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[Nightmare Bites] Kap.1: AUKTIONSHAUS


Der Läuterer
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"Entschuldigt, werte Herren", murmele ich gedankenverloren, lege meine Hand mit festem Griff auf die Schulter von Mr. Eklund und schiebe ihn ein Stück zur Seite. Mit der anderen Hand umfasse ich seine Hüfte, spüre den schweren Stoff an meinen Händen und schiebe dann meinen Körper an ihm und einem Zivilisten hinter ihm hindurch. Mein Brustkorb berührt seinen Rücken und für einen winzigen Augenblick kitzeln seine vollen Haare an meiner Nase.

 

Dann bin ich an ihm vorbei. Der Makel der Berührung verblasst auf meiner Haut, wie ein Feuer, das langsam, aber stetig erlischt.

Mit glasigen Augen trete ich auf die Vitrine mit der Maske zu und betrachte mir das Exemplar.

 

Ein leichtes Schwindelgefühl macht sich breit, als ich beginne, mich in den tiefschwarzen Augenlöchern der Maske zu verlieren.

 

"So fühlen sich Akrophobiker, wenn sie mit den Stiefelspitzen bereits über dem Abgrund stehen....dem Abgrund...", flüstere ich gedankenverloren. Paradox, wie ich gleichzeitig denke, dass es gar nicht meine Art ist, Sätze ohne Sinnzusammenhang auszusprechen. Dabei bin ich doch Pragmatiker!

 

Das Schwindelgefühl wird stärker. Ich taumele und stütze mich in letzter Sekunde an der Vitrine. Meine große, vermutlich fettige Handfläche klatscht mit einem dumpfen FUMP an die Glasscheibe. Ich spüre das charakterische minimale klebrige Gefühl, als sich meine Haut wieder vom Glas löst.

 

"Paroxysmaler Lagerungsschwindel" murmele ich und kneife die Augen zusammen.

 

Irgendetwas stimmt mit dieser Statue nicht.

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Ich schaue mich im Raum um.

Höre Gespräche und sehe die Leute an, aber sage nichts.

Ich bin viel zu sehr damit beschäftigt Amelia festzuhalten und ihr das Gefühl von Schutz zu bieten.

Aber etwas zieht mich zur Tür... Ich will kein Held sein, aber ich will helfen!

 

Hin und wieder nicke und lächle ich, ohne wirklich zu wissen, worum es geht.

 

Irgendwann beginne ich mich jedoch auf Mr. Baxter zu konzentrieren... er ist merkwürdig... anscheinend sehr kompetent, aber merkwürdig.

Ich behalte ihn im Auge.

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Lord Penhew lächelt Ove an. Sein Blick ist angefüllt mit väterlicher Zuneigung und Wärme. "Das sind ja mal viele Fragen, Herr Eklund."

 

"Und wenn Sie meine Einrichtung so sehr schätzen, Herr Eklund, dann kommen Sie doch morgen nachmittag einfach ebenfalls zum Kaffee in der Stiftung vorbei. Am Nachmittag? Ich führe Sie dann ein wenig herum und kann mich ganz Ihren Fragen widmen. Was halten Sie davon?"

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Ein Mitarbeiter greift Wentworth unter die Arme, um ihm Halt zu geben, und damit er die Vitrine mit dieser alt-ägyptischen Kostbarkeit nicht umstürzt. Ein Schaden an der Totenmaske wäre nicht wieder gut zu machen und unbezahlbar. "Hey Sie! Was machen Sie hinter der Absperrung?"

 

Kräftige, schwielige Arbeiterhände greifen Wentworth ins Gesicht und klatschen ihm einige Male auf die Wange. "Hey Sie! Werden Sie mir hier nicht ohnmächtig. Verstanden? Haben Sie mich verstanden? Hören Sie mich?"

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Im selben Moment wird die Tür des Auktionshauses laut und grob aufgestossen. Zwei Polizisten betreten die Räumlichkeiten. Ihre Schritte hallen auf dem Steinfussboden. Einer der beiden Polizisten ist der Mann, der schon einmal hier im Haus war. Beide Metro-Polizisten halten einen Revolver in der Hand und deuten mit jeweils dem anderen Arm auf Euch und die anderen umstehenden Besucher.

 

"Hören Sie!" Der eine Polizist blickt sich um. "Ich bitte um Ihre Aufmerksamkeit. HÖREN SIE MIR ZU!"

 

Die grosse Anspannung ist beiden Männern im Gesicht abzulesen. "Die Angelegenheit ist so gut wie überstanden. Ein Verbrecher ist aber noch auf der Flucht. Die anderen befinden sich in Gewahrsam."

 

"Wir möchten Sie bitten, das Gebäude in Ihrem ureigenen Interesse so schnell wie möglich zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen. KEINE PANIK BITTE. Sobald alle das Gebäude verlassen haben, wird der Besitzer die Türen verschliessen, damit der Verbrecher sich hier nicht verstecken kann. BLEIBEN SIE RUHIG."

 

Die beiden Polizisten gehen mit ausgebreiteten Armen hinter den Besuchern her und geleiten alle in Richtung Ausgang. "Bitte folgen Sie auch den Anweisungen der Kollegen auf der Strasse."

 

"Bitte die Herrschaften. Verlassen Sie langsam und ruhig das Gebäude."

 

"Beeilen Sie sich bitte. KEINE PANIK. Aber bitte beeilen Sie sich."

 

"Keine Angst, die Herrschaften, wir haben alles im Griff."

 

"Beeilen Sie sich bitte. KEINE PANIK. Der Verbrecher wird nicht weit kommen. Seien Sie unbesorgt."

 

"Gehen Sie dicht an den Häusern entlang. Beeilen Sie sich bitte. Und überqueren Sie nicht die Strasse."

Edited by Der Läuterer
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Ich höre Lord Penhew zu und bin sofort begeistert.

"Natürlich Sir. Ich komme sehr gerne morgen Nachmittag vorbei. Haben sie vielen Dank für die Einladung. Wann soll ich denn da sein?"

 

Bevor Lord Penhew wieder antworten kann kommen diese zwei Polizisten in das Auktionshaus.

 

Ich wende mich an die Leute in meiner Nähe. "Hier ist es doch viel sicherer als da draußen."

 

Sollen die beiden Polizisten doch einfach den Eingang bewachen, dann kommt hier auch kein Gangster hinein. Das stinkt doch. Und hat Penhew darauf vielleicht gewartet und deswegen auf die Uhr geschaut?

 

Ich gehe zu Mr Wentworth und versuche ihn zu stützen. Vielleicht kauft mir das etwas Zeit um eine Möglichkeit zu finden nicht das Auktionshaus verlassen zu müssen.

 

 

"Doktor, sie sollten sich erstmal setzen", sage ich laut.

 

Nur an Wentworth gewandt flüster ich: " schauen sie nicht auf die Maske! Und legen sie sich erstmal hin. Wir müssen einen Weg finden hier bleiben zu können. "

 

Ich wende mich zurück und sage laut über die Geräusche der unruhigen Gäste im Saal: "Matilde, kannst du mir mit dem Doktor eben helfen. Bitte!"

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Ich nehme Amelia an die Hand und gehe nach draußen, wobei ich immer wieder zu den Auktionsgegenständen schaue.

Beim Verlassen schaue ich zu Matilde.

 

"Es wäre uns eine Freude Sie bald wieder zu treffen. Vielleicht bei der Auktion?"

Ich schaue ernst die Polizisten an, lächel dann aber wieder.

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Ich kann die Maske unmöglich zurücklassen. Das geht nicht. Was ist, wenn das doch eine Art Raub ist und die Maske verschwindet... nicht auszudenken, was dann möglich wäre.

 

Nein, das geht nicht.

 

Das darf nicht sein!

 

Mit festem Blick schaue ich Matilde an:

"Wir haben nicht einen Bruchteil von dem gesehen, was wir sehen wollten und mussten.

 

Der Doktor hat einen Schwächeanfall und soll nun raus in die eisige Kälte?!

 

Und draußen soll es sicherer sein als hier drinnen bei geschlossener Tür?!"

 

Ich schnaube verächtlich.

 

Selten bis nie, bin ich in einer vergleichbaren Stimmung gewesen. Aber ich bin viel zu beschäftigt um mir darüber Gedanken zu mahen, dass hier ein anderer Ove spricht, als ich es sonst wäre - nicht der pflichtbewusste, Authoritäts-folgende Ove, der ich eigentlich bin.

 

 

Ich sehe mich kurz um und stelle fest, dass die meisten Besucher bereits zügig aus dem Gebäude gegangen sind. Außer uns sind nicht mehr viele Leute hier. Ich schaue mich nach Lord Penhew um. Er ist mir noch eine Antwort schuldig.

 

An die Polizisten gewandt rufe ich:

"Einen Moment noch! Dem Herren hier ist nicht Wohl. So kann er unmöglich auf die eisigen Straßen!"

 

Dann schaue ich zum Podest mit der Maske hoch... ich bin von ihrer Faszination ergriffen und versuche sie mit meinem Blick förmlich zu mir herüber zu ziehen. Doch so sehr ich es mir auch Wünsche, die Maske bewegt sich nicht.

 

Kann ich die Maske in einem unbeobachteten Moment einfach mitnehmen?

Bevor sie jemand anderes klaut... sollte ich es vielleicht tun.

Edited by Puklat
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"Draussen steht ein Krankenwagen, mein Herr." Der Polizist scheint von der Trödelei genevt zu sein. "Wenden Sie sich an die Sanitäter... die halten Decken bereit." Der Polizist drängt Euch weiter Richtung Aussentür. "Wir haben hier wesentlich wichtigere Dinge zu regeln."
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Das Meiste regelt sich hier doch von alleine! Pappnasen!

 

Wo ist Lord Penhew?

Ich schaue mich suchend nach ihm um und ignoriere die Kommentare der Polizisten.

 

"Wo ist denn der Herr mit dem Schlüssel?  Solange er nicht an der Tür ist, haben wir hier keine Eile. Dem Mann ist doch nicht Wohl. Haben Sie doch etwas Mitleid.", sage ich zu den Polizisten, die noch immer am Eingang stehen und die wenigen verbliebenen Gäste nach draußen geleiten.

 

Zu Matilde und dem Doktor sage ich leise:

"Wo ist denn der vermeintliche Hausbesitzer? Ich sehe ihn nicht. Und wohin ist Lord Penhew verschwunden? Ich habe ihn nicht hinausgehen sehen. Du etwa, Matilde?"

 

Einige der Auktionshausmitarbeiter sind auch auf dem Weg in die Kälte, andere stehen ratlos herum und schauen zwischen den Exponaten, der Tür, den Polizisten und dem hinteren Bereich, in dem vermutlich ihre Mäntel liegen, hin und her.

Doch beim besten Willen kann ich niemanden sehen, der mit einem Schlüsselbund an der Tür steht.

 

Ich bleibe dabei: hier ist etwas faul!

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"Ich bin einverstanden, dass hier etwas faul ist, aber ehrlich gesagt, wenn wir hier bleiben, und die Polizisten dann das Gebäude durchsuchen, stecken wir in riesige Schwierigkeiten." sage ich ernst, und leise.

Ich schaue mich um.

"Nein, ich weiss nicht, wo Lord Penhew gegangen ist..komisch. Er hatte auf jeden Fall auf etwas -oder jemanden - gewartet"

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