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[Nightmare Bites] Kap.1: SCHÖNE AUSSICHTEN ODER STEILES KARRIEREENDE


Der Läuterer
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Sobald Ove bemerkt, wo er sich befindet, sind die Bücher der Expedition vergessen und er ist wieder ganz bei Kristine. Er ist besorgt, fürsorglich und liebevoll. Wieder macht er sich Selbstvorwürfe...

 

Die Ärzte machen Euch keine Hoffnungen...

 

Keine Hoffnungen, dass die Patientin in den nächsten Stunden oder Tagen soweit ist, dass es Sinn machen würde, sie auf eine so lange und strapaziös Reise gehen zu lassen.

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Clive

 

Nach einer Weile lassen Matilde und ich Ove Eklund mit seiner Freundin allein. Wir ziehen uns in den Aufenthaltsraum für Gäste zurück, den die Privatklinik vorhält. Die Einrichtung zeugt von der guten finanziellen Ausstattung der Klinik und soll offenbar den Bedürfnissen der zahlungskräftigen Klientel dieses Hauses entgegenkommen. Man fühlt sich eher wie in einem englischen Club als in einem Krankenhaus.

 

Und wir bekommen nicht nur Tee, sondern auch Kaffee, der sich für englische Verhältnisse als überraschend geschmackvoll und anregend herausstellt.

 

So sitzen wir in den bequemen Club-Sesseln und überlegen unsere nächsten Schritte. Welche Route sollen wir einschlagen? Aber zunächst äußere ich gegenüber Matilde einen anderen Gedanken:

 

"Bevor wir abfahren, solltest Du vielleicht noch einmal kurz Wentworth Baxter anrufen. Oder Ove sollte ihn aufsuchen und von dem Brand erzählen. Der tote Feuerwehrmann und die Marquard sollte man einer krimaltechnischen Untersuchung unterziehen. Wenn der Feuerwehrmann von einer Kugel getroffen wurde und deshalb abgestürzt ist, wird es vielleicht doch noch Ermittlungen des Yards geben ..."

 

Dann wäge ich mit Matilde die verschiedenen Reisemöglichkeiten gegeneinander ab:

 

"Mir ist unwohl bei dem Gedanken die Route über Cardiff zu wählen. Ich habe bisher immer diesen Weg genommen, wenn ich von Irland aus London besucht habe. Falls der Angriff am ersten Tag meines Besuchs hier mir galt, wie Hartmut meinte, hat man auf mich gewartet und war über meine Ankunft informiert. Dann kennen diese Kerle vermutlich auch meinen üblichen Reiseweg.

 

Es bleiben also eine Schiffspassage oder eine gänzlich unerwartete Reiseroute mit der Bahn ... oder mit einem Wagen. Bahn und Automobil, wir haben mit beidem schon schlechte Erfahrungen gemacht. Beides bietet Möglichkeiten für einen Angriff.

 

Ich habe eine Passage auf einem geeigneten Schiff zunächst reserviert. Es legt aber voraussichtlich erst am 15.01.1930 im Hafen von London an, um dort einen kurzen Zwischenstopp einzulegen. Schon mit der nächsten Flut wird es dann wieder ablegen mit dem Zielhafen Galway. Alle anderen Passagierkabinen sind bereits besetzt, nur drei freie Plätze. Es wird für 'La Main Droit' oder sonst jemanden nicht unmöglich, aber doch nicht ganz so einfach sein, dort noch jemanden an Bord zu bringen oder gar mehrere Personen, um uns zu verfolgen. Ein konfortabler, sicherer und schneller Dampfer, kein Segler diesmal. Aber der Hafen von London scheint mir ein unsicheres Pflaster zu sein. Dort treibt sich ein übles Gesindel aus aller Herren Länder herum ... vielleicht auch die Tcho-Tcho. Und wir säßen hier noch fast eine Woche fest ... Das kommt kaum in Betracht.

 

Mit der LMS London, Midland and Scottish Railway könnten wir alternativ nach Liverpool fahren und von dort nach Dublin übersetzen. Auf diesem Weg könnten wir die Reise täglich antreten. Diese Route habe ich sonst nie genommen. Der Weg wäre länger und beschwerlicher ... und wieder die Bahn ...

 

Wir könnten auch mit der LMS weiter bis nach Glasgow fahren und von dort nach Stanraer übersetzen.  Allerdings würden wir dann in der Republik Nordirland landen, nicht direkt in Irland. Und wir kämen auch Dr. Dwight M. Warner nahe, wenn er noch in Schottland lebt.

 

Zuletzt hatte ich an die Möglichkeit eines Charterfluges gedacht. Nur wir in einem Flugzeug. Nur wir ... und der Pilot. Ich hätte gerne Cainnech zur Sicherheit dabei gehabt. Wir hätten mit ihm über einen zweiten Piloten verfügt, falls dem ersten etwas ... zustößt. Und Cainnech hätte eine sichere Maschine auswählen können. Kostspielig zwar, aber Cainnech wäre sicher begeistert gewesen. Aber so wie die Dinge jetzt liegen ..."

Edited by Joran
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Ich schaue ihn nicht dabei an, während ich rede.

"Ich würde den Schiff nehmen. Ich hatte einen Zugunfall, und einen Schiffunfall schon. Aber noch keinen Flugabstürtzt. Und das kann man schwer überleben" sage ich tonlos.

"Was mit der Hand und den Bücher passiert ist es mir egal. Kann gerne Ove entscheiden".

Ich denke kurz an Dwight.

"Dr. Warner ist es mir auch egal. Ich weiss nicht mal ob er es war, oder doch jemand anderen. Ich stand immer unter Drogen. Meine Erinnerungen sind unzuverlässig" ich seufze.

Jedes Wort kostet mir Kraft.

"Also, fahren wir einfach fort. Ich will nicht mehr hier sein"

Edited by Nyre
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Clive

 

"Gut. Das bedeutet, dass wir uns eine neue Unterkunft suchen müssen, wo wir die sechs Tage verbringen können, bis die 'DS Dronning Maud' hier einläuft. Es ist ein skandinavisches Schiff, glaube ich. Erst seit 1925 in Dienst. Recht exklusiv, wie mir scheint. Sehr übersichtlich und sehr modern. Zwei Kabinen: eine für zwei Personen und eine Einzelkabine.

 

Selbst wenn wir ein anderes Schiff nehmen wollen, werden wir heute vermutlich keine Passage mehr buchen können." Ich blicke auf die Uhr. Der Nachmittag ist bereits fortgeschritten, das Ultimatum lange verstrichen ...

 

"Unsere Sachen aus der Pension warten unten im Taxi. Hast Du einen Vorschlag, wohin wir gehen sollten? Weg aus der Innenstadt Londons?"

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Montgomery Spital

Crawley, Sussex

Klinik und Kur,

Donnerstag, 09.01.1930

Abends, nach 2000

 

Am Bett von Kristine zupft eine Krankenschwester die Bettdecke zurecht, bis sie glatt und makellos ist. Dann plaziert sie die Arme der Patientin darüber und deren flachen Hände übereinander, so dass die zwei blauen Streifen der Bettdeckenkante durch die Unterarme verdeckt werden. Nachdem sie die Bettdecke noch einmal justiert hat, nickt sie Dir zu und geht still und leise, als sei sie nie dagewesen

Edited by Der Läuterer
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Clive

 

Matilde schweigt. Sie wirkt abwesend. Ich überlege, ob ihre Gedanken in diesem Moment wohl in der Vergangenheit gefangen sind.

 

"Die letzten Tage waren ... extrem strapaziös und auch seelisch belastend für Matilde. Äußerlich strahlt sie immer Stärke aus. Aber als ich sie kennenlernte war sie wie ich im Böcklin Haus ... nicht ohne Grund. Es gab Momente, in denen Matilde sehr zerbrechlich wirkte. ... Der Verlust von Alexander ... die Anschläge auf unser Leben ... wie gut wird sie all das tatsächlich verkraften?"

 

Ich mache mir ein wenig Sorgen und versuche in ihren hellen, blauen, bodenlosen Augen zu lesen. Aber es ist aussichtslos. Diese Augen, die so leicht andere Menschen einfangen, geben nichts unfreiwillig preis.

 

Ich beuge mich vor und greife ihre Hand, um sie aus ihren Gedanken in die Gegenwart zurückzuholen.

 

"Ich habe eine Idee. Wir sind nun schon in Crawley. Lass uns weiterfahren nach Brighton. Wir suchen uns dort einen unauffälligen Gasthof. Vielleicht haben wir Glück und finden dort schneller Passage nach Irland. Auf jeden Fall bringen wir mehr Abstand zwischen uns und London. Und wir können den Fahrer nicht ewig warten lassen.

 

Wenn nötig, können wir mit der Bahn noch einmal nach Crawley zurückkehren.

 

Aber was machen wir mit Ove Eklund? Trennen sich hier unsere Wege?"

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Ove's rechte Hand juckt.

 

Ein kleinwüchsiger Mann im weissen Kittel tritt an das Bett von Kristine heran. Er hat die Arme hinter dem Rücken verschränkt, in denen er ein dickes Buch hält. Er beugt sich tief über die Patientin, als würde er lauschen, als würde er versuchen etwas wahrzunehmen, dann schaut er zu Dir hoch und seine kleinen, dunklen Knopfaugen blinzeln hinter den dicken Gläsern seiner runden Brille. Seine rosa Gesichtsfarbe und seine Pausbäckchen erinnern an ein kleines Ferkel. Dann schaut er Dich direkt an und seine schmalen Lippen öffnen sich zu einem leisen Wispern. "Sie haben sie ganz schön übel zugerichtet."

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Ich stehe noch immer unbeweglich im Raum. Die Bücher, die mich zuvor noch so gefesselt haben, halte ich zugeklappt in den Händen. Sie sind fast egal. Ich jongliere im Kopf noch mit ein paar Namen und versuche sie den Expedtionen und den Zeiten zuzuordnen. Meine Arme hängen an meinem Oberkörper herab und würde ich nicht mit beiden Händen die Bücher festhalten, dann würden meine Arme seitlich an mir baumeln wie angeklebt. Nun ruhen die Bücher auf meinen Oberschenkeln, gehalten von den Händen.

 

Hände... das ist wohl das Stichwort. Meine rechte Hand fängt an zu jucken, als ein kleiner Mann an Kristine herantritt. Er ist mir vorher nicht aufgefallen. Es ist, als wäre er plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht.

 

So wie er geht, so wie der kleinwüchsige Mann aussieht, vom fehlenden Rauschebart abgesehen, so wirkt er auf mich wie ein Tomte - oder ein Nisse. Ich sehe quasi vor mir, wie der Tomte, der Hausgnom, oder auch Nisse genannt, nach Kristine fühlt, sie beruhigend und behutsam streichelt und sich um sie sorgt.

Das Jucken meiner rechten Hand beunruhigte mich zunächst, doch seine ruhige, liebevoll Art und sein rundliches Aussehen, lassen in mir nur die Assoziation mit einem lieben Tomte aufkommen.

 

'Stell dich immer gut mit dem Tomte! Wenn du ihn vergretzt, dann spielt er Streiche oder schlimmeres!', das hat meine Großmutter schon immer gesagt. 'Jedes gute Haus', und damit meinte sie jedes Haus, das von rechtschaffenden Menschen bewohnt ist, 'hat einen Tomte. Oder wenigsten ein Tomte pro Hof.'.

Ich habe ihr oft nicht geglaubt. So habe ich als Kind den Tomte doch nie gesehen oder gehört. Aber er war da... man konnte es fühlen. Und es beruhigte mich gerade als Kind sehr, dass ich wusste, dass ein Tomte über uns und unser Haus wacht, es vor Feuer und Gefahren schützt und uns hilft, wo es in seiner Macht steht, die Tiere heilt, wenn sie krank sind und vielleicht sogar uns Menschen. Meine Oma versicherte mir damals immer wieder 'Der Tomte ist hier! Es ist ein sehr guter Tomte! Ove, hör mir gut zu. Dieser Tomte ist ein ganz besonderer. Er beschützt uns sehr gut. Sorge dafür, dass ihm nie schlechtes widerfährt!' Ich versprach es ihr. Und wäre mein Vater nicht alkoholkrank geworden, hätte ich mein Versprechen vielleicht sogar halten können. Aber ich war in Göteborg, als min far [mein Vater] so krank wurde. Und nun bleibt mir nur zu hoffen, dass unser heimatlicher Tomte auch verzeihen kann und sehr nachsichtig mit uns ist. Min far [Vater], war nicht immer lieb zu ihm. Er machte Lärm, verweigerte die guten Gaben und verspottete unseren Tomte. Vermutlich kam es auch deshalb zum Brand im Schuppen. Eine Warnung unseres Tomte. Der Tomte war sicher verärgert. Solange wir ihm ab und an Hafergrütze hinstellten und mal etwas Met, Wein oder auch nur Milch, so konnte man sich mit ihm gut stellen. Und tatsächlich war das Essen und Trinken jeden Morgen verzährt. Der Tomte musste also dagewesen sein. Nur hatte Vater das kaputt gemacht.

 

Über meine Gedanken hin, vergesse ich das Kribbeln meiner Hand und all das Negative, das es bedeuten könnte. Auch verdränge ich die Gedanken an den möglicherweise gekränkten Tomte, weiß ich doch, dass ich vieles versucht habe, um ihn wieder zufrieden zu stimmen. Ich habe ihm Geschichten im Holzschuppen erzählt, auch wenn ich nicht wusste, ob er da ist oder nicht. Ich habe ihm heimlich etwas zu Essen hingestellt. Und tatsächlich war es aufgegessen. Nicht die ersten Male, aber später. Nach einigen Wochen... es war wohl in den Semesterferien, da war ein wenig von der Grütze verspeist. Später immer mehr und kurz vor Ende der Ferien war der Teller jedes Mal leer. Und ich bildete mir ein, bei manchen Geschichten, die ich erzählte ein leises Kichern zu hören. Vielleicht war es aber doch nur der Wind. Ich habe versucht zu meinem Wort zu stehen. Ich versuche das noch heute. Denn fast nichts bindet mich mehr als meine Versprechen aus der Kindheit. Damals gab man nicht aus Kalkül Versprechen ab. Man versprach nicht etwas, nur weil man es wollte. Man meinte es auch. ICH meinte es so.

Mit der Zeit verlor ich immer mehr den Glauben an die Tomte. So war in der Stadt zu wenig Platz für sie. Und man brauchte keinen Haustomte, der einen beschützt. Man hatte die Feuerwehr, die Polizei und viele Nachbarn. Aber zurück in der Heimat, spürte ich ganz klar, dass dort mehr ist. Aber man muss sich seinen Tomte verdienen. Sonst geht er fort. Und meistens kommt er nie wieder zurück.

 

An Weihnachten, so sagte meine Oma einmal zu mir. Am Julafton, da kann man mit viel Glück den Tomte im Stall erspähen. Aber man muss leise sein und lieb im Geiste und darf nichts böses im Sinn haben. Dann kann man ihn vielleicht sehen, wie er mit den Tieren spricht - in unserer Sprache. Und die Tiere antworten.

Mir gefällt diese Vorstellung noch heute. Und tatsächlich liegt eine magische Stimmung über jedem Hof und kehrt in jeden Stall, wenn der Julafton anbricht, auch wenn ich bis heute keinen leibhaftigen Tomte gesehen habe. Vielleicht bis jetzt.

 

Als mich der Tomte im Kittel anspricht, kehre ich auch wieder in diese Welt zurück. Ich schaue vermutlich etwas verträumt oder unkonzentriert, als er mich anspricht.

Doch dann sage ich: "Ja... ganz furchtbar. Wenn ich nur wüsste, wer das war... und warum sie das erleiden musste."

 

Nach einer kurzen Pause frage ich: "Sagen Sie... wie geht es ihr? Darf ich... bei ihr bleiben?"

Ich wünschte mir er würde das Böse beseitigen können, das in diesem Raum ist, das Kristine widerfahren ist. Aber auch ein Tomte ist keiner großen Magie fähig, es sind eher kleine Tricks und kleine Dinge, die er machen kann. Eine Wunderheilung, übersteigt die Fähigkeiten der meisten Tomte. Doch in mir steigt das Bedürfnis auf Hafergrütze mit viel Zucker zu machen, sie hier in den Raum zu stellen und leise zu flüstern "Tomte, bitte mach, dass Kristine wieder ganz gesund wird. Ich werde dir auch so oft und so viel Hafergrütze bringen, wie ich kann."

 

Schon fast kindlich naiv frage ich den Kittel-Tomte: "Wird sie wieder gesund?"

Edited by Puklat
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Matilde (mit Clive)

 

Ich schliesse die Augen, als Clive meine Hand nimmt.

Ich bin apatisch, etwas in mir hat sich wieder zerbrochen.

Die Scherben tun weh. Überall.

"Ja, machen wir so, wie du sagt, ist eine gute Idee..." flüstere.

Ich bin kraftlos.

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Der Doktor schaut noch immer seine Patientin an. "Wer weiss. Hoffen Sie das Beste. Wir werden an Ihrer Genesung arbeiten."

 

Ein orangefarbener Schmetterling landet auf der Stirn von Kristine. Ein wahrhaft gutes Omen... im tiefsten Winter.

 

"Haben Sie bereits zu Abend gespeist?" Der Doktor schaut Dich an. "Sie dürfen mich zum Essen einladen. Ich nehme Hafergrütze und ein Glas Milch, bitte."

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Im Krankenzimmer setzt sich die Frau zur linken von Kristine in ihrem Bett auf. "Ist doch alles nicht so schlimm, Herr Ecklund. Nehmen Sie es leicht. Jetzt nörgelt Zuhause wenigstens niemand mehr." spielt die Frau mit dem Gesicht einer ägyptischen Prinzessin die Ernsthaftigkeit der Lage beschwichtigend herunter. Dann setzt sie die Totenmaske des Pharaos auf ihr Haupt und lehnt sich zurück. Orangefarbenes Licht fliesst aus den Augen der Maske, während sich feiner Sand von der Bettdecke auf den Boden ergiesst...
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Ein Mann, der auf einmal neben Dir steht, legt Dir seine Hand klopfend auf die Schulter. Die Hand verströmt eine verstörende Kälte, die Dir die Wirbelsäule hinab kriecht und Dich bis ins Mark erschaudern lässt. Du zuckst zusammen und blickst Dich um. Es ist Hans - Hartmut - Hugh. "Ich weiss, wie Sie sich fühlen, Herr Ecklund." Er grinst frech. Ein höhnisches, arrogantes Grinsen. "Mir ist das auch schon oft passiert. Aber es gibt andere Frauen. Machen Sie sich nur nicht zu viel daraus. Lassen Sie sich nur nicht ins Gesicht schiessen." Er lacht. "Tcha, irgendwie dumm für Sie gelaufen."
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Gavigan sitzt auf Kristine's Bettkante und hält einen menschlichen Totenschädel mit langen, blonden Haaren vor sich. Er streckt Dir seine Hand mit dem grausigen Kopf entgegen. "Sein? Oder nicht sein?" Seine Zunge ist lang und gespalten, wie bei einer züngelnden Schlange. "In Ihrem Fall wohl eher NICHT sein, nicht wahr, Herr Ecklund?"

Eine orangefarbene Nacktkatze schmeichelt zwischen seinen Beinen herum. Ihre Haut glänzt wie flüssiges Metall. Farbe tropft von ihr zur Zimmerdecke hinauf, wo sich eine quecksilberige Pfütze bildet, in deren Mitte eine Art Strudel entsteht...

Edited by Der Läuterer
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Neben Dir kommt ein brennender Rollstuhl quietschend zum Stehen. Eine kohlrabenschwarze, krustige Hand mit sechs Fingern, die ein Tagebuch hält, streckt sich Dir entgegen. Die Stimme der Frau, mit der Zigarette im Mund, ist rau. Sie hustet "Ein Autogramm, bitte." Die russigen Lippen der Frau springen auf, als sie weiter krächzt "Schreiben Sie mir bitte rein, dass bestimmt alles wieder gut werden wird."
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Ein glatzköpfiges, nacktes, asiatisches Kind, mit dem Gesicht eines alten Mannes zupft nervös und penetrant an Deinem Hosenbein herum und zwinkert Dir schliesslich voller Mitleid zu. "Armer Herr Ecklund. Wie schrecklich doch die Welt ist."
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