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[König!Reich!Unten!] Kapitel 13.1: Die Staumauer – Dreiländereck Vogtland, 10. Mai 1924, Plauen, 16:30 Uhr


grannus
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Vereint rennen die Kameraden dem grünlichen Licht entgegen. Die Ratten, das Licht, die Brandung- dies alles scheint auf perverse Art und Weise miteinander in Verbindung zu stehen. Dieser ganze Ort mit seiner verqueren Physik.....er schien einfach nicht.....richtig zu sein! Die Ratten quicken aufgeregt, ihre Laute hallen durch den gesamten Tunnel auf eine Art und Weise welche die Größe des Tunnels wie eine Lüge erscheinen lässt. Dann....das Licht....es kommt näher....nur noch die nächste Kurve......................

 

 

Doch, das kann nicht real sein? DAS kann nicht die Wirklichkeit sein? DARF sie nicht sein!  Die Ratten- sie waren doch noch hinter ihnen, waren noch ein gutes Stück weg (Was für eine Rolle spielte schon "Entfernung"?)- doch plötzlich ergoss sich ein wahrer Sturzregen aus Ratten über den Männern und der Frau. Ratten holten sie ein und wieder kippte das Oben und Unten- Eduard und Rudolf verlieren das Gleichgewicht....stürzen.....doch nicht auf den "Boden" sondern nach "unten"- durchqueren den Raum zusammen mit Hunderten von Ratten und landen hart auf dem Boden zu Füssen ihrer Freunde. Die Ratten quicken aufgeregt, manche landen auf dem Rücken, drehen sich dann mit Schwung wieder zurück und hasten weiter ihren Weg entlang. 

 

Gerade hatten sich alle von diesem Schrecken erholt, da werden sie gewahr wo sie sich befanden......

.....hoch über ihnen konnten sie die Sterne sehen, doch war ihre Symmetrie seltsam verdreht, als ob man durch einen dieser Spiegel sehen würde wie sie in den Spiegellabyrinthen auf Jahrmärkten ausgestellt sind. Das grüne Licht......es erstrahlte nicht vom Himmel.....sondern ....sondern aus einem.....Loch (?) in der Tunnelwand (doch wo war der Tunnel hin verschwunden? warum war er nach oben hin geöffnet?) 

Die Öffnung aus der das Licht erstrahlt befindet sich in etwa zwei Metern Höhe (auf der linken Seite des Tunnels. ja, auf der linken...ganz sicher). Das Tippseln der Ratten verhallte in der Dunkelheit vor ihnen. Es war nicht nur die Abwesenheit von Licht vor ihnen, es schien sich mehr um eine materialisierte Dunkelheit zu handeln...eine Art Negativ-Licht...........

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Hoffmann hält die Waffe noch immer zitternd in den Händen. Er starrt zum Boden, wo Rudolf und Eduard liegen und sich gerade aufrappeln. Dann den Ratten hinterher. Zum Himmel. Dem grünen Licht. Die Ereignisse stürzen auf ihn ein. Benommen setzt sich der Kommissar hin und steckt sich eine Kippe an. Er betrachtet die Waffe in seiner Hand. Sie ist schwer. Mehr nicht. Keine Sicherheit. Kein Schutz. Nicht an diesem Ort. Er steckt die Waffe weg und starrt regungslos das grüne Licht an.

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Katharina versucht ihren keuchenden Atem zu beruhigen. Was ist das nun wieder? Das kann nicht wahr sein, nicht die Wirklichkeit, die Realität! Versuch dich auf etwas zu konzentrieren, dass dich zumindest an das erinnert, was real ist!

 

"Rudolf, Eduard... seid ihr verletzt?" Und frag jetzt nicht "seht ihr das auch".

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rapple mich auf ...

"Als echte Gentleman, sind wir natürlich Euch zu Füßen gefallen Gnädigste ..."

ein schmerzverzerrtes Grinsen macht sich auf Rudolfs Lippen breit ... und gucke zu Eduard

 

Hoffentlich ist alles ok mit ihm ... warum ist da dieser Drang in mir alle Gefahren ins Lächerliche zu ziehen? Hoffentlich ist diese Macke für die anderen wenigstens unterhaltsam, als das ich kaum schaffe meine Zunge im Zaum zu halten ...

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Als die Ratten auf uns fallen, schlage ich nach ihnen, halte mich geduckt und versuche meinen Kopf zu schützen. Doch die Ratten intressieren sich scheinbar gar nicht an uns und laufen weiter. Wir sind bald wieder allein. Rudolf und Edduard sind zumindest wieder ganz bei uns.

 

Fast schon manisch starre ich auf das Schauspiel vor und über uns... Sternenhimmel in einem Tunnel.

 

Wobei? Sind das überhaupt Sterne? Unsere Sterne? Wo... Warum... Was?

 

Langsam versuche ich mit dem Arm diese offene Decke zu erreichen, sie zu greifen, zu begreifen. Doch ich ziehe bei dem näheren Gedanken an diesen Wahnsinn den Arm zurück.

 

Das kann alles nicht sein. Es ist nicht wirklich.

 

Gegen diese scheinbare Welt wirkte selbst das erlebte und vergangene Bizarre wirklich. Wirklicher als diese Gegenwart.

 

Das Licht vor uns scheint uns weiter entgegen.

 

Wie eine entfernte Hoffnung, oder eine entfernte Gefahr. Wir müssen weiter. Weiter zum Licht.

 

Hoffentlich weist uns das Licht den Weg in die Wirklichkeit zurück. Dies hier kann nicht die Wirklichkeit sein. Es darf nicht die Wirklichkeit sein.

 

Wir müssen hier raus. Nur raus.

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atme erleichtert auf, als es scheint, das es Eduard gut geht ...

 

"gucke mich um ... was war denn das?"

 

gehe auf das Loch zu und betrachte es von unten näher ...

"ich bin neugierig ... bin mir aber sicher, das das eine Sünde war, oder?"
 

bewahrt mich meine kleine Größe davor unüberlegt da hinein zu gucken?

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Eduard verschränkt seine Hände, sodass Rudolf diese als Steigbügel nutzen kann um den letzten Meter zu diesem Durchbruch zu überbrücken. Das grüne Licht wabert um den Kurator während er sich wie in Zeitlupe diesem Phänomen nähert. Für einen kurzen Augenblick sind seine Augen ob des widernatürlichen Lichtes geblendet, dann aber gewöhnen sich seine Pupillen daran und...................

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

...die anderen stehen um Rudolf herum. Eduard fächert ihm mit seinen schaufelgroßen Händen Luft zu, während Katharina beruhigend auf Rudolf einspricht. Ihre sanften Worte dringen hinter die Nebelwand hinter der sich Rudolfs Geist gerettet hatte. Er vernimmt ihre Worte wie im Traum, Stück für Stück kehrt er wieder zurück zu seinen Freunden. Als hätte er geschlafen. Doch der Ausdruck in seinem Gesicht beweist das Gegenteil. Es war kein Traum. Rudolf sieht wieder mit seinen eigenen Augen, welche die ganze Zeit über geöffnet waren. Für einen kurzen Augenblick spiegelt sich in den Spiegeln der Seele noch der Wahnsinn der hier Einzug gehalten hatte.............zu grausam und verstörend war der Anblick, den der Verstand des kleinen Kurators ausgesetzt war..........

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zuerst sah er nur Dunkelheit hinter dem Durchbruch in der Wand, doch dann erblickte er schwarze Gebilde im Hintergrund. Monolithisch ragten sie in den schwarzen Himmel, unfassbar groß und mächtig. Vereinzelt konnte er Sterne sehen, Sterne deren Anblick er nur zu gut kannte.......doch irgend etwas schien mit ihnen nicht zu stimmen....als hätten sie ihren Standort im nächtlichen Himmel verändert..............eine zernarbte Kraterlandschaft erhob sich vor ihm, durchzogen von Kanälen. Schleppend schlängelte sich ein kränklich grüner Fluss darin voran, ein blasphemisches Miasma ausdünstend. Rudolf wurde schwindelig, sein Kopf ruckte hin und her, versuchte das innere Gleichgewicht wieder zu erlangen. Im schwarzen Himmel über sich nahm er Bewegung wahr. DORT zwischen den zyklopischen Türmen brodelte die Dunkelheit und auf einmal vernahm der Kurator das Wimmeln von tausenden von Fliegen. Unfähig sie mit den Augen zu zentrieren, näherte sich diese Masse sich ihm. Mit einem Male tränten seine Augen und der Geschmack von Blut und Erbrochenem lag in seinem schalen Mund. Seine Augen drehten sich willkürlich in ihren Höhlen, der Schwindel nahm zu...........das letzte was Rudolf wahrnahm bevor sich sein Verstand einschloss, war ein Stern im nächtlichen Himmel.........ein Objekt, welches er noch nie gesehen hatte................

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Erkenntnis traf ihn mit der Wucht eines göttlichen Hammerschlages......................dieser Stern, den er noch nie zuvor gesehen hatte, war kein Stern............es war die Erde.............

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

[stabilitätsverlust im Thread beachten]

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Es dauert geschlagene zwanzig Minuten bis Rudolf wieder mit seinen eigenen Augen sah, während die anderen um ihn herum standen. Überreste von Blut und Erbrochenem füllten seinen Mundraum............

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"Bin ich eingeschlafen? oder hingefallen?"
Reibe mir die Augen 

"Was ist das für ein  ...." spuckt aus "verzeiht ... der Geschmack ist so  ... "
Nehme einen Schluck aus dem Flachmann.

"Besser ... was guckt Ihr alle so besorgt? Es ist dunkel, also sollte es doch auch in Ordnung sein ein Schlückchen zu sich zu nehmen."
Gucke mich um

"Wo sind wir? In einem  Keller oder sowas?"
zitterig stehe ich auf, lächle, als wenn das alles normal wäre

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Egal, was er gesehen hat... es scheint nichts Gutes gewesen zu sein. Abwehrhaltung, Verdrängungsreflex... nicht gut. Wir sollten ihn, wenn er mobil bleiben soll, wahrscheinlich gar nicht weiter drauf ansprechen.

 

Aber willst du es nicht auch sehen? Bist doch selbst neugierig, oder?

 

Wir müssen hier raus. Das ist das wichtigste. Nur raus!

 

"Ja wir sind in einem Keller... wird Zeit hier zu verschwinden meint ihr nicht auch?"

 

Als Rudolf einen Schritt vorgeht, sag ich deutlich leiser zu den Anderen:

 

"Ist denk ich besser, er bleibt in dem Glauben. Ich will nicht noch 20 Minuten verlieren, nur weil er sich an etwas erinnert und wieder ohnmächtig wird. Der kann uns Draußen erzählen, was er gesehen hat. Kann ja nichts allzu Gutes gewesen sein, oder?"

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