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[König!Reich!Unten!] Kapitel 2: Scientia potentia est - Berlin, 08. Mai 1924, Privat-Museum der Familie von Görnhard, Frühstücksraum, 09:00 Uhr


grannus
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*erleichtertes Aufatmen*

 

*ganz, ganz  leises Singen:*

 

"Wenn der Sommer blaut, wenn der Penner klaut, wenn der Gastwirt stellt den Garten raus: Pflanzt im Bumslokal sich mit einem Mal der beliebte Humorist vors volle Haus. Und er tut als wie besoffen, und er murmelt schwer betroffen – Schnedderedeng  : „Und ick immer mitn mit, mitn Schmidt, mitn mit, und ick immer mitn mit, mitn mit, mitn Schmidt!“...."

 

"Mancher Journalist weiß genau, wies ist, wenn der Umsturz alle Seelen fasst. Und er sichert sich leis und vorsichtig, daß er nur den letzten Anschluß nicht verpaßt. Der Zeitgeist pfeift. Der Zeitgeist lockt. Und ganz gesiegt ist halb geschmockt. – Schnedderedeng – : „Und sie immer mitn mit, mitn Schmidt, mitn mit, und sie immer mitn mit, mitn mit, mitn Schmidt!“

 

"Manches Volk ist blind, Fahnen wehn im Wind, Idealen geht die Farbe ab. Doch sie hängen dran – alle, Mann für Mann – haben nichts gelernt von Wilhelm bis zu Kapp. Führt auch Ludendorff sie in den Scheibenkleister: er bleibt doch der große deutsche Meister –  Schnedderedeng –„Und sie alle mitn mit, mitn Schmidt, mitn mit, und sie alle mitn mit, mitn mit, mitn Schmidt!“

Edited by Ruud van de Grachtenspeel
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Guckt dann von der Liste auf.

 

"Nun ich habe unser kommen bei folgenden Kollegen in München avisiert:

 

Prof. Dr. Friedhelm Hoffmann, Ägyptologische Abteilung,

Prof. Dr. Armin Heidegger, Fakultät für Sprachwissenschaften,

Prof. Dr. Eberhardt Gendron, Geologische Fakultät,

Prof. Dr. Fritz Hommel, Althistoriker und Orientalist, welche alle in der Ludwig-Maximilian-Universität München arbeiten.

 

Dann noch:

Prof. Dr. Julius Schlegl, Ägyptische Sammlung des Bayerischen Staates

Hr. Hubertus Schubert, Antiquitätenhändler

Prof. Dr. Martin Stadler, Ägyptologische Fakultät, Julius-Maximillians-Universität Würzburg

 

Es kann ja gut sein, das uns einer der Herren für uns noch wichtig werden wird."

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"Mit Herrn Schlegl hatte ich vor 2-3 Jahren mal einen Briefwechsel und Herrn Schubert kenne ich von 2 Treffen, bei einem kamen wir dabei sogar in's Geschäft."

 

Jacques verstaut seine Unterlagen wieder in der Arbeitsmappe und blickt dann Schmidt an.

 

"Nun, Herr Kollege, ich bin sehr gespannt auf ihren Bericht."

Edited by Dark_Pharaoh
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"Das ist doch schon mal einen positive Rückmeldung Herr Lemerre." Holt sein Zigaretten Etui heraus und bietet den anderen auch eine an. "Bitte sammeln Sie die Belege für Ihre Ausgaben ein, ich kann nicht versprechen das alles übernommen wird, aber in der Regel handhabt das der Baron recht angemessen. Wenn wir beisammen sind wie hier machen wir eine Sammelrechnung, die ich dann übernehmen werden, da das die Buchhaltung sehr vereinfacht. Ich hoffe Sie sind mit diesem Vorgehen einverstanden. Der Baron duldet nicht, das die Leute, die für Ihn arbeiten Hunger oder Durst leiden - " macht eine Pause in der er wirklich ernst dreinschaut, dann hellt sich seine Miene auf als er weiter fortfährt: "Also verärgern Sie bitte nicht meinen "Chef" und bestellen einfach etwas, wenn Sie Hunger oder Durst haben."

Freundlicher Blickt auf Eduard: "Du kannst Dir daher auch gleich ein zweites Frühstück bestellen, siehst so aus, als wenn Du noch etwas vertragen könntest."

Wartet dann auch auf den Bericht von Herrn Schmidt.

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Erich nimmt dankend eine der Zigaretten und entzündet diese, nach dem ersten Zug räuspert er sich und beginnt seine Ergebnisse zu präsentieren. 

 

"Da wir gerade bei den geschichtlichen Aspekten sind würde ich gerne mit den Ergebnissen über die seltsamen Hieroglypen beginnen. Leider sind die Fotografien hier so undeutlich, dass ein komplettes Erkennen der Zeichen nahezu unmöglich ist. Einzig ein Zeichen war recht deutlich, es handelt sich hierbei tatsächlich um eine ägyptische Hieroglyphe."

 

Er legt die Zigarette im Ascher ab und nimmt die Fotografie und ein Blatt Papier aus seiner Aktentasche. Er deutet auf die Fotografie.

 

"Die Hieroglyphe befindet sich hier und nocheinmal hier unten."

 

Er reicht das Blatt Papier an Herrn Tierzek, auf dem Papier befindet sich die Hieroglyphe noch einmal in größerer Darstellung.

 

"Dabei handelt es sich um das Zeichen "Sokar". Sokar ist eine der ältesten Totengötter der ägyptischen Kultur und wird üblicherweise als eine Art Verschmelzung des Menschen mit einem Falken dargestellt. Ein Mensch mit Falkenkopf. Sokar wurde wahrscheinlich bereits in der ersten Dynastie als Totengott verehrt. Die berühmte Totenstadt Sakarra wurde wahrscheinlich nach dieser Gottheit benannt. Wie viele andere ägyptische Gottheiten, hat sich auch das Ansehen von Sokar über die Zeiten gewandelt. Er wurde auch als Fruchtbarkeitsgott oder Gott der Metallarbeiter verehrt. Allerdings erfolgte auch eine Verschmelzung mit der Gottheit Osiris, was seine Position als Gott des Todes eigentlich festigte. Osiris, ebenfalls eine Totengottheit verschmalz mit Sokar zu einer Götterfigur die unter dem Namen Ptah-Sokar-Osiris verehrt wurde."

 

Erich nimmt einen Zug von seiner Zigarette und fährt dann fort:

 

"Soviel erst einmal zum geschichtlichen Teil. Kommen wir zum finanziellen Teil. Ich schätze den Wert des Stückes,  auf ungefähre 15.000 Rentenmark. Ein staatlicher Wert, der bei einem Stück dieser historischen Tragweite vollkommen angemessen ist. Vorausgesetzt es handelt sich nicht um eine Fälschung. Natürlich ruft ein Stück dieses Wertes auch entsprechende Bieter auf den Plan: Wir werden es auf der Auktion wahrscheinlich mit einem Herrn Guido Siemens von der Firma Siemens zutun bekommen. Ich denke jeder Berliner kennt die Firma Siemens, dennoch ein paar Worte dazu: Die Firma Siemens ist ein international sehr erfolgreicher Hersteller von Telefon und Telegraphentechnik. Darüberhinaus ist die Firma in Bereichen der Verkehrsmittel tätig. Viele elektromotorische Verkehrsmittel und ähnliches wurden von dieser Firma erfunden oder verbessert. Bei dieser mitbietenden Partei handelt es sich also, um einen äußerst zahlungskräftigen Konkurrenten."

 

Erich drückt die Zigarette im Ascher aus.

 

"Damit aber noch nicht genug: Wir werden es außerdem wahrscheinlich mit einer echte Persönlichkeit aus München zutun bekommen, einem Herrn Alois Dallmayr. Inhaber eines sehr renomierten Unternehmens, dass sich hauptsächlich mit der Herstellung und dem Vertrieb von Delikatessen beschäftigt. Der Kaffee ist soweit ich weiß recht bekannt.

 

Dann wäre da noch ein Herr Gustav Wallenberg, seines Zeichens schwedischer Diplomat. Leider konnte ich zu diesem Konkurrenten nicht mehr besonders viel in Erfahrung bringen. Wenn er für die schwedische Regierung vertritt, haben wir hier allerdings auch jemanden mit relativ hohen Mitteln. Vielleicht ist er aber auch nur ein privater Sammler."

 

Erich lehnt sich in seinem Sitz zurück.

 

"Von einer Gruppe patriotischer Ägypter habe ich allerdings nichts erfahren, falls diese wirklich an der Auktion teilnehmen, denke ich werden sie diese nur stören wollen. Wenn diese Gruppe über ausreichend finanzielle Mittel verfügen würde, hätte ich über sie etwas erfahren."

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Die Tür wird zur Seite geschoben und gibt den Blick auf den Flur frei. Vor Eduard steht ein Mann mit einem kleinen Servierwagen, auf dem sich ein paar Kannen mit Kaffee und allem Anschein nach auch heißem Wasser samt Tee befanden. Auf kleinen Tellerchen waren kleine Gebäckstücke serviert. Es duftete herrlich. Der Mann lächelte Eduard an und zeigte dabei seine makellosen Zähne. Durch die dunklere Gesichtsfarbe des Mannes, sie erinnerte Eduard ein wenig an die Ausstellungsstücke aus Bronze, wurden die Zähne nur noch mehr betont. Weiterhin hatte der Kellner schwarze Haare, dunkle Augen und er trug einen sauber gestutzten Backenbart.

"Was darf ich den Herrschaften anbieten?"

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