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Wann Gebräuche Proben?


Corpheus
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Hi

 

Verlangt ihr eine Probe auf Gebräuche, wenn ein Char einen entsprechenden Hintergrund hat? Zb. ein Char mit Ganghintergrund... sollte der jemals eine Gebräuche (Gangs) ablegen müssen? Bzw. braucht er überhaupt Gebräuche mit Spezialisierung auf Gangs?

 

Oder verlangt ihr die Probe nur, wenn sich ein Char in einer ihm fremden Subkultur bewegt?

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Ja (für alle diene Fragen im ersten Absatz). Nein für die zweite.

Gebräuche sind so extrem allgemein, dass es für mich das ganze Gehabe einer Person ist. Da Gebräuche, ich orientiere mich da immer noch an den alten Abenteuern, für Legwork (ohne Connections, also nicht Beinarbeit wie auf Seite 388 beschrieben) genutzt wird und für das Einfügen in jeder sozialen Situation. Nach Wahrnehmung ist Gebräuche wohl einer der bei mir am meisten gewürfelten Skills. Ich hab den wirklich gerne, ob meine Spieler das auch so sehen oder nicht weiß ich nicht, es gab aber auch jetzt nie Kritik an dieser Art (was nichts heißen muss, weil wir einfach schon "immer" so gespielt haben.)

 

Beziehungsweise: Ich lasse den Ganger sicher nicht in der eigenen Gang würfeln, aber bei Interaktion mit einer anderen durchaus.

Edited by Wandler
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Geebräucheproben sollte man eigentlich immer verlangen, denn niemand ist immer perfekt gut drauf.

aber einem Char mit einem dementsprechenden Hintergrund kann der Sl doch Zusatzwürfel geben ?!

 

Bzw. braucht er überhaupt Gebräuche mit Spezialisierung auf Gangs?

 

Wernn das sein Hintergrund ist aber auf jeden Fall!!!

Wenn jemand einen Drachenreiter spielen will sollte er auch Drachenkunde und Reiten (Drache) haben

ansonsten ist er kein Drachenreiter

und wenn jemand in SR aus dem Millieu hat sollte er zumindest Gebräuche und dementsprechende Wissensfertigkeiten haben.

Erst das macht den Char zu einem Ganger. Das einfach nur in seinen Hintergrund schreiben ohne das per Crunch zu unterstützen ist Schmuh (ImO ;) )

 

HougH!
Medizinmann

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Moin,

 

ich lasse relativ selten auf Gebräuche würfeln. Ich gehe davon aus, dass sich Runner in ihrem gewohnten Umfeld (Umgang mit anderen Runnern (kam bisher noch nicht vor), Schmidts/ Johnsons oder Schiebern) hinreichend zu verhalten wissen, sodass ich dabei keine Proben als nötig ansehe.

 

Eine Ausnahme wäre ein Charakter mit irgendwelchen Nachteilen die entsprechende Defizite in der Sozialkompetenz mit sich brächten. Den würde ich würfeln lassen, wenn er diese zu kaschieren versucht.

 

Ansonsten nutze ich die Fertigkeit tatsächlich eher für ungewohnte Situationen (Interaktion mit Gangern, Konzernangehörigen, Mietbullen etc.) zur Bestimmung ob die Charaktere dort auffallen.

 

Allerdings sollte ich eventuell dem "Face" der Gruppe durchaus öfter die Möglichkeit einräumen Gebräuche als Eröffnung für Gespräche würfeln zu lassen (so der Spieler das will), um eventuell die Aussagebereitschaft des Gegenüber zu erhöhen. Hier liege ich aber immer im Zwiespalt mit mir, weil ich finde, dass dafür eigentlich sowas wie Überreden (Vorspiegeln von Vertrauenswürdigkeit) vorrangig zu nutzen ist.

 

Für die Befragung von Connections nutze ich das nicht. Sollte eine Connection die gewünschte Information haben, entscheidet eher die Kombination aus Loyalität und offeriertem Vorteil (Geld, Gefallen etc.) in Abwägung zum möglichen Nachteil für die Connection, ob sie bereit ist die Information zu teilen. Im Zweifel kommt dann auch hier eher Verhandlung oder Überreden ins Spiel.

Letzten Endes entscheidet aber auch die Wichtigkeit der Information darüber. Sollte ohne diese ein Vorankommen nicht mehr möglich sein und die Spieler sonst keine Idee entwickeln um an diese heran zu kommen, lasse ich so eine Connection auch schon einmal eher plaudern. Hat ja niemand etwas davon, wenn ein Abenteuer aufgrund einer nicht gefundenen Information scheitert.

Edited by GOD
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hab nochmal grad in den alten Abenteuern nachgeschaut (zufälligerweise Drachenjagd ;) ). Das Würfeln auf Gebräuche (mit Geschmacksrichtung!) ist da der Normalfall um an Infos der Connection zu kommen. Je mehr Erfolge, desto besser.

Wobei sehr hohe Erfolge Plotrelevante Hintergründe (sehr früh) aufdecken können. (z.B. Dark Angel, das eine Schlüsselfigur gar nicht Tod ist).

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Drachenjagd....die gute, alte Zeit, in der sowieso alles besser war.... :P

 

Aber zu Gebräuche: Es ergeben sich doch immer wieder Situationen in denen sich der SPIELER nicht so verhält, wie es sein CHARAKTER tun würde, spätestens hier wird Gebräuche fällig. Daneben machen sich Gebräuche-Proben gut, wenn sich ein Charakter (sozial) unentdeckt in einem bestimmten sozialen Umfeld bewegen will.

 

G.

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Drachenjagd....die gute, alte Zeit, in der sowieso alles besser war.... :P

 

Aber zu Gebräuche: Es ergeben sich doch immer wieder Situationen in denen sich der SPIELER nicht so verhält, wie es sein CHARAKTER tun würde, spätestens hier wird Gebräuche fällig. Daneben machen sich Gebräuche-Proben gut, wenn sich ein Charakter (sozial) unentdeckt in einem bestimmten sozialen Umfeld bewegen will.

 

G.

Das sehe ich genauso, in so einem Fall bieten die Fertigkeiten dem SL die Möglichkeit, einem Spieler beim spielen des Charakters ein wenig unter die Arme zu greifen, damit sich dieser nicht selbst in die Sch... reitet, obwohl der Char das eigentlich nicht tun würde (Spieler: "Ich knuff dem Elfenfürsten mit der Faust freundschaftlich gegen die Schulter, zwinker ihm zu und biete ihm einen Joint an!" SL: "Roll mal Gebräuche (Elfenadel)... 4 Erfolge? Dein Charakter ist sich darüber bewusst dass das wahrscheinlich ZIEMLICH schlecht bei Lord Surehand ankommt...")  ;)

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Solche Situationen versuche im Spieltisch zu vermeiden, und rate den Spielern ihre Gebräuche-Proben vor der Interaktion zu machen, damit der SC weiß, wie er die Sache am besten angeht. Die Runner sind auf dem Weg zu einem Gang-HQ, um dort Infos zu sammeln - eine gute Gelegenheit, sich während der Anfahrt darüber Gedanken zu machen, wie man dort auftreten sollte, um zu bekommen was man will. Natürlich gibt es Patzer bei den Proben, aber allgemein fahre ich besser mit frühen Proben als den Spieler eine Situation anspielen zu lassen und ihn dann zurück zu pfeifen.

Edited by Darkness
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Dann fasse ich mal zusammen...

 

1. Ein Char sollte immer auch über eine zu seinem Konzept passende Gebräuche Fertigkeit verfügen. Zb. ein Char mit Ganger Hintergrund sollte über Gebräuche (Gangs) verfügen.

 

2. Um bei einer sozialen Interaktion nicht ins Fettnäpfchen zu treten, sollte der Char auf eine passende Gebräuche Fertigkeit würfeln.

 

3. Um bei einer Sozialen Interaktion die Einstellung des Ziels zu verbessern.

 

4. Um sich "auf der Straße umzuhören", kann der Char auf Gebräuche (Straße) würfeln.

 

 

Gerade auf den letzten Punkt würde ich gerne noch genauer eingehen. Denn eigentlich ist das ja ein Überbleibsel aus alten Editionen. In der 5. Edi finde ich keinen Hinweise darauf, dass Gebräuche für Beinarbeit eingesetzt werden kann:

 

GRW s. 138 (Gebräuche)

"Gebräuche steht für das Verständnis und das Erkennen von angemessenem Sozialverhalten. Die Fertigkeit dient als eine Art soziale Version von Schleichen und ermöglicht es, unerkannt durch verschiedene soziale Situationen zu kommen."

 

GRW s. 141 (Einsatz von Gebräuche)

"Die Fertigkeit Gebräuche dient dazu, sich in eine Gesellschaft einzufügen. Wenn man diese Fertigkeit gut beherrscht, kann man sich durch eine soziale Situation bewegen, ohne dass jemand merkt, dass man nicht dazugehört."

 

"Ein Charakter kann Gebräuche einsetzen, um Misstrauen zu zerstreuen, sodass Leute ihm eher vertrauen als einem Außenseiter. Dafür legt eine Vergleichende Probe auf Gebräuche + Charisma [sozial] gegen Wahrnehmung + Charisma [sozial] des Ziels ab. Wenn der Charakter Nettoerfolge erzielt, wird er akzeptiert. Wenn er 3 oder mehr Nettoerfolge erzielt, verbessert sich die Einstellung des Ziels ihm gegenüber (verbessert die Einstellung des NSCs auf der Tabelle Soziale Modifi katoren um eine Zeile)."

 

"Diese Fertigkeit soll nicht als Ersatz für Rollenspiel dienen, kann aber Peinlichkeiten vermeiden, die zwar dem Spieler, nicht aber dem Charakter unterlaufen würden. Wenn so etwas passiert, legen Sie eine Gebräucheprobe ab. Der Schwellenwert wird vom Spielleiter je nach Schwere des Fauxpas (anhand der Tabelle Schwellenwerte von Erfolgsproben, S. 47) festgelegt. Wenn die Probe gelingt, kann der Charakter die Verfehlung ausbügeln."

 

Und würde auch irgendwie jede Straßen Connection ersetzen. Wo es doch extra einen Regelmechanismus dafür gibt, dass sich Connections für die Runner umhören:

 

GRW s. 390 (Connections)

"Wenn ... die Connection nichts weiß, kann sie sich umhören, um die Informationen zu bekommen. Die Connection legt eine Ausgedehnte Probe auf Einflussstufe + Charisma [sozial] ab, mit einem Intervall von 1 Stunde und einem Schwellenwert, der auf der Einschätzung des Spielleiters basiert, wie schwierig die Frage/Information ist – entsprechend der Tabelle Schwellenwerte für Ausgedehnte Proben (S. 51). Der Spielleiter kann das Charisma dabei auch durch eine passende Wissensfertigkeit ersetzen. Er kann außerdem alle Modifi katoren anwenden, die ihm angemessen erscheinen, vor allem wenn die gesuchte Information etwas ist, zu dem die Connection normalerweise nicht unbedingt Zugang hat."

 

Und in den SR5 Kaufabenteuern gibt die Möglichkeit zum planlosen "Umhören auf der Straße" überhaupt nicht. Da hat man entweder die Möglichkeit, seine Connection zu befragen/umhören lassen oder die Matrixsuche.

 

Welche Regelgrundlage hat das "Umhören auf der Straße"?

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Welche Regelgrundlage hat das "Umhören auf der Straße"?

Alte Abenteuer. Da war das sogar der Standard um an Infos zu kommen. Ganze Events sind davon ausgegangen, dass man auf der Straße sich rumhört. Ohne explizit geändert worden zu sein, ist das aber schon ewig nicht mehr so. Ich finde es immer noch praktisch, weil "einfach mal rumfragen" sollte jeder Charakter können. Welche SR5 Fertigkeit würdest du dafür denn eher ansetzen? Ich finde alle anderen haben sehr klare Einsatzzwecke und dadurch wird Gebräuche stark aufgewertet.

 

Und würde auch irgendwie jede Straßen Connection ersetzen. Wo es doch extra einen Regelmechanismus dafür gibt, dass sich Connections für die Runner umhören:

Also bei mir nicht. Gebräuche ist "mit Fremden leuten quatschen" und man bekommt halt auch nur Infos die einem ein Fremder vermitteln würde. Das ist also nicht kein Ersatz für irgendwelche Connection, sondern es ist der Filler für Leute die anstehen und keine Ahnung haben "wo fang ich an". Dann kriegt man mit der Gebräuche Probe raus "Okay ... shit, ich bräuchte ne Connection XYZ" und das kann auch dann der Ansatz sein damit man weiß wo man sich umhört. In all meinen Runden stehen Spieler immer vor dem selben Problem: Ich kenn keinen, wie lern ich wen kennen - gibts da nicht Tinder 2.0 oder so? Dann nutze ich Gebräuche. Aber wie gesagt - man erfährt halt auch nur was einem fremde Menschen sagen würden.

Edited by Wandler
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Tinder kenne ich nicht... wird aber vermutlich mit einer Matrixrecherche abgedeckt.

 

Ansonsten ist das "auf der Straße umhören" sehr abstrakt. Wenn man das mal selbst versucht, in der Praxis umzusetzen, wird einem das viel deutlicher: Gehe mal in die Innenstadt und quatsch mal einen Fremden an... der schaut dich erst mal mißtrauisch an. Und dann frag ihn mal so was wie "Hast du ne Ahnung, wer letzte Woche die Hells Angels Stammkneipe abgefackelt hat?" Wie wird er wohl reagieren? Imho werden einem Straßengerüchte über Bekannte zugetragen, die in irgendeiner Weise damit zu tun haben.

 

Eigentlich halte ich es für realistischer, das über zb. Wissensfertigkeiten abzudecken (im Beispiel über Straßenwissen: Hells Angels (Feinde) oder ähnliches.

Oder das man eben mal seine Bekannten abfragt.. zumindest die, die sowas wissen könnten. Womit wir bei Connections wären.

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Tinder kenne ich nicht.

Ersetze den Namen mit einer beliebigen Partnerbörsenplattform oder sozialem Netzwerk.

 

 

Gehe mal in die Innenstadt und quatsch mal einen Fremden an... der schaut dich erst mal mißtrauisch an. Und dann frag ihn mal so was wie "Hast du ne Ahnung, wer letzte Woche die Hells Angels Stammkneipe abgefackelt hat?" Wie wird er wohl reagieren? Imho werden einem Straßengerüchte über Bekannte zugetragen, die in irgendeiner Weise damit zu tun haben.

Die Charaktere sind nicht blöd und Gebräuche gibt genau das an, ob sie wissen wie sie sich zu verhalten haben und wen man auf so etwas anquatschen kann. Es abstrahiert den schnöden langweiligen Smalltalk mit 20 Bikern "Jo, fettes Bike, nett. Wo kann man sowas machen lassen. Aha, cool. ..... [10 Minuten später] [interessante Frage einfügen]". Man erfahrt halt auch nur was einem ein Fremder nach ein wenig Smalltalk sagen würde. Ich würde darauf nicht verzichten wollen und es ersetzt Connections in keinster Weise sondern deckt alles ab das eben unter Loyalität 1 liegt. Es ersetzt auch das der Spieler 5-10 mal am Spielabend mir als SL die selbe Leier hält welchen Smalltalk er dieser Random Person jetzt aufsetzt. Mich interessiert nicht wie kreativ der Spieler ist sondern der Charakter.
 
Außerdem kennen die Spieler solche Situationen aus (Detektiv/Noir-)Filmen und können damit gut etwas anfangen.

 

Wissensfertigkeiten sind für Dinge da die der Charakter in meinen Augen selbst weiß, nicht was ein anderer wissen könnte. So nutze ich sie auch. Je nach Situation kann also beides sinnvoll sein und sich ergänzen. Ich fordere gerne eine große Breite an Fertigkeiten, weil die klassischen Kampffertigkeiten sowieso öde und langweilig sind und mit Gebräuche, Connections, Beinarbeit und Wissenfertigkeit das ganze für mich interessanter wird.

 
Und ich betone nochmal: Es ist kein Ersatz für Connections oder Wissensfertigkeiten sondern deckt seine eigene Nische zwischen beiden ab.
Edited by Wandler
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Wie bereits zuvor gepostet, wurden Informationen in SR 1/2/3 über Gebräuche-Poben gesammelt, wobei in den offiziellen Abenteuern angegeben wurde, welche Connections für welche Themen geeignet waren (was sich z.T. auch auf die Mindestwürfe auswirkte).

Da SR 5 die Informationsbeschaffung über die Connections regeltechnisch anders abhamdelt verwende ich Gebräuche-Proben (ähnlich wie Wandler) nicht nur, um angemessenes Sozial-Verhalten der Runner zu vereinfachen, sondern auch, um sich "auf der Straße umzuhören".

Und würde auch irgendwie jede Straßen Connection ersetzen. Wo es doch extra einen Regelmechanismus dafür gibt, dass sich Connections für die Runner umhören:

Diese Einstellung kann auch dazu führen, dass sich Spieler ein wenig bevormundet fühlen - warum können sich Connections umhören, die Runner selbst jedoch nicht?
Da nehme ich lieber diese Passage...

GRW s. 141 (Einsatz von Gebräuche)

"Die Fertigkeit Gebräuche dient dazu, sich in eine Gesellschaft einzufügen. Wenn man diese Fertigkeit gut beherrscht, kann man sich durch eine soziale Situation bewegen, ohne dass jemand merkt, dass man nicht dazugehört."

... und interpretiere sie so, dass der sozial gewiefte Runner es schafft, als "einer von denen" oder zumindest als sympathischer Typ zu wirken und vielleicht doch eine Kleinigkeit zu erfahren.

Es scheint mir einfach ein wenig seltsam, dass eine Handvoll Connections (und Matrixrecherchen) alle Möglichkeiten eines Runners sein sollen, irgend welche Informationen zu erhalten. Aber das fällt mal wieder in Bereich der Gruppenentscheidung.

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