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[Nightmare Files] OFF Nightmare


Der Läuterer
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Ja, den Punkt meinte ich. Das ist für meine Verhältnisse schon ziemlich extrem gewesen.

 

Da finde ich es merkwürdigerweise einfacher, einen SC gleich ganz umzubringen ... :D

 

 

Kannst Du nicht beschreiben, was wir in den Zimmern finden, Läuterer? Wir können doch schwerlich entscheiden, ob wir Coopers Leiche finden oder nicht und ob wir Dr. Warners Zimmer entdecken bzw. was wir dort vorfinden ...

 

Sonst warten wir auf Blackdiablo. Das wäre vom zeitlichen Ablauf vermutlich auch konsequent und Paul muss auch mal wieder zum Zuge kommen.

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Es gab in den frühen 90ern, als es eine grosse Rollenspiel-Kontroverse bezüglich des Gewaltaspekts im Spiel gab, mal eine interessante Umfrage. Hierbei wurden verschiedene Gewaltaspekte im Spiel auf deren Akzeptanz und Anwendung hin untersucht.

Mord & Todschlag hatten eine fast 100%ige Akzeptanz.

Einbruch, Diebstahl, Raub, Brandstiftung wurden ebenfalls einhellig akzeptiert.

Folter hatte da schon einen anderen Stellenwert. Das hat einen Beigeschmack. Einige Spieler hatten schon mal einen NSC gefoltert. - Ich empfand z.B. die Folterung meines Chars in 'Bühne in Weiss' durch einen unserer Mitspieler hier im Forum als sehr unangenehm, stand dem Spiel aber nicht ablehnend gegenüber und habe mitgespielt. Aber das war grenzwertig. Ich habe mit meinem Char körperlich mitgelitten. Das war eine überaus unangenehme Erfahrung. Manch ein Spieler hätte diese Grenze wohl nicht überschritten. Egal von welcher Seite aus.

Und zum Schluss noch Vergewaltigung. Dieses Gewalt-Element wurde von ALLEN Befragten einheitlich abgelehnt. Nur ganz wenige gaben an, das so etwas von anderen Spielern im Spiel schon mal gemacht worden sei. Da gibt es also Hemmungen und Grenzen, die manche nicht überschreiten können oder wollen.

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Ich würde gerne auf Blackdiablo warten. Ich hätte ihn gerne mit an Bord. Es ist immer doof, wenn einer aussen vor bleibt.
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Die Geschichte im Schuppen...

http://www.foren.pegasus.de/foren/topic/21208-svarteliste-dag-sju-fredag-25121925/page-2

...war schon recht speziell.

 

Wobei ich, wenn ich etwas aus den Posts von Zimmer 203 lese, die m.M.n. sogar noch krasser sind,...

http://www.foren.pegasus.de/foren/topic/20854-ankomst-lom-dag-to-nebenplot-zimmer-203/

...immer an das Overlook Hotel aus Shining denken muss.

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Sehe ich auch so, wir warten auf Blackdiablo!

 

 

Zum Thema Gewalt und Rollenspiel:

 

Es gab ja mal vom Drachenland Verlag die Schelmin-Reihe. Diese stand unter dem Motto 'Fantasy gegen Gewalt' (http://www.drachenland-verlag.de/Programm/Schelmin.shtml).

 

Ich habe die Bände damals gekauft, wie das meiste vom Drachenland-Verlag, weil ich einige Abenteuer damals gut in meine Kampagne einfügen konnte und ich Fan-Produkten und halbprofessionellen Verlagen immer sehr aufgeschlossen gegenüberstand. (Manche, wie der Drachenland-Verlag, DDD und Feder & Schwert sind dann ja auch in die Professionalität hineingewachsen.) Aber irgendwie ist der Ansatz eher unrealistisch. Letztendlich wird ein PnP fast immer auch einmal auf physische oder psychische Gewalt hinauslaufen. Die Frage ist nur, wie explizit man das ausspielt und ob es zum Selbstzweck wird, um sich daran zu ergötzen. Dann spätestens ist für mich die Grenze überschritten.

 

Aber es gibt eben auch kaum einen Krimi ohne Toten. Das spricht deswegen noch nicht gegen das Genre allgemein.

Edited by Joran
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Zum Thema Gewalt und Rollenspiel:

 

Letztendlich wird ein PnP fast immer auch einmal auf physische oder psychische Gewalt hinauslaufen. Die Frage ist nur, wie explizit man das ausspielt und ob es zum Selbstzweck wird, um sich daran zu ergötzen. Dann spätestens ist für mich die Grenze überschritten.

 

Aber es gibt eben auch kaum einen Krimi ohne Toten. Das spricht deswegen noch nicht gegen das Genre allgemein.

sehe ich auch so. Sich daran zu ergötzen fände ich echt krank.

Bei meine Damenabenteuer gibt thoretisch auch heftige Szene (auch wenn ich niemals bei einem Spiel am Tisch z.Beispiel eine sexuellegewalt beschreiben würde. bei Forenrunde, also geschriebenes ist leicht anders. Das kann man als heftige szene im Roman sehen), normalerweise kläre ich bevor ich leite wie weit man gehen kann, und ob es Tabú Themen gibt.

Das musst nicht unbedingt Sex sein.

Ich habe erlebt, wie einen Spieler sich geweigert hat, den Nazi zu spielen, und für mich persönlich würde das Thema Gewalt gegen Kinder schon grenzwertig sein (gemeint ist nicht: du siehst ein totes Kind, sondern diese gewalt "Live" spielen zu müssen/beschrieben bekommen)

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Ich verstehe was Ihr meint.

 

Bei jedem Menschen liegen diese Grenzen vermutlich woanders und manch einer hat da sicherlich auch seine Trigger, von denen er/sie vielleicht nicht mal was weiss.

 

Ich formuliere solche Szenen aber wirklich gerne aus. Ich versuche mir das plastisch vorzustellen und in Worte zu kleiden. Mir macht es Spass so etwas durch Worte anderen deutlich vor Augen zu führen... das soll schocken und schockieren.

Und da ich auch gerne Horrorfilme schaue... ergötze ich mich sicher auch daran, sonst würde ich es wohl nicht ausformulieren.

Tja, jetzt wisst Ihr es. Ich bin krank. Ich muss ins Sanatorium.

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Und weil ich das mit der Gewalt gegen Kinder genauso sehe, sind wir wohl schachmatt gesetzt, wenn Amanda tatsächlich verantwortlich für all das Böse hier im Spiel ist ... es sei denn Rick ...

 

Das ist - ganz allgemein gesprochen und nicht auf den vorliegenden Fall bezogen - ein Problem: Als Spielleiter kann man Spieler vor die Wahl stellen, die SCs entgegen ihren eigenen Überzeugungen zu spielen oder alternativ im Spiel zu 'verlieren'. Das kann zu erheblichen Frustrationen bei den Spielern führen. Daher mache ich um solche Situationen eher einen großen Bogen.

 

Eine Szene, die für meine Verhältnisse im PnP schon sehr weit ging, verlief etwa wie folgt:

 

Fantasy-Setting. Spielerin M spielt die Halbling-Diebin F (kein fetter Hobbit, sondern eine kleine drahtige Frau, wie sich erst viel später herausstellt mit einem guten Teil Dryaden-Blut in den Adern). F ist durch Armut zur Diebin geworden. Die Gilde hat sie als Kind aufgenommen. Die Gilde ist die einzige Instititution, die sich solcher Kinder annimmt und sie tatsächlich gut behandelt, ausbildet, ihnen die erforderliche Zeit lässt, um künftig Profit zu erwirtschaften. Erstaunlicherweise hat die Gilde feste ethische Prinzipien. Mord und Raub sind zwar nicht generell schlecht, aber sollen nicht leichtfertig erfolgen (... der Preis muss stimmen). F ist jung und im Herzen gut. Sie hat erkannt, dass finstere Mächte die mächtige Gilde unterlaufen haben und legt sich mit den betreffenden Personen an. Der Verräter aus der Gilde sitzt im obersten Gildenrat. F weiß nicht viel über die Person, nur dass sie Verkleidungen wählt und offenbar auf magischem Wege verschiedene Gestalten annehmen kann. Sie kennt sie vor allem als eine Frau mit einem Kaputzenmantel. Alleine ein Fußkettchen, dass F an der Gegnerin gesehen hat, scheint ein individuelles Erkennungsmerkmal. Als Gegenstand eher nebensächlich wird es zum Symbol der erbitterten Feindschaft. Die Verräterin hat Kontakt zu dem grausamen Statthalter einer finsteren Armee, meinem Namensgeber Joran (wohl mein Lieblingsbösewicht, den die Spieler nicht nur zu fürchten, sondern richtiggehend zu hassen gelernt haben), die sich Schritt für Schritt der Heimat von F nähert. Soviel ganz kurz zur Vorgeschichte.

 

F dringt dank ihrer Fähigkeiten ganz alleine in die Burg des Statthalters Joran ein. Sie sieht das Grauen, dass der Statthalter unter der Bevölkerung angerichtet hat. Die meisten Bewohner sind tot oder in willen- und antriebslose Geschöpfe verwandelt. Es gelingt F, bis in den Pallas der Burg vorzudringen. F versteckt sich dort auf dem Dachboden. Durch die Spalten zwischen den Holzbalken kann sie in das Stockwerk darunter blicken und alles beobachten, was dort geschieht. Sie sieht ein Zimmer, in dem junge Frauen gefangen gehalten werden, die offensichtlich von den Soldaten Jorans geraubt wurden.

 

Eines der Mädchen wird in ein fürstliches Schlafzimmer gebracht. Sie scheint voller Furcht zu sein. Die anderen Mädchen bleiben schluchzend zurück. F beobachtet vom Dachboden aus, wie Joran aus dem Erdgeschoss die Treppe heraufkommt und in sein Schlafzimmer geht. Das Mädchen versucht, sich ihre Angst nicht anmerken zu lassen. F beobachtet, was Joran dem Mädchen antut. Das Mädchen lässt aus Furcht alles über sich ergehen. Ihr Blick ist starr auf die Zimmerdecke gerichtet. F hat fast den Eindruck, es sieht ihr in die Augen. Auch im Spiel habe ich die eigentlich Gewalt nicht beschrieben, sondern nur angedeutet. Der vermeintliche Augenkontakt stand ganz im Vordergrund ... die in ihrem Blick liegende Verzweiflung und schreckliche Furcht des Mädchens. Nachdem alles vorüber ist und das Mädchen mit geschlossenen Augen auf dem Bett liegt, beobachtet F, wie Joran - offenbar des Mädchens überdrüssig - aufsteht und sich einen Dolch holt. F sieht, wie er mit gezogenem Dolch zum Bett zurückkehrt. Joran durchschneidet ohne erkennbare Regung die Kehle des Mädchens und hält ihren zuckenden Körper fest.

 

F hatte die Entscheidung: Sie hätte zu ihren ethischen Überzeugungen stehen und das Mädchen warnen oder vielleicht sogar eingreifen können, aber dann hätte sie sich verraten. Hier kann ich's ja sagen: Realistisch betrachtet hätte sie sogar eine gute Chance gehabt, das Mädchen zu retten. Aber F war derart von Angst ergriffen und fühlte sich so hilflos, dass sie meinte, dann auch ein Opfer von Joran zu werden. Um im Spiel nicht zu 'verlieren', musste sie - so ihre Überzeugung - das Mädchen also sterben lassen und dabei in ihre Augen sehen.

 

Das war für meine Spieler schon sehr hart.

Edited by Joran
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boah ich hätte es nicht geschafft, so als Char das drchzustehen. Ich hätte angegriffen.

 

Ich finde aber, Rollenspiel auf diesem Niveau schon beeindrückend. Ich sage es mal so: als (ex) Theaterschauspielerin, ist sowas eigentlich beim schauspielen normal.

Da ich seit über 20 Jahre rollenspiele, sehe ich das Rollenspiel genau so: manche meine Abenteuer haben solche Momenten, und da musst der Spieler schon durch.

Wer damit NIE klar wird, weil es nur als unangenehm empfindet (wie gesagt, besondere Tabú hat jeder, aber alles war gemein ist als krass zu sehen, finde ich unmöglich), hat bei mir als Spieler nichts verloren.

 

Eine heftige PnP Szene die ich als Spielerin erlebt habe war auch bei Cthulhu: der Vater meines Sohnes (der sich als Kultist entpuppt hatte, und ich verlassen hatte) schaffte dank seine Bezihungen, mir das Kind wegzunehmen. Ich war damals nicht mal Mutter.

Aber DAS hat mir echt Magenschmerzen verursacht.

Edited by Nyre
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Das glaube ich sofort!

 

Rollenspiel kann schnell zu einem Balance-Akt auf einem sehr schmalen Grat werden ... und da muss man als SL manchmal vorsichtig sein, nicht über das Ziel hinauszustoßen. Eine Entscheidung kann man meist erst in der konkreten Situation aufgrund der Reaktionen der Spieler treffen.

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Wenn so etwas bei uns hier mal passieren solle, dann bitte schnell Bescheid geben. Wie bereits erwähnt, reize ich manchmal gerne etwas aus. Wem's zuviel wird... aber es kommt ja eher seltener vor.
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Jaaaaa! Ich weiss... und ich liiiiiiiiiiiiiebe es.
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