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[Inmitten uralter Bäume] Tag 3


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Ihr schleicht euch leise näher an die Hütte heran, Muffin folgt auf Samtpfoten als letzter. Das Licht ist unwirklich und scheint in einer Weise auf den Wald, dass es wirkt, dass diese Farbe allem die Kraft entziehen würde... kraftlos... farblos... müde... verbraucht.

 

Ben blickt über den Lauf seiner Waffe, immer wieder erlebt er kurze Schrecken, immer wenn er sich auf einen anderen Aspekt konzentrieren muss. Lauschen - war da etwas hinter ihm? Nein. Dann verschwindet Zoey hinter einem Baum. Kann das so lange dauern? Da ist sie wieder. Ein Stück weiter vorne. Die Kleine ist gut. In Ordnung. Ein Blick über die Umgebung. Nichts Auffälliges. Ein Geräusch? Lauschen in die Stille. War da etwas hinter ihm? Der Gewehrlauf. Zoey. Muffin. George. Julia. Alles in Ordnung. Langsamer Atem. Viel zu laut - wie immer, wenn man auf der Lauer liegt und wartet... Die drei Pistolen müssten eigentlich das Sonnenlicht reflektieren, aber es ist zu düster hier.

 

Jetzt nähert Zoey sich einem knorrigen, riesigen Baum, der der letzte Schutz vor etwa zehn Metern freier Fläche vor der Hütte sind. Die Route der anderen ist gut gewählt. Ben hat ein freies Sicht- und Schussfeld, ohne dass Julia und die anderen es blockieren würden, dennoch kann er sie gut im Blick behalten.

 

Irgendetwas bleibt euch hier bisher verborgen. Ihr spürt es...

 

George kommt an dem knorrigen Baum an. Ben wartet am südlichen Waldrand zur Lichtung - in sicherer Deckung -, eure kleine Gruppe hat sich in von Süden aus in einem östlichen Bogen nach Norden herangeschlichen, zuletzt musste sie die Deckung verlassen, um nach kurzem Sprint hinter dem knorrigen Baum, etwa zehn Meter von der Hütte entfernt und sich dieser von Süd-Osten her nähernd in Deckung zu gehen. Zuletzt erreichen auch Zoey und Julia den Baum. Muffin bleibt auf halbem Weg stehen und legt sich einfach flach hin. Zoey weiß, was mit dem Hund los ist. George und Julia brauchen einen Moment, dann erfassen auch sie es. Muffin fürchtet sich. Nicht vor der Hütte. Nicht vor der Lichtung. Vor diesem Baum. Der Baum ist der Ursprung des Gestanks. Der Ursprung des Verwesungsgeruchs auf dieser Lichtung.

 

Julia kann auf dem Boden vor der Hütte Fussspuren sehen, wild zertrampelter Waldboden, als hätte es einen Kampf gegeben. Die Spuren sind vielleicht eineinhalb Tage alt und führen auf den Baum zu, sie führen auf euch zu.

 

George bemerkt derweil, dass die Löcher in der Hütte von Einschüssen herrühren. Schüsse, die von innen nach draußen abgefeuert wurden. Daher die Glassplitter außen vor der Hütte.

 

Zoey bückt sich, um Muffin zu locken. Der Hund darf nicht auf freier Flur liegen bleiben, zu groß ist die Gefahr. Sie geht in die Hocke und stützt sich an dem Baum ab. Spürt borkige Rinde und klebrig, zähes Baumharz, das sich an ihre Handfläche legt. Sie ignoriert es. Dann erscheint es ihr seltsam flüssig. Muffin erhebt sich und rennt zu ihr. Zoey schaut auf ihre Hand. Kein Baumharz... Blut.

 

Julia und George ziehen die Köpfe zurück, im selben Moment sehen sie es ... sehen sie ihn, an der Nordseite des Baumes, an einem dicken Ast, etwa auf Kopfhöhe. Seine Füsse und Unterschenkel, samt schwarzer Stiefel und Militärhose, hängen wie dicke Äste über Zoey und Muffin...

 

Christopher Dobbs, der Entführer, der hier auf Jessica-Jane aufpassen sollte, während Eugene und Sidney das Lösegeld abholten, wurde an diesem knorrigen Baum, auf diesem absurd dicken Ast gepfählt. Das Holz tritt wie ein drittes Bein zwischen seinen echten Beinen ein, die Beine und Füsse hängen über dem Baumstamm, vermutlich wurde daran mit aller Kraft gezogen, um ihn über den Ast zu ziehen. Das Holz wurde sorgfältig durch seinen Unterleib, den Oberkörper und sogar den Hals bis in den Kopf getrieben. Durch seinen Mund tritt der blutig, schmierige und etwas angespitzte - der Hohn eines Gnadenaktes - Ast einige Inch wieder aus.

 

Hier hängt er und blickt mit toten Augen auf die Hütte. Es müssen fürchterliche Qualen gewesen sein, die er durchlitten hat. Sein Blut floss den Stamm hinunter und färbt ihn rot, größtenteils ist es bereits getrocknet.

 

Christopher Dobbs ist tot.

Edited by 123
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George "Viking" Shaw

- auf Sichtweite an der Hütte...des Todes? -

 

George stöhnt unwillkürlich auf als er den Toden am...auf dem Baum...sieht. Die Hand mit dem Revolver sinkt fahrig nach unten und er kann sich für ein paar Augenblicke nicht von dem Anblick des Toten losreißen. Unangenehm und überdeutlich nimmt der die grausamen Details der Szene wahr.

 

"Was für eine Scheiße..." entfährt es ihm "...Zoey komme einfach hier rüber, ja..." der zaghafte Versuch die Kleine daran zu hindern nach oben zu blicken, auf den über ihr gepfählten Leichnam. Das eventuell noch jemand in der Hütte ist, von dem auch eine Gefahr ausgehen könnte hat George in diesem Augenblick vollkommen vergessen.

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Kaum ist der Pfiff verklungen, als ein Schuss ertönt. Aus dem Inneren der Hütte, dann ein zweiter, das Holz splittert an der Vorderwand - jetzt kennt ihr die Quelle der zahllosen Löcher. Schrot. Der erste Schuss geht völlig an der Gruppe an dem Baum vorbei. Der zweite hingegen nicht. Zoey, George, Julia und Muffin sehen sich etlichen kleinen Schrotkugeln ausgesetzt. Die Holzwand und die Entfernung mildern die Wucht ab, doch schmerzhaft ist es in jedem Fall. George, der vor Zoey und Muffin steht, bekommt das Gros des Treffers ab.

 

Als der Lärm sich gelegt hat, hört ihr aus der Hütte das heisere und panisch-verzweifelte Schreien eines Mannes. "GEBT SIE ZURÜCK; ODER MACHT EUCH VERDAMMT NOCH MAL AUS DEM STAUB!"

 

Dann kehrt die Stille zurück und Splitter, Staub und Dreck beruhigen sich wieder. Alles ist ruhig. Einzig ein leises Klackern aus der Hütte ist zu vernehmen. Als würde jemand mit zittrigen Fingern versuchen neue Patronen in eine Schrotflinte zu bugsieren und dabei laut und hektisch atmen.

Edited by 123
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Julia Williamson

- auf der Lauer-

 

"Nicht schiessen verdammt!" schreie ich.

 

Ouch! Scheisskerl!

 

"Wir haben keine Ahnung vowon sie reden, aber wir wollen Ihnen nichts tun!"

 

Ich gehe trotzdem im Deckung, hinter einen Baum.

 

Ja, stellen wir uns blöd, fangen wir ein Gespräch an...

Edited by Nyre
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George "Viking" Shaw

- auf Sichtweite an der Hütte...des Todes? -

 

Schmerzerfüllt geht George in die Knie, brennend spürt er die kleinen Wunden welche die Holzsplitter und Schrotkugeln hinterlassen, es fühlt sich an als würde seine gesamte Seit in Flammen stehen. Seine Hand krallt sich in den Waldboden, für einen kurzen Augenblick wird ihm schwarz vor Augen. Er spürt den Waldboden im Gesicht, er hat Sand im Mund, feuchte Blätter schmiegen sich an seine Wange. Erst dann registriert sein Körper den Schuss.

 

Handeln sonst bist du tot, handeln sonst bist du tot, handeln sonst bist du tot, handeln sonst sind andere tot, handeln sonst sind andere tot...

 

Seine Gedanken rasen, die Ausbildung beim Militär, die Arbeit im Krankenhaus. Alles das gleiche, handeln, nicht erstarren, etwas tun, das richtige tun, überhaupt irgendwas tun.

 

Atmen, bewegen, es schmerzt, aber noch scheint alles zu funktionieren. Mit einem Stöhnen rappelt George sich wieder auf. Er wirft einen hektischen Blick zu Julia und Zoey, sieht, hofft das es ihnen gut geht, dann rennt er zur Hütte.

 

Weglaufen, sinnlos, Schrot schneller als George, Hinterhalt überlebt nur wer in den Rücken der Angreifer kommt, nicht wer wegläuft. Drauf zulaufen, nicht weglaufen.

 

Buchstückhaft sortiert sein Gehirn was an Informationen da ist, während sein Körper einfach handelt.

Edited by -TIE-
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Zoey Strong

- Beim Baum des Grauens - 

 

Blut an meiner Hand... 

 

Der Gestank des Todes...

 

Der Gepfählte über mir...

 

 

Zuerst starre ich auf meine mit Blut verschmierte Hand, während die Welt um mich herum sich zu drehen beginnt. Schneller und schneller. Plötzlich spüre ich den weichen Waldboden unter meinen Knien und weiß gar nicht wie er so plötzlich dorthin gelangen konnte. Schließlich beginne ich zu würgen.

 

Ich höre den Schuß, spüre leichte Schmerzen, dann höre ich Stimmen... zuerst ist es mir egal. Ich sehe nur das Blut an meiner Hand, versuche panisch es am Gras und Moos abzuwischen. Doch egal wie sehr ich mich bemühe, ich habe das Gefühl es einfach nicht loszuwerden.

 

Erst nach und nach wird mir die Umgebung wieder bewusst, ich sehe George zur Hütte rennen. Ein einziger Gedanke überkommt mich: JANE...

 

Mein Herz beginnt heftig zu pochen, ohne weiter zu Überlegen springe ich auf und folge George.

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Muffin Richards

-Vor der Hütte-

 

Ein Knurren fährt durch die Stille, als Muffin einen kurzen Blick zu Ben wirft, bevor er seine Rute nach oben streckt, sich aufballt und zur Hütte rennt. Seine Lefzen sind hochgezogen sein großes, scharfes Gebiss sichtbar, sein Knurren wird lauter, als er die Haare im Nacken aufstellt und durch die Türe auf seine Beute zustürmt.

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Während Ben zum x-ten Mal seinen Fokus und die Aufmerksamkeit wechselt: Hütte, Lichtung, eigene Umgebung, bleibt er bei einem Rascheln nicht weit weg von seiner eigenen Position hängen. Rund zwanzig Meter hinter ihm nähern sich zwei alte Bekannte - die Rothaut und der Seltsame. Sie gehen nahezu direkt auf ihn zu, leicht gebückt, haben ihn aber augenscheinlich noch nicht bemerkt... und so wie er seine Fähigkeiten und seine Deckung einschätzt, werden sie ihn auch nicht entdecken. Zumal ihre Aufmerksamkeit samt Jagdbogen und schwerer Pistole ohnehin auf die Geschehnisse auf der Lichtung gerichtet sind. Sie haben keine Eile, rennen nicht, sondern nähern sich umsichtig sichernd und abwartend. Ben schießt ein Bild durch den Kopf. Dann muss er den Kopf wieder einziehen, damit sie ihn nicht entdecken.

 

Oder wissen sie doch, dass er hier irgendwo steckt? Haben Ruf und Pfiff ihn verraten? Oder haben sie die Beiden überhaupt nur angelockt, aber ohne den eigenen Standort preiszugeben? Ungewissheit.

 

Der Vorsprung, den euch der Sheriff verschafft hat, hat nicht gereicht. Ihr wart zu langsam. Jetzt folgen die ersten regulären Suchtrupps, die der Fährte korrekt und bis zum Ende gefolgt sind. Mehr Unbekannte mit Waffen und eigenen Absichten.

Edited by 123
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Derweil rennt Zoey mit jugendlicher Leichtfüßigkeit und in Gedanken bei Jessica-Jane los; kurz hinter ihr startet auch George, der sich nach dem Treffer kurz schütteln muss. Auch Muffin stürmt ohne Furcht oder Zögern vorwärts.

 

Zoey peilt das naheliegendste Fenster an, Julia befindet sich hinter dem knorrigen Baum und unterhalb des grausig anzusehenden Christopher Dobbs in Deckung. Muffin ist auf direktem Weg zur Vordertür, ebenso George, der vor dem Hund startet und auch kurz vor ihm die Tür erreicht.

 

Zoey erreicht mit schnellen, sicheren Sprüngen das Fenster, Glasscherben knirschen unter ihren schweren Schuhen, rasch späht sie in die Hütte. Der Übergang von drinnen zu draußen, von Licht zu Dunkelheit, ist aufgrund der überall herrschenden Düsternis und Farblosigkeit nicht so gewaltig, wie er es an einem normalen Tag im Sommer, im normalen Wald von Vermont wäre. Zoey erfasst in Sekundenbruchteilen die Lage.

 

Hütte, Grundfläche etwa fünf auf drei Schritt. Ein Tisch, zwei Stühle in der linken hinteren Ecke, darauf und darunter zwei Rucksäcke, einige Konserven, ein Wasserkanister, etwas Kram, alles achtlos hingeworfen.

Mitten in der Hütte kauert Sidney Harris, werkelt hektisch an seiner Schrotflinte, greift gerade nach Patronen, die überall um ihn herum auf dem Boden liegen, auch der Griff eines großen im Boden griffbereit steckenden Jagdmessers ist zu erkennen. Er sitzt auf einer bordeauxroten Tasche - der Tasche... der Tasche in die Dad mit Zoeys Hilfe das Lösegeld gepackt hat - vor wenigen Tagen.

 

Vor einer Ewigkeit.

 

300.000 US-Dollar. Fünfziger, Hunderter, Fünfhunderter und Tausender. Ein Bündel Madisonportraits - 5.000 Dollarscheine - wie Philip Marlowe es durch die Feder von Raymond Chandler der Nachwelt mitteilte. Alles fein säuberlich gebündelt.

 

Grüne Freiheit, grüne Hoffnung, nur Papier, hat Dad gesagt und abwesend gelächelt ... nur Papier, Liebes.

 

Doch in der Hütte - keine Jessica Jane. Nur dieser eine Mann. Nur Sidney Harris.

 

Sein Blick rast irre hin und her, sucht Patronen aus für die nächsten Schüsse, doch noch hat er seine Wahl nicht getroffen, noch kreist die Hand. Die Haare stehen zerzaust vom Kopf ab, der Mann murmelt unablässig vor sich hin.

 

"Lasst mich in Ruhe ihr Wichser. Gebt sie wieder her. Was habt ihr mit Chris gemacht. Tot tot tot. Lasst mich. Haut doch endlich ab. Ich mach euch kalt. Mich kriegt ihr nicht ... ihr ... ihr kranken Monster ..."

 

Nur einen Wimpernschlag später kommt George mit Zoey auf eine Höhe, allerdings steuert er direkt auf die löchrige Tür zu ...

 

... die löchrige Tür, die bald wohl von einem wuchtigen Aufprall erschüttert werden wird. Muffin - die grausame Bestie aus Fell, Zähnen und Muskeln, Fleisch gewordene Abrissbirne - begehrt Einlass.

 

Sidney ruckt panisch herum, schreit heiser und unartikuliert.

 

...

 

Keine Jessica-Jane zu sehen. Keine Jessica-Jane mehr? ...

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Das Holz der Tür splittert und birst mit einem morschen Knacken. Das obere Drittel der Tür hängt noch an der Angel, den Rest hat Muffin mit seinem massigen Kopf und Körper eingerissen. Jetzt steht er in der Hütte, freies Sichtfeld auf Sidney.

 

George muss sich ein Stück bücken, um ebenfalls in die Hütte spähen zu können. Dann sieht er - hinter dem felligen und wackelnden Hundehintern - die Dunkelheit des Hütteninnenraums. Seine Augen brauchen einen Moment, bevor er mehr sehen kann. Zugleich bemerkt er, dass auch Julia sich vom Baum aus auf den Weg macht, um zu ihnen vorzustoßen. Zoey blickt durch das Fenster und ist wie gebannt. Sie scheint bereits etwas sehen zu können - die Mündung einer Schrotflinte?

 

Ben derweil verharrt in seinem Versteck. Grübelt, was er machen soll.

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Ben verhält sich ganz ruhig. Reduziert seine Atmung auf ein Minimum. Er erinnert sich an die alten Tricks - er fürchtet nicht mehr entdeckt zu werden, denn er ist der Wald. Er ist Teil seiner Umgebung, was sollte es da zu entdecken geben. Zeit verstreicht... unwichtig für einen Baum. Und dann bemerkt er, dass die zwei Männer ihn hinter sich gelassen haben. Ohne auch nur einen Augenblick an seiner Tarnung gezweifelt zu haben. Inzwischen sind sie rund zehn Meter von ihm entfernt; umgehen im westlichen Bogen die Lichtung und nähern sich der Hütte.

 

... der Hütte auf die Julia zustürmt. Der Hütte, in der George und Zoey sehen, wie der Zentner Hund auf Sidney Harris zustürmt. George sieht nur die Rückseite, Zoey kann von der Seite alles mitansehen. Sieht, wie sich daumenlange Fangzähne aus den dicken, schwarzen, sabbergetränkten Lefzen hervorschälen.

 

Pass auf Zoey auf, Dicker.

 

Er beschützt mich gegen Bären.

 

So lieb und kuschelig.

 

Der tut nichts.

 

Na komm, Dicker.

 

Rund 150 kg Beisskraft.

 

Er will sein Rudel beschützen.

 

Sidney Harris hat keine Chance zu reagieren. Wie gebannt starrt er den Koloss an. Fingert ungläubig und wie aus einem bösen Traum erwacht nach seinem Messer. Zu unbestimmt, zu langsam, zu ungläubig... völlig perplex.

 

Dann umschließt das gigantische Maul den Hals des Mannes. Ein Kehlbiss klingt fies, aber was Muffin macht, ist weit grauenvoller mitanzusehen. Er umschließt mit seinen Kiefern förmlich den gesamten Hals des Mannes, der von der Wucht des Aufpralls und der Masse des Tieres von der bordeauxroten Tasche gerissen wurde. Kurz Zeit zucken seine Gliedmaßen in Abwehrbewegungen. Dann verteilt eine riesige Pfütze Blut - aus Muffins Maul strömend - sich langsam unter dem Mann und die Gliedmaßen zucken unkontrolliert weiter.

 

Zoey kann kaum hinsehen. Es scheint als versuche Muffin dem Entführer ihrer Schwester den Kopf abzubeißen. Er schüttelt den Mann wie eine Spielzeugpuppe. Es knackt trocken.

 

Tote Augen starren zur Decke.

 

Keine Atembewegungen mehr.

 

Konvulsive Muskelzuckungen schütteln den Körper.

 

Dann ... nichts mehr.

 

Keine Jessica-Jane.

 

Kein Sidney Harris mehr.

 

Nur eine riesige Blutpfütze, die rasch wächst.

 

Holz und Blut ... innerhalb und außerhalb der Hütte.

 

Keine Chance mehr auf letzte Worte.

 

Die Lichtung des Todes wird bereichert um die Hütte des Todes.

 

Alles aus?

 

Für Sidney Harris... ja. Definitiv.

 

George weiß das, ohne den Puls fühlen zu müssen.

 

Beinahe wirkt es als verlangsame die Zeit wieder, als Julia bei George ankommt. Das Adrenalin wurde ausgeschüttet, aber wird nicht mehr benötigt. Der Aggressor ist nicht mehr. Zumindest dieser Aggressor.

 

Muffin dreht sich zu ihr um. Blut strömt aus seinem Maul und besudelt seinen ganzen massigen Schädel. Läuft als rotes Lätzchen an seiner Brust hinunter. Muffin wedelt mit dem Schwanz, freut sich, dass Julia da ist. Legt den Kopf schräg und sieht sie aus Hundeaugen an. Dann tapst er aus der Hütte, um einen Blick auf Zoey zu werfen. Immerhin soll er auf sie aufpassen... und das hat er getan.

Edited by 123
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Zoey Strong
-Vor der Hütte-

 

"NEIN!!! NEIN, Nein, nein, nein...."  Ich brülle auf und schlage mit der Faust gegen die Wand neben dem Fenster. Der Anblick ist zu grausam. Es gab schon zu viele Tote. Und keine Jane... Wir hätten ihn lebend gebraucht, tot ist er nutzlos. Vollkommen nutzlos! 

 

"Was ist mit Jane passiert?????? Wo ist sie???? Verdammt, verdammt, VERDAMMT!!!" Ich lasse weiter meinen Frust an der Holzwand aus während ich den Toten durch das Fenster hindurch anschreie.

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George "Viking" Shaw

- vor der Hütte -

 

George wendet sich stumm von der Szene ab und steckt den Revolver weg. Er schluckt bittere Galle herunter, sein Magen rebelliert. Nicht wegen dem Toten, aber die Aufregung, das Adrenalin, der Kampf...den es nicht gab...die Verwundung.

 

Jetzt wo das Adrenalin nachläßt spürt er den Schmerz. Die Ladung Schrot und Holzsplitter hat gesessen. Seine Hand zittert etwas, die Muskeln sind angespannt. Humpelnd zieht sich George von der Hütte zurück, den Revolver wieder in die Hose gesteckt.

 

Mit zusammengebissenen Zähnen fängt er an sein Kleidung auszuziehen um einen Blick auf die Verletzung werfen zu können. "Fuck...Fuck...Fuck..." murmelt er jedesmal wenn die Schusswunden stechend schmerzen, wenn er den Stoff aus den kleinen Löchern zieht. Ein paar Tropfen Blut sickern hervor, ziehen rote Linien auf seiner Haut. Bedächtig und so weit er das selber kann untersucht George die kleinen Wunden.

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