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Lesezirkel - Der Schatten über Innsmouth


Dr. Clownerie
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Morgen gehts los :)

 

Zu Beginn zitiere ich Lovecraft selbst, der nicht viel von seiner Geschichte hielt:

 

äIch glaube nicht, dass das Experimentieren zu viel führt. Das Ergebnis, 68 Seiten lang, hat alle Mängel, die ich missbillige û besonders im Hinblick auf den Stil, in den sich trotz aller Vorsichtsma?nahmen abgedroschene Phrasen eingeschlichen haben. Die Verwendung irgendeines anderen Stils war wie die Arbeit mit einer Fremdsprache û und so blieb ich auf dem Trockenen sitzen. Nein û ich habe nicht die Absicht, äThe Shadow over Innsmouthô zur Veröffentlichung anzubieten, denn es hätte gar keine Chance, angenommen zu werden. Ich werde es vermutlich als Steinbruch verwenden.ô

H.P. Lovecraft an A.W. Derleth, 10.12.1931

Zitiert aus De Camp, Lyon Sprague: H.P. Lovecraft - Eine Biografie

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Ich steige gleich mal etwas provozierend in das Thema ein und spitze meine Meinung etwas zu:

 

Danke für das Zitat. Ich finde es interessant, dass Lovecraft seine eigene Geschichte ähnlich schlecht beurteilt wie ich. Muss gestehen, dass ich kein Freund von Schatten über Innsmouth bin und die Geschichte auf jeden Fall für eine der schlechteren von Lovecraft halte, obwohl sie ja offensichtlich seine populäste ist - was ja auch hier durch das Abstimmungsergebnis zum Ausdruck kam.

 

Ich will meine Meinung natürlich auch gerne begründen:

 

Was ich an Lovecraft eigentlich schätze, ist das erzählerische Umkreisen eines Themas (Geheimnisses, grausiges Ereignis etc.), sodass er es schafft, die wachsende Beunruhigung des Erzählers seiner Geschichten auf den Leser zu übertragen. Das passiert in Schatten über Innsmouth nicht. Vielmehr scheit mir die Erzählung aus mehreren kleinen Texten zusammengestückelt zu sein, die für sich die Ereignisse und Zusammenhänge auf dem Präsentierteller servieren.

 

Letztendlich lebt die Geschichte im Kern davon, eine (langgezogene) Verfolgungsjagd zu sein - und hier stö?t Lovecraft an seine Grenzen. Denn er schafft es nicht, die notwendige Aufregung einer solchen Jagd, vom Protagonisten auf den Leser zu übertragen, was aber notwendig wäre, um eine spannende Geschichte zu erzählen.

 

Lovecraft ist ein toller Autor mir vielen Stärken - aber auch gro?en Schwächen. Neben der Unfähigkeit, gute Dialoge zu schreiben, stö?t halt am meisten bei ihm auf, dass er kein Tempo in seinen Erzählungen aufbauen kann.

 

Normalerweise schafft er es sehr gut, diese Schwächen zu umgehen, nur in Schatten über Innsmouth muss ihn der Teufel geritten haben. Die meisten seiner Erzählungen und Kurzgeschichten sind ein Paradebeispiel für leisen und langsamen Horror, der sich beinahe unmerklich steigert und sich beim Leser einschleicht.

 

In Schatten über Innsmouth gibt es in der ersten Hälfte ein paar Enthüllungen, die nur dadurch gruselig sein sollen, dass gesagt wird, wie gruselig sie sind. Anschlie?end folgte einer Hetzjagd im Konjunktiv! Der Erzähler zaudert und überlegt länger, was zu tun ist, als dass er handelt. Das ist doch für eine Actionszene einfach tödlich. Und es gibt kaum eine bessere Möglichkeit, um den Leser au?en vor zu lassen, als lange Passagen einer Actionszene einfach im Konjunktiv zu schreiben.

 

Warum ist Schatten über Innsmouth dennoch so beliebt? Meiner Ansicht nach gibt es dafür zwei Gründe:

 

1. Die Erzählng ist eben weil sie direkter ist und den Mythos expliziter auftreten lässt, als es sonst bei Lovecraft üblich ist (sieht man vielleicht mal von den Traumlande-Geschichten ab) auch für Einsteiger in Lovecrafts Werk zugänglicher. Das ist natürlich okay, aber für Leser wie mich, die nun schon viel von ihm gelesen haben, eher langweilig.

 

2. Die Erzählung ist eine der wenigen von Lovecraft, die beinahe Romanlänge hat. Und da die meisten Leser lieber lange Texte als kurze lesen, greifen sie halt eher zu Schatten über Innsmouth als zu Pickmans Model oder Die Musik des Erich Zann.

 

Muss wirklich gestehen, dass ich mich nochmals für diese Diskussion hier durch die Geschichte aus den oben genannte Gründen gequält habe.

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Im Prinzip stimme ich Dir zu, Marcus. Ich halte 'Schatten über Innsmouth' auch für eine der schwächeren Erzählungen von Lovecraft und hätte eine der Anderen vorgezogen.

Mir gefällt jedoch die Passage sehr gut, in der der alte Säufer dem Erzähler von den ungewöhnlichen Vorkomnissen in Innsmouth berichtet - das für sich genommen fände ich als Kurzgeschichte gar nicht schlecht (etwas überarbeitet und endend mit dem Bilck aufs Meer, vo man eine Bewegung wahrnimmt).

 

Au?erdem kann ich mich mit dem Erzähler sehr gut identifizieren, weil er sehr viel ?hnlichkeit mit einem meiner Spielercharakteren hat: Jeder warnt ihn davor, nach Innsmouth zu fahren, dort geht es nicht mit rechten DIngen zu usw. - und was macht er? Er fährt erst recht hin. Genau so hätte meine Reiseschriftstellerin auch reagiert ('Bitte diese Kiste nicht öffnen, sie enthält das Ende der Welt!' 'Aber ich will doch nur mal schnell nachschauen.') - das hat mir die Hauptfigur symphatisch gemacht.

 

Die Verfolgungsjagd hat mich ebenfalls kalt gelassen, dafür gefiel mir die Passage im Hotel, als der Protagonist überlegt, wie er die Nacht am besten übersteht - da ist bei mir schon Grusel aufgekommen.

 

Den Schlu? fand ich dann nochmal ganz interessant, obwohl die Enthüllung, da? der Protagonist aus der Marsh-Familie stammt und auch ein Deep One ist, nicht so überraschend kam - es gab ja einige Andeutungen mit der seltsam aussehenden Tante und dem Cousin...

Was mich selbst überrascht hat, war vielmehr die Tatsache, da? ich mir gewünscht habe, die Hauptfigur und sein Cousin würden es schaffen, zu fliehen, trotz allem, was man über die Deep Ones erfährt.

 

viele Grü?e

 

Fylimar

 

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Die Geschichte an sich finde ich gar nicht mal so schlecht, nur die Umsetzung hat meiner Meinung nach Mängel.

 

Rollen wir das ganze von vorne auf.

 

Die Art, wie die Warnung rübergebracht wird, fand ich persönlich sehr gut, es gab keine Fragen nur Antworten, der Leser hatte also die Aufgabe, sich die Frage, sofern sie nicht explizit in der Antwort genannt wurde, selbst auszudenken oder zu eruieren. Gefiel mir.

 

Die Beschreibung von Innsmouth finde ich ebenfalls gelungen und sehr Anschaulich.

 

Die Wanderung und das Gespräch mit Zadok zeigte für mich auch das Grauen, das in Innsmouth lebt, allerdings fiel mir dort auch auf, dass Lovecraft ruhig allen Personen, die mit unserem Protagonisten sprechen eine Sprach-Eigenart hätte geben können, dies aber nur bei Zadok gemacht hat. Wirkte etwas seltsam, insbesondere weil auch das nur eine Wiedergabe eines Gespräches war.

 

Die spannendste Stelle war für mich tatsächlich auch die Flucht aus dem Hotelzimmer. Klasse beschrieben und die Stelle, die mich hat mitfiebern lassen...der Anschluss dann, sprich die Flucht aus der Stadt, war weniger gelungen und eher langweilig.

 

Das unser Protagonist ein Familienmitglied der Marshs ist, war mir wenig überraschend, aber, dass er seinen Cousin befreien will, um mit ihm gemeinsam ins Wasser zu gehen, fand ich wiederum faszinierend und unerwartet.

 

Zurück zum allgemeinen ?berblick und meinen einzigen, wirklich Interessanten Punkt zur Wortwahl. Lovecraft lässt den Protagonisten früh Vokabeln benutzen, um Dinge zu beschreiben, die etwas mit dem Meer oder zumindest Fischen zu tun hatten. Fiel mir allerdings erst beim zweiten Mal lesen auf.

 

Grü?e Leo

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Irgendwie habe ich beim nochmaligen Lesen Zadok ins Herz geschlossen. Der alte Knabe tat mir einfach wahnsinnig leid, weil er einerseits in Innsmouth nicht 'dazu gehört', es aber andererseits auch nicht geschafft hat, seine Sachen zu packen und einfach zu gehen. Eigentlich gibt es doch nichts mehr, was ihn hält: er beruhigt sich mit Alkohol und anscheinend gibt es auch kaum jemand, der sich wirklich um ihn kümmert, au?er vielleicht die beiden Feuerwehrleute, mit denen er sich unterhalten hat - hatten die eigentlich den 'Innsmouth-Look? Bin mir nicht mehr ganz sicher. Er ist auf jeden Fall das Paradebeispiel einer verkrachten Existenz.

 

viele Grü?e

 

Fylimar

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Original von Leopold Thei?en

Die Geschichte an sich finde ich gar nicht mal so schlecht, nur die Umsetzung hat meiner Meinung nach Mängel.

 

 

Was genau meinst du mit "Geschichte" und "Umsetzung"? Den Plot und die Erzählung vermutlich?

 

Hier sehe ich die gro?e Schwäche. Der Plot der Geschichte (Mann erfährt düsteres Geheimnis, in das er selbst verwickelt ist.) ist ja nicht sonderlich originell für Lovecraft. Einzig die Erfindung der Deep Ones und die stimmungsvolle Ausgestaltung von Innsmouth und seinen Bewohnern machen die Geschichte erwähnenswert und begründen ihren Status innerhalb Lovecrafts Werk.

 

Aber sowohl der Aufbau als auch die Ausführung des Textes halte ich für mangelhaft - und das hat Lovecraft ja offensichtlich selbst erkannt. Ich kann nicht so genau verstehen, was er in dem hier aufgeführten Zitat mit Experimenten meint. Soweit ich wei?, wollte Lovecraft sich mit Schatten über Innsmouth bei einem Verleger anbiedern, der lieber Actionstorys haben wollte, als die ja sonst eher ruhigen und langsamen Erzählungen Lovecrafts.

 

Aber genau hier liegt meiner Meinung nach das Problem der Erzählung: Es befinden sich in ihr alle üblichen Elemente, die man von Lovecraft kennt und schätzt - nur mit einer reingelatschten Verfolgungsjagd, die in meinen Augen sehr schlecht geschrieben ist. Zudem scheint Lovecraft beim Schreiben kreativ blockiert gewesen zu sein, denn so eine richtige Auflösung der Geschchte, ist ihm nicht eingefallen. Dass der Erzähler nun selbst ein Deep One ist - das ist doch eher unglaubwürdig. Dazu fehlt in der ganzen Erzählung eine wirklich gute Begründung, warum er denn zufällig nach Innsmouth kommt, um dort sein Familiengeheimnis zu erfahren.

 

 

Die spannendste Stelle war für mich tatsächlich auch die Flucht aus dem Hotelzimmer. Klasse beschrieben und die Stelle, die mich hat mitfiebern lassen...der Anschluss dann, sprich die Flucht aus der Stadt, war weniger gelungen und eher langweilig.

 

 

Wie ich beim Anhören der Hör-CD von Schatten über Innsmouth erfuhr, hat Lovecraft bei der Hotelszene eine Technick versucht anzuwenden, die eine albtraumhafte Atmosphäre erzeugen soll. Tja, das ist ihm in gewisser Weise auch gelungen, denn zu dieser Idee gehört es, dass der Protagonist das Grauen passiv erlebt, ohne handeln zu können. Wahrscheinlich schwadroniert der Erzähler deswegen so lange im Konjuktiv darüber, was er denn tun könnte, um seinen Verfolgern zu entkommen, anstatt auch was zu tun.

 

Betrachten wir doch einmal den Aufbau der Erzählung etwas grober: Es gibt eine ziemlich lange Einleitung, die schildert, wie der Erzähler nach Innsmouth kommt. Es gibt einen merkwürdig gestalteten Mittelteil, der aus einer Erkundung der Stadt und dem Gespräch mit Zadok besteht. Dann folgt - ja, was eigentlich? - der Ausbau des Mittelteils, die Hinführung zum Höhepunkt, ein zweiter Mittelteil? Die Funktion der Verfolgungsjagd ist recht zweifelhaft. Eigentlich wäre anzunehmen, dass sie den Höhepunkt darstellt oder zum Höhepunkt führt. Beides ist aber nicht der Fall. Denn wie fast immer bei Lovecraft liegt der Höhepunkt der Erzählung kurz vor deren Ende, wenn es die überraschende Enthüllung gibt (die ja leider so überraschend nicht ist).

 

Die Struktur der Geschichte ist somit in meinen Augen ziemlich diffus, worunter die Spannung extrem leidet. Als gro?er Fan von Poe war Lovecraft wie sein Vorbild davon überzeugt, dass Erzählung komprimiert sein müssen, um einen einheitlichen Effekt zu erzählen. Das gelingt ihm auch sehr oft, nur eben nicht in Schatten über Innsmouth. Allein die Erzählung in der Erzählung ist ein zweifelhaftes Stilmittel, das schon allein durch seine Länge die Aufmerksamkeit des Lesers von der eigentlichen Handlung der Erzählung ablenkt.

 

Somit ist auch die Form der Erzählung ziemlich unklar. Von ihrem Aufbau her ist sie in gewisser Weise eine Kurzgeschichte (unmittelbarer Einstieg, Ich-Erzählung, Reduktion auf das Wesentliche, überraschende Wendung kurz vor Schluss), dafür ist sie aber eindeutig zu lang. Eine Novelle ist Schatten über Innsmouth auch nicht, denn eine Novellenform weist sie ja nun so gar nicht auf. Und für einen Roman ist das Ganze viel zu einfach gestrickt und wiederum zu kurz.

 

"Erzählung" ist deswegen wohl der einzige Gattungsbegriff, der passt, was ja aber fast schon ein Dilemma darstellt, denn das zeigt, wie inkonsistent die Geschichte ist. Das muss prinzipiell nicht schlecht sein, wenn der Inhalt stimmt, aber da lässt einen der Text, wie ich ja schon ausgeführt habe, auch in der Luft hängen.

 

 

Zurück zum allgemeinen ?berblick und meinen einzigen, wirklich Interessanten Punkt zur Wortwahl. Lovecraft lässt den Protagonisten früh Vokabeln benutzen, um Dinge zu beschreiben, die etwas mit dem Meer oder zumindest Fischen zu tun hatten. Fiel mir allerdings erst beim zweiten Mal lesen auf.

 

 

Interessant, fiel mir bislang noch gar nicht auf, werde ich mir aber noch mal ansehen.

 

Dass der Text, wie soll ich sagen, künstlerisch natürlich nicht einfallslos ist, ist ja gar keine Frage. Die Frage ist ja eher: Besteht Schatten über Innsmouth als Gruselgeschichte neben den anderen Texten Lovecrafts? Und da finde ich, aus den genannten Gründen, gibt es wesentlich bessere Texte von ihm.

 

Nebenbei: Auch der Horror der Erzählung erschlie?t sich einem ja nur, wenn man Lovecrafts Xenophobie teilt. Und seine Abneigung gegen Fisch und Meeresfrüchte. Okay, dass vor den Küsten in gro?er Tiefe, wo kein Mensch hinkommt, etwas lauert, das uns gefährlich werden kann und schon jahrtausende Alt und zivilisiert ist, ist eine ganz gruselige Vorstellung. Aber diesen schönen Ansatz, der ja auch dazu geführt hat, dass die Deep Ones eines der populärsten Mythoselemente sind, macht Lovecraft für mich mit ein paar Schlampigkeiten kaputt, die ihm sonst nicht passieren:

 

Die Deep Ones werden einfach zu explizit beschrieben, als dass man sich vor ihnen noch fürchten kann, wenn man nicht gerade eine Abneigung gegen Frösche und Fische hat. Ich denke bei seinen Beschreibungen irgendwie immer an Kermit aus der Muppet Show, was mir die Stimmung übe verdirbt. Aber wie sonst soll man sich hüpfende Fisch-Frosch-Wesen sonst vorstellen?

 

Die Vorstellung, dass sich amphibische Wesen einer uralten Zivilisation mit Menschen paaren, mag ja für den Rassisten Lovecraft so gruselig gewesen sein, dass sie seine Biologiekenntnisse verdrängt hat - aber bin ich denn der einzige, der sich daran stört, dass sowohl Frösche wie auch Fische eigentlich doch Eier ausbrüten? Wie soll das ganze biologisch kompatibel zu dem Säugetier Mensch sein?

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Original von fylimar

Irgendwie habe ich beim nochmaligen Lesen Zadok ins Herz geschlossen. Der alte Knabe tat mir einfach wahnsinnig leid, weil er einerseits in Innsmouth nicht 'dazu gehört', es aber andererseits auch nicht geschafft hat, seine Sachen zu packen und einfach zu gehen.

 

Der Gute ist weit übe 90. Da zieht man so schnell halt nicht mehr um. Au?erdem gibt es für viele Menschen Gefühle, die einen an die Heimat binden, die stärker sind als Furcht. Das finde ich schon plausibel. Die Geschichte von Zadok finde ich auch noch am gelungensten.

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Hallo!

Ich hab mir "Schatten..." vor gar nicht all zu langer Zeit angeeignet und war, beim ersteh Hören, doch etwas entteuscht.

Wie jetzt schon einige Mal erwähnt wurde, ist vor allem die Verfolgungsjagd ein gro?er Kritikpunkt des Ganzen.

Allerdings auch die Tatsache, dass Lovecraft seinen eigenen Gesetzen zuwider handelt.

 

Er meinte nämlich einmal, dass in einer Horrorgeschichte alles auf das Wesentliche beschränkt sein sollte, keine gro?en Schnörkelein drum herum.

Mit der Verfolgungsjagd hat er allerdings genau das gemacht und einen, völlig unpassenden Part in die, eigentlich recht spannende, Geschichte eingebaut. Aber auch an weiteren Stellen beschreibt er zu viel ganz genau und erzählt drum herum..

LPL-Records zu Folge jedoch nur, weil es sich besser verkaufen lie?.

 

Nach wie vor finde ich die Geschichte aber nicht schlecht. Denn auch wenn die Idee, die dahinter steckt, also der dass der Protagonist, der eigentlich gegen das Böse agiert, plötzlich teil des Bösen ist, nicht neu ist. Es ist typisch Cthulhu und hier blieb Lovecraft seinem Stil treu und lie? den Helden erst zum Ende einen Antihelden werden. Hätte er nun etwas neues erfunden, wäre die Geschichte, evtl ein wenig verstörender gewesen, jedoch nicht in typischer Lovecraft Manier.

 

An Lovecraft selbst finde ich faszinierend, dass er mit seinen Werken nie ganz zufrieden war, er aber immer genau wusste, was daran schlecht/schwach ist.

 

Grü?e!

-ElP

 

PS: Ich würd gern noch weiter schreiben, aber ich muss zur Schule! ;)

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Original von ElPleito

Er meinte nämlich einmal, dass in einer Horrorgeschichte alles auf das Wesentliche beschränkt sein sollte, keine gro?en Schnörkelein drum herum.

Mit der Verfolgungsjagd hat er allerdings genau das gemacht und einen, völlig unpassenden Part in die, eigentlich recht spannende, Geschichte eingebaut. Aber auch an weiteren Stellen beschreibt er zu viel ganz genau und erzählt drum herum..

 

 

So würde ich das gar nicht sehen. Die Verfolgungsjagd ist ja im Prinzip als Teil der Erzählung nicht verkehrt - nur ist sie in meinen Augen schlecht geschrieben. Und das liegt wahrscheinlich daran, dass Lovecraft tatsächlich versucht hat, Action-Elemente einzubauen, um den Text besser verkaufen zu können. Lovecraft ist ein Autor mit vielen Stärken, aber auch mit einigen gravierenden Schwächen. Und das Schreiben von Actionszenen scheint halt Letzteres zu sein.

 

 

Nach wie vor finde ich die Geschichte aber nicht schlecht. Denn auch wenn die Idee, die dahinter steckt, also der dass der Protagonist, der eigentlich gegen das Böse agiert, plötzlich teil des Bösen ist, nicht neu ist.

 

 

Wei? nicht, ob das wirklich die der Erzählung zugrunde liegende Idee ist. Ich halte das eher für die überraschende Wendung zum Schluss, ein Mittel, das ja häufig in Kurzprosa verwendet wird.

 

Die grundlegende Idee, das Thema, ist meiner Ansicht nach eher die Degeneration der Menschen durch die Vermischung mit einer unsterblichen und dekadenten Rasse.

 

 

An Lovecraft selbst finde ich faszinierend, dass er mit seinen Werken nie ganz zufrieden war, er aber immer genau wusste, was daran schlecht/schwach ist.

 

 

Tatsächlich denke ich, dass die meisten Autoren mit ihren Werken nie wirklich zufrieden sind. Bücher sind nie fertig, sie werden nur veröffentlicht. Ob Lovecraft sooo gena wusste, wo seine Stärken und Schwächen liegen, wei? ich nicht. Aber eigentlich hatte er sich stets daran gehalten, keine Dialoge und keine physiche Action in seinen Texten zu verwenden, weil diese nicht seine Stärken sind.

 

Aber wo bleiben hier eigentlich die glühenden Verehrer von Schatten über Innsmouth? Warum wurde die Erzählung denn als Text ausgewählt, wenn die meisten ihn eher so la la finden?

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Aber das Schicksal von ihm ist doch das Böse. (?) Es sind ja schlie?lich die Wesen aus der Tiefe... ;)

 

Vielleicht haben viele die Geschichte nicht gewählt, weil sie sie so toll finden, sondern weil sie drüber diskutieren wollen. Eine Geschichte, die alle gut fänden wäre schlie?lich langweilig! ;)

Aber an mir ist die Wahl irgendwie vorbeigegangen... oO

 

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