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Verdeckte Proben für Spielercharaktere


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Hallo,

 

wie handhabt ihr Proben die ein Spielercharakter ablegen muss, wenn der Charakter je nach Ausgang der Probe nicht einmal bemerkt das etwas passiert ist?

 

Beispiel 1:

Der Spielercharakter ist auf Streife als ein NSC versucht umbemerkt an dem SC vorbei zu schleichen.

Wenn ich den Spieler jetzt eine Wahrnehmungsprobe würfeln lasse und ihm dann sage das er nichts bemerkt, weiß er natürlich trotzdem das gerade etwas passiert ist.

Bestimmten Spielern würde ich zutrauen, das diese dann "auf die Idee kommen" mal etwas genauer zu suchen ob ein Eindringlich vor Ort ist.

 

Beispiel 2:

Der Spielercharakter (ein Decker) hat ein (Zweit-)Billig-Kommlink als Überwachungskamera am Hintereingang des Gebäudes platziert.

Ein NSC Decker hat das Kommlink in der Matrix gesehen (war nicht auf Schleichfahrt) und will eine Marke darauf platzieren um den Video-Feed selber zu nutzen.

Dazu führt der NSC die Matrixhandlung "Eiliges Hacken" gegen das Kommlink aus. Dabei verteidigt sich das Gerät mit WIL + Firewall.

Wenn ich den Spieler jetzt also aufforderer "Würfel einmal WIL + Firewall von dem Kommlink am Hintereingang", dann weiß der Spieler sofort das eine Matrixhandlung gegen das Gerät stattfindet.

Und aus der Tatsache das ich ihm keine erkennbaren Folgen beschreibe, wird er ableiten das es eine gescheiterte Angriffshandlung oder eine erfolgreiche Schleicherhandlung gewesen sein muss.

 

Wie handhabt ihr als (erfahrenere) Spielleiter solche Situationen?

Lasst ihr den Spieler würfel und vertraut darauf das er und alle anderen Spieler am Tisch sauber zwischen Spielerwissen und Charakterwissen trennen?

Oder macht ihr solche Würfe heimlich für die Spieler? Was natürlich bedeutet, das der SL sich vorher die entsprechenden Würfelpools besorgt hat ohne das der Spieler weis wofür.

 

Gibt es eine pratikable, faire und regelkonforme Lösung dafür?

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Häufiger Einsatz. Und im Zweifelsfall bei gelungenen/nicht gelungenen Proben auch wenn nur Eichhörnchen da sind sagen "was man bemerkt"... Nie die Floskel (oder Derivative) wie "du bemerkst nichts" verwenden. Das schürt eher Paranoia... ;) Wache schieben ist eh langweilig. Also mal ne Selbstbeherrschungsprobe würfeln gegen das Einnicken... Modifikatoren einsetzen (GRW S. 137). Mein Deckerspieler hat auch schon konsequent in der Matrix gezockt während er Wache geschoben hat... weils der Charakter getan hätte. Muss aber nicht so sein  :P  ...

 

In wie weit Spieler trennen können hängt sehr stark von der jeweiligen Gruppe/Leuten ab... wenn du verdeckt würfeln willst fragst du die Pools früh ab. Das die zum Würfeln eingesetzt werden sollte allen Spielern klar sein, oder? :P Also z.B. beim Komlink am Hinterausgang direkt nach Gerätestufe zu fragen...

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> Nie die Floskel (oder Derivative) wie "du bemerkst nichts" verwenden. Das schürt eher Paranoia...  ;)

 

EBEN DRUM!!! ;)

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Wenn eine solche Situation vorhersehbar eintreten wird, dann kann man auch schon vorher Proben verlangen (zumindest sofern sie unmodifiziert sein werden).

 

Z.B. du weißt, die Charaktere kommen mit einem NPC in Kontakt, der sie täuschen will. Zu Beginn der Session verlangst du von jedem Char schon im Voraus 3 Menschenkentnisproben (oder eine andere geeignete Anzahl) und notierst dir die Ergebnisse in einer Liste und wenn ein Char in eine Situation kommt, in der er Verdacht schöpfen könnte, konsultierst du einfach die Liste, streichst ein Ergebnis weg und hast somit ein Würfelergebnis...

 

Ähnliches kannst du auch für den NPC tun, damit du dich nicht durchs Kramen in der Würfelkiste verrätst...

 

So kann man zwar keine Modifikatoren einfließen lassen, aber ansonsten ist's ne gute Alternative.

 

 

Auch möglich: Einfach hin und wieder Proben verlangen, auch wenn es nichts zu entdecken gibt. (Klassisches Beispiel aus dem Fantasy Bereich: Nachtwache - jeder würfelt Wahrnehmung, egal ob's in der eigenen Schicht was zu entdecken gibt, oder nicht.)

 

 

Und wenn du mal doch eine Wahrnehmungsprobe verlangt hast, ein Spieler Charakterwissen nicht von Spielerwissen trennen kann und auf die Idee kommt, doch genauer nachzusehen, weil's "verdächtig ruhig" ist, dann findet er trotzdem nichts, denn die Wahrnehmungsprobe hat er ja schon verhauen...

Edited by ByteStorm
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Dazu führt der NSC die Matrixhandlung "Eiliges Hacken" gegen das Kommlink aus. Dabei verteidigt sich das Gerät mit WIL + Firewall.

 

Da das Gerät unbeaufsichtigt ist, sollte es sich mit Gerätestufe + Firewall verteidigen.

 

"Wenn ein Gerät völlig unbeaufsichtigt ist, wird seine Gerätestufe für alle Geistigen Attribute herangezogen..."

 

 

Wie handhabt ihr als (erfahrenere) Spielleiter solche Situationen?

Lasst ihr den Spieler würfel und vertraut darauf das er und alle anderen Spieler am Tisch sauber zwischen Spielerwissen und Charakterwissen trennen?

Oder macht ihr solche Würfe heimlich für die Spieler? Was natürlich bedeutet, das der SL sich vorher die entsprechenden Würfelpools besorgt hat ohne das der Spieler weis wofür.

 

Beide Möglichkeiten.

 

Als erstes habe ich (und das sollte jeder SL haben) die Charakterbögen (bzw. eine Zusammenfassung) der Spieler. Dh. ich habe immer die Werte der Charaktere und kann dadurch verdeckte Proben würfeln. Mach ich manchmal... aber nicht immer.

 

Meistens lasse ich die Spieler würfeln... manchmal auch ohne Grund... das erzeugt Paranoia (aber nicht übertreiben). Wenn die Probe mißlingt sage ich nichts weiter dazu.

 

 

Lasst ihr den Spieler würfel und vertraut darauf das er und alle anderen Spieler am Tisch sauber zwischen Spielerwissen und Charakterwissen trennen?

 

Meistens. Aber die Trennung zwischen Spieler/Charakterwissen muß man manchmal auch einfordern. Ein Hinweis auf die Trennung von Spieler/Charakterwissen sollte reichen. Manchmal muß aber auch ein klares "Nein..." ausgesprochen werden.

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Beispiel 1:

 

Ich hab früher (im letzten Jahrtausend) genau für solche Fälle eine ganze vorgewürfelte Seite aufgeschrieben und dann in der Situation einfach abgehackt.

Waren damals eher Saving Throws für D&D chars ,aber auch Wahrnehmungswürfe, etc.

sowas könntest Du auch machen und wenn der Char dann was wahrnehmen muss/soll, ohne das der Spieler was davon bemerkt ,dann einfach nachgucken und abstreichen.

(Ich hab früher als SL auch immer die wichtigsten Werte der Chars auf einem Cheat Sheet gehabt und konnte dann einfach nachgucken wie der Wert ist ).

ODER Du würfelst selber ( dafür ist der SL Schirm aka "Die Mauern der SL-Ignoranz" ;)  da )  für den Char

 

Nie die Floskel (oder Derivative) wie "du bemerkst nichts" verwenden. Das schürt eher Paranoia...

 

Die Dosis macht das Gift .

ein bischen Paranoia ist OK, zu viel ist schlecht für's Abenteuer/Spiel/den Run/Whatever

 

Beispiel 2:

 

Auch hier gilt :

 am besten machst Du das als SL selber .( eine gute Vorbereitung einschließlich der wichtigen Werte der Chars ist für Mich als SL Standard ! )

Einfach das Charblatt des Spielers nehmen, nachgucken und Selberwurfeln

anhand dieser Fragen sehe ich, das mein Modus Operandi als SL selber zu würfeln (was Ich seit Jahren & Jahrzehnten mache) nicht mehr ....das normalste Auf der Welt ist....

 

Lasst ihr den Spieler würfel und vertraut darauf das er und alle anderen Spieler am Tisch sauber zwischen Spielerwissen und Charakterwissen trennen?

 

Es ist ImO extrem Schwer WIRKLICH zwichen Spieler & Charwissen zu unterscheiden.

Wenn Ich dir jetzt sage : "Denke nicht an fliegende Rosa Zwergelefanten !"

Na woran denkst Du ?

Man kann als Spieler seinen Char nicht dementsprechend Handeln lassen wenn der Spieler etwas weiß, was der Char nicht wissen kann, klar.

aber das Wissen der beiden wirklich voneinander trennen.... Ich bezweifel das dies geht.

 

mit nicht-trennbarem Tanz

Medizinmann

Edited by Medizinmann
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Tatsächlich lasse ich meine Spieler nach Möglichkeit lieber selbst würfeln, dann sind sie an möglichem Ungemach selbst Schuld ;)

Wie oben schon erwähnt gibt es auch ein paar Möglichkeiten, das aufzuziehen:

- Öfter würfeln lassen, auch in unwichtigen Szenen. Widerspricht halt dem Grundsatz, nur dann zu würfeln, wenn ein Scheitern Folgen hat. Wenn Spieler allerdings oft würfeln wollen dürfen sie das auch - dann entdecken sie vor dem Treffen mit dem Johnson halt Kaugummis unter dem Tisch, Inhalatoren in Jackentaschen und Sonnenbrillen-tragende Blinde am Nachbartisch (nicht unbedingt alles auf einmal B) ). Oder irgend was anderes Verdächtiges, das aber nicht mit ihnen zusammenhängt.  Jedenfalls werden die Spieler so nicht bei jedem Wurf misstrauisch.

- Vorher (vor Beginn der fraglichen Szene) würfeln lassen, das Ergebnis merken/notieren und dann die Auswirkungen beschreiben, wenn sie zum Tragen kommen.

 

Nachteilig ist das ganze z.B. bei Zauberwiderstandsproben, die vermutlich jeden Spieler sofort hellhörig machen. Allerdings können Spieler bei einer selbst gewürfelten Probe die Notwendigkeit von Edge-Einsatz besser einschätzen (ob das jetzt ein Vor- oder ein Nachteil ist hängt wohl wie immer von der Gruppe ab).

Gewisse Modifikatoren lassen sich ebenfalls unmöglich abbilden, ohne die Spieler misstrauisch werden zu lassen.

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Ich lass meine Spieler auch oft Wahrnehmungsproben würfeln und dann fällts nicht weiter auf wenn da mal eine Probe dabei ist, die wirklich zur Entdeckung von Kameras/Fallen/Verfolgern ist.

 

Ein SL mit dem ich mal gespielt habe, hatte unsere Werte immer parat und hat dann nur gesagt: "Würfel mal 8 Würfel". Macht auchn bisschen paranoid, aber man weiß auch nicht, ob es einfach nur eine Probe war um zu erkennen, dass Mr. Johnson für Ares arbeitet, statt für GreenWar oder ob es um die Entdeckung von Verfolgern geht.

 

Und bisher haben meine Gruppen selbst bei "offenen" Proben auf Wahrnehmung deren Ergebnis nur war "Dir fällt nichts auf" oder ein lässiges "Ok..." nicht weiter nachgebohrt, sondern einfach akzeptiert, dass da vielleicht etwas sein könnte, sie es aber nicht bemerkt haben.

Edited by Trochantus
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Ich denke, hier wurden die schon alle Möglichkeiten gesagt. Für mich sind sie alle spielbar und je nach Runde und Welt, haben wir sie auch alle ausprobiert.
- Spieler auf Vorrat würfeln lassen und Probe abstreichen

- der GM würfelt für den Spieler

- die Spieler würfeln immer mal wieder, auch wenn danach gar nichts passiert, was für die Situation wichtig ist.

Was man macht, hängt davon ab, was in der Szene am Wichtigsten ist.

 

Ich finde es übrigens gar nicht schlimm, wenn der Spieler ahnt, das was passieren könnte, da der Charakter die Probe 'versaut' hat. 

 

Für mich erhöht das die Spannung und Spaß.

 

Ich erinnere mich da noch an eine Szene, die sich uns nur wegen eines misslungenen Wurfs eingeprägt hat: 

Wir waren kurz nach dem Ausbruch von Bug-City in Chicago. Alle Charaktere waren völlig fertig. (Die Spieler auch, denn die Session lief seit gut 10 Stunden und es war 4 Uhr am Morgen.) Einer hielt Wache, machte einen Wahrnehmungswurf und "glitschte". Da war eigentlich nichts, aber er sah einen Schatten und war sich sicher, einen Ameisengeist entdeckt zu haben. Also gab er Alarm und rief: "Ameisengeister!", und zeigte auf die entsprechende Stelle.

Alle Spieler ahnten, dass da nichts ist, aber die Charaktere sprangen trotzdem panisch auf, rissen die Waffen hoch und ballerten, was das Zeug hielt. Als sich der Staub legte, fanden die Charaktere unter dem Schutt eine kleine Katze. Sie haben das Versteck geräumt, weil es offenbar nicht sicher war. Außerdem mussten sie dringend neue Munition besorgen. Die Katze haben sie dann später mit nach Seattle genommen.

 

Wenn einer unserer Charaktere bei einen Wahrnehmungswurf richtig mies würfelt, rufen wir auch heute noch: "Ameisengeister!"

 

Liebe Grüße

Snowcat 

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Danke für euren Input.

Dann werde ich mir für den nächsten Run mal eine Variante davon aussuchen und diese mit der Runde probieren. Vieleicht mache ich mir ja auch zu viele Gedanken dazu.

 

Die Idee, das der Spielleiter die Würfelpools kennt und dem Spieler nur sagt "werfe mal 8 Würfel" scheint mir ganz praktikabel. Zumindest für Situationen in denen der Spieler sonst zuviel erahnen kann.

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> Nie die Floskel (oder Derivative) wie "du bemerkst nichts" verwenden. Das schürt eher Paranoia...  ;)

 

EBEN DRUM!!! ;)

 

Sie sind doch eh hinter dir her ;) ...

 

Es kommt wirklich auf die Spielrunde an. Das reicht von Spielern die immer vermuten das da jemand/irgendwas ist... (selbst wenn sie Super bei Wahrnehmung würfeln und wirklich nichts da ist) zu "ist mir doch egal" Leuten. Manchmal brauch es auch kein eindeutiges Ergebnis um Paranoia zu schüren. Das kann man völlig den Spielern überlassen... weil die interpretieren. Und auch Details/Umstände auf sich selbst beziehen die garnichts mit ihnen zu tun haben.

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Ich bekenne mich schuldig ich lasse auch öfters mal eine Wahrnehmungsprobe würfeln. Einfach so ohne das es eine konkrete Gefahr gibt. Dann lasse ich mir sagen wie viele Erfolge die hatten und nicke dann vielsagend. Wahrnehmung ist ja eine vergleichende Probe ;-) 

 

Würfel Würfel 

 

"2 Erfolge". "1 Erfolg" "HAH 4 Erfolge!" 

 

"Danke" *nickt und macht normal weiter* 

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