Jump to content

[Nightmare Revelations] Ein mörderisch heisser Sommer


Recommended Posts

Während der Fahrt dreht sich Hans zu Dir und lässt seinen Blick lange auf Dir ruhen, während der Fahrtwind Deine Haare mal hierhin und mal dort hin flattern lässt und dem Wetter etwas von seiner drückenden Schwüle nimmt. "Manche Dinge brauchen ihre Zeit, Matilde. Du wirst irgendwann alles erfahren."

 

Dann wechselt er schnell das Thema. "Wenn der Mann so befähigt ist, wie Du denkst und Du ihn gerne in Deiner Nähe und im Büro haben möchtest... dann nur zu."

 

"Doch dann stellst DU ihn ein. Er wird dann DEIN Mitarbeiter sein und er wird für DICH arbeiten. Einverstanden?"

  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

Ich nicke, ohne ihn weiter anzuschauen.

 

"Ich weiss nicht, ob er interesse an dn Job hat. Ich wollte es ihm nicht in den Briefen sagen...Ich..ja, ist gut"

 

Ich fahre weiter, und kontrolliere, dass Clive hinter uns ist.

Link to comment
Share on other sites

"Killmister hat zwei Aufträge für unser Büro an Land gezogen, an denen Du arbeiten kannst, wenn Du möchtest. Es klingt zumindest recht interessant."

 

Er schaut zu Dir herüber. "Das könnte Dir gefallen. Du brauchst wieder etwas zu tun. Und die Ablenkung wird gut für Dich sein."

 

"Hör zu. Es handelt sich dabei um zwei sogenannte Spukhäuser. Das erste Grundstück, auf dem ein Poltergeist spuken soll, liegt hier in London; am Holland Park 100. Laut Aussage des Anwaltes, der das Gebäude verwaltet und uns beauftragt hat, grenzt es mit zwei Seiten direkt an den Park. Er will von uns, dass wir der Sache auf den Grund gehen und feststellen, ob die Gerüchte wirklich wahr sind. Und wenn ja, dann sollen wir die Ursache beseitigen, damit er das Haus verkaufen kann."

  • Like 3
Link to comment
Share on other sites

“70£ will der Anwalt dafür locker machen. Wenn wir den Spuk ausmerzen können, bekommen wir noch 7% vom Verkaufserlös. Der Anwalt wollte erst nur 3% locker machen, aber er hat dann doch nachgegeben. Das haben wir schriftlich fixiert.“
  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

“Das zweite Grundstück ist wohlmöglich noch interessanter. Es liegt etwas abgelegener, etwa 200 km westlich von hier. Es handelt sich dabei um das Sandford Orcas Manor, das aus dem 16. Jahrhundert stammt.“

 

“Es liegt in der Nähe von Sherborne. Die Kleinstadt liegt im Nord-Westen von Dorset. Das Scoop-Magazin will eine Reportage über das Haus heraus bringen. Es soll ein gruseliger Artikel werden mit einigen Fotos, versteht sich.“

 

“Ich dachte da sofort an Deine Fähigkeiten als Fotografin.“ Hans lächelt Dich an und legt seine rechte Hand auf Deine linke am Schaltknüppel.

 

“Vom Scoop kommt noch ein Journalist mit, der das Ganze begleiten wird.“

 

“Und wir brauchen noch einen weiteren Fotografen. Ich habe die Sache schon klar gemacht.“

 

“Sollte der Artikel im Scoop gut ankommen, dann soll daraus eine Reihe von Berichten über andere Spukhäuser folgen.“

 

“Was hältst Du davon?“

  • Like 2
Link to comment
Share on other sites

"Ist mehr als angebracht. Du weisst, dass ich sowas nicht für Geld mache."

 

Ich bremse, denn wir sind da.

 

"Wie sieht es aus mit la Main Droite? Ich kann nicht glauben, dass sie uns nicht gefunden haben. Also, was glaubst DU denn, wirs als nächstes passieren?"

Link to comment
Share on other sites

“Zuerst einmal werden wir aus dem Wagen steigen nehme ich an, oder nicht?“

 

Hans lacht herzlich. “Nein. Ernsthaft. Ich weiss, dass wir genug Geld besitzen. Und dass Du das nicht um des Geldes Willen machst, ist auch klar, aber so etwas umsonst zu machen wäre viel zu auffällig, verstehst Du?“

 

“Die Main Droite hält die Füsse still. Vorerst zumindest. Sagen wir ich habe mich als Fliegenfänger versucht und besitze ein Druckmittel. Es ist besser, dass Du nicht mehr weisst. Das hat nichts mit Vertrauen zu tun. Es geht um Deine Sicherheit.“

 

“Ach ja, noch eins Liebling. Wir müssen aus unserer Wohnung ausziehen. Ich habe sie gekündigt.“

Edited by Der Läuterer
  • Like 2
Link to comment
Share on other sites

Ich steige aus, und schaue ihn an.

"..meine Sicherheit" wiederhole ich kühl.

 

Man merkt mir an, dass ich überhaupt nicht begeistert bin.

 

"Die Wohnung verlassen..aus welchem Grund, wenn ich fragen darf? Musst was ernst sein, wenn du ohne mich zu informieren, schon gekündigt hast..."

  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

Die Mietdroschke bahnt sich ihren Weg durch den Verkehr der überfüllten Stadt.

 

Immer wieder taucht vor mir der monströse deutsche Rennwagen auf, zumeist begleitet von Hupkonzerten. Das grenzt fast an ein Wunder und ist nur dem Umstand geschuldet, dass der Fahrer der Mietdroschke Abkürzungen durch Nebenstraßen, Schleichwege und weniger befahrene Straßen nutzt. Wenn wir den Sportwagen aus den Augen verlieren, kann man sicher sein, dass sich das Automobil dort befindet, wo die Hupen am lautesten ertönen. Die riskanten Manöver des Daimler rufen noch mehr Aufmerksamkeit hervor, als es das außergewöhnliche neue Modell ohnehin getan hätte.

 

„Entweder Hugh kocht innerlich oder die Führung des hochmotorisierten Automobils überfordert ihn. Mr. Perfect ist vielleicht doch nicht ganz so perfekt, wie er vorgibt zu sein …“, denke ich mit leiser Befriedigung.

 

Nach anfänglichem Kopfschütteln beginnt inzwischen selbst der Fahrer der Mietdroschke, Hugh mit Flüchen zu bedenken: „Der verdammte Deutsche da vorne scheint noch nicht mitbekommen zu haben, dass der Krieg beendet ist.“

 

Mir fällt auf, dass es dunkler geworden ist und das Tageslicht einen merkwürdigen grünlichen Farbton angenommen hat. Ein Blick aus dem Seitenfenster der Mietdroschke zeigt, dass sich Wolken über der Stadt zusammenziehen.

 

Die Anspannung der Elemente scheint mit den Händen zu greifen. Das schwüle Wetter sucht einen Weg, sich zu entladen. Windböen treiben die schwül-warme Luft durch die Straßenschluchten.

 

Als wir wieder einmal dicht zu dem Sportwagen aufschließen, nehme ich mit Überraschung zur Kenntnis, dass nun Matilde fährt. Dem Droschkenfahrer ist dieser Umstand auch nicht entgangen.

 

„Gott steh‘ uns bei, jetzt fährt auch noch die Frau! Na, das kann ja heiter werden! Überall stößt man auf diese verfluchten Suffragetten“, stöhnt der Fahrer auf.

 

Ich versuche mir vorzustellen, was sich in dem Sportwagen auf dieser Fahrt wohl abgespielt und zu dem Fahrerwechsel geführt haben mag. Hin und hergerissen zwischen Mitgefühl für Matilde und Schadenfreude für Hugh stielt sich ein Lächeln auf mein Gesicht. „Ganz so sehr Philanthrop bin ich dann vielleicht doch nicht …“, denke ich.

 

Inzwischen türmen sich bereits schwere schwarze Wolken am Himmel über der Themsemetropole. Jeden Moment kann es zu einer Entladung kommen.

 

Das Wetter scheint mir ein Abbild der Vorgänge in dem Sportwagen zu sein, jedenfalls wie ich sie mir vorstelle.

 

Die Fußgänger beginnen durch die Straßen zu eilen.

 

„Ein Cabrio …“, denke ich mit leichter Schadenfreude.

 

Wenig später eröffnen ein Blitz und ein tiefes Donnergrollen das Inferno über der Stadt. Fast im gleichen Augenblick beginnen die ersten Tropfen niederzugehen.

 

Dann geht alles rasend schnell. Die Wolkenmassen scheinen bedrohlich aufzuquellen und speien ihre Last auf die dampfende Stadt, als gälte es, London mit Mann und Maus zu ersäufen.

 

Für kurze Zeit geht das Gewitter in einen Hagelschauer über. Der Wind peitscht den Hagel wie weiße Schleier durch die Straßen. Das Prasseln der Hagelkörner auf der Droschke tönt wie ein Trommelwirbel. Für einen Moment muss ich an meine Traumbilder einer Schneelandschaft denken, die ich auf Herm … erlebt … habe, an die Toten, die aus den Gräbern stiegen. Immer wieder erfüllen Blitz und Donner den Himmel. Fast ist man versucht zu glauben, dieses Unwetter leite tatsächlich das Jüngste Gericht ein.

 

Die Dunkelheit und der Hagelschauer schränken die Sicht dermaßen ein, dass der Fahrer die Droschke an den Straßenrand lenkt und hält. Die Temperatur fällt schlagartig drastisch ab.

 

Dann regnet es wieder, dass das Regenwasser in den Rinnsteinen schäumt. In tiefer liegenden Straßen sammelt sich rasch das Wasser. Wenn das Gewitter wieder vorübergezogen ist, wird die Sonne all dieses Wasser wieder in die Luft tragen. Ich fürchte, die Abkühlung wird nur von kurzer Dauer sein.

 

„Wir warten jetzt erst einmal den schlimmsten Regen ab, Sir! Alles andere macht keinen Sinn!“, meint der Fahrer.

 

Mir kommt die Unterbrechung nicht ungelegen. So habe ich mehr Zeit, meine Verärgerung über das Gespräch mit Hugh herunterzuschlucken. Das Unwetter übertönt das Meeresrauschen in meinem Innern.

 

„Je nachdem, wie schnell Hugh das Verdeck seines Wagens schließen konnte, dürfte er nun bereits genug gestraft worden sein. Manchmal hat man das Gefühl, es gibt Tage, an denen es im Leben gerecht zugeht!“

 

(erster Link 'Verkehr der überfüllten Stadt' funktioniert nicht mit Firefox: http: //www .arthurlloyd. co. uk/PavilionFiles/LondonPavilion1928.jpg - Leerzeichen entfernen!)

Edited by Joran
  • Like 3
Link to comment
Share on other sites

Als das Gewitter einzusetzen beginnt hält Matilde unter einer Eisenbahnbrücke und lässt das schlimmste Wetter vorüber ziehen, während Hans das Verdeck hochmacht.

 

Als sie dann schliesslich vor dem Büro angekommen sind und aussteigen “Rutsch mal bitte rüber, Liebling. Ich übernehme jetzt wieder das Steuer. Eigentlich wollte ich ja noch ein paar Tage warten, aber was solls.“

 

Als Du wieder sitzt, braust Hans wieder los. “Du wirst Augen machen.“

Link to comment
Share on other sites

Im Benz

Kentish Town Road Richtung Norden

 

“Du hast mir doch mal von Deinem Traum erzählt. Das war vor über einem Jahr.“

 

“Kannst Du Dich noch daran erinnern? An alle Einzelheiten? Die grossen Fenster? Der Blick in den Park hinter dem Haus?“

 

Der Weg führt immer weiter nach Norden. Auf der Tottenham Court Road immer weiter geradeaus. Immer weiter aus der Innenstadt Londons heraus. Dann geht die Fahrt weiter auf der Hampstead Road.

 

Der Regen hat mittlerweile völlig aufgehört. Der Dampf des verdunstenden Regens steigt von den Strassen auf. Einige grosse Pfützen befinden sich noch auf den Strassen.

 

Als Ihr den Fluss Fleet überquert und auf der Kentish Town Road weiter fahrt, ist die Strasse hier bereits wieder trocken.

  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

Die Fortess Road. Dann die Dartmouth Park Hill entlang.

 

Auf der Highgate Hill. Und auf der North Hill, immer weiter nach Norden.

 

Great North Road, die dann in die Hill Road übergeht.

 

Die Gegend wird immer ländlicher.

Die Anwesen immer bäuerlicher.

Bis nur noch kleinere Siedlungen an Euch vorüber huschen.

Durch ein kleines Wälchen hindurch.

 

Eine holprige Strasse. Oder ein schlammiger Weg, der mehr an einen Pfad erinnert. Gerade breit genug für den Sportwagen.

 

Hans bremst den Wagen ab.

 

http://www.fromoldbooks.org/Gotch/pages/39-stokesay-castle/39-stokesay-castle-1229x768.jpg

 

"Ist das nicht phantastisch? Es ist riesengross. Platz ohne Ende. Wir müssen selbstverständlich noch einiges herrichten lassen. Das versteht sich, aber wir können sofort einziehen. Grossartig, nicht wahr? Natürlich müssen wir den zugeschütteten Brurggraben wieder ausheben lassen. Der wird dann natürlich noch geflutet."

Link to comment
Share on other sites

Als er bremst, und mir das zeigt, bleibe ich erst sprachlos.

 

Ich beobachte das Anwesend, dass schaue ich ihn an. Ich hebe einen Augenbraun.

 

"Sollte ich beeindruckt sein?"

 

Dann lächele ich, springe auf ihn, und küsse ihn.

 

"Das bin ich, in der Tat!"

 

Sowas habe ich jetzt erst nicht erwartet.

 

Ich drücke ihn fest, und küsse ihn wieder.

 

"Es ist wunderschön"

Link to comment
Share on other sites

 Share

×
×
  • Create New...