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Wie erstelle ich einen Kinder-SC?


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Hallo!

 

Gester kam mir eine Idee für ein schönes "Zeltlager am See" Abenteuer (-nein, hat nix mit Freitag 13. zu tun...), das ich gerne mit SC's im Alter zwischen 10-13 und idealerweise auch im Jahr 1959 spielen würde.

 

Leider fehlt mir für beides ein Regelhintergrund. Ich schätze mal, dass man bei Kindern schon die Werte ein wenig modifizieren müsste, hinsichlich weniger TP und dafür mehr Mana oder so?

 

Regeln für die 1950er gibt es aber schon, oder? Könnte mir nur nochmal jemand den entscheidenen Tipp geben, wo?

 

Danke schonmal - wenn das Abenteuer was wird werd ich mich auch mal an nem Spielbericht als Dankeschön versuchen :D

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Spontan fällt mir der Artikel von Steffen Schütte in der vergriffenen CW1 äWas Hänschen nicht lerntô ein. Evtl. hilft auch ein Blick in die Deutschlandbox.

 

Wintermärchen, ein Abenteuer für Midgard 1880 und ursprünglich für Cthulhu gedacht (und auch von Steffen) hat im Anhang Tipps zur Erschaffung von Kindern. Der einfachheithalber einfach die Charakteristika durch 5 teilen.

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Just nichts anderes als Tom wollte ich auch schreiben. CW#1 und das Wintermärchen ;)

 

Such aber, wenn du weitere Ideen brauchst, die übrigen einschlägigen Foren ab. Vielleicht findest du Anregungen zu Kindercharakteren in anderen Systemen.

 

[Edit] Und erzähl mal, wie es lief. Habe vor ein paar Jahren ein solches Abenteuer für meine Gruppe geschrieben, das sehr gut ankam... allerdings spielte es in CoC NOW und war nur zu 95% wirklich ernst gemeint.

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Original von Christoph

Habe vor ein paar Jahren ein solches Abenteuer für meine Gruppe geschrieben, das sehr gut ankam...

 

Wie hast du das denn damals gemacht mit den Werten?

 

Attribute durch 5 fänd ich schon etwas zu krass ^^, ich vermute mal ich werde mich einfach an Bildung 6-8 (was ja laut Buch einem Grundschulabbrecher bzw. -abschluss entspricht) und bau dann alles darum auf.

 

In der Deutschlandbox gibt es tatsächlich Fertigkeitswerte für die "Wandervögel", also für Pfadfinder, die werd ich dann einfach als "Berufsfertigkeiten" übernehmen.

 

....klingt das soweit logisch? Ich bin eigentlich die letzte, die irgendwelche Regeln reitet und aufs auswürfeln pocht, aber wenn es dann mal dazu kommt möchte ich schon gerne, dass die Werte fair sind....

 

Danke auf jeden Fall schonmal für die Tips!

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Meine SCs waren als Teenager etwas älter und mit 14-16 konnten die schon recht gut was rei?en. Au?erdem haben wir eher diceless gespielt...

 

Es kommt ganz drauf an, was du machen willst mit den Charakterwerten in deinem Abenteuer. Wenn du Kinder spielen lässt, dann musst du sie auch Kinderaufgaben erfüllen lassen wie "Verfolgt den Taschendieb", "Timmi der Hund ist verschwunden" oder "Eine Nacht im Wald verirrt". Ein richtiges cthuloides Abenteuer kannst du nicht leiten - aber da erzähle ich dir nichts neues, wahrscheinlich ;)

 

Wenn du also wirklich Werte brauchst und in diesem System bleiben willst, dann würde ich dir folgendes Procedere empfehlen.

 

Bei gewissen Attributen und Werten können 13 Jährige und 30 Jährige durchaus die selben Werte haben. Natürlich kennt sich ein 13 Jähriger nicht in Geschichtswissen, Medizin oder Handeuerwaffen (etc) aus oder ist so stark wie ein 30 Jähriger, dürfte aber mit entsprechenden Lebensumständen in Punkto Flinkheit und Aufmerksamkeit z.B. einem 30 Jährigen durchaus das Wasser reichen können.

 

Erschaffe die SCs mit durchschnittlichen Attributswerten von 9-10 Punkten. Da kann auch er eine oder andere 12er als Spitzenwert heras kommen, dafür muss dann eben irgendwo eine 7 in Kauf genommen werden. Gerade die Attribute ST, KO und BI solltest du hier im Auge behalten. Wobei hohe Attributswerte hier auch schon die "Rolle" des Kindes vorgeben... man vergleiche z.B. TKKG mit dem Bildungs-Karl, dem Stärke-Tim, der Erscheinungs-Gabi und dem... Konstitutions-Klö?chen?

 

Eine Hand voll Fertigkeiten werden sie auch beherrschen. Lebensalter*10 Punkte wären ein Anhaltspunkt für allgemeine Fertigkeiten und dann In*10 Punkte auf für den SC-Hintergrund stimmige Fertigkeiten. Und dann kannst du für nette Ideen oder Nachteile (Hab ne jüngere Schwester mit im Zeltlager, die immer nervt...) nochmal ein oder zwei kleinere Boni gewähren.

 

Solltest du kämpfen lassen wollen, so wirst du wahrscheinlich ein paar Raufereien mit Haare ziehen und auf dem Boden Wälzen bekommen... (Gro?es Kino also :) ) Lass die 25% Handgemenge und verteile für gute Kämpfer ein paar schmutzige Tricks, die entweder für einen "Angriff" einen Bonus auf den Fertiegkeitswert geben oder diesen Verdoppeln oder einen anderen Effekt ausüben. Sobald ein Kombatant "Schaden" in Höhe seiner Konsti verloren hat, gibt er auf. Kinder machen allerdings max. W4 (-1 bis +1 je nach Stärke) Schaden. "Waffen" sind wohl absolut Tabu.

 

Noch drei weitere Mechanismen:

1) Du musst die meisten Grundchancen auf 0 setzen.

 

2) Solange die Kinder nicht gefährliches anstellen, d.h. in ihrem normalen Leben sind alle Proben leicht, d.h. der Fertigkeitswert wird verdoppelt.

Sobald die Kinder etwas unternehmen wollen, was wirklich gefährlicher ist, gilt die Probe automatisch als schwer

(Ein "gefährlicher" Steilhang für einen 12 Jährigen ist nicht das selbe wie ein gefährlicher Steilhang in einem Cthulhu-Abenteuer)

Und sobald sich Kinder mit Erwachsenen messen, sind alle Aktionen für das Kind schwer und ggfls für den Erwachsenen leich. (Eine 10 Järhrige wird wohl kaum körperlich verhindern können, dass sie ein 30 Jähriger durchkitzelt...)

 

3) Misslungene Proben ziehen Kinder-Konsequenzen nach sich, wenn die Angelegenheit nicht ernst war. D.h. einen Steilhang nicht zu erklimmen, kann in Cthulhu Grown Guys Edition zu Schadenspunkten, Brüchen, etc führen, bei KinderKuhtullu zu Tränen, einer Schürfwunde, einem zerrissenen Kleid und jeder Menge ?rger mit der Gouvernante Tante Erika (W4/W20)...

 

 

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Hui, na das sind doch mal handfeste Tips :D

 

Ganz bald sollte ich auch mit der Hintergrundarbeit fertig sein, hier ist übrigens das, was ich bis jetzt schon zusammengeschrieben hab: Ein Sommer am See

 

?ber Kritik wäre ich sehr dankbar, denn vielleicht ist das ganze doch ein bisschen kompliziert für Kindercharaktere...

;)

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  • 1 month later...

Ich hab mein Abenteuer zwar immernoch nicht wirklich fertig, möchte aber mal Zwischendrin ein kurzes Feedback geben.

 

Was man nämlich mit Kinder-SC ganz wunderbar machen kann ist, die Spieler und den SL in die Würfel-Regeln einzuführen ohne sie direkt in eine lebensbedrohliche/ ernste Situation zu führen. Spiele wie verstecken, fangen, angeln etc. geben nämlich eine gute Möglichkeit, Dinge wie vergleichende Kraftproben u.ä. auszuprobieren.

 

Damit habe ich nämlich ehrlich gesagt immer so meine Probleme, möchte aber trotzdem nicht immer als "omnipotenter" Spielleiter eine Entscheidung aufzwingen. Und so kann man die ganzen Würfe mal in einer Situation "üben", in der es nicht ganz so arg atmosphäretötend ist wie mitten in der Investigation.

 

...ich bin mir sicher, es gibt auch für erwachsene SC gute Möglichkeiten für ein "Würfel-Training", aber die mit den Kinder-SC hat mir persönlich gut gefallen - und dem Spieler auch, obwohl er recht enttäuscht war, dass der Riesen-Karpfen dann doch stärker war als er :D

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  • 3 weeks later...
also mir wär jetzt was eingefallen, zumindest als Inspiration.... schau dir mal von DSA 'kleine Helden' an, da hat man quasi die Möglichkeit seinen Charakter als Kind zu erschaffen und ihn dann auch erwachsen werden zu lassen.
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  • 3 months later...
Original von Christoph

Es kommt ganz drauf an, was du machen willst mit den Charakterwerten in deinem Abenteuer. Wenn du Kinder spielen lässt, dann musst du sie auch Kinderaufgaben erfüllen lassen wie "Verfolgt den Taschendieb", "Timmi der Hund ist verschwunden" oder "Eine Nacht im Wald verirrt". Ein richtiges cthuloides Abenteuer kannst du nicht leiten - aber da erzähle ich dir nichts neues, wahrscheinlich ;)

 

Da bin ich total anderer Meinung!

Zwar lassen sich viele Aufgaben, die sich Erwachsenen in Cthulhu-Abenteuern stellen, nicht so leicht mit Kindern bewältigen (NSCs befragen, Beziehungen spielen lassen, Recherche), aber das ist ja nicht alles, woraus Cthulhu besteht.

Meiner Meinung nach sollte ein Gro?teil von Cthulhu aus dem Empfinden des Schreckens bestehen - einem Empfinden, dass sich vielleicht sogar von den Charakteren auf die Spieler überträgt. Und grade für Kindercharaktere ist Schrecken viel leichter zu "erzeugen". Au?erdem akzeptieren Kinder viel eher die für Erwachsene eher unglaublichen, übernatürlichen Erklärungen...

Möglicherweise werden sich einige davor scheuen, Kinder als Charaktere zuzulassen, da sie diese nicht einfach so wahnsinnig machen oder umbringen können. Da mag die Hemmschwelle dann doch etwas gro? sein...

 

Bezüglich geistiger Stabilität ist es nun aber tatsächlich so, dass Kinder (auf längere Zeit gesehen) mit einem Trauma oft wesentlich besser umgehen können als Erwachsene. Vielleicht, weil sie besser verdrängen können. In Verbindung mit der grö?eren Akzeptanz von unglaublichen Dingen würde ich Kinder-Charakteren daher eine grö?ere Stabilität zugestehen, bei der cthuloide Dinge (Monstren, verschobene Winkel usw.) nicht ganz so gro?e Abzüge haben, persönliche Dinge (Tod oder Folter von geliebten Menschen) dafür wesentlich höhere...

 

Und was das Töten von Kinder-Charakteren angeht - also bitte! Bei Abenteuern wie "Die Geschichte der Kati S.", "super 8", "Kinderstimmen", "Gro? werden", "Kleine Freunde" usw. sehen wir über die nicht nur toten sondern teilweise auf so bestialische Weise mi?handelten Kinder (oder im Falle von "super 8" über die brutalsten Vergewaltigungen/Tötungen von jungen Frauen) hinweg, und Kinder als Opfer sind ja schon lange akzeptabel. Was ist also so schlimm daran, einen Kinder-Charakter sterben zu lassen? Es muss ja nicht so bestialisch sein wie bei einigen o.g. Abenteuern. Und wenn es den Spielern zu weit geht - naja, fast jeder Spieler weiss, worauf er sich bei Cthulhu einlässt. Davon auszugehen, dass es harmloser wird, weil die Charaktere jetzt unschuldiger und jünger sind, ist in meinen Augen naiv...

 

Und wenn die Gnadenlosigkeit der Welt von Cthulhu, selbst so etwas unschuldigem wie einem Kind gegenüber, hilft, den Schrecken für die Spieler noch ein wenig deutlicher zu machen, ist das doch nicht ganz so verkehrt, oder?

 

That said, müssen Abenteuer natürlich umgestrickt werden, um für Kinder spielbar zu sein - manche mehr und manche weniger. Und dann bieten sich einige Abenteuer, die durchaus für Kindercharaktere geeignet sein können. Dabei müssen solche Sachen wie Recherche unter Umständen umgeplant werden, und auf solche Sachen wie Umfeld usw. geachtet werden (Eltern, Schule, Freunde oder ?hnliches).

 

Abenteuer, bei denen ich mir sowas vorstellen kann:

"Das Einsam Gelegene Haus im Wald", "Das Geheimnis des Schwarzwaldhofs" und "Die Farbe der Furcht" - die Charaktere zum Beispiel als Pfadfindergruppe, die über die Gegebenheiten stolpert...

Bei "Kinderstimmen", "Gro? Werden" und "Kleine Freunde" sind Kinder ohnehin involviert - da sollten auch Möglichkeiten gefunden werden können.

Und bei "Der Lachende Mann", "Der Gaukler von Jusa", "Das Doppelte Lottchen", "Mr. Corbitt" und "Das Knarrende und Windschiefe Haus" bieten sich die recht stationären Orte bzw. Gegebenheiten der Abenteuer ebenfalls an.

Bei "Der Fluch des siebten Mondschattens" bin ich mir nicht so ganz sicher, da ich das Abenteuer nicht gut kenne...

Mit einem weiteren Abenteuer, "Within You, Without You" (TUO) hab ich selbst schon äu?erst positive Erfahrungen auf dem Gebiet gesammelt (sowohl als Spieler wie auch als SL).

Und wenn ich zuhause noch ein bisschen suche, finde ich bestimmt noch ein paar englische Abenteuer, die sich eignen würden...

 

Dass Kinder und Horror gut zusammenpassen, machen zig einschlägige Filme vor. Und auch die Idee, Kinder als Charaktere mit Horror zu konfrontieren ist nicht neu.

Vorreiter ist da wohl "Little Fears (First Edition)" (im Deutschen bei Feder & Schwert als "Kleine ?ngste", aber das englische Original ist IMHO besser), von dem es demnächst wohl eine (so wie es klingt verwässerte) Neuauflage geben wird.

Dann wäre da "World of Darkness: Innocents" von White Wolf, welches einfach nur die Möglichkeit gibt, Kinder- bzw. jugendliche Charaktere zu bauen und sie den Unbillen der WoD auszusetzen.

Und zuletzt, nicht zu vergessen, "Grimm" von Fantasy Flight Games, in welchem die Kinder in ein äu?erst düsteres, verdrehtes und krankes Märchenland geschleudert werden, aus dem sie wieder rauskommen müssen. Zwar nicht ganz so viel Horror hier zu finden, aber genug Potential ist da - und welcher SL lässt sich schon von nem Buch vorschreiben, wies zu laufen hat...?

 

Im Gro?en und Ganzen kann ich die Kombination Horror/Kinder bzw. Jugendliche nur empfehlen. Meine Erfahrungen mit o.g. Abenteuer und mit Little Fears waren durch die Bank weg positiv. Die Spieler waren jedesmal gleichermassen geschockt und gut unterhalten, und immer gab es jede Menge zu lachen...

 

Die Kunst, Spielern Kindercharaktere in die Hand zu geben, besteht darin, die Balance zwischen albernen Kindereien, Plot und Horror zu halten. Denn welcher Spieler wollte nicht schon immer mal so richtig kindisch sein und all die albernen/coolen Dinge ausspielen, die ihm in den Sinn kommen...?

Am Einfachsten ist es daher meist, den Spielern zunächst mal genügend Zeit zu geben, sich mit ihren neuen Charakteren auszutoben, und all das auszuprobieren, was sie wollen. Und dann führt man eben den Plot langsam ein und erhöht schrittweise das Tempo. Oder man überfährt sie damit, wie in "Within You, Without You".

Solche Ansätze eignen sich bei Cthulhu IMHO ausschlie?lich für One-Shots. Es spricht aber zum Beispiel nichts dagegen, einen solchen Kinder-Charakter "Gro? werden" zu lassen, und ihn dann später als normalen Cthulhu-Charakter zu nutzen, der das Vorangegangene z.B. verdrängt hat.

 

Und um dann noch den Puristen das Wasser abzugraben, die behaupten, man könne Kinder nicht realistisch darstellen:

Klar sind unsere Vorstellungen davon, wie Kinder ticken und wie sie handeln, gefärbt und klischeehaft. Und wie wir sie spielen wollen, natürlich noch mehr. Aber immerhin waren wir alle mal Kinder. Wer kann von sich behaupten, mal Archäologe, Privatdetektiv, Psychologe, Okkultist oder "Amateuer" gewesen zu sein? Wohl eher die Wenigsten. Vielleicht kennt man jemanden, auf den solch eine Bezeichnung passt. Aber man kennt mit Sicherheit mehr Kinder...

Alle Charaktere, die im RPG dargestellt werden, sind Klischees - mit Ausnahme derer, die sich selbst darstellen. Aber Klischees machen ja auch Spa?. Wer braucht schon Realismus, wenn man Spa? haben kann?

 

Ich kann jedenfalls nur sagen, dass ich in kaum anderen Runden jemals gleichzeitig so viel gelacht habe und solche geschockten Gesichter gesehen habe wie bei Horrorabenteuern mit Kindercharakteren...

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Ein richtiges cthuloides Abenteuer kannst du nicht leiten - aber da erzähle ich dir nichts neues, wahrscheinlich

 

Gegenbeispiel: Kleine ?ngste. ;)

 

Auch wenn "Kleine ?ngste" sicherlich eine etwas andere Thematik als Cthulhu beinhaltet, so ist die Art des Horrors doch relativ ähnlich gestrickt.

Zumindest lassen sich in "Kleine ?ngste" genügend Hinweise finden, wie man Kinder einbauen kann.

Es lassen sich auch genügend Download-Abenteuer zu "Kleine ?ngste" im Netz finden, die belegen, das man eine dämonischen Verschwörung auch mit Kinder-Chars aufdecken kann.

 

Die Frage ist nur: Muss man unbedingt Kinder als Opfer / Protagonisten in zuweilen brachialen Horrorsettings einsetzen?

Die Frage warum das sein muss, sollte sich jeder spätestens innerhalb des Spiels beantworten, da Kindesmissbrauch aus gutem Grund ein sensibles Thema ist.

 

Persönlich habe ich von solchen Settings Abstand genommen, da es nicht den Aspekten entspricht, die ich unter einenm spannendem (und entpannten) Spielabend verstehe. Muss aber jeder für sich selbst entscheiden. ;)

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Veständlich, dass Kinder als Opfer nicht jedermanns Sache ist. Allerdings gibt es eben ein paar Abenteuer, wo diese Grenze ganz massiv überschritten wird.

Und für mich sind zum Beispiel die bestialischen Snuff-Movie-Teile von "super 8" wesentlich grausamer als Kinder als Opfer. Was nicht heisst, dass ich das Abenteuer nicht leiten würde - hab ich bereits dreimal mit Erfolg getan...

 

Die Frage ist halt, welche Tabus man zu brechen bereit ist, welche man sich selbst und seiner Spielgruppe zumuten will. Man sollte da seinen Spielern genau klar machen, wie weit man zu gehen bereit ist. Damit diese dann entweder bereits vorher oder spätestens während des Abenteuers die Notbremse ziehen können, wenns ihnen zu heftig wird.

Und brutal ist ja auch nicht gleich brutal. Wenn ich sage: "Da wurde jemand brutalst abgeschlachtet!", ist das noch lange nicht so übel als wenn ich ins Detail gehe.

 

Für mich zum Beispiel ist eine Grenze, mit der ich mich in Abenteuern sehr schwer tue, und die ich nur zu gerne übergehe bzw. möglichst kurz halte, die des Nationalsozialismus und der Judenhetze und Ausländerfeindlichkeit. Normalerweise hab ich damit kein Problem, aber als SL, die dann solche Meinungen ja quasi "kundtut", auch wenns nur "Flavor-text" ist, wird mir das schon unangenehm. Hab ich beim Leiten von "Schwanengesang" gemerkt...

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Veständlich, dass Kinder als Opfer nicht jedermanns Sache ist. Allerdings gibt es eben ein paar Abenteuer, wo diese Grenze ganz massiv überschritten wird.

 

Womit wir wieder mal bei der Diskussion gelandet sind, wie viel Gewalt allgemein in einem Rollenspiel notwendig ist, um es "interessant" bzw. spannend zu halten. ;)

Zugegeben: ich beisse mir jetzt schon seit längerem an dieser Frage die Zähne aus und diskutiere das auch immer wieder mal gerne innerhalb meiner Gruppe. Und das obwohl (oder grade weil?) Gewalt ein fester Bestandteil von Horror-RPG`s ist.

Aber vermutlich sprengt das Thema nun den Rahmen dieser Diskussion... :D;)

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  • 2 weeks later...

Ich habe auch schon Jugendliche Charaktere geschaffen, für Spieler und als NSC.

 

Die formalen Wissensfertigkeiten fallen etwas niedriger aus, als bei einem Erwachsenen.

 

Schusswaffen und Fahrkenntnisse sollten ausfallen (wenn man in Europa spielt)

 

Das Wichtigste bei einem Kind sind nicht die Werte, sondern das drumherum.

 

Kinder werden von Erwachsenen nicht für voll genommen, das hat Vorteile und Nachteile. Kinder sind üblicherweise kleiner und schwächer. Die meisten Menschen werden sich aber doch einmal öfter überlegen ob sie auf ein Kind schie?en oder nicht.

 

Kann man ein Kind oder einen Jugendlichen realistisch spielen? Jeder sollte dazu in der Lage sein, denn jeder war mal Kind, jeder war mal Jugendlicher.

Es sollte viel leichter sein als einen Arzt zu spielen, wenn man keine Medizin studiert hat, oder einen Priester mit rudimenteren Religionskenntnissen ...

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Original von EricPoehlsen

Schusswaffen und Fahrkenntnisse sollten ausfallen (wenn man in Europa spielt)

 

Wieso ganz ausfallen? Die Grundwerte dieser Fertigkeiten repräsentieren doch das, was man ohne unvermeidbaren Kenntniserwerb mit Waffen bzw. Automobilen anstellen kann. Vielleicht sollte man sie senken, wenn der kleine Körper sich nachteilig auswirkt (wenn z. B. die Schrotflinte nur mit Mühe getragen werden kann oder der Fu? das Steuer nicht erreicht), aber ganz streichen würde ich sie nicht. Auch in Europa dürfte jedes hinreichend alte Kind das Grundprinzip einer Pistole kennen, sodass es diese nicht sonderlich schlechter einsetzen kann als ein Erwachsener ohne Vorbildung.

 

Nebenbei: Der geschickte Spielleiter kann Powergamern jedes Attribut zu ihrem Nachteil gereichen lassen

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