberwachung auf "rechten" Demonstrationen – auch auf solchen, bei denen Straftaten begangen werden – üblicherweise nicht statt, was ich als Journalist selbst regelmäßig beobachten kann.
  17. Und zur Schnittmenge aus RAF und DDR mal hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Aufnahme_von_RAF-Aussteigern_in_der_DDR
  18. Wenn es nicht so verdammt unlustig wäre, würde ich über deinen Zynismus sogar schmunzeln. http://www.spiegel.de/netzwelt/web/hausdurchsuchungen-bei-netzaktivisten-chaos-computer-club-kritisiert-polizeivorgehen-a-1216463.html
  19. Also das was ich als Kind davon noch live miterleben durfte: Häusliche Gewalt, Messerstechereien auf offener Straße, Einbruch, Diebstahl. Die Überwachung diente hier in erster Linie zum Erhalt der Parteilinie, sprich zum Fassen politischer Abweichler, nicht zur Kriminalitätsbekämpfung. Auf ähnliches läuft es auch in der BRD hinaus, wenn man sich anschaut, wer in erster Linie von Überwachungsmaßnahmen betroffen ist. Kritische Journalist*innen, politische Aktivist*innen aber auch ohnehin benachteilgte Bevölkerungsgruppen wie sog. "Randständige" und Suchtkranke, die man aus den Innenstädten, vorzugsweise aus den beliebten und gewinnbringenden Konsum- und Tourismuszentren herausdrängen will. Da werden als Beispiel in den Innenstädten reihenweise Sitzgelegenheiten abmontiert um Herumlungern von Jugendlichen zu unterbinden. Zum Stichwort "Gute Überwachung" sei gesagt: Auch der NS-Staat bewegte sich weitestgehend innerhalb des von ihm selbst bestgelegten rechtlichen Rahmens. Selbst die Nürnberger Rassegesetze, auf denen das gesamte Konstrukt der Shoa aufgebaut wurde, waren defacto ein rechtmäßiges Gesetz innerhalb seines Geltungsbereichs. Auf wie viele Gesetze, gerade in Bezug auf Privatsphäre, hat ein Bürger heute überhaupt noch einen direkten Einfluss. In NRW wurde gerade gegen den Widerstand 10.000 Bürger ein Polizeigesetz beschlossen, dass dermaßen ins Privatleben eingreift, wie seit 1945 nicht mehr.
  20. Neonazis in der KSK, Schattenarmee in der Bundeswehr mit Todesliste politischer Gegner, ein ehemaliger Chef an der Spitze eines Geheimdienstes, dem die AfD näher ist als die Verfassung, die er schützen sollte... die Liste ist lang. By the Way: China führt Social Credits Scores ein. Deutsche Firmen entwickeln die Technologien dafür. http://www.spiegel.de/video/china-ueberwachungsstaat-mithilfe-des-social-credit-system-video-99023573.html
  21. Funkzellenabfrage, Stille SMS, Staatstrojaner, Vorratsdatenspeicherung, erzwungene Sicherheitslücken in Software, Telefonüberwachung, illegale Datenerfassung in LKA- und BKA-Datenbanken, teils mit falschen Informationen, Hausdurchsuchungen bei Zeug*innen ... wo würdest du die Grenze ziehen und ab wann einen Überwachungsstaat als "totalitär" bezeichnen? Wenn die Kameras erst in der Wohnung installiert sind ist es bereits zu spät und am Ende heißt's dann nur wieder "Ja was hätten wir denn machen sollen?"
  22. Ich persönlich würde auch vom Orwellschen Begriff des Überwachungsstaates wegkommen. Der Bescheibt den Zustand in einer stalinistischen Diktatur, der in der Form allenfalls in Nordkorea die Realität widergespiegelt wird. Wenden wir uns stattdessen den Szenarien wie Huxleys "Schöne neue Welt" oder Bradburys "Farenheit 451" zu. Sicher, die beschreiben in ihrer Ausprägung auch den Endzustand einer Dystopie, jedoch auch sehr eindringlich den Weg dorthin und auf eben jenen befinden wir uns und das in einem ziemlich fortgeschrittenen Stadium. Kant beschreibt Aufklärung als "Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit". Demnach befinden wir uns gerade in einer Zeit der massiven Gegenaufklärung in denen sich die Menschen zum Schutze einer imaginären Sicherheit freiwillig von ihren blutig erkämpften Freiheitsrechten verabschieden. Also ja, vom "Zustand Bradbury" sind wir garnicht mehr so weit entfernt. Uploadfilter sind vielleicht noch nicht der Flammenwerfer des 21. Jahrhunderts, aber bereits ein Streichholz. Und mit derart Streichhölzern wird gerade wie mit Kinderhand in vielen Lebensbereichen herumgespielt.
  23. Die weißen, männlichen, vorzugsweise arbeitenden und politisch nicht aktiven Teile der Bevölkerung werden vermutlich garnicht viel von neuen oder verschärften Gesetze mitbekommen. Andere Bevökerungsgruppen werden und sind diesen bereits jetzt zunehmend ausgesetzt. Das sind eben dann nicht "ein paar einzele", die das "über die Klinge" gesprungen werden, das betrifft eine ganze Menge Menschen in Deutschland die hier seiner staatlichen Repression ausgesetzt werden und völlig unverschuldet in Raster fallen. Alleine die flächendeckend geplanten automatisierten Videoüberwachungsmaßnahmen mit Geichts- und Verhaltenserkennung haben eine derart hohe Fehlerquote, dass hier künftig auch Ottonormalbürger rechtfertigen muss. Wer dem zunehmenden Druck einfach obrigkeitshörig erträgt, gehört letztlich auch zu denen, die autoritäre Regmie mittragen. Zumal die Gefahr, dass unsere freiheitlich-demokratische Gesellschaft in absehbarer Zeit eben nicht mehr von so einer freiheitlich-demokratischen Regierung haben könnte, völlig außer Acht gelassen wird. Was mit den neuen Mitteln alles gemacht werden kann, sieht man in eben jenen autoritären Staaten rund um uns in der Welt. Wenn jetzt schon AfD-Funktionäre Anfrage stellen, ob man nicht die Menschen, die Koscher oder Halal essen doch erfassen könnte, sollte die Richtung, in der sich das entwickelt, eigentlich klar sein. Der Föderelasismus ist es auch nicht, der an dieser Stelle hier ausufert. Der Föderalismus ist die logische Konsequenz aus einer einst zentral organisierten NS-Diktatur. Dass hier wieder Kompetenzen an zentraler Stelle zusammengeführt werden sollen, mit sogar Datenbanken auf europäischer Ebene, halte ich für eine mehr als bedenkliche Entwicklung. Insbesondere wenn man sich mal vor Augen hält, dass Staaten wie Polen und Ungarn schon jetzt ein imenses Demokratiedefizit aufweisen und künftig auch eine Präsidialdiktatur wie die Türkei in diese Eu aufgenommen werden können. Letztere hat bereits jetzt umfangreiche Feindeslisten von politischen Oppositionellen, Lehrern, Journalisten und auch bereits jetzt betätigt sich die Bundesregierung als verlängerter Arm dieser Diktatur und verfolgt türkische Kritiker*innen auf deutschem Boden.
  24. Früher gab es Deportation auch in Deutschland, inkl. Arbeitslager, Folter, medizinische Experimente, Zwangskastration und Mord.
  25. So weit sind die Vorstellungen ja dann nicht auseinander. Ich denke da nur an die Möglichkeiten wie man überhaupt die großen Schiffe nach Wildost bekommen soll, um sie dort zu zerlegen. Insofern muss es ja einzelne, tiefere Kanläle/Rinnen geben, wo die durchkommen Aber wie du sagst, jeder macht sich im Kopf sein eigenes Bild. Das ist das schöne an Shadowrun oder Pen-and-Paper generell und das bietet viel bespielbaren Raum. Selbst anhand der Karten und der Textbeschreibungen stell ich mir die Innenstadt vermutlich auch anders vor als du oder andere Spieler*innen und Autor*innen.
×
×
  • Create New...