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[Das Ende des Wahnsinns] Kapitel 3: Antiquariat Schubert – Bayern, 04. Juni 1924, München, 14:21


grannus
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Ein wirklich guter Gedanke. Ich mache mich auf den Weg zur Hintertür - natürlich laufe ich nicht einfach so vorne raus, wo uns jeder sehen kann. Allerdings lausche ich, bevor ich einfach so raus laufe. Nicht, dass die Hunde wieder auf den Beinen sind oder irgendwer anderer draußen praktisch schon auf uns wartet.

 

Langsam wirst du auch paranoid, Katharina. Aber bitte, hinter uns ist immerhin auch eine Leiche und mindestens zwei verschiedene Parteien haben etwas gegen uns.

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Ich gucke mir noch einmal die Hände meines Freundes an ... hat er vielleicht dem Täter noch etwas abgerissen? Vielleicht einen Knopf?

... dann wende ich mich ab ...

 

"Es ist wohl besser so ... lasst uns gehen ... und Franzl kann uns vielleicht dann auch sagen, warum ein Geologe hinzugezogen wurde ...."

Gehe Katharina hinter her.
Als ich an Franzl vorbeigehe, klopfe ich noch einmal auf meinen Tasche mit den Unterlagen ...

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Warum nennt mich der Fremde Franzl, als seien wir gute Freunde?? Der Klopfer auf die Tasche des Kurators wirkt beinahe wie eine Drohung nach dem, was er bislang in dessen Aufzeichnungen überfliegen konnte. In jedem Fall nimmt Franz-Rüdiger die Geste zum Anlass, um dem kleinen Mann das Tagebuch des Antiquars zu geben. Er möchte dieses Dokument nur allzu ungern bei sich tragen.

 

"I ... joa ... späta", stammelt er dann und folgt den anderen. Warum genau, kann er rückblickend nicht sagen. Zur Polizeit gehen will er nicht und mit dem Mord in Verbindung gebracht werden genauso wenig. Am dringendsten aber möchte er wohl jetzt nicht mit seinen Ängsten und Schreckensphantasien allein gelassen werden. Mit wem sollte er auch über die heutigen Ereignisse sprechen ... mit seinem studentischen Mitbewohner wohl kaum!?

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  • 3 weeks later...

Es ist wie ich mir dachte. Meine Leute sind uns auf der Spur. Die Sache ging mir nahe. Die anderen suchten überall nach Spuren... und hinterliessen dabei überall Spuren für die Polizei. Ich selbst habe blutige Fussspuren im Laden verteilt. Egal. Die Polizei wird unsere geringste Sorge sein, wenn die Drohung an der Wand von meinen Leuten ist. Bei all dem noch ein Fremder dabei... wer ist dieser Junge? Hat aber auch was Gutes. Der kann bezeugen, dass wir zumindest den Mann nicht getötet haben.

 

Konzentrier dich. Die Sache ist durch. Wir können nicht einfach verschwinden - das macht uns verdächtig.

 

Ich lehnte neben der Tür die in die Waschküche führte an der Wand und beobachtete meine Freunde, versunken in meine eigenen Gedanken.

 

"Gut dann nicht wie weg..."

 

Der Franzmann hat recht - lauf weg. Darin bist du doch gut. Der Kampf war doch nie deins. Was meinst du was das für ein Theater gibt, wenn die Bullen hier auftauchen und rumschnüffeln. Kannst du noch einen Hoffmann ertragen. Hm?

 

Zieh seinen Namen nicht in den Schmutz - der Mann hat uns gerettet. Etwas was du nicht geschafft hast. Du warst doch schon drauf und dran uns zu veraten.

 

Ich frag mich ja ernsthaft, wer hier wen veraten hat, Erich...

 

Katharina ist schon an mir vorbei.

 

"Stopp..." murmele ich.

 

Als der Student und Rudolf auch an mir vorbei stolpern wiederhole ich deutlicher "Stopp."

 

"Ich glaube nicht, dass das gut ist. Wir können hier nicht einfach verschwinden. Wir müssen die Polizei rufen und unsere Lage erläutern. Wir haben uns hier mit Schubert treffen wollen, dem steht es gar nicht zu Gesicht unpünktlich zu sein. Die Hunde verhielten sich unruhig, also sind wir lieber mal nachsehen und haben dann das hier gefunden und sind in Panik geraten. Haben dann natürlich sofort die Polizei gerufen. Die Nachricht an der Wand - verstörend. Aber wir wissen nicht was es damit aufsich hat. Praktischerweise haben wir gleich einen Unbeteiligten dabei, der diese Geschichte belegen kann."

 

Ich deute auf den verdutzt dreinblickenden Studenten.

 

"Leute... wir können uns keine zwei Fraktionen leisten, die uns ans Leder wollen. Bei den Ganzen Spuren die wir hier hinterlassen haben, werden wir nicht nur verdächtigt werden sondern wahrscheinlich verurteilt."

 

Zwei Fraktionen? Du meinst doch Drei - vergiss die Araber nicht.

 

Ich dreh mich zu Rudolf.

 

"Da holt uns der Baron auch nicht mehr raus... und wir können das Haus hier wohl auch schlecht anzünden, um unsere Spuren zu verwischen."

 

Irgendwie ziemlich gefühllos über Feuer zu sprechen, wenn dein Freund Holzkohle dabei ist, oder?

 

Ich blicke zu Jacques.

 

"Tut mir Leid... etwas unbedacht... mir fiel nichts..."

 

Ich wende mich von Jacques ab.

 

"Ich seh das doch richtig, oder?"

 

Tick Tack... du hast nicht viel Zeit. Willst du gar nicht wissen was ich vorgeschlagen hätte? Meine Lösung ist viel besser - und so einfach!

 

Halt die Klappe, Phillip....

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"Das klingt gut." Ich trete neben Erich. Seinen misslungenen Scherz mit dem Feuer übergehe ich.

 

Er weiß, dass er indirekt die Verantwortung dafür trägt. Das waren seine Leute. Die Angst ist jetzt real. Greifbar. Für alle sichtbar. Nicht ein drohendes Unheil wie im Zug als Erich sich offenbart hat. Der erste Tote liegt bereits im Haus.

 

"Wir haben beschlossen das gemeinsam durchzustehen. Und die Polizei kann uns Schutz bieten. Und die Täter etwas auf Abstand halten. Sicher nicht lange, aber zumindest lang genug, bis wir überlegen konnten, wie wir jetzt weiter machen wollen." Ich werfe einen Blick zu Rudolf. "Und wir können deinen Freund auch nicht einfach so da liegen lassen."

 

Ich blicke die anderen an und warte auf die weiteren Reaktionen.

Edited by Dark_Pharaoh
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Zwei Fraktionen, die bereit sind, über Leichen zu gehen - ein Baron - abgefackelte Häuser und verwischte Spuren. Franz-Rüdiger schlackern die Ohren!

 

Wo bin ich hier nur hinein geraten? Die paar Sätze, die er in der Eile in Rudolfs Aufzeichnungen hat lesen können, deuten auf Ereignisse und Verstrickungen hin, wie sie mühelos aus der Feder eines Kriminalautors von Weltruhm stammen könnten.

 

Wie soll er sich verhalten?

 

Die Mannschaft "Angst und Schutzbedürftigkeit" ringt in seinem Inneren unerbittlich mit dem Team "Neugier und Forscherdrang" und noch steht kein Sieger fest. Seinen Mund verlässt demnach nichts brauchbareres als: "Ähm, oiso i konn ja bezeign, dass Sie nix Unrechts getan hobn. Sie kama ja aa nach ma do an ..."

Edited by MazeBall
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"OK was sagen wir der Polizei?
Ich habe meinen Freund gesehen und bin nach oben zittenernd in den Wandschrank gekrochen und Ihr habt mich nicht gefunden?
Das hat Euch so abgelenkt, das wir ganz vergessen haben die Polizei anzurufen?"
Gucke meine Freunde an ...
"Mir wäre lieber, wenn sich Katharina von uns entfernen könnte, so dass sie zur Not noch von Außen agieren kann, aber auf der anderen Seite,

habe ich zu sehr Angst (gucke Katharina an) um Dich ... ich glaube nicht das man Dich verschont, nur weil Du einen Frau bist."
Ziehe meine Krawatte zurecht
"Außerdem fragt die Polizei bestimmt die Nachbarn ... und wir können nicht wissen, was die sagen werden. Bestechung können wir wohl hier vergessen, die haben ihn hier alle gemocht und würden es nie riskieren seinen Mörder zu decken .... so arm sind sie hier nicht."

 

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Fange an zu kichern ....

"Wer weiß vielleicht stehen Sie mir?"

Hebe dabei eine Augenbraue ...

 

In Gedanken: was ist mit Dir los? ... Aber ich muss bei der Vorstellung kichern wie ein kleines Mädchen.

Ich glaube ich bin an der Grenze was ich an Realität ertragen kann ... Kicher innerlich ... Das ist nur Selbstschutz ... Aber immer noch eine lustige Vorstellung ....

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"Danke ..."

Was soll man denen denn sagen? Hallo hier liegt einen Leiche? Ich bin vollkommen ratlos. Nie wieder grillen im Garten, lange Gespräche bei einem Glas Rotwein ... meine Welt ist ärmer geworden. Die mögliche Rache an den Tätern ... ja die sollen mit sowas nicht durchkommen. Es ist nur ein Artefakt ... wertvoll, einzigartig, aber doch keine Menschenleben wert ... was für ein Mensch ist dazu fähig?

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Ein gelangweilt klingender Beamter hebt ab und spricht monoton den einstudierten Begrüßungssatz in den Hörer. Ich warte bis er geendet hat, dann fasse ich die Lage kurz und knapp zusammen. "Lemerre mein Name. Jacques Lemerre. Ich wollte gerade mit ein paar Freunden das Antiquariat Schubert besuchen. Wir haben ihn tot in seiner Wohnung gefunden. Ermordet. Bitte schicken sie jemanden. Es ist wirklich ... schlimm." Ich schlucke, meine Stimme zittert als das Adrenalin meinen Körper verlässt und mir die Situation wirklich bewusst wird. Wieder ein Toter. Wieder wegen uns. Wieder ist jemand hinter uns her. Ich bemühe mich die Fassung wiederzuerlangen und gebe kurz die Adresse durch. "Wir warten hier auf die Beamten."

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