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Krieg der Welten


Jakob
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Guest Henrik Van Dyke

@Thomas:

Als jemand, der mehrere Semester der Film- und Fernsehanalyse und Literaturwissenschaften schon hinter sich hat: es ist gro?e Lehrmeinung, dass ein Film erst einmal den filmischen Gesichtspunkten dienen muss und danach erst dem Buch

 

?ääh, wieso wu?te ich jetzt das das kommt??!

Als Mediensoziologe kann ich dir sagen, dass es bei der Umsetzung von Buch zum Film höchst wichtig ist, die für den Hintergrund, bzw. Grundstruktur des Buches wichtigen Aspekte auch in einen Film einzubauen, weil der Film sonst seine Wirkung und "die Stützpfeiler" seines Grundgerüstes verliert... Die Filmischen Aspekte des viktorianischen Zeitalters, das er nicht unmsonst gewählt hat, beschäftigt man sich näher damit, bilden den Hintergrund... Ist Filmtechnisch auch nicht soo schwierig umzusetzen, und bestimmt nicht für einen Spielberg mit high Budget...

 

Der einzige Grund den Film so umzusetzen ist nicht irgendein filmischer Gesichtspunkt, sondern moderne Amerikanisierung. Was für die überschätzung des viktorianischen Zeitalters im Buch noch als "Aufklärung" der eigene Verletzlichkeit gedacht war, wird hier (wiedermal)zum Patriotismus... und das verändert den Film grundlegend...

 

Wo wir ja grad so beim Hochstapeln waren :]

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wenn spielberg sagt, er verlegt die zeit der handlung, um die wirkung für den zuschauer zu intensivieren, ist das für mich so glaubwürdig wie wenn george lucas sagt, er hätte bei episode 4 damals schon die handlung der anderen filme berücksichtigt! (seit episode III passt da ja gar nix mehr zusammen!)

Hast du die Handlung auch mitverfolgt? Ich seh absolut nicht, was genau nicht klar sein sollte nach Episode 3. Die Handlung war ja schon lange bekannt - und da stimmt afaik alles ganz gut.

 

jap, gelungen darin, historische kulisse mit einzubeziehen und dem film somit ein besonderes, cineastisches flair zu verleihen.

Ich bekomme irgendwie Ausschlag wenn im London vor 150 Jahren plötzlich Panzer, Nazis in Kampfpanzerungen, und Uboote mit Solarzellen und Raketen auftauchen.

 

Der einzige Grund den Film so umzusetzen ist nicht irgendein filmischer Gesichtspunkt, sondern moderne Amerikanisierung. Was für die überschätzung des viktorianischen Zeitalters im Buch noch als "Aufklärung" der eigene Verletzlichkeit gedacht war, wird hier (wiedermal)zum Patriotismus... und das verändert den Film grundlegend...

Halt ich für ein Gerücht - nach einigen Kritiken die ich gesehen habe, hält sich der Patriotismus in KdW relativ in Grenzen...

 

Und nochmals zum viktorianischen.

Wenn es darum geht den Kinobesuchern Angst und Hilflosigkeit zu übermitteln, geht das am Besten in dem man als Protagonisten verwöhnte, konsumsüchtige, moderne Zivilisationsmenschen einsetzt... Ein Mensch von heute kann sich in so jemanden halt einfacher hineinversetzen als in einen Viktorianer.

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Och nö, Henrik, das mit dem Patriotismus ist nun wirklich Unsinn - viele Rezensionen betonen sogar den antipatriotischen Charakter des Films. Das war ganz bestimmt nicht die Absicht dahinter, die Handlung in die USA zu verlegen. Es steht ja jedem frei, den Film doof zu finden, aber einfach Pauschalbehauptungen aufzustellen, die der Realität zu 100% entgegenlaufen ist doch vielleicht ein bisschen unfair ... Auch im Film ist es nicht das amerikanische Militär, dass die Invasoren besiegt (und auch das Thema des "göttlichen Eingriffs" wird sehr viel dezenter angespielt als in der 1953er-Verfilmung). Und die Leute, die aufrecht kämpfen wollen, werden allesamt als hoffnungslose Idioten oder wahnsinnige dargestellt, die überhaupt nicht richtig begriffen haben, was eigentlich vor sich geht.

 

Was Wells "gute Gründe" angeht: Ich nehme an, er wollte (wie er es meistens getan hat) einen zeitgenössischen Roman schreiben, der eine gewisse politische Relevanz für seine Zeit hat. Aber ganz ehrlich: wie interessant ist heute noch eine politische Kritik an der selbstüberschätzung des viktorianischen Englands? Wäre die Verlegung in die gegenwärtigen USA - so betrachtet - nicht absolut im Sinne der Romanvorlage?

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Guest Gast

So... Spoilers ahead!!!

 

 

Habe mir nun den "Krieg der Welten" angesehen und

kann mit Fug und Recht aus meiner Sicht alle Zweifel

weggewischt.

 

Zu Tom Cruise (und den restlichen Schauspielern):

Cruise fühlt sich in seiner Rolle als hart arbeitender

Rabenvater scheinbar so wohl wie in "Collateral" als

Killer mit Hintergrund; spiel souverän (auch wenn die

Rolle an sich keine Gro?mannstat darstellt) und zeigt

in diesem Film keine Schwäche - Scientology und

Marienhof hin oder her. Ebenfalls anzumerken wäre

die wiedereinmal gro?artige Leistund von Dakota

Fanning, auch wenn ihre Figur etwas nervt.

Tim Robbins als verrückter Rachenarr spielt wie immer

gro?artig.

 

Zu der Handlung:

Spielberg präsentiert den Krieg vor dem Hintergrund

einer Familie und lässt epische Schlachten vollkommen

aus. So sieht man, das hinter einem Berg eine

entsetzliche Schlacht tobt, bekommt diese aber nie

direkt zu Gesicht, da die Hauptakteure ebenfalls

keinen Blick riskieren. Der Horror und die Spannung ist

hierbei in jeder Szene unmittelbar vorhanden, teilweise

gar ohne Blut ultrabrutal umgesetzt. Szenen, in denen

wahnsinnig gewordene Menschen versuchen ein

vereinzelnd fahrendes Auto zu hunderten zu erobern,

sich gegenseitig dafür umbringen, erdrücken und keine

Rücksicht auf alles andere au?er sich selbst nehmen,

sowie Szenen in denen die ?berreste von menschlicher

Asche den Protagonisten ins Gesicht weht, hätte man

so von einem Spielberg nicht erwartet. Obwohl natürlich

wenig Handlung vorhanden ist und der Film direkt

loslegt ist der Spannungsteppich dicht geknüpft.

Lediglich das Ende (bevor es zu einer "Schnulzenszene"

kommen kann, wird ausgeblendet) hätte, um die

Geschichte des Sohnes etc. zu erklären und den Tod der

Aliens etwas plastischer erscheinen zu lassen, etwas

länger sein können. Oft wirkt der absolut unpatriotische

Film so, als hätte man neben einigen grandiosen Szenen

versucht zu vermeiden, zuviele optische ?hnlichkeiten

mit Independence Day aufzuwerfen - was eine gute

Entscheidung war. Die nicht effekthascherische Optik

ist wie immer grandios.

 

Die Aliens und Kampfläufer:

Zum Design der Aliens kann man nur sagen:

ungewöhnlich, aber streckenweise arg von ID4 geklaut.

Die Kampfläufer sind eine moderne Version von dem,

was man erwartet hat und sehen absolut fantastisch

aus. Hinzukommen noch die netten Terraforming-

Tentakel und das aussaugen der Menschen mittels

eines Tentakels, sowie das anschlie?ende versprühen

des Blutes... Alles recht gelungen.

 

Bleibt mir nur zu sagen: Selbst Schuld, wer den Film

verpasst. Viel besser kann man sich diesen Sommer

nicht UNTERHALTEN lassen... Spielberg, Scientology,

keine Buchumsetzung etc. hin oder her.

 

 

Gru?,

Eibon

(der sich nicht einloggen kann)

 

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@sturmknecht

Ich bekomme irgendwie Ausschlag wenn im London vor 150 Jahren plötzlich Panzer, Nazis in Kampfpanzerungen, und Uboote mit Solarzellen und Raketen auftauchen.

 

wenn man dem liga-film das vorwirft, hat man aber den sinn nicht verstanden.

es ist schlie?lich ein sci-fi-film, der um die jahrhundertwende spielt!

(wie viele haben dem film vorgeworfen, dass das u-boot durch venedigs kanäle fährt, aber vampire und unsichtbare, haben niemanden gestört! da verlangt man realismus aber an der falschen stelle!)

es wirft ja auch niemand dem original-krieg-der-welten vor, dass da ausserirdische drin vorkommen!

und niemand sagt, jules verne hätte mist geschrieben, weil seine sachen so futuristisch waren.

das ist ja der clou, die verbindung von sci-fi mit nostalgie!

und ich hab den film schon dreimal gesehen, aber mir ist noch kein einziger nazi aufgefallen!!! waffen wurden nicht erst von hitler erfunden, weisst du?

 

 

@jakob

Och nö, Henrik, das mit dem Patriotismus ist nun wirklich Unsinn - viele Rezensionen betonen sogar den antipatriotischen Charakter des Films.

 

die rezensionen vielleicht, aber spielberg selber weist ja zu gerne in den interviews darauf hin, auch auf die inspiration durch den 11.9..

wenn der film trotzdem nicht so rüberkommt, liegt dass wohl daran, dass er sein ziel verfehlt hat und wider der eigenen zielsetzung den film nicht ins alberne gezogen hat.

 

nochmal @sturmknecht

Hast du die Handlung auch mitverfolgt? Ich seh absolut nicht, was genau nicht klar sein sollte nach Episode 3. Die Handlung war ja schon lange bekannt - und da stimmt afaik alles ganz gut.

 

nein, eigentlich klaffen sehr viele gro?e lücken und widersprüche zwischen III und IV. einige hat lucas bereits zu klären versucht, seine erläuterungen wurden von fans aber schon eindeutig als ausreden geoutet.

wenn du möchtest, könne wir ja mal nen extra thread dazu aufmachen!

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die rezensionen vielleicht, aber spielberg selber weist ja zu gerne in den interviews darauf hin, auch auf die inspiration durch den 11.9..

wenn der film trotzdem nicht so rüberkommt, liegt dass wohl daran, dass er sein ziel verfehlt hat und wider der eigenen zielsetzung den film nicht ins alberne gezogen hat.

Aber ist die Auseinandersetzung mit dem 11. September, gerade für einen Amerikaner (da er nunmal betroffen war), sowie dem damit verbundenen Lebensgefühl, das folgte, zwangsläufig patriotisch?

Bin ich deutscher Patriot, wenn ich einen Film über Bader/Meinhof drehe? Nur weil es ein im Land dereinst sehr intensives Thema war?

 

Mittlerweile scheint es mir, als habe die (zugegebenerma?en übertriebene) Identitätsbestätigung der Amerikaner nach 9/11 dazu geführt, dass sie mittlerweile nicht einmal mehr bekennen dürfen, etwas von ihrem Land zu halten.

Gut, das ist man in Deutschland ja gewohnt, aber es ist für mich genau hohl und leer wie die ganzen "Tom Cruise ist Scientologe und deshalb kann er ja kein guter Schauspieler sein"-Debatten, die man so allenorts lesen kann.

Mein Gott, ich finde Scientology auch nicht toll, aber wenn der Mann damit zufrieden ist und mich nicht irgendwann mit einer Waffe point blank zu bekehren versucht, kann er meinetwegen die fliegenden Frettchen vom Saturn anbeten. ?ndert doch nichts an seinen Filmen.

 

Gru?,

Thomas

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Aber ist die Auseinandersetzung mit dem 11. September, gerade für einen Amerikaner (da er nunmal betroffen war), sowie dem damit verbundenen Lebensgefühl, das folgte, zwangsläufig patriotisch?

 

wenn man es tottrampelt und zwanghaft in jedes medium einbaut, dann irgendwie schon. und nervig obendrein.

 

"Tom Cruise ist Scientologe und deshalb kann er ja kein guter Schauspieler sein"

 

das hat bis jetzt niemand in einen direkten zusammenhang gesetzt. er ist ein schlechter schauspieler und scientologe. aber nix davon resultiert aus dem anderen.

an scientology stört mich auch nicht wen sie anbeten (würden). es ist ja nich mal ne richtige religion, sondern ne kapitalistische interessen-sekte, die wohlhabende leute bevorzugt, andre ausgrenzt und zudem behauptet ne eigenständige religion zu sein.

 

seit tom cruise und travolta in einer gro?en amerikanischen zeitung ne anzeige geschaltet haben, in denen sie deutschland nazitum vorgeworfen haben, weil dort scientology nicht als kirche anerkannt werde, ist mir der verein sowieso suspekter als je zuvor!

 

Mittlerweile scheint es mir, als habe die (zugegebenerma?en übertriebene) Identitätsbestätigung der Amerikaner nach 9/11 dazu geführt, dass sie mittlerweile nicht einmal mehr bekennen dürfen, etwas von ihrem Land zu halten.

 

von ihrem land könnten sie halten was sie wollten, nur ihre politik mal kritisch zu sehen, dass könnten sie erst mal lernen. von vergangenheitsbewältigung ganz zu schweigen.

wären sich die meisten amis darüber klar, was unter dem banner ihrer fahne schon alles an grausamkeiten verübt worden ist, wäre sie nicht in jedem film so hochgelobt zu sehen!

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@Dingo:

Kannst du bitte deine hochinformierten Kommentare über "Die Amerikaner" einfach unterlassen? Sie verärgern mich nämlich ma?los, aber wenn ich jetzt was dagegen schreibe, dann krieg ich wieder ?rger, weil ich das Forum für allgemeinpolitische Diskussionen missbrauche.

leicht angefressene Grü?e,

Jakob

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Tja, da muss ich Bruder Jakob Recht geben. Das hier ist eine Filmdiskussion und keine Pro/Kontra-Ami-Debatte. Ich bin selbst kein Ami-Fan, aber das Zurschautragen von politischen Ansichten hat hier einfach nichts zu suchen. Das Vermeiden solcher Themen dient dem Zweck, niemanden zu verärgern. Nur so kann man über die eigentlichen Themen dieses Forum objektiv diskutieren. Wer politische Diskussionen wünscht, möchte sich doch bitte in entsprechenden Gefilden herumtreiben, wo die anderen diese ebenfalls begrü?en.

 

Mit unpolitischen Grü?en,

 

Sandmanni

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Guest Gjeve van Halen

Hallo, Sandmann!

 

Ich gebe Dir vollkommen recht: Dieser Thread ist eine Filmdiskussion.

Dein Engagement zur Erhaltung des Forumfriedens in allen Ehren und ohne Dir nahetreten zu wollen: Hätte es nicht ausgereicht, Dingo aufzufordern, sein 'Zur-Schau-tragen von politischen Ansichten' in den Off-Topic-Bereich zu verlegen? Ich dachte, dafür wär' er halt da.....?.....

Dachte ich.

 

Fragend und Gru?

 

Florian

(verblüfft, da er eine solche Antwort in diesem Forum nicht gewöhnt war)

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Guest Henrik Van Dyke

@Der_Sandmann:

Das hier ist eine Filmdiskussion und keine Pro/Kontra-Ami-Debatte.

 

(Ach und:

objektiv diskutieren

 

Als Soziologe kann ich da nur sagen, "objektiv" und "Diskutieren" schlie?en sich aus!!!Man kann nicht objektiv diskutieren, das geht in keinem Fall...) :D

 

Tja, und da sieht man halt mal, dass sich auch Filmanalyse nicht von sozialen und politischen Hintergründen freimachen können!! Man sieht einen Film halt nicht nur aus Interesse am Film, sondern geht immer mit besonderen Hintergründen heran...

 

Und in dem Fall ist es das politische Statemant (mehrmals schon angebracht hier...)was Spielberg zu seinem Film abgelassen hat!!(mit diesem Zitat von ihm in dem Sinne schon irgendwie seinem Film einen ( ob nun positiv-oder negativen)Beiklang zu verschaffen, den ich beim Filmgucken nicht ignorieren könnte, selbst wenn ich wollte... :o

 

Und das was Dingo da gesagt hat, war nun nix besonders "neues" und "aufrührendes"... und beleidigend auch nicht, sondern nur ein Kommentar dem man beim doch zum Teil sehr unpassendem patriotistsichen Hintergrund(mit Blick auf ihrer Vergangenheitsbewältigung) die in vielen amerikanischer Filme eine Rolle spielt, als kritischer Beobachter zulassen sollte,( wenn er doch auch etwas drastisch geäu?ert wurde)... Und durchaus auch aus der eigenen Erfahrung herresultierend...)

Und demnach finde ich es schon angemessen, das man beim Schauen von Filmen diesen Hintergrund auch bedenken darf!!!( Es gäbe jetzt hier noch wesentlich drastischere Beispiele?, die ich jetzt aber aufgrund eurer Forderung eines unpolitischen, besser "dem sozialen Hintergrund ignorierenden(denn politik ist nicht gleich politik, manchesmal darf man es auch einfach nur Soziologie nennen) Forums :rolleyes: lieber dem eigenen Schreiben entsage...)

 

Und manchesmal fällt es wirklich schwer "seine Meinung" zu sagen, ohne seine Meinung sagen zu dürfen!!!

Wie gesagt kann man manche Sachen nicht trennen, wenn man seine Meinung begründen will...

 

genervte Grü?e,

H. Van Dyke (der gegen die Erschaffung eines neuen Vereinsgesetzes(sprich Zensurgesetz) im Sinne der Weimarer Republik ist X(

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Ich will niemanden zensieren und auch niemandem davon abhalten, politische Kontexte zu überdenken. Ich habe nur einfach in anderen foren sehr schlechte Erfahrungen mit Diskussionen insbesondere zum Thema "Amerika" gemacht, und in diesem Thread sidn einfach schon ein paar Aussagen gefallen die ich nicht unwidersprochen stehenlassen möchte die so aber mit dem Film nichts zu tun haben. Aber bitte, mein politischer kommentar:

 

1. Die Behauptung, der 11. September 2001 würde ununterbrochen in US-Filmen aufgewärmt, ist m. E. ziemlicher Unsinn. Bereits vor diesem Datum wurden zahllose Filme mit ähnlich katastrophischen Szenarios gedreht (Independence Day z.B.). Dass man jetzt jedes solche Szenario auch vor dem Hintergrund des 11. Septembers interpretieren kann (und dass sich viele Regisseure zu dieser Rezeptionsweise äu?ern), darf nicht mit einer ?berthematisierung verwechselt werden. "War of the Worlds" verschlie?t sich sogar der "?sthetik" des bekanntesten Bilds vom WTC-Anschlag, nämlich des Aufpralls der beiden Flugzeuge: Eine solche Demolierung gro?er Architektur im weitwinkel taucht in dem Film nicht einmal auf.

 

2. Patriotismus=Unsinn, was WotW betrifft. Erst mal Film sehen, dann meckern. Kann mich nicht erinnern, eine amerikanische Flagge gesehen zu haben.

 

3. Ganz allgemein fühle ich mich recht unwohl in einem Thread, wo nacheinander Beschwerden über die "ständigen Juden" in Spielbergs Filmen zu lesen sind und dann noch der schlechte alte Aufruf, "die Amis sollten sich doch mal mit ihrer eigenen Vergangenheit auseinandersetzen". Erstens haben sie das in ihrer Literatur, in ihrer politischen Theorie und - ja, sogar im Kino! - recht gründlich getan, zweitens erinnert dieser Spruch doch sehr an den klassisch deutschen Schuldabwehrreflex, der sagt "Die anderen waren doch mindestens genauso schlimm" - und das, ohne dass überhaupt ein Vorwurf laut geworden ist.

Und damit das klar ist: ich möchte hier niemand in die Ecke des Geschichtsrevisionisten stellen, ich sag nur, warum mir diese recht saloppe "Amerikakritik" extrem sauer aufstö?t. Ich kann nur sagen: derzeit kauft man sich eine "Gesellschaftskritische Haltung" recht billig ein, indem man eben über die USA herzieht.

 

So, jetzt hab ich's doch getan, die politische Debatte vom Zaun gebrochen und mich stolz als Vaterlandsverräter und Amifreund geoutet.

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was für ein aufruhr... 8o

 

ich glaube, bei der diskussion um frauenfilme im selben thread, hat sich niemand beschwert, obwohls noch weniger zum thema gehörte. von dem gerede über juden in spielbergfilmen ganz zu schweigen, das auch niemanden gestört hat.

 

darf ich auch darauf hinweisen, dass herr michalski himself mit seinem post vom 02.07. das patriotismus-thema diesbezüglich überhaupt erst eingeführt hat???

 

ich hätte nicht gedacht, dass ein paar deutliche worte von mir dazu gleich eine derart kränkende wirkung auf soviel gänzlich unbeteiligte haben würden. X(

 

obwohl ich finde, dass das thema dennoch durchaus zum überseeischen film allgemein, sowie zu diesem speziell gehört, lasse ich mir dann doch lieber den mund verbieten, bevor ich noch von der NATO bombadiert werde. ?(

 

(politik ist übrigens nicht immer nur dann politisch, wenn sie unbequem wird!)

 

um eibon mal locker zu zitieren: es ist nicht meine aufgabe scheuklappen abzunehmen.

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Zunächst mal: ruhig Blut, allesamt.

Dann ist es richtig, dass der Terminus "Patriotismus" (auch) von mir eingebracht wurde.

Na und? Ich meine, ich werde hier keine politische Debatte führen, will ich auch nicht - aber ich finde, es ist noch immer eine Diskussion zum Film, wenn man über die Bezugnahme zum 9/11 spricht. Und damit landet man zumeist ohnehin bei dem, was Gemeinhin unter 'amerikanischem Patriotismus' zusammgefasst wird.

Ganz filmisch gesprochen habe ich das auch zum Beispiel in der Rezeption von "Black Hawk Down" öfter gehört. Denn mal so gesagt, einerseits ist der Film (zumindest Pro- und Epilog, den Zwischenpart fand ich eigentlich extrem un-verherrlichend [sic]) wirklich schon etwas überzogen - andererseits fand ich den ganzen "Keiner wird zurück gelassen"-Kram okay.

Wenn es Science Fiction wäre, in der die bösen Ogrolocks noch gute Space Marines in ihren Klauen hätten, die anderen dann aber alles riskieren, um sie zu retten, beschwert sich normalerweise auch keiner...

 

Das ist ja auch der Grund, warum ich es angeschnitten habe. Filmisch gesehen. Denn in einer Zeit, in der "Die Amis" so vom Fleck weg negativ konnotiert zu sein scheint (Konjunktiv), liegen derartige Argumente immer in der Nähe wie auch einer Debatte, ob nun eine Bezugnahme auf 9/11 Sinn macht oder nicht.

Kann man darüber streiten, Woody Allen hat das Ereignis ja etwa als zu klein und unbedeutend in der Geschichte der Menschheit eingestuft, um es einen Film wert sein zu lassen - aber das Thema ist nun mal einfach da.

Was mir etwas fehlt ist ein gewisses Ma? an Unbefangenheit, die Fähigkeit, Film auch wirklich einfach mal für sich genommen zu betrachten.

"Bad Boys 2" als gut inszenierten Actionfilm mit flotten Sprüchen zu sehen, nicht als die Invasion in Kuba in der Nussschale, wie man zuweilen auch lesen konnte.

Dem wollte ich sozusagen etwas vorgreifen, eben mit dem Patriotismus-Kommentar. Und noch immer on topic, wie ich das sehe.

 

Die Grenze ist flie?end, aber ich bitte ebenso darum, Pauschalurteile über "Die Amis" oder so in einen separaten Thread zu verschieben. "Hilfe - ich habe Vorurteile" oder so.

Doch die Bezugnahme auf 9/11, das abschlie?end, kam nicht von mir, sondern von Spielberg selbst, und steht damit in einem direkten Bezug zum Krieg der Welten.

 

 

Gru?,

Thomas

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