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Politische Diskussionen sind hier nicht OT


Sir Doudelzaq
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Moin Moin zusammen

Themawechsel :)

ich hab was entdeckt ,das ich teilen will und das nur hier reinpasst

 

Erst was schönes

http://de.webfail.com/8d6a961874a

 

und dann was hässliches

http://de.webfail.com/91887e6be86

 

Hough

Medizinmann

Edited by Medizinmann
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Viele scheinen zu glauben, dass Demokratie für sie nicht funktioniert (also ihnen nicht bringt, was sie gerne hätten) und sehen jede andere regierungsform als besser solange ihre Punkte (notfalls auch gegen Andersdenkende) durchgesetzt werden

So könnte man Faschismus definieren.

 

Demokratie ist halt nicht nur wählen, sondern auch andere Interessen zu akzeptieren und zu tolerieren, sowie abzuwägen und dann über eine Wahl zu erfahren, wie die Interessen ungefähr verteilt sind um daraus Kompromisse abzuleiten.

Die Toleranz muss aber dort enden, wo sich die Interessen gegen die Demokratie selbst wenden, also das Interesse daran, andere Interessen als die eigenen nicht länger tolerieren zu wollen, darf niemals toleriert werden. Das ist das Paradoxon der Toleranz in der Demokratie.

 

Und an der verständlichen Vermittlung dieser logischen Zusammenhänge, scheitert im Moment die Regierung und die Medien. Und deshalb führt auch die AFD die Scheindebatte und verbreitet aggressiv den Narrativ der vermeintlich eingeschränkten Meinungsfreiheit. Diese manipulative Waffe haben Faschisten schon immer verwendet um in Demokratien an Macht zu kommen. Politische Bildung hätte hier eigentlich eine klare Aufgabe, Faschismus durch Aufklärung zu entwaffnen. Und gegen dieses Ziel schießt die AFD mit der Verleumdungsplattform für Lehrer, die vermeintlich gegen das Neutralitätsgebot verstoßen würden, wenn sie die Methoden der AFD im Unterricht aufdecken würden. Man will also solche Lehrer mit Hilfe von Angst zum schweigen bringen.

Edited by HeadCrash
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Das mit der Wurst würde ich unterschreiben. Im Fall der klaren Worte würde ich aber die Intention dahinter in Frage stellen.

Imho geht es der (Bundes) CDU nicht um die generelle Ablehnung der AfD (die Werte-Union könnte sich durchaus für viele Positionen der AfD erwärmen), sondern darum nicht den gleichen Fehler wie die SPD mit einer Koalition zu machen (das wäre eigentlich auch eine GroKo).

Bundesweiter Image-Verlust und noch stärkere Verluste bei den nächsten Wahlen. Also letztendlich Parteipolitik und Parteitaktik - nicht die ethische/moralische Bewertung der AfD.

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SPIEGEL: Wenn rassistische und menschenverachtende Sätze fallen, sind dann nicht Grenzen der Meinungsfreiheit erreicht?

Wallis: Gegenfrage: Was soll ich mit jemandem machen, der diese Grenzen überschreitet? Ihn ins Gefängnis sperren? Oder zumindest in sozialen Netzwerken blocken? Das spaltet die Gesellschaft weiter. Wenn ich glaube, moralisch auf der überlegenen Seite zu stehen und eine bessere Gesellschaft will, muss ich - selbst wenn mich die Meinungen anwidern - diese Menschen zum Kaffee einladen und fragen: "Wie kommst du zu deiner Meinung?"

Quelle: https://www.spiegel.de/lebenundlernen/uni/meinungsfreiheit-wie-man-die-inszenierung-als-opfer-durchkreuzt-a-1294714.html

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Das ist wunderschön zu hören/lesen während einer Meinungsumfrage, Podiumsvorlesung oder Diskussionsrunde, aber wenn man Pech hatl, ist die Veranstaltung zwischendrin gelaufen, weil man Wasserfallnazis bekommt oder man verliert danach selber Job, Freunde oder Sponsoren und Kollegen, weil man Nazis eine Diskussionsfläche bietet Insofern: sehr idealistisch und machbar in der Theorie, an vielen praktischen Stellen leider nicht wirklich umsetzbar. Gilt auch für 911 Verschwörungstheoretiker, Impfgegner, Chemtrailfanatiker und Putinliebhaber.

 

Von emotionalen Kosten, wenn man ständig bei 0 wieder anfangen muß und Argumente auf Kindergartenniveau (siehe obiges verlinktes Video zu 30min inhaltslosem Geblubbere), mal ganz zu schweigen.

 

Und natürlich: was hat die Reaktion von Wallis gebracht? Wurden die Identitären bekehrt? Haben sie ihre Meinung geändert? Werden sie keine Podiumsdiskussionen mehr stürmen? Werden sie ihre Schönwetternazihurerei betreiben? Nein? Dann kann der Herr Wallis das nächste Mal vielleicht doch den Sicherheitsdienst rufen. Die Diskussion ist ja sowieso schon gelaufen.

 

SYL

Edited by apple
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Aus meiner Perspektive: ja, es ist verloren. Das ist nämlich das Riesenproblem: wenn Leute sich einmal von Faktenlage, objektiver Analyse und gemeinsamer Diskussion verabschiedet haben, KANN man mit ihnen nicht mehr sprechen. Egal was Du sagst, egal welche Fakten zu bringst, egal wie Du einzelne Schlagwörter und Buzzes nimmst: die Anzahl von Leuten, die bereit sind, sich wieder der "Mainstreammeinung" und dem "System" anzuschließen, ist verschwindend gering. Von Chemtailfanatikern über Neonazis bis hin zu Leuten, die Morddrohungen als Notwehrbeleigung rechtfertigen ist da nichts zu erwarten.

 

Nimm das Naighîn Video von der letzten Seite. 30 Minuten lang schöne Worte und Sätze. Glaubst Du im Ernst, daß wenn die Fakten auf den Tisch kommen und man mit kaltem, nüchternen Blick die Pro- Und Contraargumente, die umfassenden Fakten (und zwar auch die, die meine Sicht wiederlegen) und die kurz- und langfristigen Folgen besprechen würde, daß diese Person ihre Meinung ändert und nicht mehr AfD wählt?

 

Gegenfrage: warum muss ICH die Person überzeugen? Warum kann die Person nicht selber recherchieren? Warum fühlen sich Identitäre verpflichtet, eine Veranstaltung zu stören, wenn der Veranstalter glaubt, die durch Reden zum Einlenken bewegen zu können, während sie nur ausgebootet werden, weil sie auf eine Verhaftung hofften, um dann in rechten Netzwerken zu zeigen, wie sehr doch die Demokratie und die Meinungsfreiheit unterdrückt werden, und sich diese Hoffnung nicht erfüllt hat. Warum muß ich einem Impfgegner die Statistiken der Sowjetunion zeigen, nur um dann zu hören, daß ich doch nur ein Systemvertreteter bin? Warum geht eine Freundschaft in die Brüche, weil ein guter Kumpel sich als Reichsbürger entpuppt, aber keinerlei Fakten vorbringen kann, sondern nur ein Gefühl?

 

Und das its das Riesenproblem: ich kann mich mit Fakten, Zahlen, Daten auseinandersetzen.

 

Aber nicht mit Gefühlen.

 

SYL

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Wenn ich glaube, moralisch auf der überlegenen Seite zu stehen und eine bessere Gesellschaft will, muss ich - selbst wenn mich die Meinungen anwidern - diese Menschen zum Kaffee einladen und fragen: "Wie kommst du zu deiner Meinung?"

Erstens finde ich das sehr naiv und idealistisch. Aber vor allem stört mich der Schlusssatz, der die rassistischen Beleidigungen usw. dann doch wieder als "Meinung" aufwertet.

Edited by Corpheus
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"Okay meine Damen und Herren! Hier haben wir den Herrn X, der möchte, dass alle Personen, die nicht mindestens 5 Generationen Deutsche Vorfahren väter- und mütterlicherseits vorweisen können, sofort enteignet und des Landes verwiesen werden sollen. Und, äh, "unsere Frauen", wie er sich ausdrückt, "sollen nicht mehr mit, äh, Kanaken rummachen." OK! Frau Y hier findet diese Vorschläge nicht so gut und möchte, dass wir beim Modell Grundgesetz bleiben. Also, so grundsätzlich. Schön! Da haben wir zwei Meinungen, freuen wir uns auf eine lebhafte Diskussion! Das wird sicher ein Austausch, der uns alle bereichert."

Edited by BruderLoras
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"Okay meine Damen und Herren! Hier haben wir den Herrn X, der möchte, dass alle Personen, die nicht mindestens 5 Generationen Deutsche Vorfahren väter- und mütterlicherseits vorweisen können, sofort enteignet und des Landes verwiesen werden sollen. Und, äh, "unsere Frauen", wie er sich ausdrückt, "sollen nicht mehr mit, äh, Kanaken rummachen." OK! Frau Y hier findet diese Vorschläge nicht so gut und möchte, dass wir beim Modell Grundgesetz bleiben. Also, so grundsätzlich. Schön! Da haben wir zwei Meinungen, freuen wir uns auf eine lebhafte Diskussion! Das wird sicher ein Austausch, der uns alle bereichert."

= Jede Talkshow in den öffentlich-rechtlichen, jeden Tag.

 

Oder, zitiert nach einem Comic:

"Ich finde, man sollte alle Ausländer erschießen." - "Nein, das ist schrecklich!" - "Ok, dann nur die Hälfte." - "Nein, keinen!" - "Du bist überhaupt nicht kompromissbereit..."

Edited by Sam Stonewall
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Diskutieren kann man nur mit Jemandem der die gleiche Realität akzeptiert und mit einem Mindestmaß an gutem Willen ankommt. Rechtsradikale zeichnet das üblicherweise nicht gerade aus. Denen geht es darum eine Plattform mit möglichst wenig Widerspruch zu bekommen.

Meinungsfreiheit ist nicht die Freiheit nur seine eigene Meinung ohne Gegenmeinung verkünden zu können. Und auch kein Anspruch auf öffentliche Plattformen.

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Guest
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