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Ernsthafte Chars


Melanie
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Original von Deep One

Und ich wage auch zu bezweifeln, dass die Chaosium-Leute sich anno '80 tiefschürfende Gedanken über das Design gemacht haben, ich vermute eher, das ging so, "och, das BRP ham' wa hier eh' rumliegen, Schu?waffen sind böse, la? die mal ordentlich Schaden machen, ach ja und nen Rettungwurf gegen Furcht brauchen wir auch, nennen wir es doch ... Geistige Gesundheit."

 

Eben das denke ich nicht. Zu diesem Thema sollte man sich das Interview mit Sandy Petersen auf yog-sothtoth.com mal durchlesen.

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Da hier alle vollends OT gegangen sind, schreibe ich auch mal was OT hier rein...

IMO begünstigt ein System wie CoC doch schon ziehmlich den Grusel, denn die Regeln sind einfach! In unserer früheren (lang lang ists her) DSA Gruppe ist es mir schlichtweg nicht gelungen, mal ein wirklich gruseliges Abenteuer auf die Beine zu stellen. Das vielleicht zum einen an meine damaligen Spieler, inkl. des Automagazine wälzenden Autoprolls, und an meiner früheren unerfahrenheit als SL, aber wie ich denke zum anderen an den Regeln. DSA hatte damals (keine Ahnung, wies mit der neuen Edition is - nie gelesen) einfach zu "komplexe" Regeln, was nicht unbedingt schwierig bedeutet, aber zumindest zu detaillierte Regeln. Wenn mensch nun diese Regeln der Atmosphäre wegen in einigen Szenen vereinfachte, fühlten sich die Spieler übergangen, da in anderen Szenen diese Regeln verwendet werden mussten, um die Situationen mit dem vorliegendem System (DSA) abzuhandeln. Vielleicht versteht ihr ja, was ich meine.

CoC ist aber im gegensatz dazu super simpel und intuitiv, so dass mensch als SL die Regeln nicht so sehr beugen muss und enthält gleichzeitig Regeln, die Action, z.B. bei Verfolgungsjagden, möglich machen.

Einige Atmosphäre-Freaks (zu denen ich mich eigentlich auch zählen würde) mögen es jetzt etwas suboptimal finden, dass ich bei so einem Thema auf Regeln zu sprechen komme, aber gerade Regeln schaffen eine Verbindlichkeit für SL und Spieler, auf die letztere vertrauen können...

 

Aber jetzt wieder ein bissel On-Topic: Mittlerweile herrscht hier ja Konsens darüber, dass die Schuld immer auf beiden "Seiten" - SL wie Spieler - zu suchen ist, aber eine Sache wurde hier noch nicht angesprochen, nämlich ein "Versäumnis" der Spielleiterin: Anscheinend "lebten" die Chars für zwei Jahre realtime... ok, ich bin selbst ein doch sehr gro?zügiger SL, der Chars auch mal ne zweite oder bei richtig viel Pech ne dritte Chance (Glück...) einräumt. Trotzdem habe ich meiner Gruppe von Anfang an klar gemacht, dass das hier kein DSA mehr is und mensch doch echt fix abnippeln kann, so dass vermutlich keiner in der Gruppe mehr sauer wäre, wenn alle vier/fünf gleichzeitig das Zeitliche segnen würden. Naja, aber ich kenn ja auch nicht den Hintergrund, vielleicht warst du als SL ja in der Vergangenheit immer "hart" genug, und die Chars hams trotzdem immer überlebt, k.a.

 

Was ich damit nur sagen will ist, dass du imo prinzipiell in dieser Situation richtig gehandelt hast, auch wenn die Meinungen über die Qualität des Rituals doch stark auseinandergehen. Wenn die Spieler es nicht gebacken kriegen, ein so einfaches Ritual korrekt durchzuführen - Pech gehabt, sie hättens ja auch mit Waffen probieren können (und Spieler sind normalerweise äu?erst geschickt darin auch die letzte momentan verbotene Waffe aufzutreiben... zumindest in meiner Gruppe). Wenn dabei auch Chars draufgegangen wären, ist halt so, sie hatten ja ne andere Möglichkeit. Hätten sie gar nix gemacht, wär doch auch gut gewesen: Sie lesen halt ne Woche später in der Zeitung, dass da was gro?es böses irgendwo ne verfluchte Kleinstadt platt gemacht hat -> Stabilitätsverlust, selber schuld.

 

Improvisation ist sicherlich fast immer klasse. Die Chars schaffen es in ein Haus einzubrechen, wo sie normalerweise erst gegen Ende des Abenteuers rein sollten? Super, haben sie sich doch verdient.

Aber bei Ritualen? Der Magie des Mythos? Sollte mensch als SL da nicht hart bleiben? IMO schon. Wie bitte, die Spieler nehmen Blut vom Metzger und nicht das vom Hund? Da haben sie wohl Pech gehabt, das funktioniert nämlich nicht. Gerade so etwas deutet auf schlechtes Rollenspiel hin, wenn die Spieler nämlich nicht einmal zwischen ihren eigenen Einstellungen und den Einstellungen ihrer Chars unterscheiden können. Ich persönlich würde niemals irgendein Tier töten, wenn es nicht sein muss. Aber es muss sein, wenn sonst der gro?e Blob alles zu Tode schleimen würde. Falls dort noch einige Wissenschaftler in der Gruppe gewesen sein sollten ist das sogar noch schlechteres Rollenspiel, schlie?lich werden sogar heute noch in vielen Bereichen, vor allem der Medizin und auch im Rahmen von Doktorarbeiten, Tierversuche gemacht, welche für die Tiere alles andere als angenehm sind.

 

Zu guter Letzt noch ein Satz: Ich als SL hab die meiste Arbeit und/oder gebe das meiste Geld für Kaufabenteuer aus, da ich ja davon auch am meisten habe (darf es schlie?lich lesen), dafür darf mensch doch ein wenig Entgegenkommen erwarten; nicht das ich jetzt das "Zurückknacken" oder die Flachwitze verurteile, darüber kann ich als SL ja auch lachen, aber mal hin und wieder eine auch nicht so gelungene Szene auszuspielen, kann mensch von den Spielern auch verlangen, oder?

 

NORZ!!!

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Original von pgdNorz

 

Aber bei Ritualen? Der Magie des Mythos? Sollte mensch als SL da nicht hart bleiben? IMO schon. Wie bitte, die Spieler nehmen Blut vom Metzger und nicht das vom Hund? Da haben sie wohl Pech gehabt, das funktioniert nämlich nicht. Gerade so etwas deutet auf schlechtes Rollenspiel hin, wenn die Spieler nämlich nicht einmal zwischen ihren eigenen Einstellungen und den Einstellungen ihrer Chars unterscheiden können. Ich persönlich würde niemals irgendein Tier töten, wenn es nicht sein muss. Aber es muss sein, wenn sonst der gro?e Blob alles zu Tode schleimen würde.

 

Schlechtes Rollenspiel weil die Spieler den Ekel ihrer Chars vor bestimmten Dingen ausspielen?

Schlechtes Rollenspiel ist für mich, wenn Spieler, weil sie wissen dass der Plot es verlangt gewisse Dinge tun die der Char niemals tun würde.

Und ... habe ich irgendwo beschrieben aus welchem Grund das Ritual durchgeführt wurde?

Mag sein dass man in bestimmten gefährlichen Situationen über seinen Schatten springen kann. Mag aber sein dass das auch nciht geht. Aber wo bitte habe ich geschrieben dass es um Leben und Tod ging?

Keiner unserer Chars ist damals ernsthaft davon ausgegangen, dass das Ritual das einer in der Gruppe unbedingt durchführen wollte wirklich einen Effekt hat.

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Ups, dann hatte ich da was falsch verstanden: Es las sich für mich so, als wenn die Spieler, nicht die Chars, Probleme mit dem Töten des Hundes gehabt hätten. Sry.

 

[zu folgendem: sry, s.u.]

Aber dein letztes Argument lass sich so nicht stehen: Da stell ich mir nämlich die Frage, warum haben die Spieler überhaupt das Ritual durchgeführt, wenn auch mit nem Schwein? Irgendeine Motivation die stark genug war, ein Ritual durchzuführen, welches übersinnliches bewirkt (denn daran werden wohl auch die Chars geglaubt haben), muss doch da gewesen sein. Aber die Motivation war nicht stark genug, um das Ritual korrekt durchzuführen? Verstehst du worauf ich hinaus will? In diesem Punkt widersprechen sich die Handlungen der Chars, zumindest imo.

 

Nicht, dass mich hier irgendjemand falsch versteht, ich werfe den Spielern jener Gruppe nicht schlechtes Rollenspiel vor (wie könnte ich auch), aber ich wollte verdeutlichen, wie ich zu der Magie des Mythos stehe und damit beschreiben, dass ich dem Ersteller des Threads beipflichte, dass er die Sache imo so richtig gehandhabt hat. Vielleicht bin ich in dem Punkt auch von meienr Gruppe verwöhnt, die zumindest bei Ritualen echt anfängt, gut zu spielen und ich in der Zeit (wie z.B. in der Recherche Zeit) nicht ständig Flachwitze zu hören bekomme und "Meister-Minuspunkte" (ironisch gemeint von meinen Spielern) für zu schwere Passagen oder etwa zu sehr auf alt getrimmte (sprich fast unleserliche...) Handouts bekomme. k.a.

 

An dieser Stelle liegt es dann imo wirklich am SL, sich bei den Ritualen an der Gruppe zu orientieren, wobei ich nachhinein der Meinung bin, dass Chars, zumindest in den 20ern und früher, da wohl teilweise auch weniger Skrupel hatten, als wir heute, Tiere nicht sehr artgerecht zu behandeln. Das erinnert mich nämlich an die ganzen Vegetarier in DSA...

 

Ach was solls, wollte damit hier jetzt auch keine Diskussion vom Zaun brechen, nur bei der Magie sollte mensch halt hart sein!

 

NORZ!!!

 

Edit: ARGH!!! Sry nochma, das mit den Glauben an den Effekt des Rituals hatte ich überlesen, aber wenn sie es nicht glaubten, warum haben sie es dann überhaupt mit Alternativzutaten versucht?

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Aber die Motivation war nicht stark genug, um das Ritual korrekt durchzuführen? Verstehst du worauf ich hinaus will? In diesem Punkt widersprechen sich die Handlungen der Chars, zumindest imo.

 

naja, dieses eine ritual sollte jetzt nicht bis ins letzte analysiert werden, aber da ich damals sl war, kann ich sagen, dass es schon seinen sinn hatte.

 

die gruppe hatte schon einige abenteuer gespielt und bereits die aufmerksamkeit von mythosgruppen auf sich gezogen...mit einem trick jubelte eine dieser gruppen einem der chars unter, dass dieses ritual wichtig sei, um ihre asufgabe zu lösen...(was glatt gelogen war!) die gruppe sah sich allerdings in einer sackgasse (jahrhundertsommer!) und kam daher auf die durchführung des rituals zurück, obwohl man ihm schon skeptisch gegenüber stand. daher wollte man es einerseits ausprobieren, aber auch nicht zu sehr dafür riskieren.

dass das ritual letztendlich auch funktionierte, lag zum einen daran, dass es der plan der mythoskreatur selber war, die dort beschworen wurde, zum anderen hab ich für jedes detail, dass von dem eigentlichen ritual geändert wurde, happige prozentpunkte von der erfolgswahrscheinlichkeit abgezogen. da das mythoswesen aber dann 8% auf "trotzdem erscheinen" würfelte hab ich einfach das ritual als gelungen definiert.

 

in meinen augen also alles nachvollziehbar und char-play. war aber auch nen schlechtes beispiel...

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Original von Marcus Johanus

Upps, sorry, wollte dir nicht auf die Fü?e treten. Bin ein bisschen irritiert über die heftige Antwort. Dachte das wäre ein Diskussionseinstieg.

Auf die Füße getreten? Nein, nein! Das war doch ganz korrekt. Wäre gut, wenn mehr begründete Antworten kämen. Es besteht kein Grund, irritiert zu sein.

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