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[At your Door] Kapitel V: Parallelen


-TIE-
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Sarah Collins

- Im Besprechungsraum bei Zymvotek -

 

Im kühlen Konferenzzimmer angekommen lasse ich mich erst einmal auf einen der Stühle fallen. Schweiß lässt mein Oberteil unangenehm kalt an der Haut kleben und die Härchen auf meinen Armen zu einer Gänsehaut aufstehen. Ich beginne sofot zu frieren, nehme mein zittern aber nur am Rande wahr, sozusagen als eine unangenehme Begleiterscheinung. Mein Fokus liegt auf Michael.

 

Was zur Hölle ist hier nur los??? Vedammte Scheiße...

 

Wie in Zeitlupe hatte ich seinen zuckenden Anfall wahrgenommen, wie er zu Boden ging und erst Jimmy und dann Vivian zu ihm rannten. Wie paralysiert konnte ich für einen Momet einfach nur zu der Telefonzelle starren. Hilflos. So vollkommen Hilflos. Eine wahrhaft tolle Helferin... Zu meiner verteidigung kann ich nur das hervorkramen einer Wasserflasche vorbringen.

 

Ich mustere ihn zutiefst besorgt. Ein zumindest meines Wissens nach gesunder Erwachsener kippt nicht einfach so um, nicht auf diese Art und Weiße. Was war nur geschehen? Die Sporen? Natürlich die Sporen!!! Das ist bestimmt alles meine Schuld! Eine Karriere von Forscherin, über Einbecherin zur angehenden Mörderin... Ein Schwall von Schuldgefühlen droht mich zu übermannen. Ich spüre wie ein Knoten meinen Hals zusammenzieht und droht mir die Luft zum atmen zu rauben. Bevor mich die Tränen übermannen stehe ich schnell wieder auf. Die Stuhlbeine schaben unsanft  mit einem unangenehmen Quietschen über den Boden.

 

"Kann ich dir noch irgendetwas bringen? Einen Tee vielleicht?" Und schon verlasse ich den Konferenzraum beinahe fluchtartig um einen Tee sowie ein paar kühle Getränke für uns zu holen. Jimmys Frage nehme ich dabei zwar wahr, übergehe ich aber. Draußen lehne ich mich für ein paar Momente zitternd an die Wand, schniefe ein paar Mal und sammele mich wieder. Unterdrücke die Tränen. Doch das schlechte Gewissen bleibt. Für den Moment hilft wohl nur Ablenkung. Ich kann es nicht ungeschehen machen und die Folgen des Sporeninfernos sind unabsehbar. Kein Arzt wird uns dabei helfen können, daher können wir die restlichen Folgen wohl nur abwarten...

 

Zurück im Konferenzzimmer landen die Getränke mit einem leisen klirren auf dem Tisch. Sobald ich wieder sitze dringt Jimmys Frage zu mir vor. Ein kurzer Blick zu Vivian, dann beginne ich zu erzählen. Von unserer Entdeckung, dass Nóelle vermisst wird, über das Eindringen in ihre Wohnung und unsere Funde dort bis hin zu der Erklärung wie wir an Jennys zurückgebliebene Habseligkeiten kamen. Ich lasse kein Detail aus, ich berichte ruhig, nüchtern und sachlich. Das ist das was man in der Promotion lernt. Meine Rolle, die mir Souveränität verleiht. Gefühle haben darin keinen Platz und zumindest im Moment ist dies für mich mehr als willkommen. Als ich geendet habe werfe ich Michael erneut einen besorgten Blick zu, dann wende ich mich wieder an Jimmy. "Was hast du herausgefunden?"

Edited by Ele
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Vivian Chandler

- Im Besprechungsraum bei Zymvotek -

 

"Ja Noélle ist verschwunden, eigentlich offiziell ist sie weggefahren, vielleicht hat sich aus dem Staub gemacht, vielleicht ist sie verschwunden lassen worden. Aber bei ihr Zuhause sieht nicht nach ein Einbruch aus. Warum, wissen wir nicht. Vielleicht weil sie Jenny zu Nah war? Immerhin haben wir einene Block mitgenommen. Den musse ich noch checken. Jenny. Andere komische geschichte. Sie hat seit 6 Monate ihr Haus verlassen. Der neue Bewohner gab uns ein paar Kartons, die sie angeblich da gelassen hat. Die müssen wir auch noch kontrollieren"

Ich schaue Sarah an, lächele sie an.

"Sie hat sich grossartig durchgeschlagen!"

Dann nehme ich eine light Cola, und trinke es mit Genuss.

Ich schaue dann Michael an.

"Da hast auch so eine...Vision gehabt. Ich habe sie auch, über diesen..Neal...Nyarlathotep..Das ist..verdammt, das ist nicht normal. Die ganze Geschichte sieht so wie ein Horrorfilm aus!"

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Michael Sueson


- im Besprechungsraum von Zymvotek -


 


Ich nehme die Umgebung und meine Mitmenschen wie durch Watte war; habe genug mit mir selbst zu tun. Kurz meldet sich mein Gespür als Sarah den Raum verlässt. Ist mit ihr alles klar. Dann richtet sich meine Konzentration wieder auf Innen. Mit Not schaffe ich es den Ausführungen meiner Begleiter zu folgen, aber ob ich wirklich alles mitkriege vermag ich nicht sicher zu sagen. Zu sehr beschäftigt mich die Kakophonie, die vom Telefonhörer, durch meinen Kopf, in mein Innerstes vorgedrungen ist.


 


Die Farm hat den Fall auf eine andere Ebene gehoben. Mein letztes Erlebnis hat ihn so etwas wie spirituell werden lassen.


 


Du hast auch so eine...Vision gehabt. Ich habe sie auch, über diesen..Neal...Nyarlathotep..Das ist..verdammt, das ist nicht normal. Die ganze Geschichte sieht so wie ein Horrorfilm aus!


 


Meine Aufmerksamkeit bündelt sich, was einen Kraftakt erfordert. "Man sagt doch, dass es für jeden diesen einen Fall gibt, ... den er nicht lösen kann, ... der ihn nie wieder loslässt, ... vielleicht ist das unser Fall?! ... Aber ... also ...... es ist wie bei den Propheten oder so aus der Bibel. Es ist als könnten wir Dinge sehen, die andere nicht sehen, Visionen eben. Als würden wir gegen die Hölle und ihre Dämonen antreten. Versteht ihr was ich meine? Klingt verrückt, oder?"


 


Dann sacke ich wieder in mich zusammen. Glaubst du das wirklich, Cowboy?


Edited by 123
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Jimmy Pierce

- im Besprechungsraum bei Zymvotek -

 

Ich seufze. Zwei weitere Spuren, ohne konkret Hinweise. 

 

"Hoffentlich findet sich in den Habseligkeiten von Jennifer etwas. Oder auf den Sticks oder dem Block." Ich reibe mir die Schläfen.

 

"Ich habe Gall gefunden. Hatte da eine Kadaversammlung und hat Tiere zusammengenäht zu einer Kreatur, die er dann hier auf irgendwelche Wesen in der U-Bahn loslassen will. Blinde Kreaturen die Kinder rauben. Er hat dazu Zeitungsberichte gesammelt, die konnten wir noch nicht sichten. Dann hat er lauter Irres Zeug geredet. Von der Farm, seiner Schöpfung, dem Gärtner. Aber was das ist hat er nicht gesagt. Nun, jetzt weiß das FBI bestimmt bald von der Farm. Dann habe ich noch diese Flasche gefunden." Ich stelle die Flasche auf den Tisch und schiebe sie zu Sarah. "Eine Idee was das sein könnte? Schien mir wichtig."

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Vivian Chandler

- Im Besprechungsraum bei Zymvotek -

 

Ich schaue wieder zu Sarah, und merke dass sie kreidebleich ist. Das alles hier hat sie mitgenommen.

"Wir haben das auch gefunden. Eine Werbung"

Ich nehme den zettel von Resaturant.

"Black Dragon" Sage tonlos.

"Ist es nicht die Kette, die die Frau von DBZ gehört? Ich meine, das ist ..irgendwie merkwürdig, oder?"

Ich stehe dann auf, und gehe zu dem Mädchen.

"hey, ist alles in Ordnung mit dir? Michael geht es besser. Mach dir keine Sorgen, und wir lassen dich nicht aus den Augen." Ich versuche sie mit einem ruhigen Ton der Stimme zu beruhigen.

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Michael Sueson


- noch im Besprechungsraum von Zymvotek -


 


Es dauert eine Weile, aber dann habe ich den schlimmsten Schock verdaut und nehme meine Umgebung wieder klarer wahr. Wir sind alle angeschlagen, hatten unsere heiße Spur für den Tag und wissen gerade nicht weiter; dann noch das Treffen mit dem Karnickel heute Abend. Ich glaube es wäre gut ...


 


"Was haltet ihr davon, wenn wir uns irgendwo am Strand was zu Essen holen, um mal ein bisschen Abstand von der ganzen Sache zu kriegen? Einfach mal den Kopf frei kriegen. Danach überlegen wir dann, wie wir weitermachen. Ich kenn' nen guten Hotdogstand, der auch vegane Sachen hat. Oder wir kaufen uns was zum Grillen und ich schmeiß ein Feuerchen an?! Nutzen wir das heiße Wetter mal, statt uns immer nur malträtieren zu lassen."


 


Ich stehe mit neu erwachtem Tatendrang auf, schwanke nur kurz noch einmal, kann mich aber leicht selbst an einem Stuhl wieder stabilisieren, dann sehe ich in die Runde und bleibe bei Sarah hängen. "Also Doc, sagst du mir wie ich dir helfen kann, damit wir schnell hier rauskommen oder muss ich erst wieder blank ziehen." Dann schiebe ich mir schnell den Hut ins Gesicht und sehe mir die Flasche und die Kartons mit unserer Beute an. Dem Blick nach so einem Spruch kann ich nicht standhalten, verkneifen geht aber auch nicht. Das Los des Borderline-Humoristen.


Edited by 123
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Vivian Chandler


- noch im Besprechungsraum von Zymvotek -


 


Ich stehe auf, und gehe mit Michael mit.


"Komm, holen wir die Kartons hier, während wir noch auf die Ergebnisse warten. Und ich finde grillen am Strand eine Superidee. Wir brauchen echt ein wenig Abstand von..


 


...von diesem Alptraum


 


..dieser Geschichte hier.."


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Sarah Collins

-Im Besprechungsraum bei Zymvotek-

 

Ich verfolge Jimmys Bericht, bin aber nicht ganz bei der Sache.

 

"Da hast auch so eine...Vision gehabt. Ich habe sie auch, über diesen..Neal...Nyarlathotep..Das ist..verdammt, das ist nicht normal. Die ganze Geschichte sieht so wie ein Horrorfilm aus!"

 

Werden wir alle langsam aber sicher verrückt? Sind das die Sporen? Oder etwas anderes? Aber was? Wie ein Horrorfilm... das trifft diese Angelegenheit wohl beim Kern...

 

"Sie hat sich grossartig durchgeschlagen!"

Ich habe eine Katastrophe verursacht... bin eingebrochen, habe gestohlen...der Sporensturm... Vielleicht sind wir schon alle verloren... Trotzdem tut das Lob irgendwie gut.

 

Der Bericht über die zusammengenähten Tierkadaver und die Chemikalienflasche reißen mich schließlich endgültig aus meinen Gedanken, tragen aber keineswegs zur Hebung meiner Stimmung bei. Ich nehme die unscheinbare braune Plastikflasche mit dem weißen Deckel vorsichtig entgegen und mustere sie aufmerksam ohne den Deckel zu öffnen. Die beiden Aufkleber verraten weder Firmenlogo, noch Herkunft oder sonstige Merkmale. Es gibt nur die Aufschrift Rothersholm Ltd. Sowie das Biohazard Zeichen.

 

Ich schüttel langsam meinen Kopf. „Von außen ist es absolut nichtssagend. Ungewöhnlich, normalerweise sollte man erwarten, dass Chemikalien sorgfältig gekennzeichnet werden, ich kann hier aber von außen leider nicht mal ansatzweise feststellen um was es sich handeln könnte. Ich nehme sie wenn ich die Proben ansehe mit ins Labor und schaue mal in der Glovebox hinein. Sicher ist sicher...“ So einen Fehler mache ich nie wieder. Niemals... Mein von Schuldgefühlen gezeichneter Blick wandert automatisch zu Michael, der immerhin schon wieder etwas besser aussieht. Alles meine Schuld... meine Schuld... hallt in meinem inzwischen schon leicht vor Kopfschmerzen pochenden Kopf wieder.

 

Bevor ich mir noch mehr Gedanken machen kann rettet mich Vivian mit ihren aufmunternden Worten. Michael geht es besser. Mach dir keine Sorgen, und wir lassen dich nicht aus den Augen." Erstaunt stelle ich fest, dass sie mir keinen Vorwurf zu machen scheinen, eine Angelegenheit die mir viel bedeutet und mich ein Stückchen weit wieder beruhigt. Der "Alles meine Schuld" Monolog in einem Kopf bricht ab.

 

Michaels Vorschlag über einen kleinen Ausflug zum Strand klingt verlockend Bei der ganzen Geschichte weiß ich schon gar nicht mehr über welchen Punkt ich mir am meisten Sorgen machen sollte. Einbruch? Diebstahl? Der von mir verursachte Sporensturm und unsere mögliche Infektion? Das Verschwinden der ganzen Personen? Die Sachen die Gall erzählt hat? Die singenden Blumen? Das Moos? Die zusammengestückelte Kreatur? DBZ, das dunkel und drohend über dem allen schwebt? Anstatt mir Sorgen zu machen sollte ich mich lieber auf das Wesentliche konzentrieren und so ein Strandbesuch ist der beste Weg um den Kopf frei zu bekommen, also nicke ich zustimmend. Das haben wir wohl alle bitter nötig.

 

Auf Michaels Frage hin, ob er wieder blankziehen muss breche ich in schallendes Gelächter aus. Auch wenn es in diesem Moment ein wenig fehl am Platze wirkt und vielleicht an meinem Geisteszustand zweifeln lässt, bzw zumindest meinen überspannten Nerven anzurechnen ist, so ist es doch ein gutes Ventil um den restlichen Druck abzulassen. Als ich mir die Tränen vom Lachen aus den Augenwinkeln wische geht es mir, dank Vivians aufmunternden Worten und dem Lachanfall schon gleich wieder besser.

 

Das klingt nach einer wunderbaren Idee. Während ich nach den Proben sehe könnt ihr ja schon einmal die Kartons ansehen. Blankziehen ist dafür unnötig. Ich besitze ein kleines Boot, es liegt im Port Royal Marina, nur 2 Meilen von unserem Haus entfernt. Dann kann ich meine Sachen schnell holen und wir können den Abend am Boot verbringen wenn ihr möchtet. Würde es euch etwas ausmachen Stacey mitzunehmen? Sie ist meine Mitbewohnerin und ich hatte ihr eigentich einen gemeinsamen Abend versprochen. Außerdem muss ich sie noch irgendwie davon überzeugen unsere Wohnung zumindest für ein paar Tage sicherheitshalber zu verlassen ohne ihr zu viel erzählen zu müssen. Ich möchte sie aus dieser Sache heraushalten und sie soll sich keine Sorgen machen.“

 

Ich warte noch eine Antwort ab, dann laufe ich in Richtung Labor um nach den ersten Ergebnissen zu sehen und die unbekannte Flasche fachgerecht zu öffnen. Ein leicht aufgeregtes kribbeln macht sich in mir breit. Hydrokrbonate oder keine - das ist hier die Frage...

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Während die anderen sich den Kartons widmen, die aus Sarahs kleinem Fiat geholt werden und deutlich eingedrückter sind als beim einladen, verschwindet Sarah in dem Laborbereich. Sie hat das Labor noch gar nicht ganz betreten als Jessica ihr entgegen kommt, ihr Wangen glühen aufgeregt immer ein Zeichen dafür, das es etwas zu berichten gibt.

 

Jimmy und Vivian stellen die Kartons in dem Konferenzraum auf den Tisch. Sarah hat ihnen inzwischen, ähnlich wie bei Full Wilderness, Keycards für die Eingangs-Tür und alle wichtigen Bereiche bei Zymvotek ausgehändigt, so dass alle frei ein und ausgehen können. Im Licht des Spätnachmittags liegt der Empfangstresen, an dem sonst die gute Seele von Zymvotek Sylvia Fabila ihren Dienst tut, verweist da. Es ist ruhig in dem Gebäude, keine Hektik, keine Geräusch, ihr habt den Verwaltungstrakt von Zymvotek ganz für euch alleine. Michael holt sein Einhandmesser raus und durchtrennt die Klebestreifen welche die Kartons verschließen.

 

"Sarah, das wirst du nicht glauben!" bricht es aus Jessica hervor. "Die Proben, das ist..." ihr fehlen die Worte "...Wahnsinn!" Der Klang dieses Wortes hinterlässt einen faden Beigeschmack bei Sarah, so ganz hat sie den Tanz des Cowboys bei der Telefonzelle noch nicht vergessen. Wahnsinn. "Diese Pflanzen, es ist als wenn sie Stufen in der Evolution übersprungen hätten, etwas hat sie dazu gebracht sich weiterzuentwickeln und die positiven Eigenschaften mehrerer Pflanzenarten in sich zu vereinen. Etwas das völlig unmöglich ist, es sind Kreuzungen die auf Zellebene dermaßen harmonieren, als wenn es eine völlig neue Art ist. Ich weiß noch nicht woran es liegt, oder wie das geschehen konnte, aber es ist etwas das..." und jetzt wird ihre Stimme leiser als würde sie sich ein wenig davor fürchten es auszusprechen "...bisher noch nie erfolgreich praktiziert wurde! Es ist keine Mutation, es ist als hätte diese Pflanzenart schon immer existiert, aber das kann nicht sein, dafür vereinen sie viel zu viele Merkmale unterschiedlicher Arten in sich, harmonisch. Es gibt keine Abstoßung, die Zellen haben sich zu etwas neuem ungeformt und dieser Prozess, diese Veränderung..." Sie zuckt mit den Schultern "...ich kann nicht sagen wie der angestoßen wurde, oder durch was. Uns fehlt ein Bindeglied, das wie, Sarah das wie ist nicht erklärbar!"

 

Auf dem Tisch des Konferenzraums landet Wäsche, Kleidungsstücke nur Kleidung. Vivian, Michael und Jimmy blicken enttäuscht auf den Fund. Wirklich nur Kleidung? In der Tat nur Kleidung, aber die Größen geben euch zu denken. Es sind alles Kleidungsstücke für Frauen, Hosen, T-Shirts, Blusen, Trainingsanzüge und Unterwäsche. Sie sind alle neu, oder fast neu, keines davon sieht älter aus als ein paar Monate, oder wirkt stark abgenutzt. Vivian erkennt, dass es alles dem gleichen Stil entspricht, als wenn alles ein und der selben Person gehört hat, aber die Kleidungsgrößen reichen von S bis zu 4XL, die Socken von Schuhgröße 5,5 bis 16. Wenn das alles Jenny´s Kleidung ist, dann muss sie in kürzester Zeit einen extremen Wachstumsschub durchgemacht haben.

 

Während Sarah noch die erste Information verdaut begleitet Jessica sie zu der Glovebox. "Und dann ist da noch das Moos, es ist eigentlich kein Moos in biologischer Hinsicht ist es ein...wie soll ich sagen...Zwitter. Am ehesten würde ich es mit einer Koralle vergleichen. Es weißt pflanzliche wie auch tierische Merkmale auf. Am ehesten haben wir noch eine Übereinstimmung mit Ambystoma mexicanum, wieder ist mir völlig schleierhaft wie eine solche Kombination möglich und überlebensfähig ist. Es sieht so aus als wenn, und es ist mir egal ob du mich jetzt für bescheuert hältst, aber die Zellen des Moses verletzen sich ständig selbst und selbst ohne die Zufuhr von Energie regenerieren sie, wachsen aus sich selbst heraus, wie ein hybrides perpetuum mobile. Ich habe noch nicht gewagt es mit Nährstoffen zu versorgen, die Zuwachsraten müssen unglaublich sein."

 

An der Glovebox angekommen stellt Sarah die Flasche hinein, schließt die Box und schraubt, während sie Jessica weiter zuhört, den Deckel ab. Zuerst sieht es so aus als wenn die Flasche leer ist, aber nach ein wenig drehen und wenden kann Sarah erkennen, dass sich am Boden der Flasche ein paar eingedickte Tropfen einer weißen Flüssigkeit mit öligem Charakter festgesetzt haben, bei weitem genug um Proben zu nehmen und Analysen durchzuführen. Welche aber wieder Zeit in Anspruch nehmen werden.

Edited by -TIE-
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Sarah Collins

-Im Labor bei Zymvotek-

 

Es dauert tatsächlich eine Weile, bis ich die Informationen wirklich begriffen habe. Jessicas Schilderung der Blumen, die, so unnatürlich sie sind, doch irgendwie ursprünglich, wirken... Wie der Gesang... Ganz genauso. Das Moos als eine Art perpetuum mobile, das ohne Nährstoffzufuhr, ohe Licht einfach weiter wächst, einen Platikbeutel in einer geschlossenen Metallkiste sprengt... Alles passt zusammen, auf eine irgendwie beängstigende Art und Weise.

 

Schließlich nicke ich langsam. Eigentlich sollte mich diese Entdeckung in wahre Freudenstürme ausbrechen lassen, aber es ist zu viel geschehen. Und ich bin keiner der Menschen, die für ihre Forschung sämtliche Grenzen überschreiten. Welcher Preis zur Schaffung dieser Pflanzen gezahlt wurde möchte ich mir gar nicht ausmalen. Die Ergebnisse dürfen nicht bekannt werden, auf gar keinen Fall. Wer weiß wie viele Menschen sonst noch verschwinden und was mit so einem Wissen angestellt werden kann. Ich möchte mir es lieber nicht ausmalen. Daher sehe ich Jessica ernst an. "Jessica, die neuen Erkenntnisse dürfen unter gar keinen Umständen weitererzählt werden. Je weniger Leute davon wissen desto besser. Verstehst du mich?"

 

Mit Mühe ringe ich mir ein lächeln ab als ich sehe, dass sie mich verständnislos und vielleicht auch etwas überrascht anblickt. Sie hatte gewiss mit einer anderen Reaktion gerechnet. "Das ist eine wissenschaftliche Sensation. Wir müssen erst alles genau untersuchen, analysieren, es verstehen. Dann können wir etwas daraus machen. Eine Veröffentlichung, ein Patent, etwas das sehr hohe Wellen schlagen wird. Ich vertraue den Leuten hier und doch gibt es eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass zu früh etwas nach außen dringt. Der Konkurrenz wären diese Informationen pures Gold wert. Das kann sich Zymvotek aber nicht leisten. Es ist unsere Forschung, unser Ass im Ärmel sozusagen der uns von anderen Firmen absetzt. Das müssen wir gut ausspielen, deswegen darf niemand, absolut niemand davon erfahren."   Zu eurem eigenen Schutz... Ich mustere sie noch kurz ernst, hoffe, dass meine deutlichen Worte angekommen sind, dann lächle ich sie freundlich an und beginne damit etwas der unbekannten Substanz in ein paar kleine Glasröhrchen zu füllen. Eine Analyse wird zwar erst morgen stattfinden können, die nicht allzu aufwändige Vorbereitung der Proben möchte ich aber gleich erledigen während ich mich mit Jessica unterhalte.

 

"Mir ist es ein Rätsel wie jemand solche Pflanzen herstellen konnte. Wir sollten vielleicht erst einmal beobachten was mit dem Moos geschieht wenn man ihm keine Nährstoffe verabreicht. Ich glaube dir, dass es sich beinahe wie ein perpetuum mobile verhält, es hat durch sein anormales Wachstumsverhalten einen Plastikbeutel in einer geschlossenen Kiste gesprengt. Ambystoma mexicanum....  Hm, ja das würde passen, diese Tiere haben schließlich auch außergewöhnliche regenerative Fähigkeiten. Das nachwachsen von abgetrennten Gliedmaßen oder sogar von voll funktionstüchtigen Organen ist denen schließlich kein Problem... Wie jemand so etwas züchten kann ist mir allerdings auch ein Rätsel. Sag mal, ist die Elementaranalyse schon durch? Mich würde interessieren welche Elementare Zusammensetzung die Pflanzen haben. "

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Vivian Chandler

-Im Labor bei Zymvotek-

 

Ich durchsuche enttäuscht die ganze Kartons.

Nichts. Nur die Bestätigung, dass Jenny unglaublich schnell gewachsen ist...

Ich schaue kurz Jimmy, dann Michael. Ich bin frustriert, müde, ausgelaugt.

"Ich hoffe, ich finde im Block noch etwas..." murmele ich, als würde ich mich dafür entschuldigen.

Ich setze mich wieder hin.

Ich höre Sarah in Nebenbereich reden, aufgeregt.

"Ich glaube die Ergebnisse sind da"

Meine zwei Partners sehen auch mitgenommen aus.

"Ich finde auch wir sollten uns eine Pause gönnen. Den Kopf freikriegen, bevor wir Conejo Blanco treffen. Was meint ihr? Etwas essen, trinken, vielleicht mal am Strand und ein wenig entspannen?"

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Jimmy Pierce

- im Besprechungsraum bei Zymvotek -

 

"Diese Wachstumsschübe hat ja schon Tate beschrieben. Wenn man das jetzt so an Form der Klamotten sieht, das ist doch absolut unmöglich. Wie hat Jennifer das erklärt? Da werden doch im Fitnessstudio Fragen gestellt worden sein. Was haben die Leute dazu gesagt?"

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Vivian Chandler

-Im Labor bei Zymvotek-

 

"sie haben gedacht sie würde heimich irgendwelche Medikamenten nehmen, klar. Hormonen, und so ein Zeug." sage müde.

"Ich weiss es nicht, ob das besonders uns weiter bringt. Ich habe den unangenehmen Eindruck, wir kratzen nur an die Oberfläche"

Ich nehme meinen Kopf in den Händen.

"Und was sollte mit Thornpayt sein? Ich kapiere es nicht..."

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Sarah Collins

-Im Besprechungsraum bei Zymvotek-

 

Sobald ich mein Gespräch mit Jessica beendet habe und die neuen Proben soweit vorbereitet sind, laufe ich zurück zu unserem Besprechungszimmer. Ein klein wenig Enttäuschung macht sich in mir breit, die ich einfach nicht unterdrücken kann. Ich hatte mir ein anderes Ergebnis erhofft. Und sie enthalten doch Kohlenstoff... Und trotzdem ist es eine vollkommen verrückte Kreation... Wirklich Schlau werde ich aus alldem nicht.

 

Als ich den Raum betrete blicke ich in ebenfalls enttäuschte Gesichter und auf einen aus den Kartons ragenden Klamottenstapel. Ich seufze leise.

 

"Die Proben enthalten alle Elemente die man darin erwarten würde. Kohlenstoff, Wasserstoff, Stickstoff, Sauerstoff... Mit dem Serum das ich damals bei DBZ untersuchte haben diese Pflanzen nichts gemein... Und dennoch sind sie eine wissenschaftliche Sensation. Jessica war ganz aus dem Häuschen... Die Blumen vereinen sämtliche positive Eigenschaften diverser Pflanzenarten miteinander, als ob sie eine Stufe der Evolution übersprungen hätten... Wer weiß was Gall damit angestellt hat, es klingt für mich fast so als ob er wie bei diesen Tierkadavern verschiedene Pflanzensorten miteinander kombiniert hätte. Erfolgreich. Wie auch immer das funktionieren soll ist uns ein Rätsel. Jessica beschrieb diese Komposition als etwas ursprüngliches, wie etwas das schon immer existiert hat..." Mehr dazugemurmelt: "Wie der Gesang..."

 

Dann spreche ich wieder lauter. "Das Moos ist wie ein perpetuum mobile. Die Zellen zerstören sich selbst und regenrieren sich wieder, so kann es wachsen ohne von außen Nährstoffe zugeführt zu bekommen. Wie bei einem Axolotl. Diese Tiere können sogar Teile ihres Gehirns nachwachsen lassen. Und es ist keine Pflanze, zumindest nicht nach unserem Verständnis, sondern irgendeine Kombination aus Pflanze und Tier. Wie eine Koralle vielleicht, Polypen die in einem Kalkgehäuse leben. Erklärbar ist das mit unserem Kenntnisstand der Wissenschaft jedenfalls nicht. Ich muss zugeben, ich weiß nicht so recht was ich daraus machen soll..."

 

Schließlich beginne ich beim zusammenpacken und verladen der Kisten zu helfen. Der nächste Programmpunkt ist Port Royal Marina. Eine Pause haben wir uns redlich verdient.

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