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Meinungsumfrage: Historische Genauigkeit


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Ich habe über einen Monat die Wünsche von alten und neuen Spielern und Spielleitern abgefragt.

Einige der genannten Dinge habe ich für die Zukunft bereits aufgenommen, bei anderen dargelegt, warum sie nicht passieren.

Es bleiben aber diverse Themen, über die man nochmal gezielt sprechen sollte.

Ich lege jetzt für jedes dieser Themen einen eigenen Thread an und lasse die Themen bis Ende März zur freien Meinungsbildung laufen.

mal sehen, was herauskommt!

 

Hier: Ich wünsche mir ...

 

entweder mehr oder weniger historische Genauigkeit

 

 

 

 

Fragen von mir:

 

Was wünscht DU dir? Weniger oder mehr oder gut wie es ist?

 

Welche Abenteuer der letzten Bände (Reisen, Düstere Orte, Gangster, Die Bestie, Die Priester der Krähen, das Geisterschiff von Caerdon, Der tiefe Fall des Dr. Erben) sind genau so, wie du es magst, wo ist zu wenig, wo zuviel? (Ohne Beispiele ist es etwas zu schwammig)
 

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Die Frage finde ich komisch: Wenn Historie, dann bitte richtig recherchiert. Ergo: Natürlich sollte die Genauigkeit gegeben sein. :P

 

Mehr Bezüge zur Zeit selber brauche ich nicht unbedingt, es sei denn, es bereichert den Kontext des Abenteuers. Das wird der Autor dann aber schon berücksichtigen, denke ich.

 

Ohne den Band zu haben und nur nachdem ich die Review gelesen habe, hätte ich mir gewünscht, dass die Fakten im Gangsterband in dem Rahmen akkurat sind, dass sie zwar das Spiel nicht belasten also abstrahiert werden, dafür aber trotzdem im Kern stimmen. Ich hab den Eindruck gewonnen, dass sei in dem Band nicht geschehen.

 

Und generell finde ich an dem Gangster-Band gut, dass wichtige Persönlichkeiten ihren Auftritt zu haben scheinen. Dies wäre für mich ein Beispiel für gute historische Anteile.

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Das halte ich für ein ziemlich schwieriges (vielleicht sogar unmöglich zu lösendes Thema), aber meine paar Cent dazu:

 

So wie es ist, ist es für mich völlig in Ordnung.

So gut es geht, aber Fokus auf der Story. Bei allem anderen legt ohnehin jeder Wert auf andere Sachen (Beispiel Review Gangsterband: Mir persönlich sind die Waffen bei Cthulhu ziemlich egal, zumal - in meinen Augen - der Unterschied darin liegt, ob eine Pistole 1W6, 1W8 oder 1W10 macht - vereinfacht wiedergegeben. Anderen ist das sehr wichtig. Wieder andere wollen dies herausgearbeitet und besonders akkurat, andere jenes.). Ich will auch keine 'größeren' historischen Fehler (falsches Datum für wichtiges/bedeutendes Ereignis, Schnellfeuergewehre im Mittelalter - obwohl ;)?, ...), aber ordne grundsätzlich der Story unter und sehe im Rahmen dieser Story Ausnahmen dann eher als Bestätigung der Regel. Überspitzt: Nur weil in einem Geschichtsbuch steht, dass der überwiegende Teil in diesem Ort in den 1920er Jahren rote Jacken trug, gilt das halt nicht für alle Menschen in diesem Ort.

Darüber hinaus bietet sich da manchmal (für den, den es wirklich interessiert) ein Blick weg von historischen Überblicksdarstellung, hin zur Forschungsliteratur der Historiker, an. Manchmal merkt man dann, dass auch hier durchaus vermeintlich feststehende Wahrheiten garnicht so in Stein gemeißelt sind, wie man immer dachte... auch bei uns wird noch geforscht und ständig passiert etwas Neues ;)... zumindest ab und zu und graduell.

 

@Blackdiablo: Ich finde deine beiden Aussagen oben etwas widersprüchlich (wenngleich ich die ersten zwei Punkte so unterschreiben würde), aber drei und vier: Fakten bitte akkurat (vereinfacht wiedergegeben und einen Teil weggelassen) vs. Historische Persönlichkeiten bitte in die Handlung einbauen. Wichtige Persönlichkeiten irgendwo nebenher mal auftreten zu lassen, o. k., z. B. im Rahmen einer Großveranstaltung bei der xy eine Rede hält o. ä., aber sie wirklich in Interaktion mit den Investigatoren treten zu lassen oder gar aus der Hand zu geben (wie z. B. in einem AB in dem Gangster-Band), dass steht in meine Augen doch diametral zur historischen Genauigkeit.

Oder missverstehe ich dich da?

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Ah ich erkenne dein Problem mit meinen Aussagen:

 

Nein, bei Persönlichkeiten empfinde ich Ungenauigkeit zugunsten einer interessanten Begegnung/Geschichte als Bereicherung (solange es nicht allzu stark verändert wird). Ich erinnere mich da gerne an Tolkien, der in meiner Kampagne lange vor Herr der Ringe getötet wurde. ^^ (War damals allerdings auch ein Parallelwelt-Tolkien) Das perfekte Beispiel, wie man es meiner Meinung nach machen sollte, ist Boardwalk Empire. Da das jedoch bestimmt nicht jeder kennt ... :(

 

Wenn aber gesagt wird "Die Waffe brauchte die Munition" und im Buch steht aus Schludrigkeit etwas anderes, dann finde ich eine solche Ungenauigkeit, auch wenn es mir wahrscheinlich nie auffällt, nicht als wünschenswert.

 

Wird sowas aber in angemessenem Rahmen verändert, sodass es besser in die abstrahierte Welt des Spielgefüges passt, dann ist das für mich ebenfalls voll in Ordnung.

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 Kurz mal OT!

 

...

Ohne den Band zu haben und nur nachdem ich die Review gelesen habe, hätte ich mir gewünscht, dass die Fakten im Gangsterband in dem Rahmen akkurat sind, dass sie zwar das Spiel nicht belasten also abstrahiert werden, dafür aber trotzdem im Kern stimmen. Ich hab den Eindruck gewonnen, dass sei in dem Band nicht geschehen.

 

Und generell finde ich an dem Gangster-Band gut, dass wichtige Persönlichkeiten ihren Auftritt zu haben scheinen. Dies wäre für mich ein Beispiel für gute historische Anteile.

 

ich finde die Review gut, aber wir haben es beim Rezensten mit einem Experten der Materie zu tun, dem Dinge auffallen, die keinem sonst auffallen (Thema Waffen), weil die Expertise eine andere ist.

Ansonsten den Band lesen und eine eigene Meinung bilden ;)

 

Mit deinem eigenen Tolkien-Beispiel zeigst du selber auf, dass mensch aufgrund des Spielspaßes ruhig mal geschichtlich nicht ganz akkurat sein braucht!

Natürlich sollte aber auch nichts falsches drin stehen :)

 

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Guest Seanchui

Ich finde, es macht den Reiz von "Cthulhu" aus, sich in einem ordentlich (nicht kleinlich) recherchierten Historischen Rahmen zu bewegen, dem man dann den Mythos andichten kann. Großartig ist da z. B. "Ultima Ratio", dass dem Hindenburg-Desaster einen schön cthuloiden Anstrich verleiht. Das heißt, in Bezug auf die Frage: So genau wie möglich, so abweichend wie nötig. Es ist ein Spiel :-).

 

Dabei meine ich nicht, irgendwelchen historischen Persönlichkeiten Handlungen anzudichten, wie sie nie geschehen sind (da gab es mal eine Diskussion rund um den Kreuzzügeband): nein, feststehende Ereignisse und Handlungen zu cthuloisieren, dass ist was ich meine  :)

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entweder mehr oder weniger historische Genauigkeit

Meines Erachtens sollte es nicht um mehr oder weniger Genauigkeit gehen, sondern um die Textmenge, die für Historienkram verwendet wird. Oder? Gegen Genauigkeit hat sicherlich niemand was. Gegen zuviel Textmenge dafür habe zumindest ich was :)

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Ich finde, es macht den Reiz von "Cthulhu" aus, sich in einem ordentlich (nicht kleinlich) recherchierten Historischen Rahmen zu bewegen, dem man dann den Mythos andichten kann. Großartig ist da z. B. "Ultima Ratio", dass dem Hindenburg-Desaster einen schön cthuloiden Anstrich verleiht. Das heißt, in Bezug auf die Frage: So genau wie möglich, so abweichend wie nötig. Es ist ein Spiel :-).

 

Dabei meine ich nicht, irgendwelchen historischen Persönlichkeiten Handlungen anzudichten, wie sie nie geschehen sind (da gab es mal eine Diskussion rund um den Kreuzzügeband): nein, feststehende Ereignisse und Handlungen zu cthuloisieren, dass ist was ich meine  :)

Genau das Kreuzzügethema zeigt doch aber ein stückweit das Problem. Es ging damals, meine ich (wenn ich hier falsch liege, mag man mich korrigieren, das Beispiel sollte aber dennoch klar machen worum es mir geht), darum, ob Thomas von Aquin auf einem der Kreuzzüge hätte getroffen werden können. Ja, stand im Kreuzzügeband, nein schrien die Forennutzer (dem Gros der Historikerzunft folgend). Nun stellt sich die Situation aber wohl so dar, dass es eine sehr viel spätere (?) Quelle gibt, die behauptet hat, dass Thomas von Aquin auf dem Kreuzzug anzutreffen war. Die Quelle wird in der Literatur ab und an wiedergegeben (auch in Überblicksdarstellungen, die vllt ohne Fuß-/Endnoten arbeiten oder nur in sehr geringem Maße - z. B. sowas hier http://www.amazon.de/Kreuzz%C3%BCge-Becksche-Reihe-Peter-Thorau/dp/3406508383- ob das Büchlein jetzt die Thomas Geschichte hat oder nicht, weiß ich nicht, geht es ja jetzt auch gerade nicht wirklich drum, der Fachmann weiß, dass die Aussage auf einer sehr späten Quelle beruht und vom Gros der Zunft in diesem Punkt abgelehnt wird). Diese Literatur liest der Verfasser unseres Kreuzzügebandes, der auf wenigen Seiten (!) ein ohnehin komplexes Thema spannend und möglichst noch mit netten, spiel- und kreativitätsfördernden Anekdötchen wiedergeben muss. Was also tun, Fußnoten setzen kann er in einem Rollenspielbuch schlecht - so er überhaupt erkannt hat, dass die Literatur da gerade eine sehr späte, sprich häufig äußerst fragwürdige Quelle zitiert - drauf verzichten und den Spielleitern die nette Anekdote und die schöne Möglichkeit eine Berühmtheit treffen zu können vorenthalten oder einfach schreiben... könnte auch, ... wäre möglich, dass ... eine Quelle hat er ja. Und vielleicht ist die - vom Mythosstandpunkt (also der eigentlichen Wirklichkeit, die halt nur wenige kennen ;)) aus gesehen genau richtig. Die Historiker können nachweisen, dass Thomas am 1. Januar XXXX in Köln war, ebenso am 10. Januar desselben Jahres, natürlich ist damit bewiesen, dass er in der Zwischenzeit nicht beim Kreuzzug gewesen sein kann... außer - was die Historiker nicht wissen können - er ist mit einem Byakhe rübergeflogen oder *hier bitte beliebige andere Mythosmöglichkeit einfügen*. Häufig sind sogar die späten (und völlig hahnebüchenen (?) Quellen die für den Mythos wesentlich ergiebigeren ;). Das Problem legt bzw. verschiebt sich in Richtung Neuzeit vielleicht etwas, bleibt im Grunde aber stets bestehen.

Vielleicht ist hier die Zuordnung vom Kreuzzugsbandverfasser falsch gewählt, weil der Vorschlag im Historienteil kam (andererseits haben wir ja eine Quelle dafür vorliegen, wenngleich eine sehr umstrittene) und nicht im Mythosteil, andererseits wäre es da doch auch irgendwie untergegangen und ja auch für jede berühmte Person immer nutzbar (auch oder gerade ohne Quellenbeleg).

 

Schwierig finde ich es daher immer, speziell da es halt häufig nicht so leicht oder eindeutig ist, genau zu sagen, wie es eigentlich gewesen. Historische Genauigkeit passt also - noch einmal - für mich so wie sie bisher ist. Wer es dann präziser wünscht, der muss vom Rollenspielbuch auf die Überblicksdarstellung und von dort auf  die Fachliteratur umsteigen.

 

Und zielführender ist wohl angbands Frage nach der Textmenge ;).

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Ein paar Beispiele, was man unter historischer Genauigkeit verstehen kann wurden ja bereits genannt, ich sammele mal und ergänze noch ein wenig:

 

"Lieblingswaffe des historischen Gangsters X war das yyy-gewehr" (in Wirklichkeit: es war das zzz-Gewehr)

"Im Jahre ... reiste die historische persönlichkeit X nach daundda" (In Wirklichkeit war sie möglicherweise entweder nie oder wann anders dort)

"Die historische Persönlichkeit X begegnet den SCs und nimmt am Abenteuer teil" (Abenteuer = fiktiv, Begegnung = fiktiv)

"Die SCs können nach *Ort* mit dem Zug anreisen" (In Wirklichkeit hat der Ort nie oder noch nicht einen Bahnhof)

"Die Patrone vvv macht xxx Schaden" (der Schaden wird von Waffenexperten höher oder geringer eingeschätzt)

 

Es geht hier tatsächlich gerade darum, wie sehr die historische Genaugigkeit gewünscht wird oder als egal angesehen wird.

Es geht nicht darum, ob in einem Text erstmal oder zwischendurch ein historienexkurs über einen ort oder was auch immer abgehalten wird, ehe die handlung fortgesetzt wird. Das wäre eine Frage des Umfangs, um den geht es hier aber NICHT.

 

(Es sollte eindeutlig sein, dass historische Zusammenhänge in Abenteuer nur dann dargelegt werden, wenn sie eine relevanz für das Abenteuer haben oder zumindest die Stimmung beeinflussen. Aber die darstellungen können 100% exakt sein, mit der wahrheit zu tun haben oder völlig ausgedacht sein.)

 

Hier wünsche ich mir ganz besonders Beispiele aus der jüngeren Veröffentlichungspalette (siehe oben), wo die historische Genauigkeit als ok oder nicht ok empfunden wird.

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"Lieblingswaffe des historischen Gangsters X war das yyy-gewehr" (in Wirklichkeit: es war das zzz-Gewehr)

Wurscht.

 

"Im Jahre ... reiste die historische persönlichkeit X nach daundda" (In Wirklichkeit war sie möglicherweise entweder nie oder wann anders dort)

In einem streitbaren Fall (s. o., Thomas von Aquin) ist das ok - schließlich lese ich Rollenspielbücher nicht, um meine Geschichtskenntnisse aufzupolieren. Wenn es eindeutig falsch ist, sollte es nicht sein oder zumindest als fiktiv gekennzeichnet werden. ("In diesem Abenteuer gehen wir aus dramaturgischen Gründen davon aus, dass X in ... war ..").

 

"Die historische Persönlichkeit X begegnet den SCs und nimmt am Abenteuer teil" (Abenteuer = fiktiv, Begegnung = fiktiv)

Kein Problem, jedem sollte klar sein, dass das fiktiv ist. Wobei man es mit dem Auftreten von historischen "Stars" nicht übertreiben sollte, ich finde das schnell lächerlich.

 

"Die SCs können nach *Ort* mit dem Zug anreisen" (In Wirklichkeit hat der Ort nie oder noch nicht einen Bahnhof)

Hmm ... wenn es sich vermeiden lässt, sollte das nicht unbedingt sein.

 

"Die Patrone vvv macht xxx Schaden" (der Schaden wird von Waffenexperten höher oder geringer eingeschätzt)

Das ist mir persönlich völlig egal.

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"Lieblingswaffe des historischen Gangsters X war das yyy-gewehr" (in Wirklichkeit: es war das zzz-Gewehr)

 

Ebenfalls wurscht.

 

"Im Jahre ... reiste die historische persönlichkeit X nach daundda" (In Wirklichkeit war sie möglicherweise entweder nie oder wann anders dort)

So lange dies: "In diesem Abenteuer gehen wir aus dramaturgischen Gründen davon aus, dass X in ... war .." gegeben ist, geht für mich fast alles.

 

"Die historische Persönlichkeit X begegnet den SCs und nimmt am Abenteuer teil" (Abenteuer = fiktiv, Begegnung = fiktiv)

Kein Problem, ich stimme hier hinsichtlich Häufigkeit Merriweather zu.

 

"Die SCs können nach *Ort* mit dem Zug anreisen" (In Wirklichkeit hat der Ort nie oder noch nicht einen Bahnhof)

Wurscht.

 

"Die Patrone vvv macht xxx Schaden" (der Schaden wird von Waffenexperten höher oder geringer eingeschätzt)

Wurscht.

 

Fazit: Offensichtlich ist mir historische Genauigkeit nicht sehr wichtig. Fiction first! Ich persönlich improvisiere oft irgendwelche "Fakten" her, wenn Würfe besonders gut gelungen sind, auch wenn dazu nichts im Szenarientext steht. Da meine Mitspieler oft ebenfalls keine Spezialisten für die 1920er Jahre sind, ist das in der Regel kein Problem.

 

EDIT:

 

Judge Gill schrieb am 27 Feb 2016 - 9:57 PM:http://www.foren.pegasus.de/foren/public/style_images/master/snapback.png

entweder mehr oder weniger historische Genauigkeit

Trotzdem: GEGEN Genauigkeit habe ich nichts, ich lege allerdings keinen großen Wert darauf.

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"Lieblingswaffe des historischen Gangsters X war das yyy-gewehr" (in Wirklichkeit: es war das zzz-Gewehr)

 

Hätte ich gerne korrekt. Die Frage ist für mich eher: Braucht man diese Information überhaupt? Wenn sie da ist, sehe ich aber keinen Sinn, einen falschen Fakt einzustreuen (?).

 

"Im Jahre ... reiste die historische persönlichkeit X nach daundda" (In Wirklichkeit war sie möglicherweise entweder nie oder wann anders dort)

 

Sehe ich wie angband.

 

 

So lange dies: "In diesem Abenteuer gehen wir aus dramaturgischen Gründen davon aus, dass X in ... war .." gegeben ist, geht für mich fast alles.

 

"Die historische Persönlichkeit X begegnet den SCs und nimmt am Abenteuer teil" (Abenteuer = fiktiv, Begegnung = fiktiv)

 

Völlig in Ordnung.

 

"Die SCs können nach *Ort* mit dem Zug anreisen" (In Wirklichkeit hat der Ort nie oder noch nicht einen Bahnhof)

 

Ich würde mich nach interessanten Alternativen umsehen. Ansonsten ist mir das auch recht egal.

 

"Die Patrone vvv macht xxx Schaden" (der Schaden wird von Waffenexperten höher oder geringer eingeschätzt)

 

Wär auch schön, wenn das halbwegs die Realität widerspiegelt.

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@Blackdiablo: Dir sind Waffen und Munition bzw. deren Korrektheit also wichtig, wenn ich das richtig verstehe?!

 

Zwei Nachfragen habe ich aber noch: 1. Geht es darum, dass du nicht möchtest, dass - überspitzt - ein Cowboy mit einem Lasergewehr rumläuft, oder - wie es doch, meine ich, die Kritik an dem Gangsterband war - dass J. Dillinger in dem Abenteuer die für das Bild eines Gangsters so typische/schön stereotype Tommygun hat, obwohl das AB aber im zweiten Quartal des Jahres 1934 spielt, während Dillinger die Tommygun doch nur im ersten Quartal 1934 hatte.* Theoretisch hätte er die Waffe also haben können, da es sie gab und er sie sogar mal hatte, zu dem Zeitpunkt, ist sie für ihn aber nicht belegt (bzw. sogar sehr wahrscheinlich, dass er keinen Zugriff hatte). Das fällt für mich nämlich definitiv in die Kategorie 'passt schon'. Wie siehst du das?

 

*Da ich davon (leider) keine Ahnung habe und mich an das Beispiel nicht mehr konkret erinnern kann und zu faul bin es nachzuschlagen, habe ich es einfach mal sinnmäßig wiedergegeben (hoffe ich zumindest ;)). EDIT: Grob nochmal nachgelesen und ich habe mich natürlich falsch erinnert ;). Dennoch lasse ich es mal so stehen, da der Punkt auch so - mit diesem von mir erdachten Beispiel - klar werden sollte.

 

EDIT: Noch eine Nachtrag-Frage: Was ist, wenn im Rahmen einer fiktiven Handlung eine reale Person ("unkorrekter-/fiktiverweise") an dem Plot partizipiert, der zu der Zeit z. B. die Tommygun nicht hatte. Er war ja sehr wahrscheinlich oder sogar sicher zu dieser Zeit wo ganz anders, ergibt Minus und Minus dann wieder Plus und da darf Dillinger dann die Tommygun dann auch im zweiten Quartal 1934 führen? => etwas sarkastisch die Bemerkung, soll aber darauf hinweisen, dass es in meinen Augen eher um die generelle Ausgangsfrage geht und nicht um Einzelpunkte (s. u. dazu ausführlicher).

 

 

2. Gleiches zur Munition: Klar sollte man nicht schreiben Schrotpatronen gehen auch für die Tommygun oder die Tommygun braucht Schrotpatronen, wenn das nicht stimmt, aber das System gibt doch eine wirklich feine Abstufung der Schadenspunkte kaum her (u. a. deshalb verweist der Waffenexperte aus dem anderen Thread doch auch stets auf sein 'eigenes' Waffensystem/-regelung, in dem er eigene Regeln/Abstufungen einführt. Ist das das Ziel? Eine feinere Trefferpunktverteilung/-differenzierung oder geht es nur drum: Lasermunition gab es 1920 noch nicht, ergo soll die in meinem Abenteuer auch nicht auftauchen (oder wenn doch, dann als fiktiv gekennzeichnet, wie die Personen?).

Bei dem Punkt verstehe ich auch den Aspekt, wenn man mit Panzerung o. ä. hadert - eine Pistolenkugel durchschlägt keinen Panzer (oder was weiß ich), aber Trefferpunktverteilungen sind doch immer (bei Cthulhu) - im Rahmen eines Spiels - halbwegs realistisch: Waffe trifft Mensch, Mensch hat Loch, Mensch ist meist tot. Der Gerichtsmediziner, der da am Ende steht und philosophiert, ob das jetzt 1W10 oder 1W10+1 war, den möchte ich gerne sehen ;). Da kann man in meinen Augen eher über den neuen pulpigeren (?) Ansatz sprechen, dass man nach bestandener KO-Probe sogar nach einem schweren Treffer eigentlich sofort - also ohne irgendeinen Handlungsverlust o. ä. - weiter handeln kann (meiner Meinung nach ;)).

 

 

In meinen Augen ist das nämlich alles eher eine grundsätzliche Frage (weshalb ich die Aufteilung in die Unterpunkte auch eher unglücklich finde, da es von einer Grundsatzfrage weg führt, hin zu klein-klein-Kram. Andererseits verstehe ich den Wunsch mittels Beispielen die Frage zu konkretisieren. Die Punkte jetzt aber einzeln zu beantworten, halte ich für wenig zielführend, da mag ich aber auch falsch liegen oder mit der Meinung alleine dastehen, das ist dann halt so ;)) - wie Seanchui hier schrieb -, die ich allgemein so für mich beantworten würde.

 

... So genau wie möglich, so abweichend wie nötig. Es ist ein Spiel :-). ...

Dich verstehe ich, etwas provokativ gesagt, so: Sehe ich wie Seanchui - außer bei Waffen, da muss es schon genau stimmen. Trifft das deine Meinung oder missverstehe ich dich einfach ganz fürchterlich?

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Wie ich auch in meiner Rezension des Gangster-Bandes dargestellt habe wünsche ich mir mehr historische Genauigkeit. Als Beispiel nehme ich wieder Waffen, will das aber ausdrücklich auch auf andere Themenbereiche verstanden wissen.

 

Zwei meiner Lieblingsautoren, Dashiell Hammett und H.P. Lovecraft, schaffen es beide, historische Authentizität zu erzeugen, obwohl sie bzgl der Waffen in ihren Geschichten nicht besonders detailliert werden (wie das geht, siehe meine Artikelreihe zu Lovecraft's Investigators and Their Guns). Das ist völlig legitim, wobei beide Autoren allerdings auch wussten, von was sie reden. Hammett war selbst Waffenträger und Lovecraft hatte auch Erfahrung aus erster Hand. Das zeigt sich immer wieder in spezifischen Skizzen; Hammett beschreibt beispielsweise kurz und knapp, wie man eine Selbstladepistole (mit Browning-Verschluss) am Abschlagen hindert, indem man den Schlitten von vorne nach hinten drückt. Die Art des Verschlusses nennt er natürlich gar nicht, das schnallt man nur, wenn man eben wie Hammett selbst Erfahrung mit den Dingern hat.

 

Man muss also überhaupt nicht Details nennen, soweit sie keine direkte Auswirkung auf die Geschichte haben. Wieso falsche Details erfinden wenn diese Details offensichtlich egal sind (denn wären sie nicht egal, würde man sich die Mühe machen, sie richtig zu präsentieren)?

 

Wenn man aber eine Behauptung aufstellt, die historisch belegbar ist, dann sollte die auch stimmen. Beispiele: Kanone X hat Magazinkapazität Y, wenn sie tatsächlich Z ist. Oder Kanone A hat Kaliber B, wenn das Kaliber tatsächlich C ist. Warum sollte man das Kaliber überhaupt nennen, wenn man das Richtige nicht weiss? Das zeigt einfach nur, dass man das Thema nicht richtig durchdrungen hat. Wenn man keine Ahnung hat, reicht auch "grosskalibrige Pistole" anstatt "Colt Government Model in .45 ACP".

 

Vielleicht wird es plastischer anhand von Filmbeispielen. Arthur Penns Bonnie & Clyde (1967) ist ein guter Film, spannend und emotional aufwühlend. Gleichzeitig ist das ein Film ohne jede historische Authentizität. Da stimmt so gut wie gar nichts ausser dass Bonnie & Clyde am Schluss tot sind. Handlung, Nebenfiguren, Waffen, fast alles historisch falsch. Kann man machen.

Mein Ideal ist aber mehr wie ein Film von Michael Mann. Die Geschichte steht über allem, aber die Details stimmen eben auch (grösstenteils zumindest, denn natürlich sind das immer noch Filme; einen gewissen künstlerischen Spielraum sollte es immer geben). In Public Enemies (2009) hat Mann unheimliche Anstrengungen auf sich genommen, um der Geschichte Authentizität zu verleihen: an Originalschauplätzen gedreht, originale Autos, Klamotten, Waffen, Waffenhandhabung. Gleichzeitig hat er die historischen Ereignisse ziemlich gerafft und verdreht, so wie er eben seinen Film erzählen wollte.

Übersetzt ins Spiel wären beide Filme gute Szenarien. Mir gefällt der Stil und die Herangehensweise von Public Enemies besser.

 

Cheers

 

HANS

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"Die Patrone vvv macht xxx Schaden" (der Schaden wird von Waffenexperten höher oder geringer eingeschätzt)

 

Wär auch schön, wenn das halbwegs die Realität widerspiegelt.

 

Ich glaube ganz vorsichtig geschätzt das ist mit einem Würfel/TP System nicht mal Ansatzweise möglich.

 

Wo ich bei euch bin:

 

"Lieblingswaffe des historischen Gangsters X war das yyy-gewehr" (in Wirklichkeit: es war das zzz-Gewehr)

 

Hätte ich gerne korrekt

 

Das ist zwar mehr ein "nice to have" denn ein "need to have" aber gibt doch irgendwie ein besseres Feeling für den Gangster...lol...die Waffe als Ausdruck seiner Persönlichkeit. :D Sowas läßt sich auch besser umsetzen als Waffenschaden auf Wx umzulegen :P

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