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[Inmitten uralter Bäume] Tag 3


123
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Im Herz des Waldes, Freitag, 17. Juli 1992

 

Weiter geht es in den Wald.

 

Julia, Ben und Muffin machen sich daran die Spur wieder aufzunehmen. Noch ein halber Tag zu Jessica-Jane, wenn es gut läuft.

 

Ben stürmt mit Muffin vorneweg. Ihm schwebt noch sein letztes Kinoerlebnis durch den Kopf - der letzte Costner Blockbuster.

 

Ihr werdet die Kleine retten. Heute. Ganz gewiss.

 

To the forrest! Rettet die Jungfrau. Und morgen beginnt auch noch das Wochenende.

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Die Spuren sind heute kaum zu finden. Ihr seid nun seit rund zwei Stunden unterwegs, aber immer wieder gibt es eine Ablenkung oder ein verwirrendes Detail. Die letzte Misere erlebten Julia, Ben und Muffin als sie gute zehn Minuten stehen bleiben mussten, um sich zu sortieren. Zwar haben sie am Ende 'eure' Spur wieder entdecken können, doch zuvor mussten sie ganz schön grübeln. Es sieht so aus als wären hier seit einigen Tagen Leute durch diesen Teil des Waldes gelustwandelt - ein wildes Hin und Her der verschiedensten Spuren.

 

Der Tiefpunkt war erreicht als Ben Muffin erwischte, wie er an einem benutzten Präservativ schnüffelte, das unterhalb eines Baumes lag, unter dem auch deutliche Spuren eines wilden Ritts zu entdecken waren - vermutlich ein Mann und eine Frau, schon ein paar Tage alt. Dann erinnert Ben sich, wo er die Abdrücke der Schuhe des Mannes schon einmal gesehen hat, sie gehören zu dem Toten, den ihr im Wald habt liegen lassen. Der mysteriöse Mr. White war es wohl, der hier ein Stelldichein im Wald hatte.

 

Julia schlägt sich derweil mit Laufspuren herum. Mehrere Fussspuren, teilweise mit sehr fragwürdigen Aufsatzpunkten, fast als wären die Besitzer mit gebrochenen Knochen oder nur mit einem Fuß herumgeschlurft. Inzwischen hat die Polizistin rund vier verschiedene Fusspaare entdeckt und sie hat bei weitem nicht gründlich gesucht. Dann kreuzen hektische Spuren - hinterlassen von rennenden Menschen, mindestens vier, eher mehr. Etwa zwei Tage alt. Ein Abdruckspaar gehört zu White, er ist verfolgt worden oder vorneweg gerannt, verrät euch die Tatsache, dass die anderen Spuren die seinen teilweise überdecken. Dahinter führen zwei kleine Abdrücke, vermutlich von einer Frau, und zwei schwere Abdruckpaare, hinterlassen von stark abgetragenen Schuhen, die eher von der Kategorie krumme Füße getragen wurden, weg von eurer Himmelsrichtung und in ängstlicher Flucht in den Wald. George entdeckt ein blaues Stück alten Stoffs, das auf Augenhöhe an einem Baum hängt. Irgendetwas ist hier vor einigen Tagen passiert.

 

Eure Spur führt klar weiter in Richtung Norden, es kann nicht mehr so weit sein, vielleicht noch drei oder vier Stunden, wenn Eugene recht hatte. Die übrigen Spuren lassen sich alle in Richtung Osten zurückdeuten. Hier muss ihr Ursprung sein bzw. von hier kommen sie und hierhin gehen sie größtenteils auch wieder zurück.

 

Zoey entdeckt östlich von euch kurz einen weißen Schimmer, der in einigen hundert Schritt Entfernung im Grün-Gelb des Waldes aufflackert.

 

Ihr habt bisher für ein recht kurzes Wegstück lange benötigt, wollt ihr den Spuren folgen oder prüfen, was Zoey da östlich von euch hat aufschimmern sehen oder geht es direkt weiter in Richtung Norden, wo ihr endlich eure Spur wiedergefunden habt?

 

Und mindestens so wichtig, ist die Frage: Sauberer Wald vs. Ekel vor dem benutzten Kondom, wie geht ihr damit um - mitnehmen und entsorgen oder verrotten lassen - eine Frage mit der sich mancher lange auseinandersetzten kann und die euch, am Beginn der frühen '90er, zur Hochzeit der Anti-Aids-Kampagnen brennend interessieren könnte.

 

Entscheidungen sind zu treffen. Und dabei habt ihr das ungute Gefühl beobachtet zu werden. Ihr habt das unbestimmte Gefühl als hättet ihr den wirklichen Wald verlassen und als wäret ihr jetzt in dem Wald aus euren Träumen unterwegs. Die Farben wirken gelblicher. Alles ist abwartend. Ihr werdet beobachtet, oder ist das nur euer schlechte Gefühl von Schlafmangel und Alpträumen? Dann müsst ihr an Eugene denken. Ob er die Wahrheit gesagt hat, ob er durchkommen wird?

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Buffin Richards

 

-auf der Spur-

 

Ich hocke mich hin, als ich mich umsehe, das Präservativ ein wenig mit einem Stock an.

 

"Benutzt.", murmle ich, als Muffin versucht danach zu beißen und es zu fressen.

 

"Aus.", murmle ich gedankenverloren, als ich die Spuren erkenne, richte mich einen Moment später auf.

 

"Die Fußspuren hier sind dieselben wie von der Leiche die wir gefunden haben.", gebe ich laut bekannt, ich höre ein rascheln im Unterholz, drehe mich hektisch um, ein Eichhörnchen schnellt den Baum hoch, Muffin hob im selben Moment den Schwanz und zuckte in eine Drohhaltung.

 

Ich schüttele den Kopf kurz danach.

 

"Der Wald verändert sich. Er wirkt nicht mehr stark, nicht mehr gesund, kränklich. Vielleicht liegt es auch am Stress und den Träumen."

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George "Viking" Shaw

- auf der Spur -

 

"Jetzt fang du nicht auch noch damit an!" sagt George halb im Scherz zu Ben. "Mir reicht es das ich von sowas träume."

 

"Das unsere Leiche hier noch ein Schäferstündchen hatte gefällt mir überhaupt nicht. Entweder da draußen liegt noch eine Leiche, oder die Entführer haben noch eine Geisel. Das ganze wird immer komplizierter!"

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Julian Williamson

- auf der Spur -

 

"Mist, Mist, und nochmal Mist!" ich schaue mich um.

"Ich habe echt keine Ahnung, wo wir sind..und es gibt viel zu viele Spuren, und doch keine.." ich wirke leicht verzweifelt.

"Folgen wir die Spur nach Norden? Sollte dann klappen, wenn Eugene uns nicht reingelegt hat"

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Buffin Richards


-auf der Spur-


 


"Gäbe keinen Grund uns reinzulegen, wir haben ihm praktisch das Leben gerettet. Es wäre dumm uns anzulügen und sich freiwillig auszuliefern im Endeffekt.", murmle ich.


 


"Was anderes bleibt uns nicht übrig Julia. Aber hier passiert mehr als wir uns im Moment denken können vermutlich. Den Ranger wirst du nicht erreichen können und fragen wer hier ist, normalerweise braucht man ja Genehmigungen, wir sind weit ab von der Zivilisation, auf ein kurzes Treffen hier tippe ich auch nicht. Hier muss mehr sein.", ich gehe einmal im Kreis umher, sehe mich um.


 


"Im Umkreis von - Sagen wir, 5 Minuten Fußmarsch, vielleicht 10, werden wir bestimmt ein Lager oder so etwas finden. Falls mehrere Leute hier waren, werden sie sich im Dunkel nicht zu weit von der Gruppe weg bewegt haben, jedoch weit genug um nicht gestört zu werden, wenn ihr wisst was ich meine. Allerdings...", ich halte kurz inne.


 


"Wir wissen, dass Jane hier ist und wir mutmaßen den Rest. Unsere Spur ist vorerst wichtiger, wie ich finde.", ich blicke mich weiter nach Spuren um.


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Zoey Strong


-auf der Spur-


 


"Noch mehr Leute.... Das hier wird wirklich immer ... unheimlicher." Ich blicke noch einmal zu dem weißen Schimmer den ich wahrgenommen, dann deute ich die entsprechende Richtung. "Seht mal hier, könnte das vielleicht ein Zelt oder etwas sein? Weit weg ist es nicht, vielleicht 2 Minuten... Sollten wir vielleicht kurz dort vorbei sehen? Möglicherweise können sie uns noch Hinweise geben. Und wenn der Tote von dort stammt, werden sie ihn doch bestimmt vermissen? Jane hat für mich natürlich oberste Priorität, aber ich denke die paar Minuten werden wir übrig haben. oder was meint ihr?"


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Noch während ihr euch gegenseitig anschaut und abwägt, hat Muffin mal wieder die Situation für sich erfasst und bricht sie auf hundetypische, sehr pragmatische Weise hinunter. Er rennt - wobei sein prächtiges Haar und seine massigen Muskeln auf und ab hüpfen - zu dem Etwas, das Zoey gesehen hat. Kurz schnuppert er, dann kommt er zurück und legt Ben einen einstmals strahlend weißen, inzwischen mit Schlamm und Blut verzierten Cowboyhut vor die Füße. Im Schweißband steht ein Name. Ein Name, den Ben nicht lesen braucht, um zu wissen, dass das der Hut ist, den er Arthur, dem Sohn seines Jägerkumpels Brian Hall vor einiger Zeit geschenkt hat. Das Blut am Hut ist getrocknet und wohl schon ein paar Tage alt.

 

Als der Wind durch den Wald fährt, sehen George und Zoey, die in die Richtung des Hutfundortes sehen, wie einige Büsche sich schaukelnd bewegen und den Blick auf eine Lichtung freigeben. Eine Lichtung auf der - wenn sie der kurze Blick nicht täuscht - Zelte stehen und die abgebrannten Überreste eines riesigen Lagerfeuers zu erahnen sind.

 

Julia bemerkt, dass die Spur von Mr. White und einer anderen Person zum Baum des Schäferstündchens und zurück von dort in die Richtung der Lichtung führen.

 

Muffin schmiegt seinen Kopf in Bens Hand und Ben spürt, dass das Fell seines Begleiters leicht aufgestellt ist und er sich auffällig aufmerksam in seiner Nähe aufhält - sichere Anzeichen dafür, dass Muffin etwas gerochen hat ... und bei der Ausprägung der Bürste auf dem Hunderücken, kann es sich bei diesem etwas eigentlich nur um einen Bären handeln. Wenngleich der bullig Hund ungewohnt unentschlossen und abwartend wirkt, als wäre er sich nicht wirklich sicher.

 

Zudem spürt ihr alle - wie ein schlechtes Gewissen - wie eine Uhr tickt. Jessica-Janes Zeit läuft.

 

Spur und Lichtung oder doch direkt weiter?

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Buffin Richards


-auf der Spur-


 


"Scheiße.", murmle ich mit knirschenden Zähnen, als ich mir kleine Tränen mit einer Hand aus den Augen wische.


 


Ich beuge mich zu dem Hut, sehe das Blut:


"Scheiße!", dieses mal lauter, Muffin zuckt kurz zusammen, als ich mit einer Hand gegen den Baum neben mir schlage und das Eichhörnchen, was zuvor hochkletterte sich einen anderen Baum sucht.


 


"Arti. Nicht du auch noch...", murmle ich als ich leise schluchzend, die Tränen mühevoll zurückhaltend auf den Boden sinke.


 


"Nicht schon wieder... Verdammter Wald! Verdammte Bären! Verdammt was auch immer hier vor geht!", fluche ich, als einige Tränen mein Gesicht herunter rollen, ich bleibe auf den Knien am Baum gestützt sitzen, den blutigen Hut noch immer in einer Hand.


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George "Viking" Shaw

- auf der Spur -

 

George bleibt etwas abseits stehen als Ben den Hut findet. Betroffen schaut er auf den Boden, Ben schien den Besitzer zu kennen und er wollte sich hier mit vier Freunden treffen, zwei Väter mit Söhnen, eines dieser Paare hatten sie gefunden. Der schlamm- und blutverschmierte Hut heißt nichts Gutes.

 

Er weiß einfach nicht was er Ben sagen soll und das ihn aufmuntert. Ein Ihnen wird schon nichts passiert sein wird der Situation nicht gerecht. Dann lieber den Mund halten.

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Julia Williamson

- auf der Spur -

 

Ich schaue Ben an, traurig, und wirklich besorgt.

Ich gehe auf ihn zu, und berühre ihm an Schulter.

"Es heisst nicht, dass sie tot sind. Vielleicht sind sie auch als Geisel genommen worden. Höchstwahrscheinlich. Ansonsten hätten wir ganz andere Spuren gefunden."

 

Ich sage es nicht einfach um zu trösten. Ich glaube daran.

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Buffin Richards

-Auf der Spur-

 

Tränen treffen auf dem Boden auf.

 

"Andere Spuren? Glaubst du wirklich bei einer Geiselnahme würde Blut an seinem Hut kleben? Und wir werden nichts von Ihnen finden.", meine Stimme bricht.

 

Muffin drückt seinen Kopf tröstend gegen mich.

 

"Er riecht Bären, mehrere, überall hier. Es ist Zeit für Ihre Jungen, sie sind aggressiv, sie hätten keine Chance...", bevor ich weiter schluchze.

 

"Sie gehen zur Grenze Warum sollten Sie einen Umweg machen oder womöglich noch ein Kind mit schleppen es macht keinen Sinn Julia!", ich verkampfe meine Finger in dem Hut und schlage kraftlos gegen den Baum an den ich mich stützte.

 

"Ich sagte Ihnen, sie sollen nicht zu tief in den Wald gehen..."

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George "Viking" Shaw

- auf der Spur -

 

George atmet einmal tief ein und wieder aus, schließt die Augen, zählt in Gedanken bis drei, straft sich dann und geht zu Ben rüber. "Was deinen Freunden passiert ist..." sagt er mit fester Stimme "...ist verdammt scheiße und ich kann verstehen das es dich sehr getroffen hat, das es sich schrecklich anfühlt nicht zu wissen was mit ihnen ist, der Glaube das sie tot sind muss dich schier wahnsinnig machen, aber..." George´s Stimme wird noch eine Spur energischer "...Zoey geht es genauso, sie weiß auch nicht ob ihre Schwester noch lebt, oder was die Entführer mit ihr gemacht haben oder noch tun werden wenn wir sie nicht finden! Wir sind hier rausgekommen um ihr zu helfen ihre Schwester zu finden und das ist genau das was wir jetzt tun sollten, jetzt sofort bevor noch jemand zu Schaden kommt. Reiß dich zusammen und führ uns auf der richtigen Spur zur Hütte. Alles andere...kann...MUSS warten für den Augenblick, egal wie hart das ist!"

 

"Wenn du denkst das die beiden tot sind, dann ist das beschissen endgültig und keiner von uns kann daran etwas ändern, du nicht, Julia nicht, Zoey nicht und ich auch nicht. Jessica-Jane hat noch eine Chance und die werden, dürfen wir nicht vergeuden. Sonst war das alles hier um sonst!"

 

"Da draußen laufen Leute rum die ein junges Mädchen entführt haben und um die werden wir uns jetzt kümmern!"

 

"Trauern können wir danach...!"

 

Der letzte Satz kommt nicht mehr so hart über Georges Lippen. Jetzt ist die Puste raus, er hat gesagt was er sagen kann, mehr ist nicht drin.

Edited by -TIE-
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Julia Williamson

- auf der Spur -

 

Ich bin innerlich noch nicht so sicher, dass die beide tot sind. Zu wenig Blut, wenn es wirklich ein Bär war, doch ich spreche es nicht aus.

"Ja, ich schlage vor, wir gehen weiter. Ich versuche aber jemand darüber zu informieren und gebe die Position"

Ich schalte mein Gerät an, und versuche irgendjemenden zu erreichen.

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