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[Inmitten uralter Bäume] Tag 3


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Zoey Strong


- auf der Spur -


 


Ich blicke schockiert und mit zusammengekniffenem Mund zwischen dem blutigen Hut, Ben und den anderen beiden hin und her und weiß weder was ich denken noch was ich sagen soll. Nein, bitte, nicht das auch noch... ist nicht schon genug schreckliches passiert? Schließlich fasse ich mir ein Herz, trete zu Ben und umarme ihn einfach wortlos. 


 


Erst nach einem Moment finde ich meine Stimme wieder, wenn auch noch leise. "Sobald wir Jane haben werde ich dir suchen helfen. Wir werden deine Freunde finden. Bisher wissen wir doch noch gar nicht was passiert ist, und solange gibt es auch noch Hoffnung. Ich weiß wie furchtbar das ist und die Sorgen kann ich dir auch nicht abnehmen, aber ich werde dir beim suchen helfen."


Edited by Ele
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Buffin Richards


-auf der Spur-


 


Ich spüre die Wärme von Zoey, sehe sie mit nun geröteten Augen an, stehe auf und nehme sie in den Arm, der Tränenfluss versiegt langsam.


 


Verdammt Ben. Du wolltest Hilfe sein. Kein Klotz am Bein. Reiß dich zusammen.


 


Das schluchzen und der schnelle Herzschlag hören allerdings nicht auf, die Trauer sitzt tief, Einsamkeit überkommt mich. Alleine. Ein Hund ist kein Ersatz für das was mir dieser Wald genommen hat. Mit brüchiger Stimme bringe ich zuerst nicht viel heraus.


 


"Du hast Recht, deine Schwester wartet auf dich.", sage ich leise, lasse sie aber weiterhin nicht los, die Nähe hat lange gefehlt. Die Nähe zu einem Menschen, nicht zur Natur, nicht zu Tieren, nicht zu einem Hund.


 


'Es sind die Lebenden die zu betrauern sind, nicht die Toten.', wurde mir an der Beerdigung meines Dads gesagt, jetzt ist nicht die Zeit für Selbstmitleid.


 


Ich versuche mich mental aufzurappeln, es gelingt nur mäßig.


 


"Wenn etwas von ihnen übrig ist finden wir auch sie.", sage ich leise. "Auch wenn ich dir diesen Anblick ersparen wollen würde, gäbe es wenig Menschen die ich lieber dabei hätte", füge ich hinzu, ringe mir ein schiefes, verzerrtes Lächeln hinter ihrem Rücken ab.


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Zoey Strong


- auf der Spur -


 


"Wenn etwas von ihnen übrig ist finden wir auch sie."


 


Mir läuft es eiskalt den Rücken hinunter als ich Bens Worte höre. Kann ich es wirklich verantworten, dass er nach meiner Schwester sucht, während seine Freunde vielleicht noch in Gefahr, oder verletzt sind? Aber vielleicht sind sie ja auch in Sicherheit? Jane schwebt sicher in Gefahr... wir dürfen sie nicht im Stich lassen... Die Uhr tickt...


 


"Ich werde mitkommen, wir werden das alles überstehen. Zusammen."


 


Erst jetzt werde ich mir Bens Nähe so richtig bewusst.Tröstlich, irgendwie schön, aber auch ungewohnt. Schlagartig verunsichert drücke ich ihn nochmal und löse mich dann langsam und etwas unbeholfen aus der Umarmung.


 


Dann halte ich noch einmal inne, und flüstere ihm zu "Danke, dass du trotzdem zuerst bei der Suche nach Jane hilfst. Das ist mir wirklich unglaublich viel Wert."


 


Erst dann löse ich mich vollständig von ihm, versuche mich an einem aufmunternden Lächeln und sage in die Runde: "Wollen wir dann weiter?"

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Gute zwei Stunden seid ihr schon wieder unterwegs. Die Spuren sind nach wie vor störrisch; jedoch weniger, weil es zu viele sind, als weil der Wald sich das Geheimnis nur schwer entreißen lässt. Die Veränderungen müssen seit geraumer Zeit graduell immer stärker geworden sein, doch erst jetzt - tief im Wald - sind sie so stark, dass ihr es wirklich bemerken und benennen könnt und vor allem hat sich in den letzten zwei Stunden so vieles so schnell verändert. Das Blätterdach ist immer dichter geworden und ihr wandelt weniger in einem sommerlichen Wald, als viel mehr in einem düsteren Zwielicht. Ein Zwielicht, das wie vor Schmerz verwachsene und verkrümmte Bäume umhüllt. Alles, selbst das sonst so satte Grün und das Unterholz sind unnatürlich blass. Eine Welt aus kränklichem Gelb.

 

Irgendwann bemerkt ihr alle - zuviele Stunden habt ihr alle schon im Wald verbracht, als dass ihr es nicht irgendwann hören würdet -, dass kein Wildtiergeräusch zu vernehmen ist. Völlige Stille und wachsende Düsternis... die Stimmung ähnelt denen aus euren ... Träumen. Seid ihr überhaupt noch in der wirklichen, wachen Welt oder seid ihr irgendwann in einen Albtraum übergewechselt, ohne dass ihr es bemerkt habt.

 

Und dann hebt Julia die Faust, bedeutet euch stehen zu bleiben und ruhig zu sein. Ben schaltet am schnellsten, das Handsignal für Muffin folgt im Reflex und der massige Hund wirft sich sofort auf den Bauch und liegt still, dann bückt auch der Jäger sich - so wie Julia - hinter einen Baum. Die Tränen sind von seinen Wangen verschwunden.

 

In etwa einhundert Schritt Entfernung liegt eine Lichtung, auf der eine winzige Hütte zu erkennen ist. Das muss die Hütte sein, die ihr seit drei Tagen zu erreichen versucht. Die Hütte in der Jessica-Jane gefangen ausharren muss. Ihr seid am Ziel - zumindest am örtlichen.

 

George benötigt einen Moment länger, um in Deckung zu gehen. Dann sieht er an den beunruhigten Gesichtern von Julia und Ben - der Muffin zunickt und ihn tätschelt, um ihm zu zeigen, dass auch er es gerochen hat -, dass sie alle drei dasselbe wahrnehmen. Nur Zoey bemerkt es nicht; oder kann es nicht so einordnen, wie die drei anderen.

 

Es riecht nach Tod.

 

Süßlich.

Faulig.

Blutig.

Verwest.

Nach Exkrementen.

 

Wie an einem Mordtatort.

Wie nach dem Fangschuss.

Wie nach einem Bärenangriff.

Wie im Krankenhaus.

 

Unverkennbar.

Allgegenwärtig.

Passend zu diesem sterbenden Wald.

 

Der Geruch, den niemand an diesem Ort vorfinden wollte.

 

Muffin robbt zu Zoey und schmiegt sich an ihre Beine.

Edited by 123
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George "Viking" Shaw

- auf Sichtweite an der Hütte...des Todes? -

 

George verzieht das Gesicht bei dem Geruch. Im Krankenhaus wird er immer abgemildert durch den beißenden, süßlichen Geruch nach Desinfektionsmitteln und Putzzeug. Die Melange des Leidens wie er mal gedacht hat. Krankheit hat seinen ganz eigenen Geruch und Krankenhäuser dünsteten ihn mit jeder Pore aus. Was auch immer der Mensch unternahm um das zu verändern, er scheiterte. Jeder war froh wenn er ein Krankenhaus wieder verlassen konnte. Hier ging das nicht, der schwere Geruch nach moderndem Holz, faulenden Blättern und dunkler, tiefer Erde in der sich Würmer durch die Wurzeln gruben verstärkte den Geruch nach Verwesung noch.

 

Wie bei dem Hügel auch, nahm Geroge seinen Rucksack ab um sich besser bewegen zu können.

 

"Was jetzt...das riecht nicht gut...im wahrsten Sinne des Wortes!"

 

Angestrengt versucht George ein Lebenszeichen, oder wenigstens ein Zeichen der Entführer oder von Jessica-Jane an der Hütte zu erkennen. Irgendwas, ein offenes Fenster, Bewegung, Schuhe die zum Auslüften vor der Tür stehen, Kleidung die zum trocknen aufgehängt wurde, ja selbst wenn er jemanden entdecken würde der Wache hält würde ihn das froh stimmen.

Edited by -TIE-
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Zoey Strong


- auf Sichtweite an der Hütte - 


 


Mein Herz setzt für einen Moment aus als ich die Hütte erblicke. Am Ziel... Endlich... Hoffentlich.....


 


Ich bleibe einfach stehen und starre das kleine Haus an. Ob Jane noch darin ist? Wie es ihr wohl geht? Ich muss mich sehr zusammenreißen um nicht einfach loszustürmen. Erst als George einen schlechten Geruch anspricht realisiere ich die Reaktionen meiner Begleiter und auch den unangenehmen Geruch, den ich anfangs nicht einordnen kann. Bilder meiner sterbenden Mutter im Krankenhaus tauchen vor meinem inneren Auge auf, begleitet von ähnlichen Gerüchen. Dazu der kranke Wald, die Träume, die Bärenspuren, der blutige Hut, die Leiche... Jane??? Sind wir zu spät?


 


Die Anspannung ist einfach zu viel für mich und ich beginne zu schwanken, kann mich nur dank Muffin auf den Beinen halten. Mir wird übel und ohne dass ich es bemerke rinnen Tränen über meine Wangen. Doch noch besteht Hoffnung, oder etwa nicht? Der nötige Funke ist immerhin noch vorhanden.


 


Als ich mir wieder sicher bin nicht Umzufallen stelle ich meinen Rucksack ab und krame mit zitternden Fingern ein Fernglas hervor. Ich muss einfach wissen was uns hier erwartet.


Edited by Ele
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Mit zittrigen Händen hält Zoey das Fernglas, beäugt vorsichtig aus der Deckung heraus die Hütte. Die weitere Umgebung hat sie völlig ausgeblendet, nur das Bild des Fernglases ist noch von Interesse.

 

Doch nichts ist in der Hütte zu erkennen.

 

Einsam, klein und düster liegt sie auf der Lichtung. Lediglich vereinzelte Sonnenstrahlen fallen durch Ritzen im Holz.

 

Dann wird Zoey etwas klar.: Es sind viel zu viele Ritzen im Holz. Die Hütte scheint völlig durchlöchert zu sein, auch wenn das - trotz des Fernglases - schwer genau auf die Entfernung zu erkennen ist; überall suchen sich fahle Lichtlanzen ihren Weg durch das Holz, die gesamte Vorderseite des Hauses ist löchrig wie das sprichwörtliche Sieb. Auch die zwei kleinen Fenster an der Front sind zerbrochen und auf dem Boden vor der Hütte liegen zwei kleine Pfützen aus Glasscherben unterhalb der Fensterrahmen. Hier und da lässt sich gesplittertes Holz erkennen.

 

Dazu dieser allgegenwärtige Geruch.

Edited by 123
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Julia Williamson

-vor der Hütte-

 

"Scheisse..." murmele ich, und hole meine Waffe raus.

"Ob hier nen besseren Empfang gibt? Aber könnte laut werden...zu laut. Scheisse das ist die Hütte, die ich geträumt habe..." sage dann verwirrt.

Ich schaue mich um.

Und horche sogut ich kann.

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Julia ist mit ihren Gedanken weit weg. In ihrem Traum - die Hütte, aber ist das wirklich diese Hütte. Schwer das genau zu sagen.

 

Dann ein Blick auf das Funkgerät. Auch diese Option wird verworfen.

 

Sie versucht sich auf ihre Sinne zu konzentrieren, doch ihr Kopf geht weitere Optionen durch, ist nicht voll bei der Sache.

 

Die Waffe in ihrer Hand fühlt sich gut an. Vermittelt Sicherheit, hier, mitten in diesem Miasma des Todes, in diesem sterbenden Wald des Schweigens.

 

Irgendetwas ist anders an dieser Hütte, als in dem Traum, oder doch nicht?

Edited by 123
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Buffin Richards

-Vor der Hütte-

 

"Nicht gut. Gar. Nicht. Gut.", flüstere ich, als Muffin beginnt zu schnüffeln zu knurren.

 

Hier sieht es aus als hätte man die gesamte Hütte durchlöchert...

 

Ich ziehe mein Gewehr, lehne mich an einen Baum, sehe mich um ob ich ein Lebenszeichen von irgendetwas erkenne, sei es auch nur ein Vogel, die seit einiger Zeit, für die Tageszeit untypisch, nicht mehr singen.

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Zoey Strong


- auf Sichtweite an der Hütte - 


 


Meine Knie drohen erneut nachzugeben und ich bekomme es nun wirklich mit der Angst zu tun. Angst um Jane. "Wir sollten zur Hütte... wir, wir müssen nachsehen was dort passiert ist, ob sie noch da sind.... Mein Gott, die Fenster, die Wand... alles ist zerstört, oder durchlöchert..."


 


Ich atme einmal tief durch um die aufkeimende Panik niederzukämpfen und greife unbewusst an mein indianisches Amulett welches ich um den Hals trage, dann blicke ich ernst in die Runde. "Ich würde gerne zu einem der Fenster schleichen und hineinsehen. Kommt ihr mit?"


Edited by Ele
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George "Viking" Shaw

- auf Sichtweite an der Hütte...des Todes? -

 

George setzt eine grimmige Miene auf und nickt Zoey zu. "Lass uns nachsehen wer oder was da ist und was da passiert ist!" Mit soviel Zuversicht wie möglich klopft er auf den Revolver im Hosenbund.

 

Darauf vertrauend das Ben ihnen Deckung gibt geht er so gedeckt wie möglich auf die Hütte zu, die Hand am Revolvergriff. Immer mal wieder hält er inne, lauscht und geht dann weiter bis er die Hütte erreicht.

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Benjamin Richards


- hinter einem Baum, Waffe im Anschlag -


 


"Los Dicker, bleib bei Zoey.", flüstere ich, bedeute ihm mit dem Kopf zu ihr zu gehen, er folgt ihr leise, schnüffelt auf dem Boden. Ich nicke George und ihr zu.


 


"Der Dicke hilft euch. Sein Riecher hilft vielleicht bei der Spurensuche."


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