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[Nightmare in Norway] Overnatting hytta; dag tre; Nebenplot Salon


Der Läuterer
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"Völlerei, die Sünde des Schweins. 'Das Schwein wälzt sich lustvoll in allem, was dem Verderben durch maßlose Schlemmerei infrage kommt. Zur Not auch im eigenen Dreck'.", zitiere ich abwesend "The Day's End" und blicke an Andrews vorbei. Meinen Augen blicken unscharf und trotzdem kann ich erkennen, wie die Russin sich unserem Tisch nähert.


Dann komme ich wieder zur Besinnung und blicke zu Andrews: "Sie sind ein wahrhaftiger Experte, Mr Andrews. Bitte, fahren Sie fort." Während er ansetzt zu sprechen, lächele ich etwas gezwungen zu Olga und hebe die (größtenteils von mir) halb geleerte Flasche andeutungsweise hoch und weise sie damit an, sich zu uns zu gesellen.


 


Währenddessen knurrt mein Magen und ich beginne wieder an meinem Apfel zu knabbern.


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Ich sehe die mir gegenüber sitzende Matilde an.

 

"Sie sind bleich geworden, während meiner Erzählung. Alles okay bei ihnen? Sind sie sicher, dass sie kein Fieber haben? Nicht, dass sie uns hier in Ohnmacht versinken."

 

Nein. Fieber ist es wohl wirklich nicht.

 

Ich bemerke die mir unbekannte Frau.

 

"Oh? Hallo junge Dame. Suchen sie etwas Bestimmtes?"

 

Ich lächele höflich.

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" Ich wollte mich zu meinen Bekannten gesellen," der russische Akzent ist deutlich, deutlich als sonst, mein Name ist Olga Petuchowa, ist das Thema nicht etwas degoutant, so vor dem Essen, Mr. ...? ein leichter Tadel schwingt in ihrer kontrolierten Stimme mit.

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Ich ziehe eine Augenbraue hoch.

 

"Es tut mir Leid, dass sie das so aufbringt. Mein Name ist Dr. Marc Andrews, ich interessiere mich für die nordische Mythologie und Mr. Fairwell und Ms. Visconti haben mich gefragt, was ich über diese Themen wüsste, deshalb habe ich geantwortet. Ich hätte nicht gedacht, dass es Leute stören würde. Wenn sie so eine Abneigung dagegen haben halte ich natürlich inne, oder erzähle später weiter."

 

Ich lächele freundlich, fast schon schuldbewusst. Ich schaffe es die Schamesröte zu unterdrücken, stehe auf und sage noch:

 

"Wo bleiben meine Manieren schon wieder? Das passiert mir heute schon zum zweiten Mal."

 

Ich halte ihr meine Hand hin und frage:

 

"Mit wem habe ich die Ehre?"

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- ich schüttele den Kopf. -

"nein nein keine Sorge, es war meine Frage, frau Petuchowa." ich lächele sie an.

"Schön sie Gesund und Munter wieder zusehen"

ich drehe mich zu dr. Andrews und starre ihn in den Augen.

"Glauben sie an diesen Legenden, Herr Andrews?"

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Ich blicke Frau Petuchowa noch einmal an und sage:

 

"Tut mir Leid, sie haben mich auf dem falschen Fuß erwischt, als sie das Gespräch unterbrochen haben. Und die zweite Vorstellung ist doch eine Sache der Höflichkeit und Form, nicht?"

 

Ich lächele entschuldigend und stelle einen weiteren Stuhl an den Tisch:

 

"Wenn sie Zeit haben setzen sie sich doch zu uns."

 

Dann richte ich meinen Blick wieder auf Matilde.

 

"Das ist schwer zu sagen. Man sagt an jeder Geschichte ist ein wahrer Kern, und ich denke genau diese Ungewissheit spornt mich an, weiter zu lesen, zu suchen und irgendwann vielleicht sogar etwas zu finden. Tut mir Leid, dass ich ihre Frage nicht konkret beantworten kann. Aber ich denke, es ist mehr an diesen Geschichten dran, als die meisten glauben."

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Geschmeidig nimmt Olga Platz, "Sicher steckt in jeder Legende ein Körnchen Wahrheit aber meist ist des Rätsels Lösung etwas völlig banales, Menschen verirren sich im Schneesturm und werden von Wölfen angeriffen, so etwas geschieht, darauß muß man keine Gruselgeschichte um menschenfressende Monster machen.  In meiner Heimat erzählt man sich von der Baba Yaga , die im tiefen Wald lebt und unvorsichtige Reisende und unartige Kinder frisst. Ein Geschichte um Kinder Angst zu machen damit sie nicht zu weit in den Wald laufen. Nicht mehr"

Ihre stimme klingt ruhig und überzeugt (und nur ein sehr guter Menschenkenner könnte bemerken das sie sich selbst von dieser Sicht der Dinge überzeugen will, sie weiß es besser)

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Langsam werde ich ungeduldig und schaue auf meine Uhr. "So interessant Ihr Wissen über diese Legenden auch ist, Mr Andrews, so frage ich mich dennoch, wann endlich das Essen serviert wird." Ich sehe Torben an mir vorbeiflitzen (Mann hat der ein Timing! Fast so wie Hasans unübertroffenes Timing!) und winke ihn kurz zu mir: "Entschuldigung, wird heute Abend serviert oder müssen wir mit einem Büffett vorlieb nehmen?"

"Das Nachtmahl wird schon bald angerichtet, Sir, gedulden Sie sich bitte noch etwas."

"In Ordnung Torben", meine ich tapfer lächelnd, "Ich tue mein Bestes."

Er kommt ein bisschen näher und sagt: "Ich werde Ihrem Tisch schon einmal eine Kostprobe kredenzen, Sir. NIemand soll hier Hunger leiden müssen. Ich persönlich fühle mich fast für Sie verpflichtet." Damit zischt er ab in die Küche.

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Ich sehe sie an, als sie dies sagt:

 

"Wir in Wales haben sogar eine eigene Variante der wilden Jagd. Irgendwie breitet sich die Legende aus, eine lokale Legende bleibt im gleichen Umkreis aber dies.."

 

Ich verliere mich im Satz.

 

Sicherheit? Mehr erzählen? Schwer zu sagen, was für die Situation am besten ist. Ich habe ein Zittern in ihrer Stimme bemerkt. Ein Beharren auf der Legende würde zu nichts führen.

 

"Zurück zur wilden Jagd: Man erzählt sich die wilde Jagd sei ein Zug der Toten die am Himmel entlang ziehen. Dies soll oft in der Weihnachtszeit passieren, präziser zwischen Weihnachten und dem Fest der heiligen drei Könige. Hier in den skandinavischen Ländern wird sie oft als Odensjakt bezeichnet, was so viel bedeutet wie Odins Jagd, da er sie laut manchem Glauben anführt. Der Zug der Geister kann vielerlei verheißen, hört man Schreie, Stöhnen oder andere Schreckens- beziehungsweise Schmerzenslaute, ist dies ein schlechtes Omen. Manchmal ertönt auch die lieblichste Melodie, dies soll von guten Fruchtbaren Zeiten zeugen. Männer, Frauen, Kinder alle nehmen an diesem Geisterzug teil, sogar manche Tierarten sollen mitziehen. Manche werden von dem Zug mitgenommen, also entführt und müssen mitziehen, wieder andere sagen, dass nur die Toten teilnehmen die vor ihrem durch das Schicksal festgelegten Todestag, das zeitliche segnete. Bei den Vermutungen wer diesen Zug anführen soll, scheiden sich jedoch die Geister. Die einen sagen Odin, andere bezeichnen ihn als den Schimmelreiter. Er hat viele Namen, einige Legenden erzählen auch von dem "Wilden Jäger" oder dem "Mann der Wilden Jagd", um den Zug oder seinen Anführer zu personifizieren oder einen Geist der Unabhängig des Zuges auftritt und für die Natur und Jagd selbst steht darzustellen.

 

Die wilde Jagd ist uns nicht feindlich gesinnt, aber wer zu neugierig ist und sie betrachten will, sollte sich in Acht nehmen. Entweder soll man auf die Knie fallen, oder sich zuhause einschließen, da man von dem Zug mitgenommen wird, oder andere Schäden davon trägt. Einige Interpretationen erzählen von banalen Strafen wie, wer aus dem Fenster sieht um sich die wilde Jagd anzusehen, dem schwillt der Kopf an, sodass er ihn nicht mehr aus dem Fenster bekommt, und dort zugrunde geht.

 

Man geht heute natürlich davon aus, dass sie ihre Kinder nur Respekt vor den winterlichen schweren Stürmen lehren wollten, und sie vor einem Tod durch Erfrieren oder Verirren in der Natur zu bewahren. Das Heulen des Zuges kann durch Käuze entstanden sein, die in den Abendstunden auf die Jagd gehen zum Beispiel.

 

Ich hoffe ich habe ihren Wissensdurst einigermaßen löschen können meine Herrschaften?"


Ich blicke in die Runde.

 

Edit: Die logische Erklärung für die Legende (Vorletzter Absatz)

Edited by Shine101
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Als Andrews einen Schimmelreiter erwähnt, blitzt ein Bild in meinem Kopf auf ...

 

http://www.jens-rusch.de/images/8/8d/Schimmelreiter2010Copyright500px.jpg

 

"Der Schimmelreiter", murmel ich nachdenklich, dann im selben Moment kommt Torben mit einer köstlichen Vorspeise zu uns. Jeder bekommt seinen Teller, bedankt sich höflich, dann achte ich nicht mehr auf die anderen und beginne zu essen!

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