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[Nightmare Bites] Kap.1: AUKTIONSHAUS


Der Läuterer
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Also gut! Außer unserem Leben haben wir ja nicht viel zu verlieren. Und wenn es dort draußen wirklich brennt, haben wir das so oder so verspielt.

 

"Dann los", sage ich mit halblauter Stimme, die überraschend entschlossen klingt.

Ich schalte das Licht abermals auf und bin erleichtert, als die altersschwache Glühbirne wieder aufleuchtet und sich dagegen entscheidet durchzubrennen und uns weiterhin oder erneut im Dunkeln stehen zu lassen.

 

"Doktor, können Sie mir helfen?", frage ich den Doktor ohne ihn dabei wirklich anzusprechen. Ich bin bereits auf dem Weg in den hinteren Bereich des kleinen Raumes, um einige der Absperrpoller zu holen. Sie sind erstaunlich schwer. In jeder Hand halte ich einen dieser Poller... ich kann sie nur knapp über dem Boden halten.

Noch immer sitzt Doktor Baxter am Schlüsselloch und späht hindurch. Was will er dort noch sehen? Was sieht er überhaupt?

 

"Doktor, bitte!" sage ich mit eindringlicherer Stimme.

 

Ich schiebe einen der Poller zu Dr. Baxter und nehme den verbliebenen in beide Hände.

 

"Vielleicht können wir mit dem breiteren Standfuß die Tür auframmen.", sage ich an Matilde und Baxter gewandt.

 

"Und dann müssen wir improvisieren. Matilde... mach dich bereits notfalls auf den Maskenträger zu schießen. Es müsste nur noch eine Person dort am Leben sein.", wenn "Leben" denn überhaupt das richtige Wort ist.

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Nach einer gefühlten Ewigkeit stehe ich auf und schaffe es, das was ich jenseits der Tür gesehen zu habe, geistig ein Stück zurück zu drängen und wieder im Hier und Jetzt zu sein.

Ich drehe mich um und betrachte meine beiden unfreiwilligen Gefährten.

 

"Es wird uns nichts tun...", murmle ich. "Lassen Sie uns diese Tür endlich aufbrechen und dann nichts wie raus hier."

 

Entschlossen packe ich den Poller mit beiden Händen und schaffe es, ihn annähernd in eine schlagbereite Position zu heben. Dann nicke ich Ove auffordernd zu.

 

 

"Auf drei."

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Zwei Schläge gegen das Schloss und die Tür springt auf.

...

 

Vor Euch liegt der schwach erleuchtete Ausstellungsraum. Und es schneit dort. Dicke, schwarze Flocken fallen zu Boden. Asche rieselt herab.

 

Das Atmen fällt Euch schwer. Ihr müsst husten. Ein Schal oder ein Ärmel vor dem Mund erleichtert das Atmen etwas. Aber nur ein wenig. Die Luft riecht stark nach Rauch und leicht schwefelig. Eure Augen beginnen zu tränen.

 

Neben dem Vitrinen-Podest, in dem die Maske ausgestellt wurde, liegen zahllose Glasscherben am Boden.

 

An zwei Stellen, unweit des Podests, zeichnen sich grobe, menschliche Umrisse am Boden ab.

Der Fussboden um die Körper ist karmesinrot und schwarz gefärbt... von Glut und Russ.

Beide Stellen strahlen grosse Hitze ab, wie eine Feuerstelle.

Teile der Körper glimmen noch, während die gesamte Oberfläche raucht und kleine Flammen aus den Augen und aus der Mundhöhle der Leichname schlagen. Das Herz und die Gedärme der Leichname ist noch gut erkennbar.

 

https://unforgivingnature.files.wordpress.com/2013/07/shc3.jpg

 

Hin und wieder ist ein leichtes Knacken und ein leises Knistern zu hören, wenn Asche von den Knochen rieselt und die Hitze die Knochen brechen lässt.

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Ihr schaut Euch um. Die Vitrine ist leer.

Irgendwie ist das zu erwarten gewesen.

 

Neben den Leichen am Boden? Nichts. Nirgendwo eine Spur der Maske.

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Ich seufze.

Irgendwie ist mir diese Maske, auch wenn so mächtig, egal.

"Sie haben die Maske geklaut..ich nehme an, der dritter Mann hat es geschafft" sage ich angeschlagen.

"Wahrscheinlich hat  Pehwen es angeordnet.." Ich schaue die andere zwei an.

"Was machen wir? Wir sollen schleunig hier verschwinden, bevor sie uns finden, und verhaften"

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Die russige Luft und der Gestank nach verbranntem Fleisch treibt mir einen Hustenreiz und die Galle den Hals hoch.

Ich bin bemüht nicht zu würgen. Meinen Hustenreiz zugleich noch zu unterdrücken, funktioniert allerdings nicht.

Schon nach wenigen Atemzügen fange ich an zu Husten und halte mir meinen Ärmel vor Mund und Nase und versuche so flach wie möglich zu atmen.

Der Gestank ist bestialisch, der Anblick der verbrannten Menschen wird mich in einigen zukünftigen Träumen verfolgen. Ich bin von ihrem Anblick geschockt, doch zugleich bin ich erleichtert, dass das nur sehr wenig menschliches noch an den verbrannten Überresten erkennen kann.

Wenn ich nicht wüsste, dass dort mindestens einer der beiden "Polizisten" von vorhin vor uns liegen würde, dann würde man annehmen es sind lediglich skurril angeordnete Aschereste.

 

Ich wende meinen Blick schnell wieder von den Toten ab, und schaue mich weiter um.

 

Ich schaue mich nach Spuren des Verbliebenen Diebes um.

 

"Die Maske ist zu ... mächtig. Wir können sie nicht zurücklassen!"

 

"Wo ist der andere Typ hin?"

 

Ich erinnere mich eine klobige Handlampe im Raum des Hausmeisters gesehen zu haben und eile schnell in die Abstell- und Putzkammer zurück. Ich muss nicht lange suchen, bis ich die Handlampe finde.

Ich schnappe sie mir und schalte sie testweise ein.

 

Sie geht!

Der Lichtkegel könnte heller sein, aber es ist eben keine Kabit-Lampe sondern eine dieser elektrischen Lampen, deren Batterien immer im falschen Moment entladen sind.

 

Ich eile wieder zu Matilde und dem Doktor.

"Wir müssen rausfinden, wo der Typ hin ist! Penhew kann auch nur das "Opfer" dieses Diebstahls sein und nicht der Auftraggeber."

Auf eine verquere Weise, weiß ich, dass diese Vermutung, die in meiner Aussprache wie die pure Überzeugung klang,  totaler Unsinn ist. Aber ich bin viel zu sehr vom Guten in Lord Penhew überzeugt, als dass ich glauben könnte, dass er zu Mord und Diebstahl fähig ist.

 

"Matilde! Hilf mir bitte nach dem Dritten Typen zu suchen. Wir brauchen Hinweise."

 

"Ist er einer der Polizisten oder jemand ganz anderes? Wir brauchen irgendein Indiz, das wir verfolgen können."

 

"Doktor, sie können auch nicht mehr erkennen, ob diese Überresten eine Polizeiuniform trugen, oder nicht?"

Ich schalte die Handlampe ein und beleuchte die Reste der beiden Menschen.

Der Rauch zwingt mich erneut zum Husten.... doch diesmal fällt es mir noch schwerer ein Würgen zu unterdrücken. Der Anblick verstärkt den Geruch der verbrannten Leichen nochmal.

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Ich huste und schüttele dann den Kopf.

 

"Keine Chance. Die Kleidung ist langst mit der Haut verschmolzen, sehen Sie?"

 

Ich gehe auf die Knie und drehe eine der Leichen herum. Ein vertraut-widerwärtiger Geruch steigt mir in die Nase und erinnert mich an die ein oder andere Stunde, die ich mit Brandopfern in meinem Arbeitszimmer verbracht habe. Irgendwie...beruhigt mich der Geruch.

 

"Das, was dieser arme Tropf einmal trug, könnte eine Uniform sein, ja. Aber ebenso gut ein langer blauer Mantel, ein Trenchcoat oder was weiß ich."

 

Mit einem energischen Ruck reiße ich der Leiche ein Stück Haut-Stoff-Gemisch vom Oberarm und werfe es meinen Begleitern vor die Füße.

 

"Widerlich, nicht wahr?"

 

 

 

Noch bevor ich eine Reaktion meiner Begleiter abgewartet habe, drehe ich mich um und tigere durch den Raum. Ich werde das Gefühl nicht los, dass hier irgendetwas ist...und dass das Feuer kein Brandanschlag war. Eher....so etwas wie....mein Gott!

 

"Eine Aura des Bösen..." murmle ich.

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Angewidert schaue ich den Fetzen verschmorten Fleischs an, den mir der Doktor vor die Füße geworfen hat.

 

"Widerlich!", murmel ich kaum hörbar.

In Gedanken führe ich den Satz fort ".... der Mann ist widerlich. Wie eine Maschine, ohne Gefühl, ohne... "

 

Weiter komme ich nicht, denn der Doktor hat sich erhoben und schreitet durch den Raum. Ich habe ihn dabei beobachtet, doch plötzlich bleibt er stehen und ich höre ihn leise reden.

 

"Eine Aura des Bösen!" sagt er. Und ich weiß sofort was er meint.

 

"Sie spüren es also auch.", stelle ich fest.

 

"Es... Sie, muss hier irgendwo sein! Helfen Sie mir suchen, Doktor!"

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Im Austellungsraum wurden noch weitere drei Vitrinen zerschlagen und ausgeräumt. Überall um die Vitrinen herum liegen Scherben und Glassplitter auf dem Boden verteilt.

 

In einer Vitrine lag das Buch "De Vermis Mysteriis". In einer zweiten Vitrine die Bücher "Dämonen-Kult des Orients" und "Unbeschreibliche Rituale". Aber welchen Inhalt hatte die letzte Vitrine?

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"Verdammt"sage ich leise.

"Kann sich jemand daran erinnern, was hier drin lag?"

Ich schaue mir die Vitrine etwas näher an, und versuche herauszufinden, was drin gelegen hätte können.

"Wir sollten wirklich schnell hier raus" füge ich hinzu.

"Ich habe ein ganz mieses Gefühl..."

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Aus dem hinteren Bereich des Hauses hört man das metallische Klacken einer schweren Tür, die ins Schloss fällt.

 

Ein eiskalter Luftzug weht durch die Räumlichkeiten, spielt mit Eurer Kleidung und Euren Haaren. Und er vertreibt kurz Rauch, Asche und Gestank. Der Luftstrom lässt Euch durchatmen.

 

Dann steht die Luft wieder still. Asche und Rauch sind verschwunden, doch der Gestank kehrt zurück.

 

Jemand ruft etwas, dass Ihr nicht verstehen könnt. Eine fremdartige, dunkle Spracke. Eine barbarische Sprache. Ungezügelt und wild. Vermutlich ist es die Stimme einer älteren Frau. Sie klingt rau und ist laut und genieterisch.

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"Wo kommt das her?", frage ich und schaue mich hektisch um.

 

"Hört ihr das auch?"

 

Ich schalte die Lampe ein und leuchte in die dunkleren Bereiche des großen Saals. Dann laufe ich los.

 

"Hier hinten muss die Tür sein", sage ich so laut ich es mich traue, damit meine Begleiter mich zwar verstehen, ich von der fremden Frau aber nicht gehört werde.

 

"Hier lang!"

 

Ich laufe in die Richtung aus der ich die Stimme höre und bin erleichtert, als ich merke, dass dies auch die Richtung zu sein scheint, aus der auch der Luftzug und das Klappen der Tür kam.

 

Ich drehe mich noch schnell um:

"Baxter! Schnappen Sie sich noch ein paar der Ausstellungsstücke, die sie für hilfreich halten... Bücher, Masken,... Totems!"

 

"Matilde, kommt mit...ich brauche deine Schießkünste!"

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Die Stimme der Frau ist zuerst nur ein unverständliches Brummen und Gemurmel. Doch dann wird die Stimme zu einem lauten, schrillen Gekreische. "Tuna hitaji msaada. Kumbuka KUWA kuna uwezeKANO zaidi KUWA tutashughulikia MALAlamik KUWA." Edited by Der Läuterer
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