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[Nightmare Bites] Kap.1: AUKTIONSHAUS


Der Läuterer
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"Vermutlich hast du Recht, aber wenn jemand die Maske stiehlt, werden wir uns morgen sehr ärgern. Und das ist harmlos ausgedrückt."

Ich denke kurz nach.

"Aber wir sollten zum nächsten Besichtigungstermin wiederkommen. Hier ist noch viel mehr zu sehen." wehmütig schaue ich zur Maske empor.

Ich wende meine Blick zum Doktor: "können sie gehen? Geht es ihnen besser? Wir sollten versuchen hier hinaus zu gehen... Aber Überanstrengung sollen Sie vermeiden. Draußen wird geschossen und es ist kalt."

Und ich habe kein Interesse zu gehen, füge ich in Gedanken hinzu.

Edited by Puklat
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"Ich danke Ihnen...", murmele ich mit immer noch glasigen Augen. "Danke."

Für einen kurzen Moment vergesse ich die fremden, unreinen Hände an mir und lasse mich zu gerne stützen.

 

Ich sehe, wie sich der Polizist langsam von uns entfernt, Richtung Außentür stapft und immer wieder hektisch-genervte Blicke in unsere Richtung wirft.

 

"Mein Herr...meine Dame", wispere ich Ove und Matilde zu, "wir dürfen die Maske nicht hier lassen. Etwas Schlimmes wird passieren, wenn sie in die falschen Hände gerät!"

Ich stehe auf, drücke den Rücken durch und hebe den Kopf. Gehetzt, wie getriebenes Dammwild, blicke ich mich um und mustere die verwinkelte Umgebung des Auktionshauses. Die Geräusche von Draußen - Verkehrslärm, Wind und eine Vielzahl von Stimmen - sind wie gedämpft, so als läge ein großer dumpfer Schleier über dem Haus.

 

"Dieser Raub..." keuche ich "...ist kein Zufall. Es ist eine Ablenkung!"

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Ich schaue die beide Männer an, unsicher.

"Was habt ihr dann vor, wo wolltet ihr euch verstecken?"Sage ich nachdenklich.

"Wie können wir etwas verhindern...wo wir uns nicht sicher sind, wer und wieso.." Ich schaue dann ernst Ove an.

"Dann versuchen wir zu den Toiletten zu gehen, da kann man sich verstecken"

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Leise sage ich "Gut... so machen wir das."

Dann wenden wir uns um, Dr. Baxter noch immer stützend.

 

Ich halte Ausschau nach dem Angestellten, der vor einigen Augenblicken noch Baxter daran zu hindern suchte die Vitrine mit der Maske umzustoßen. Ich sehe ihn nicht mehr. Was ich sehe sind einige Mitarbeiter, die noch einige wenige verbliebene Gäste aus dem Haus geleiten und sich selbst in Sicherheit zu bringen versuchen. Die meisten Leuten sind inzwischen nahe an der Tür oder schon seit einiger Zeit draussen auf der Straße.

Inzwischen hat sich auch ein Mann mit einem recht großen Schlüsselbund an der Tür eingefunden und spricht aufgeregt mit einem der Metropolitan Police Officer. Der zweite Officer schaut noch skeptisch zu uns herüber, als von draußen aufgeregte Rufe zu hören sind.

Widerwillig und ernsthaft aufgebracht dreht er sich ebenfalls zur Tür hin und schaut nach draußen, um die Herkunft der Rufe herauszufinden. Sein Kollege und der "Schlüsselmeister" schauen ebenfalls interessiert und leicht beunruhigt durch die Tür.

Für uns hier im weiter hinten gelegenen Bereich ist nicht in Erfahrung zu bringen, was dort draußen passiert.

 

Die Rufe dauern noch an.... DAS wird unsere Chance sein.

 

"Jetzt!", flüstere ich mit energischer Stimme, und schiebe die Gruppe in Richtung der Toiletten.

Noch immer sind aufgebrachte Stimmen draußen vor der Eingangstüre zu hören. Wir kommen an die Türen zu den Toiletten. Es gibt neben einer Damen- und einer Herrentoilette noch eine weitere Tür. Ich öffne diese dritte Tür einen Spalt und sehe hinter der Tür zahlreiche Untensilien, die man in einem Putzraum und einer Abstellkammer erwarten würde. Neben vielen Putzgeräten, Eimern und Wischmops, steht hier eine kleine Trittleiter, ein paar Eimer mit Farbe oder Lacken. In einem Regal an der Seite sind einige wohl zusammengelegte Stoffplanen zu erkennen. Einige davon tragen Farbspritzer. Ein paar Pinsel liegen ebenso in dem Regal wie eine ganze Armada an Seifenstücken und Falschen mit Waschbenzin, Politur und anderem. Weiter hinten im Raum, der durch den Türspalt nur spärlich beleuchtet ist, stehen einige andere Dinge, die zum Teil mit Stoffbahnen abgedeckt sind. Auch einige der Absperrpfosten mit ihren stabilen Standfüßen stehen im hinteren Bereich. An jedem davon baumelt eine dicke rote Kordel.

 

"Hier hinein! Wir können uns mit den Laken bedecken und verstecken."

 

Ich drücke Baxter und Matilde in den Raum, ehe sie Widerworte geben können, dann schlüpfe ich ebenfalls in den Raum.

Mein letzter Blick zum Portal offenbart, dass von hier nur einer der Polizisten noch zu sehen ist. Er sieht ungehalten aus und ich höre, dass er in gereiztem Tonfall mit jemandem Spricht. Es klingt als würde er wütende Fragen stellen oder einen Befehl geben. Klar ist das nicht zu verstehen, zumal ich nur höre, DASS er etwas sagt, nicht was er sagt.

 

Schnell ziehe ich die Tür zu und schalte das Licht in dem Raum ein. Eine einzelne Glühbirne erhellt den Raum und beleuchtet das Gesamte Ausmaß des Gerumpels in diesem Raum.

 

Ich sehe, dass Baxter zögert und Matilde sich sicher etwas anderes vorgestellt hat.

 

Darum sage ich:

"Schnell... die Ablenkung draußen scheint weg zu sein... wir sind nur hier mehr oder weniger gefangen, bis die Tür nach draußen verschlossen wird. Wir können uns hier hinten neben den Sperrpfosten verstecken... wenn wir noch einige dieser Laken über die benachbarten Pfosten legen und dann über uns ziehen, sollten wir nicht zu sehen sein."

 

"Geht vor... ich schalte dann das Licht aus, und taste mich zu euch druch."

 

Hoffentlich geht das gut.

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Aus Eurem Versteck heraus, hört Ihr eine emotional-aufgeladene Diskussion von mindestens drei Männern. Dann wird eine Tür neben Eurem Versteck aufgerissen...

"HIER! sind sie."

Eine andere Stimme kommentiert die Aktion. "Oder auch nicht."

 

"Dann sind sie... HIER!"

Erneut wird eine Tür aufgerissen.

Und erneut wieder ein Kommentar. "Wohl wieder nichts."

 

"Lass es gut sein. Hier ist niemand mehr."

Die Tür fällt hart ins Schloss. Ein Schlüssel wird gedreht.

"Ich SCHWÖRE Euch, hier waren noch Leute. Mindestens drei."

"Du spinnst doch. Alle Besucher sind vorne raus. Du musst Dich geirrt haben."

"ICH spinne nicht."

 

"Dann verstecken sie sich eben..."

Die Tür zur Kammer wird aufgerissen. "... H-I-E-R !"

Zwei andere Männer lachen.

"Arschlöcher. Sie müssen hier sein." Das Lachen verstummt nicht. "Maul halten. Ich irre mich nicht."

 

Leise Stimme. "Da! Da hat sich etwas bewegt."

"LOS RAUSKOMMEN! METRO-POLIZEI! WIR NEHMEN SIE IN GEWAHRSAM."

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Wie um alles in der Welt kann er uns gesehen haben?! Hat sich einer der anderen etwa zu dilettantisch versteckt? Wir hatten sogar einige Minuten Zeit.

Bestimmt ist es dieser Baxter.

Oder doch nicht? Er ist sicher auch gut unter den Laken versteckt. Die Aufforderung heraus zu kommen kam auch viel zu schnell. Der hat niemanden gesehen... Der spielt ein Spiel mit seinen Kollegen und mit der Hoffnung dass wir wirklich noch hier sind.

Hoffnung ist ein schlechter Partner... Insbesondere wenn man den Bluff anstrebt.

 

Aber noch lächerlicher kann er sich vor seinen Freunden auch nicht mehr machen...

 

Die Gedanken rasen durch meinen Kopf, während ich versuche bewegungslos und still zu sein.

Edited by Puklat
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"Ich hätte gute Lust unter die Plane zu sehen. Vielleicht verbergen die sich dort."

 

"Klar doch. Oder Du zündest das Haus an. So wie beim letzten Mal?"

 

"Ja. Das war doch witzig, wie das abgekokelt ist, oder? Das ist DIE Idee. Aber jetzt. Schluss mit lustig."

 

"Tür zu und abschliessen!" Ihr hört, wie die Tür zugeworfen wird und ein Schlüssel im Schloss gedreht wird.

 

"So. Und jetzt wieder ran an die Arbeit, Bobbies."

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Ein doppeltes Klicken des Schlosses. Noch ein Rütteln an der Klinke. Ein Rasseln eines Schlüsselbunds. Die Tür der Abstellkammer wurde abgeschlossen.
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Ich ziehe mir das Laken vom Körper.

 

Es ist stockfinster.

 

Langsam rolle ich das Laken schlampig auf. Dann stopfe diese unförmige Rolle aus Stoff hinter mich zwischen Wand und einen der Poller. 

 

"Hat jemand Licht?", flüstere ich.

 

"Ich will an der Tür horchen, ob noch jemand da ist."

 

"Wenn niemand mehr zu hören ist, kannst du das Schloss gerne knacken, Matilde."

Edited by Puklat
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Die Schwärze, durch die ich trotzdem die Beengtheit der kleinen Kammer spüre. Die stickige, schwitzige Luft. Zwei atmende, hektische Körper neben mir.

Das ist nicht gut, ganz und gar nicht gut.

 

Ich schließe die Augen und versuche, meine Atmung zu beruhigen und nicht zu hyperventilieren.

 

"Öffnen Sie dieses....gottverdammte Schloss endlich....bitte."

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Die Dunkelheit im Raum ist übermächtig. Sie ist nicht nur schwarz, es ist die Schwärze. Tiefschwarz. Pechschwarz. Selbst die Luft scheint in der Kammer dicker geworden zu sein. So als würde ihr der Sauerstoff entzogen und somit das Atmen erschwert werden. Die Luft ist teerig. Auch die Temperatur scheint merklich angestiegen zu sein. Fast wie in einem Treibhaus.
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