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CoCs schädliches Killerimage?


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Original von Dingo

Man erklärte mir: "Cthulhu wird in Bielefeld nicht gekauft. Das läuft nicht. Hat kein Publikum. Die Leute hängen halt an ihren Chars und wollen nicht andauernd einen neuen machen müssen. Chars, die in 10 Minuten fertig sind, sind halt nix."

 

Da muss ich auch den Ball an den Händler zurückwerfen. Als Händler sollte man über seine Produkte Bescheid wissen, die man verkauft/verkaufen will. Wenn ich als Händler Digicams verkaufe und dem Kunden erkläre, dass diese Dinger leider nicht mit Negativ-Farbfilmen funktionieren, dann werden diese Dinger bei mir auch nicht gehen.

 

Cthulhu muss von einem ganz anderen Ansatz her verkauft/beworben werden:

"Das ist ein Spiel, in dem man in der Welt der 1920er Jahre von Lovecraft spielt. In unserer realen Welt. Da kann man auf Freud treffen oder Inka-Tempel erforschen.

Man spielt mit dem Spiel viele verschiedene Charaktere.

An jedem Schauplatz einen anderen, für jedes Abenteuer machst du einen passenden. Das ist nicht wie eine Soap-Opera, wo ein Char eine ganze langweilige Serie durchläuft. Cthulhu ist eher wie ein Spielfilm, mit wechselnden Hauptdarstellern.

Bei Cthulhu spielst du Charaktere in einem Horror-Szenario. Und immer wieder andere, weil oft spielt man ja in Amerika, dann wieder in Deutschland usw. Und wenn man da nicht aufpasst, kann der Charakter wahnsinnig werden oder sterben, das kennt man ja aus dem Horror-Genre. Der Reiz hier ist es, möglichst viel Geheimnisse aufzudecken und schlimme Sachen zu verhindern... und dabei bei geistiger Gesundheit zu bleiben.

Bei Cthulhu geht es nicht um Monster schnetzeln oder Schätze anhäufen, da geht es nicht um Stufenanstieg oder so, dafür gibts bessere Spielsysteme. Cthulhu ist anders. "

 

Und ich denke, grade diese Andersartigkeit ist einer der Erfolge von Cthulhu, die richtige Nische. Meine Erfahrungen mit Neulingen ist es, dass gerade diese Andersartigkeit es ist, die den besonderen Reiz ausmacht. Man muss die Leute aber schon vorher darauf hinweisen, dann klappts auch mit denen, die nur DSA oder D&D kennen. Und für die ist es dann eine sehr willkommene Abwechslung zu Fantasy.

 

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"tod und wahnsinn" scheint ja doch das charakteristische schlagwort zu sein, wenn man CoC erklären will.

leuten, die es nicht kennen erklärt man ja selten eine halbe stunde lang jedes details des systems und/oder settings. stattdessen fast man kurz zusammen, was CoC von anderen systemen unterscheidet und viele landen da anscheinend bei "tod und wahnsinn".

vielleicht wäre ein neues, treffenderes schlagwort angebracht, mit dem man die vorzüge des systems kurz und präzise beschreiben kann?

aber was kürzeres als "multi-investigativer detektiv-grusel" fällt mir grad auch nich ein...

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So wie Erich Zann es erklärt, so erkläre ich das auch. Und wer das Produkt nicht zu erklären wei?, sollte es eigentlich nicht führen. Zum Thema Charakterkiller: Das was StarWarsChef mit der jüngeren Generation von Spielern sagt, finde ich passt sehr gut. Die meisten Spieler sind es gewöhnt Superhelden zu spielen, die Gegner mit einen Hieb den Kopf absäbeln oder den in Grund und Boden hexen und das bietet Cthulhu nicht, denn in Cthulhu muss man etwas tun, was man bei vielen anderen System nicht tun muss: Nachdenken.

 

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Original von Dingo

"tod und wahnsinn" scheint ja doch das charakteristische schlagwort zu sein, wenn man CoC erklären will.

Abenteuer in der Welt von H. P. Lovecraft sag ich immer. Für die meisten hat es gereicht. Ergänzend noch das ein oder andere zu HPL und das Interesse ist geweckt. :D

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Ich glaube ich würde es beschrieben mit:

 

Ein Rollenspiel, in dem man einen ganz normalen Menschen spielt, der aus irgendwelchen Gründen in den nicht natürlichen Horror gezogen wird und seinen weg in oder aus diesem meistern muss.

 

Das wäre auf jeden Fall das, wie ich es bislang beschreiben würde...

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Guest Black Aleph

Nachdenken, sag das mal einen Gro?teil der Con-Spieler. Für mich wollen sie einfach nur durchgelenkt werden, teilweise reagieren sie auf Atmosphäre oder Intime-Gespräche. Das verbuche ich für mich als Erfolg.

Cthulhu- Rollenspiel.Neulinge sind da deutlich mehr zu begeistert, als Spieler die Cthulhu eh von Privatrunden oder Hörensagen kennen. Wie gesagt, die erwarten meist nix anderes.

Das Hauptproblem ist dabei immer noch, dass diejenigen eben Cthluhu mit dem SL unter dem sie gespielt haben gleichsetzten. So etwas wie äSpielleiterstilô oder äVariationôgibt es da nicht oft.

 

 

Trotzdem sind die Vorschläge der Farbe aus dem All schon mal gute Ansätze. Trotzdem kriegt man das Problem nicht aus der Welt wenn man das Problem totschweigt. Und Problem? Nein, also ich sehe da nur das Problem an den Spielleitern und teilweise vielleicht zu hohen Stabiverlusten im Regelwerk, besser gesagt die Folgen. Aber wenn man es ordentlich ausspielt und realistisch (ist ja nicht so das es von einem Tag zum anderen kommt), dann ist das auch ganz legitim.

 

Werbetext:

 

Setzen sie sich zurück in die Zeit der 1920er, wo es fast jeden Tag weltbewegende neue Errungenschaften gab, und der Pioniergeist der Menschen die wei?en Flecken auf der Landkarte allmählich verschwinden lie?.

 

Es war ein harter, aber gro?er Aufbrauch, ein Tanz auf dem Vulkan, der Menschen die goldenen Erä der 20er erleben lie?, sie in Städten zusammenführte und auch in unerforschte Gebiete mit dunklen Mysterien und uralten Vorgeschichten vordringen lie?.

 

Verschiedenste Leute brachte diese Zeit zusammen: einen Professor, einen kleinen Gauner von der Stra?e, einen Reporter, vielleicht Ihr Ururgro?vater? Und was war das? Ein nächtlicher Schatten, zu gro? für einen Menschen, ein Schrei! Was ist passiert? Wer steckt dahinter?

 

Nur noch schwarzer Regen auf der schlecht beleuchteten Strasse bleibt übrig. Und es gibt jemanden der verhindern will, dass sie herausfinden was wirklich geschah.

 

Wer? Finden Sie es heraus!

 

 

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Dass sich diese Frage stellt, zeigt meiner Meinung nach, dass Cthulhu in Deutschland über seinen ursprünglichen Stellenwert hinaus gewachsen ist. Vor Pegasus war Cthulhu eine Art Feinschmeckersystem für Rollenspieler, die neben ihrem Stammspiel nach Abwechslung suchten. Deswegen war die Frage, ob ein Charakter schnell stirbt oder nicht, irrelevant, da man sowieso selten mehr als ein Abenteuer zwischendurch spielte.

 

Und ich meine, dass das System nach wie vor darauf ausgelegt ist, dass ein Charakter nicht mehr als ein Abenteuer durchhält.

 

Nach meiner Erfahrung braucht Cthulhu einen recht speziellen Spielertyp, nämlich einen, der weniger an seinem Charakter hängt und weniger daran interessiert ist, ihn strategisch/taktisch zu gestalten und über mehrere Spielsitzungen hin zu entwickeln, und mehr Wert darauf legt, mit seinem Charakter etwas zu erleben.

 

Solche Spieler gibt's eher selten, glaube ich, weswegen es eigentlich mü?ig ist, über die Frage zu diskutieren, ob das Killerspiel-Image von Cthulhu nachteilig ist.

 

Entweder man mag's oder man mag es halt nicht. ?berzeugungsarbeit ist hier eher sinnlos.

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Entweder man mag's oder man mag es halt nicht. ?berzeugungsarbeit ist hier eher sinnlos.

 

Da gehst Du jetzt davon aus, dass die betreffenden Spieler das Rollenspiel auch kennen. Wer es kennt und es nicht mag, den will ja keinen überreden.

 

Das Problem liegt darin, dass einige Leute, denen Cthulhu eigentlich Spa? machen würde, es gar nicht erst ausprobieren, weil sie sich ein falsches Bild davon machen. Wenn mir ein ernsthaftes, detektivisches Rollenspiel gefallen würde, ich aber über Cthulhu höre, es sei eine Art Paranoia mit Horrorsetting - Hauptsache, Charaktere verbraten - dann werde ich es sicher nicht ausprobieren. Wenn ich aber besser informiert bin werde ich ihm auch mal eine Chance geben.

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Original von Dingo

Jeder kennt wohl das "Killer"-Image, das CoC inzwischen fast überall hat. Ist ja auch schon oft und hei? diskutiert worden. Was ich meine ist das Image, ein Char-Killer zu sein!

 

Schädigend? :

 

Inzwischen ärgerlicherweise: ja! Geschäftsschädigend nämlich!

 

Man erklärte mir: "Cthulhu wird in Bielefeld nicht gekauft. Das läuft nicht. Hat kein Publikum. Die Leute hängen halt an ihren Chars und wollen nicht andauernd einen neuen machen müssen. Chars, die in 10 Minuten fertig sind, sind halt nix."

 

So! da ham wirs nun!

Die Mär vom Charakter-Killer Cthulhu ist soweit verbreitet, dass gar niemand mehr das Spiel kaufen, oder gar spielen mag!

 

Also vielleicht mal ein wenig die Supporter oder so drauf ansetzen, den Leuten zu erklären, dass man Chars bei CoC auch entwickeln kann. Bevor sich gar niemand neues mehr traut, mal ne CoC-Runde aufzumachen...

So hab das schnell zusammen gekürzt, weil wenig Zeit.

 

Im Rollenspiel ist es wie im richtigen Leben, verkauft wird von dem man Ahnung hat. Wenn also der Rollenspielhändler XYZ keine Ahnung von seinem Produkt, in diesem Fall Cthulhu hat, dann kann er das auch nicht verkaufen.

Rollenspiel ist teilweise eine beratungsintensive Sache, da sollte man im Gegensatz zu den Verkäufern in so manchem Konsumtempel schon Ahnung haben was man verkaufen will.

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Das habe ich auch bei dem einzigen Rollenspielladen bei mir in der Stadt gemerkt, die meisten "Verkäufer", eigentlich waren es nur Schüler, hatten keine Ahnung von Rollenspielen und wenn man nach etwas fragte wurde man immer darauf vertröstet, das man auf den chef warten soll.

 

Jetzt ist der Laden pleite.

 

Was soll man gegen denn Image Schaden machen:

Häufiger habe ich mich schon selbst dabei ertapt Chthulhu einfach zu beschreiben mit der Aussage, dass du spielst bist dein char Verrückt wird oder stirbt. Dabei habe ich bis jetzt erst einen Char meiner Spieler zu Grabe getragen.

 

Vieleicht sollte man sich einfach selbst mehr mühe geben wenn man CoC erklärt. Ich werde darauf in Zukunft achten die vorteile des Systems mehr hervorzuheben. Mund zu Mund Propaganda sollte man nie unterschätzen.

 

Vieleicht hat der ein oder andere von euch ja den selben Fehler in der Vergangenheit gemacht ^^

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Na ja, den Untergang von Rollenspielläden an CoC-Image fest zu machen, finde ich aber auch. Zumal, ich mich noch erinnere, dass es vor ca. 10-12 Jahren es kaum solche RPG-Stores gab (die ?lteren erinnern sich viell. noch), da war es wirklich ein Problem solche Dinge zu kaufen (wenn man nicht in Berlin, Ha,mburg etc.) gewohnt hat, und somit war es auch schwierig überhaupt zu RPGs Kontakt zu bekommen. Wenn man Glück hatte, gab es irgendwo DSa zu kaufen 8ich war einst verwundert, dass es überhaupt was anderes als DSA gab). CoC war schon immer etwas anders und konnte viell. nie mit der Lobby anderer Spiele aufwarten, was aber den konstanten Erfolg nicht schmälert und ich empfinde die Wiederauflage durch Pegasus und die entsprechende Vermarktung gelungen. Wers nicht mag, soll eben was anderes spielen.
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Guest Black Aleph

Tja, vereinzelte Pegasus-Produkte finden sich ja auch im Hugendubel, aber eben keine Rollenspiele.

 

Vielleicht sollte man auch wirklich einfach nur mal den Versuch wagen, Regelwerke im Mini-Format (also A5) zu drucken. Vielleicht schreckt das A4-Format ja zu viele Käufer ab?!

 

Oder mal in in Cthulhu für Einsteiger investieren und mal auf einem Marktplatz promoten, d.h. verteilen? Oder einfach mal auf einen Marktplatz eine Rollenspiel-Session abhalten (dann aber bitte mit Spielern die sich konzentrieren können; und ja es ist laut).

Damit meine ich: Leute ansprechen, und nur wer sich dafür interessiert ein Regelwerk in die Hand drücken, anonsten nicht.

 

Tja, in München würde das wohl von den Medien als dummer Hype aufgefasst werden, die Rollenspieler nicht entsprechend dargestellt werden, und die liebe Münchner Polizistei würde es

als groben Unfug darstellen.

 

Aber was soll's, würde das dem Rollenspiel wirklich schaden?

--

 

Aber war nicht das eigentliche Thema äKillerimage von CoC?ô

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Original von Die Farbe aus dem All

Das Problem liegt darin, dass einige Leute, denen Cthulhu eigentlich Spa? machen würde, es gar nicht erst ausprobieren, weil sie sich ein falsches Bild davon machen. Wenn mir ein ernsthaftes, detektivisches Rollenspiel gefallen würde, ich aber über Cthulhu höre, es sei eine Art Paranoia mit Horrorsetting - Hauptsache, Charaktere verbraten - dann werde ich es sicher nicht ausprobieren. Wenn ich aber besser informiert bin werde ich ihm auch mal eine Chance geben.

 

Cthulhu auf detektivisches Rollenspiel zu verengen ist in meinen Augen genauso falsch wie die Beschreibung als Paranoia mit Horrorsetting.

 

Cthulhu hat so ein bisschen das Problem alles und nichts zu sein. Vieles ist möglich, und gerade das ist es, was mich reizt. Nur weil ein Gro?teil der - gerade deutschen - veröffentlichten Abenteuer Detektivabenteuer sind, sehe ich Cthulhu nicht ma?geblich als Detektivspiel.

 

Habe als Rollenspielhändler auch meine Schwierigkeiten gehabt, unbeleckten Leuten Cthulhu schnell und prägnant schmackhaft zu machen und dabei eben genau die Feststellung gemacht. Leute, die offen für experimentelleres Rollenspiel sind und auf der Suche nach einem Spiel sind, das ihnen viele Möglichkeiten lässt, sind von Cthulhu zu begeistern und lassen sich durch ein "Killerimage" auch nicht abschrecken, weil ihnen das gar nicht wichtig ist.

 

Für alle anderen ist Cthulhu halt nix, die spielen lieber D&D, Shadowrun oder halt DSA. Aber das ist auch okay.

 

Das meinte ich. Hoffe, das war jetzt verständlicher.

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