Jump to content

Railroading: Analyse und Diskussion


Wandler
 Share

Recommended Posts

Aufgrund Probleme mit zwei Spielern die eine Sandbox-Kampagne suchen, während ich eine Story-Driven Kampagne leite habe ich versucht ihm die Art der Kampagne näher darzulegen und bin dabei auf zwei hervorragende Blog Posts gestoßen, die ich gerne auch mit anderen teilen möchte.

 

Der Begriff Railroading ist in den Jahren dermaßen durch den Dreck gezogen worden, dass er heutzutage in vielen Bereichen der RPG Kreise nichts anderes mehr ist als ein Schimpfwort.
 

All jenen, die das auch so sehen, lege ich diese beiden hervorragenden Blog-Posts ans Herz. Für eine Sandbox-Kampagne ist sowas per Definition natürlich nicht geeignet, aber sie zeigen einfach, dass Railroading und Sandboxing eben nicht die beiden konträren Extreme auf einer linearen Skala sind zwischen deren Werten nichts existiert.

 

http://www.critical-hits.com/blog/2010/01/20/railroading-in-a-good-way/

http://thealexandrian.net/wordpress/36900/roleplaying-games/the-railroading-manifesto

Edit: Und noch ein dritter hervorragender Post mit hübschen Bildchen

 

https://medium.com/gameplaywright-presents/sword-fighting-on-a-roller-coaster-railroading-for-the-best-in-rpg-play-547333c80359#.amsku4r56

Edited by Medizinmann
  • Like 2
Link to comment
Share on other sites

Eigentlich gehen beide Blogposts genau den gleichen Weg und kennzeichnen das übliche Railroading ebenfalls als falsche GM Entscheidung, während sie erwähnen, daß sanftes "Drücken" in die vorbereitete Richtung ein vielversprechenderer Weg ist. In Bezug auf die üblichen Diskussionen sehe ich da nur wenig Unterschied ehrlich gesagt. Nicth destotrotz lesen sich beide Blogs gut.

 

In practice, however, railroads warp the decision-making process of the players. When you systematically strip meaningful choice from them, they stop making choices and instead start looking for the railroad tracks.

 

SYL

  • Like 3
Link to comment
Share on other sites

Was mir so extrem wichtig an den Posts ist, war die Definition. In 99% der Diskussionen der Begriff Railroading wie im Manifesto beschrieben einfach auf alles ausgdehnt wird was in einer Situation jemandem nicht gefällt:

 

Railroads happen when the GM negates a player’s choice in order to enforce a preconceived outcome.

Note, however, that both parts of this equation are important: The choice must be negated and the reason it’s being negated is because the GM is trying to create a specific outcome. The players must try to get off the train and the GM has to lock the doors.

Zum Beispiel:

Limiting player choice, you’ll note, is distinctly different from negating their choices

Während extrem oft zu lesen ist: "Wenn es nur noch ein Subset möglicher Optionen A,B,C,D,G,... im Abenteuer ist, dann sei das Railroading". Das war auch die Definition die einer der beiden Problemspieler verwendet hat, weshalb ich ihm diesen konkreten Post verlinkt habe.

 

Beziehungsweise nicht nur dieser Punkt. Generell finde ich einfach das Manifesto mit seinem extrem hohen Detailgrad hervorragend. Wenn man es genau nimmt verteidigt das Manifesto - gemäß seiner Definition nicht -aber die Realität ist halt so, dass im üblichen Jargon Railroading viel legerer und weiter gefasst wird (worauf der Autor ja auch eingeht). Auch die verlinkten Artikel (Rule of Three) sind nicht übel.

Edited by Wandler
Link to comment
Share on other sites

Ist ein interessantes Thema und ich bin ganz ehrlich, wenn ich mir die extremeren Beispiele in den Blogs durchlese, wird mir klar das ich noch nie SO Railroading betrieben habe, auch wenn ich (laut externer Spieler-berichten) schon Railroad-abenteuer geleitet habe.

 

Bestes Beispiel ist das "erste" Abenteuer aus der 7G / Borbarad-Kampagne aus DSA , "Alptraum ohne Ende".

 

Auch wenn es zu 80% nur darauf hinaus lief, irgendwo in eine Richtung zu "laufen" und Ereignis nach Ereignis passierte, ohne das meine Spieler großen Einfluss auf das Geschehen haben, ist es ein sehr stimmiges (schauriges) Abenteuer.

 

Von "Es-ist-egal-(was-ihr-macht-),-so-passiert-es-(euch)-gerade" halte ich dagegen im Allgemeinen nicht sonderlich viel.

 

 

Aufgrund Probleme mit zwei Spielern die eine Sandbox-Kampagne suchen, während ich eine Story-Driven Kampagne leite

Ich muss da einfach die Frage stellen, was deine Spieler unter einer "Sandbox-Kampagne" verstehen.

 

Ich würde, zumindest würde ich es jetzt behaupten, das meine Spielwelten immer eine Sandbox sind. ---> Dinge die meine Spieler anstellen haben immer Auswirkung (mal größer mal kleiner) auf die Spielwelt (und das wiederum Auswirkungen auf sie)

 

Dennoch findet sich da immer Platz für Story-Driven-Geschichten. Weil sich das eine (wie du auch schon gesagt hast) nicht ausschließt.

 

Wenn ich meine Spieler (z.B. in Exalted) einfach so in der "Pampa-meiner-Spielwelt" ausgesetzt habe (das verstehe ich im Extremen unter Sandbox-Kampagne), kam da meistens nicht viel von ihnen, auch wenn sie sonst immer recht kreativ (vor allem im Plotsprengen) waren.

 

 

Während extrem oft zu lesen ist: "Wenn es nur noch ein Subset möglicher Optionen A,B,C,D,G,... im Abenteuer ist, dann sei das Railroading". Das war auch die Definition die einer der beiden Problemspieler verwendet hat, weshalb ich ihm diesen konkreten Post verlinkt habe.

 

Was ein Käse.

  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

In 99% der Diskussionen der Begriff Railroading wie im Manifesto beschrieben einfach auf alles ausgdehnt wird was in einer Situation jemandem nicht gefällt:

 

Hm, persönlich habe ich da andere Diskussionen erlebt - die meisten "Railroading"-Diskussion gingen eher von der klassischen Definition aus "Was Charaktere entscheiden ist egal, Regeln und Welt sind egal, ich setze als SL meinen Willen durch". Eben genau das grundlegende Problem, was auch in den Blogs ansprochen wird.

 

SYL

  • Like 3
Link to comment
Share on other sites

Ich muss da einfach die Frage stellen, was deine Spieler unter einer "Sandbox-Kampagne" verstehen.

 

Die Spieler geben die gesamte Geschichte vor, der SL füllt die Lücken. Wenn die Spieler 8 Spielabende keinen Auftrag annehmen und einfach in einer Bar mit Leuten quatschen, dann sei das so.

 

Das funktioniert halt einfach nicht mit unserer Metaplot-Kampagne durch die Geschichte von Shadowrun. Dabei stecke ich die Charaktere halt in keine Abenteuer in denen ihr handeln den Metaplot beeinflusst, wodurch ihre Entscheidungen irrelevant werden würden, aber der Metaplot steht fest und 2064 kommt der Crash 2.0. Darum leite ich auch kein Abenteuer in dem es darum geht den Crash zu verhindern oder dafür zu sorgen, dass er stattfindet und auch kein Abenteuer in dem die Charaktere die dafür sorgen auftauchen und zeigen wie geil sie sind und genau dieses tun. Das war halt die ausgemachte Prämisse der Kampagne und das haut auch für die anderen 8 Spieler soweit hin denke ich.

 

Das war aber von Anfang an festgemacht, es gab schon kurz nach Beginn mal Probleme mit den beiden Spielern und jetzt halt erneut. 

 

Es wird sich erst zeigen ob die Spieler jetzt noch in der Runde bleiben oder nicht. Es macht ja keinen Sinn wenn sie nicht diese konkrete Kampagne spielen wollen. Wenigstens einer der beiden hätte halt gerne ein wie beschriebenes Sandbox-Abenteuer ohne irgendeiner festgeschriebenen Geschichte in der auch die Charaktere nicht sterben wollen - er hat auch schon angekündigt, wenn der Charakter stirbt, hört er evtl mit Shadowrun auf.

 

 

Ich würde, zumindest würde ich es jetzt behaupten, das meine Spielwelten immer eine Sandbox sind. ---> Dinge die meine Spieler anstellen haben immer Auswirkung (mal größer mal kleiner) auf die Spielwelt (und das wiederum Auswirkungen auf sie)

Ich weiß nicht ob deine Spielwelten eine Sandbox ist aber nach deiner Definition ist das noch lange keine. Ich weiße darauf auch nur deswegen hin, weil diese unterschiedlichen schwammigen Verwendungen von Railroading vs Sandboxing das Problem erst so schwer diskutierbar in RPG Foren gemacht hat.

 

THE OPPOSITE OF THE RAILROAD

… is not a sandbox.

That’s a common mistake, though, so let me unpack it a bit.

An RPG sandbox exists when the players can either choose or define what the next scenario is going to be. In other words, you get sandbox play when the entire world is designed as a situation, allowing the players to decide what their next adventure will be.

The opposite of a sandbox is saying, “I brought Keep on the Borderlands tonight, so that’s what we’re doing.” It’s the prototypical campaign where the GM comes prepared with a specific scenario for the game session and the players are expected to play through that scenario.

Edited by Wandler
  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

ALLES was irgendeine Form von zusammenhängender Story beinhaltet ist Railroading! Und Plotdevices die in "Open World" - Sandboxen rumliegen sind auch Railroading! :P Und Railroading ist auch vollkommen berechtigt, weil gerade deutsche Spieler dazu neigen, ZU WENIG in die Luft zu sprengen! #railroadingistgut  ^_^  :P 

  • Like 6
Link to comment
Share on other sites

 

Ich würde den Begriff "railroading" auch nicht relativieren wollen. Nimm doch etwas anderes. Taxifahren zum Beispiel. Da kann man sagen, wo es hingeht, aber der Fahrer bestimmt die Route.

Ich kenne Taxifahrer die auch noch die fragen (durch die Innenstadt oder außen herum?) ^^

 

 

Die Spieler geben die gesamte Geschichte vor, der SL füllt die Lücken. Wenn die Spieler 8 Spielabende keinen Auftrag annehmen und einfach in einer Bar mit Leuten quatschen, dann sei das so.

 

Das funktioniert halt einfach nicht mit unserer Metaplot-Kampagne durch die Geschichte von Shadowrun. Dabei stecke ich die Charaktere halt in keine Abenteuer in denen ihr handeln den Metaplot beeinflusst, wodurch ihre Entscheidungen irrelevant werden würden, aber der Metaplot steht fest und 2064 kommt der Crash 2.0. Darum leite ich auch kein Abenteuer in dem es darum geht den Crash zu verhindern oder dafür zu sorgen, dass er stattfindet und auch kein Abenteuer in dem die Charaktere die dafür sorgen auftauchen und zeigen wie geil sie sind und genau dieses tun.

Naja das funktioniert sicherlich... Nur solltet ihr euch dann beizeiten Gedanken machen in welches Altersheim ihr zusammen ziehen wollt... Nein Spaß beiseite.

 

Ich kenns so halt selbst von DSA: "Wir setzen vor der "Borbarad Kampagne" an, spielen diese durch, und spielen (weil meine Spieler es doof fanden, ihre Chars abzulegen) irgendwann danach sogar noch "Jahr des Feuers" und weiter...".

 

Selbst wenn die Spieler ungefähr wussten was sie erwartet, hätten sies nicht verhindern können. Weils einfach zu groß und breit gefächert war (von den Ursachen her), als das sie irgend einen großen Einfluss auf die Geschehnisse nehmen konnten bevor es passiert. Man kann nicht überall gleichzeitig sein, und verlangen kann mans auch nicht.

 

Das gleiche gilt für den Crash 2.0 in SR, sowie die vielen kleineren und größeren andere Dinge.

 

Jetzt könnte man darüber streiten ob es "railroading" ist, weil man an eine Timeline festhält, aber offen gesagt, find ich das (wenn man die Ausmaße bedenkt) jenseits von Gut und Böse.

 

Es ist was anderes eine einzelne Kriminalgeschichte zu spielen und der Mörder jedes einzelne Opfer erwischt, egal wie gut die Charaktere dem vorgebeugt haben (railroading) als historische weltbewegende Ereignisse aufzuhalten.

 

 

Das war aber von Anfang an festgemacht, es gab schon kurz nach Beginn mal Probleme mit den beiden Spielern und jetzt halt erneut und war sozusagen die Prämisse der Kampagne.

 

Es wird sich erst zeigen ob die Spieler jetzt noch in der Runde bleiben oder nicht. Es macht ja keinen Sinn wenn sie nicht diese konkrete Kampagne spielen wollen. Wenigstens einer der beiden hätte halt gerne ein wie beschriebenes Sandbox-Abenteuer ohne irgendeiner festgeschriebenen Geschichte in der auch die Charaktere nicht sterben wollen - er hat auch schon angekündigt, wenn der Charakter stirbt, hört er evtl mit Shadowrun auf.

Wenn es von Anfang an klar war, dann kann man auch nicht von einer falschen Erwartungshaltung sprechen. Hast du auch nicht getan, aber ich frag mich da halt, wieso man dann überhaupt bei (irgendw-)etwas mitmacht, was man garnicht machen will. Außer der Person ist halt nicht klar, um was es geht.

 

Mir kommt es ehrlich gesagt weniger so vor, als ob es weniger um Railroading und Sandboxing, als darum das da zwei andere verschiedene Vorstellungen vom Spiel auseinander gehen, wobei ich dafür keine Bezeichnungen habe (weiß nicht mal genau, obs dafür einen gibt)

 

 

- IT abhängen

contra

- "Abenteuer" erleben

 

Zumindest die Andeutung "Charaktertod = Hobbytod" lässt sehr stark darauf schließen.

 

Kenne deine Spieler allerdings nicht genauer.

 

 

ALLES was irgendeine Form von zusammenhängender Story beinhaltet ist Railroading! Und Plotdevices die in "Open World" - Sandboxen rumliegen sind auch Railroading! :P Und Railroading ist auch vollkommen berechtigt, weil gerade deutsche Spieler dazu neigen, ZU WENIG in die Luft zu sprengen! #railroadingistgut  ^_^  :P

@sirdoom: Das sagst du doch auch nur um mehr Abenteuerbände zu verkaufen :P

 

Aber recht hat der Mann, wenn man es ganz streng auslegt, ist alles Railroading. Insbesondere dann, wenns den Spielern und ihren Chars nicht passt ^^

 

 

Ich würde, zumindest würde ich es jetzt behaupten, das meine Spielwelten immer eine Sandbox sind. ---> Dinge die meine Spieler anstellen haben immer Auswirkung (mal größer mal kleiner) auf die Spielwelt (und das wiederum Auswirkungen auf sie)

Ich weiß nicht ob deine Spielwelten eine Sandbox ist aber nach deiner Definition ist das noch lange keine. Ich weiße darauf auch nur deswegen hin, weil diese unterschiedlichen schwammigen Verwendungen von Railroading vs Sandboxing das Problem erst so schwer diskutierbar in RPG Foren gemacht hat.

Okay, zugegebenermaßen nicht erkennbar, aber eigentlich meine ich genau das damit ^^"

 

An RPG sandbox exists when the players can either choose or define what the next scenario is going to be. In other words, you get sandbox play when the entire world is designed as a situation, allowing the players to decide what their next adventure will be.

 

In manchen Settings ist es einfacher durchzuführen als andere, aber grundsätzlich halte ich es eigentlich für "normal" so zu spielen. In SR entscheidet, in meinen Augen, der Charakter für gewöhnlich ob er einen Job annimmt oder zuhause auf der Couch bleibt. Zugegebener maßen muss er, wenn er auf der Couch bleibt und das Geld wird knapp, allerdings dann damit leben, dass er wohlmöglich nicht die Miete bezahlen kann. (sandboxing heißt nicht, dass es mir permanent gut geht)

 

Falls ihm und seinen Kumpels allerdings noch nach was anderes der Sinn steht, sag ich als SL auch nicht (zwangsläufig) nein. Die Entscheidung, was der Charakter als nächstes tun will, obliegt alleine ihm. Wenn 4 von 5 Leuten allerdings den Job vorziehen, muss der Spieler von Nummer 5 damit leben, dass ich für ihn als SL weniger Zeit hab (aber das ist ne andere Geschichte)

Link to comment
Share on other sites

Jetzt könnte man darüber streiten ob es "railroading" ist, weil man an eine Timeline festhält, aber offen gesagt, find ich das (wenn man die Ausmaße bedenkt) jenseits von Gut und Böse.

 Es ist was anderes eine einzelne Kriminalgeschichte zu spielen und der Mörder jedes einzelne Opfer erwischt, egal wie gut die Charaktere dem vorgebeugt haben (railroading) als historische weltbewegende Ereignisse aufzuhalten.

Genauso sehe ich das auch.

 

In manchen Settings ist es einfacher durchzuführen als andere, aber grundsätzlich halte ich es eigentlich für "normal" so zu spielen

Siehst du und für mich umgekehrt ist mir meine Zeit zu schade als 4 Monate lang auszuspielen wie die Charaktere in der Bar über ihre Erlebnisse reden - was bei Sandbox aber möglich ist, weil der Spielleiter nie agiert sondern nur reagiert. Ja, dann geht ihnen irgendwann das Geld aus, aber bis dahin kann man einen langen Atem benötigen. Manche Charaktere haben nach den Regeln auch kein Problem nach dem Start den Rest ihres Lebens an ihrem Stammtisch zu sitzen und zu quatschen.

Die Entscheidung, was der Charakter als nächstes tun will, obliegt alleine ihm

Und genau so sehe ich es nicht, da greift der Gruppenvertrag. Wenn ich eine Gruppe von Spielern zu einer Runde Siedler von Catan einlade und dann einer da sitzt und sagt "na aber Risiko ist viel cooler" dann interessiert mich das nicht. Ich erwarte von erwachsenen Personen zu sagen: "Du, Siedler von Catan - nee, danke lass ma stecken, keinen Bock". Wenn ich aber einen Sandboxing Abend ankündige und sage, gespielt wird worauf grade Lust ist und dann gar keiner spielt weil die Leute nur zusammensitzen und über den Super Bowl quatschen, dann ist das genauso ok. In meinen Augen sind diese beiden Dinge aber unvereinbar, denn es wird spätestens dann seltsam wenn ich jemanden frage ob er Schafe gegen Ziegel tauschen will und er würfelt, zieht seine Soldaten auf mein Gebirge und sagt "EROBERT".

Edited by Wandler
Link to comment
Share on other sites

Ich würde den Begriff "railroading" auch nicht relativieren wollen. Nimm doch etwas anderes. Taxifahren zum Beispiel. Da kann man sagen, wo es hingeht, aber der Fahrer bestimmt die Route.

 

Wenn Du dem Taxifahrer sagst : zum Hauptbahnhof "

und er dich zum nächsten Puff fährt, dann ist das Railroading.

Per definition die Entscheidung der Spieler ignorieren und nur das zulassen,was der SL will.

Eine Art geistige Vergewaltigung

 

Und da Ich aktiv gegen geistige Vergewaltigung vorgehe ist für Mich Railroading auch ein No Go !

 

Sobald es den Spielern egal ist, was der SL erzählt, wo es mit dem Abenteuer hingeht ist es kein Railroading mehr.

die Definition/die Crux ist das der SL die Entscheidungen der Spieler ignoriert & torpediert um seinen Weg GEGEN die Entscheidung der Spieler durchzudrücken.

DAS ist Railroading und DAS ist schlecht.

wenn es den Spielern egal ist, dann ist auch die Aktion egal (wie gesagt/geschrieben kein Railroading mehr)

 

genau wie Sex mit einem Partner, der nichts dagegen hat, dem es egal ist, keine Vergewaltigung mehr ist

 

deswegen ist das:

The implications are that the DM has already planned everything that happens and the players are simply along for the ride. There are certainly players out there who don’t mind being railroaded or even prefer it, simply enjoying the act of playing the game with no real concern for the magnitude of impact their decisions have on the story.

 

auch kein Railroading !

 

The key to avoiding the “bad” type of railroading while still providing adequate direction for the players is to give them a clear path to follow when it is apparent they do not know where to go.

 

ist auch kein Railroading !

 

One of the best ways I’ve found to railroad in a good way is to have a path that an adventure will progress along but have a variety of lead in events or decisions that set up the trail. Depending on what decisions are made early in the adventure the path will change or new obstacles may come up, but in the end I know the general path things are going to take

 

ebenso kein Railroading

Anscheinend ist  das was der Autor da beschreibt gar kein Railroading an sich......

 

DAS

I believe much of the negative connotation to the concept comes from the idea of a DM preventing a player’s actions.

 

ist Railroading !

 

It is my hope that in the future, if I say that I am a fan of railroading in tabletop

 

Nein, der Autor ist NICHT Fan von Railroading, er mag nur eine Methode die viele SLs ( einschließlich mir) benutzen....

 

 

 

HougH!

Medizinmann

Edited by Medizinmann
Link to comment
Share on other sites

 

Und genau so sehe ich es nicht, da greift der Gruppenvertrag. Wenn ich eine Gruppe von Spielern zu einer Runde Siedler von Catan einlade und dann einer da sitzt und sagt "na aber Risiko ist viel cooler" dann interessiert mich das nicht. Ich erwarte von erwachsenen Personen zu sagen: "Du, Siedler von Catan - nee, danke lass ma stecken, keinen Bock". Wenn ich aber einen Sandboxing Abend ankündige und sage, gespielt wird worauf grade Lust ist und dann gar keiner spielt weil die Leute nur zusammensitzen und über den Super Bowl quatschen, dann ist das genauso ok. In meinen Augen sind diese beiden Dinge aber unvereinbar, denn es wird spätestens dann seltsam wenn ich jemanden frage ob er Schafe gegen Ziegel tauschen will und er würfelt, zieht seine Soldaten auf mein Gebirge und sagt "EROBERT".

Jaaaa... daran hatte ich gedacht:

 

Wenn 4 von 5 Leuten allerdings den Job vorziehen, muss der Spieler von Nummer 5 damit leben, dass ich für ihn als SL weniger Zeit hab (aber das ist ne andere Geschichte)

 

Da stimme ich dir auch zu. Wenn man sich als Gruppe trifft mit einem spezfizierten Ziel vor Augen für jenen Termin, sollte man dieses auch (außer es kommt spontan was dazwischen) angehen. Es spricht für mich aber nichts dagegen, wenn es IT dann ne andere Wendung nimmt als vorgestellt. Sollte einer meiner Spieler irgendwas vorhaben zwischen dem letzten (IT-)Zeitpunkt und angesetzten (IT-Zeitpunkt), das ausgespielt werden "will" (von wessen Seite auch immer), darf darauf ruhig (meiner Ansicht nach) eingegangen werden. Sollte es alle Chars betreffen (und interessant sein), kann es sogar ruhig den Abend füllen. Das hängt aber stets von der Situation ab.

 

Ich denke die wenigsten Leute haben auf Dauer Bock sich regelmäßig an den Spieltisch zu setzen und so zu tun als würden ihre Chars ein paar Bierchen bei Joey´s zischen. (die "wenigsten" implziert natürlich das es solche Leute gibt, ABER wie du so schön sagst, da greift der Gruppenvertrag)

 

 

Siehst du und für mich umgekehrt ist mir meine Zeit zu schade als 4 Monate lang auszuspielen wie die Charaktere in der Bar über ihre Erlebnisse reden - was bei Sandbox aber möglich ist, weil der Spielleiter nie agiert sondern nur reagiert.

Njeiiiiin, zumindest nicht 100%ig, finde ich. Denn z.B.

 

Ist es "Nicht-Sandboxing" eine Szenerie oder Ereignisse in dieser Szene zu beschreiben? Würde jetzt in besagte Bar eine Gang eintrudeln, sich an der Bedienung vergreifen, lautstark rumgrölen und den Charakteren quasie den "ruhigen" Abend vermiesen durch ihre bloße Anwesenheit, ist das dann nicht auch ein agieren des Spielleiters obwohl du den Charakteren nach wie vor die Wahl lässt wie sie oder ob sie auf das Geschehen reagieren?

 

Ich sehe das reine "Bereitstellen von Inhalten" in einer Spielwelt noch nicht im Kontrast zur Sandbox (und auch nicht als Railroading, weil ich die Spieler zu nichts zwinge  automatisiere). Im Gegenteil, sehe ich das als den "Sand in der Box",  Was die Charaktere daraus machen, bzw. DAS sie -frei nach ihrer Entscheidung- was daraus machen können, ist da die Hauptsache, finde ich.

  • Like 2
Link to comment
Share on other sites

Tja, wenn es nur so einfach wäre Medizinmann. Ist folgendes schon Railroading?

 

Der Spielleiter möchte Abenteuer X spielen, die Spieler stimmen zu. Das Abenteuer sieht vor, dass die Spieler herausfinden sollen wo sich der MacGuffin befindet. Ein Spieler sagt aber, er interessiert sich nicht für den MacGuffin, er möchte lieber Tontaubenschießen. Der Spielleiter lässt den Charakter Tontauben schießen und spielt mit dem Rest am Tisch das ausgemachte Abenteuer. Der Tontaubenschütze wird fortan aus der Gruppe entfernt.

Die Entscheidung des Charakters war vorhanden, er konnte tun was er wollte, aber die Entscheidung war bedeutungslos. Der Spielleiter hat die Entscheidung des Spielers nicht negiert, somit fällt es nicht in die gegebene Definition.

 

Ich sehe das definitiv nicht als Railroading. Ich sehe das als ziemlich kindisches Verhalten. Ich erwarte von einer erwachsenen Person, dass diese auch mitten im Spiel in der Lage ist zu sagen: "Puuuh. Das Abenteuer ist echt nix für mich - ich bin raus." Die Grenze dazwischen ist der Kompromiss den man gemäß Gruppenvertrag und einem gesunden sozialen Verhalten trifft. Manch einer mag vielleicht keine Detektiv-Abenteuer aber man spielt halt, dieses oder jenes weil man gerne mit den anderen der Gruppe spielt. Wenn aber nur noch Detektiv-Abenteuer kommen, dann muss man in der Lage sein das zu äußern bevor es die Stimmung kippt.

Edit: @Femmex, wenn es die Reaktion auf die Aktion der Gruppe ist in dieser Bar zu sein dann ist es Sandboxing. Wenn die Ganger aufgetreten wären weil du das vor Aktion der Spieler geplant hast ist es kein Sandboxing. Wenn die Ganger auftreten ganz egal was die Charaktere tun, auch wenn sie sich in einem Bunker vergraben, dann ist es Railroading. Dazwischen gibt es offensichtlich eine Lücke die ich als das "durchschnittliche" Spiel sehe, denn beides sind Extreme. So einfach ist das eigentlich :D

Edit2: Aktion-Reaktion sind hierbei total dämlich gewählte Begriffe von mir und gemäß ihrer Definition nicht ganz richtig verwendet. Das "in die Bar gehen" muss nicht der Auslöser für die Ganger sein, es können auch zwei komplett unabhängige Ereignisse sein. Zumindest aus der In-Welt-Sicht, aber aus der Spieltisch-Sicht ist es die Reaktion des Spielleiters auf die Aktion der Spieler, die zusätzlich kein vordefiniertes Ergebnis haben darf.

Edited by Wandler
Link to comment
Share on other sites

Der Spielleiter möchte Abenteuer X spielen, die Spieler stimmen zu. Das Abenteuer sieht vor, dass die Spieler herausfinden sollen wo sich der MacGuffin befindet. Ein Spieler sagt aber, er interessiert sich nicht für den MacGuffin, er möchte lieber Tontaubenschießen. Der Spielleiter lässt den Charakter Tontauben schießen und spielt mit dem Rest am Tisch das ausgemachte Abenteuer.

 

kein Railroading !

 

ist eigentlich ganz einfach :)

wenn der SL seine Entscheidung, sein Abenteuer GEGEN den Willen der Spieler durchdrückt und alles dran setzt deren Aktionen zu torpedieren/zu ignorieren/unmöglich zu machen , DANN ist es Railroading

 

Ich sehe das definitiv nicht als Railroading. Ich sehe das als ziemlich kindisches Verhalten.

 

Ich auch :)

 beides

 

Ich erwarte von einer erwachsenen Person, dass diese auch mitten im Spiel in der Lage ist zu sagen: "Puuuh. Das Abenteuer ist echt nix für mich - ich bin raus."

 

bin Ich voll deiner Meinung

Sogar noch mehr.

Ich bin auch voll dafür als Spieler zu sagen ....Huiiih, das wäre vielleicht etwas für Mich, aber nicht für meinen Char (deswegen habe Ich auch mehrer Chars für alle RPGs die mir wichtig sind um evtl den Char zu tauschen

 

Manch einer mag vielleicht keine Detektiv-Abenteuer aber man spielt halt, dieses oder jenes weil man gerne mit den anderen der Gruppe spielt. Wenn aber nur noch Detektiv-Abenteuer kommen, dann muss man in der Lage sein das zu äußern bevor es die Stimmung kippt.

 

LOL

ICH mag keine Detektivgeschichten (weil Ich a viele schlehte Erfahrungen mit geRailroadeten Detektivgeschichten erfahren habe, gerade auf Cons

und b  mir so Geschichten, die nur eine einzige Lösung haben (Sherlock Holmes ist mir da übel in Erinnerung geblieben), suspekt sind.)

 

mit müdem Tanz

Medizinmann

Link to comment
Share on other sites

 Share

×
×
  • Create New...