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Uploadfilter - Geht das Internet kaputt?


Doc-Byte
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Auch wenn ich persönlich denke, das Einzige was die Politik wirklich beeindrucken würde, wäre ein sehr, sehr eindeutiges Wahlergebnis im Mai.

Das ist der größte Denkfehler aller Protest- oder Nichtwähler!

 

Das erste was Parteien nach einer Wahlschlappe machen, ist die Deutungshoheit an sich zu reißen und in eine genehme Richtung zu lenken.

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@Richter: Wir reden echt völlig aneinander vorbei, von daher belassen wir es besser dabei.

 

@Corpheus: Was schlägst du alternativ vor? Immer wieder und wieder die gleichen etablierten Parteien wählen, obwohl man mit deren Politik nicht mehr auf einer Linie ist? Mit der Denkweise wären die Grünen wohl immer eine Nischenpartei von "Ökospinnern" geblieben, die nur von Althippies gewählt wird...

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Was schlägst du alternativ vor? Immer wieder und wieder die gleichen etablierten Parteien wählen, obwohl man mit deren Politik nicht mehr auf einer Linie ist?

Engagement, in Parteien eintreten, oder meinetwegen in NGOs ... ich weiß, alles Arbeit. ;) Falls es dich tröstet: in einer etablierten Volkspartei mit zweistelligen Wahlergebnissen hat man, vorausgesetzt man engagiert sich, ist fähig ein paar klare Sätze am Stück zu sagen und ist kein totaler Widerling, nach vielleicht einem Jahr genug Kontakte, um die A-Reihe (Parteivorsitzender, Fraktionsvorsitzende, Bundespräsident, Bundeskanzerlin, Bundesminister) der Politik erreichen zu können und auch sinnvoll ansprechen zu können. Das geht erheblich schneller als man landläufig so denkt, wenn man bereit ist, sich zu engagieren. Man sollte sich halt schon überlegen, wo man mit seinen Ansichten hinpasst.

 

Mit der Denkweise wären die Grünen wohl immer eine Nischenpartei von "Ökospinnern" geblieben, die nur von Althippies gewählt wird...

Du überschätzt ganz gewaltig den Einfluss von Protestwahlen, und unterschätzt ebenso gewaltig den Einfluss parteininterner Prozesse. Die Grünen haben sich gewandelt, weil ihre Mitglieder sich gewandelt haben, nicht, weil irgendwer lieber NPD, DVU oder MLPD gewählt hat. 

 

Protestwahlen haben zwar Auswirkungen. Die sind aber andere, und man kann sie derzeit wunderbar in England und seinen Restkolonien und den USA beobachten, wo es durchaus nicht so unplausibel ist dass sie in absehbarer Zeit die Mützen deines Avatars (metaphorisch, nicht tatsächlich) wieder aufsetzen können. Gelöst hat das an den Problemen, die beklagt wurden und diese Wahl ausgelöst haben, natürlich gar nichts.

Edited by Richter
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Was schlägst du alternativ vor?

Das was Richter schreibt. Tritt in eine Partei ein, mit der du dich identifizieren kannst. Oder tritt in eine etablierte Partei ein und ändere sie (Unterwanderung funktioniert auch heute noch gut).

Oder gründe eine eigene Partei. Oder engagiere dich anderweitig.

 

Eines ist klar. Vom nichts tun ändert sich nichts. Aber Demokratie lebt vom Engagement der Bürger.

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Also im Prinzip Null Kontakt mit dem, was man allgemein gesagt als "Youtuber Szene" bezeichnet. Ja gut, dann brauchen wir in der Tat nicht weiter diskutieren, weil wir wirklich in völlig verschiedenen YT Welten unterwegs sind.

Das Youtube mittlerweile ein Sammelbecken für Hetzer/Rassisten und Trolle ist, habe sogar ich mitbekommen... ;)

 

Ich empfehle in der Suche die Begriffe "Youtube" und "Hetze" oder ähnliches ... da kommen wirklich viele Artikel.

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Ich rede nicht vom "Wandel" der Grünen in den letzten Jahren, ich rede von den 80ern! Nach eurer Argumentation hätte also jeder, der damals nicht mit CDU, SPD oder FDP auf einer Linie lag, in eine dieser Parteien eintreten und für mehr Öko-Politik kämpfen sollen? - Ja gut, ich würde mal sagen, alternativ die Grünen zu wählen, hat langfristig auch ganz gut funktioniert. In meinen Augen spricht also nix dagegen, bei der anstehenden Europawahl massiv die Piratenpartei zu unterstüzen, weil die sind für Themen rum um Internet und Co. genau das, was 1980 die Grünen für die Umweltbewegung waren.

 

Was meine "Mütze" angeht (auch wenn das eigentlich nix mit dem Thema zutun hat): Ist das mit den Farben wirklich so schwer zu begreifen? :rolleyes:

 

PS: Wie gesagt, wie reden über völlig unterschiedliche YT Welten. Wenn ich mir bspw. täglich einen JP Performance mit seinen knapp 1,7 Millionen Abonenten anschaue, hat das rein garnix nix mit eurer Vorstellung von YT zutun. Das ist Entertainment auf TV Niveau. - Nein, eigentlich sogar drüber, im Vergleich zu JPs Anfängen im Privat-TV. Und die (Reise)Blogs von z.B. "Chibo" oder Felix von der Laden sind extrem professionell und eindrucksvoll produziert. Letzterer ist nur durch YT vom Let's Player sogar zumprofessionellen Rennsport gekommen. Was immer YT auch ohne Frage für Schattenseiten hat, es ist eine geniale Plattform für Leute mit Ideen, die bereit sind, für ihren Erfolg hart zu arbeiten.

 

PPS: Von geschätzt 70% der Bands von denen ich in den letzten 2, 3 Jahren CDs gekauft habe, hätte ich ohne YT auch nie was gehört. In dem Fall bin ich mehr als bereitwilliges "Werbeopfer". - Und über meine Fotoausrüstung hab ich mich vor dem Kauf erstmal (wenn auch nicht ausschließlich) über unabhängige Reviews informiert. Und wenn ihr wirklich weiter nur auf den dunklen Seiten von YT beharren wollt, gibt es auf der anderen Seite auch YouTuber, die darüber berichten und Mißstände anprangern. - Ob YT selbst dann reagiert, ist natürlich eine andere Geschichte... Aber schwarz-weiß Denke hilft da sicher auch nicht weiter. Wobei, ihr könntet ja selber YouTuber werden und das System von innen bekämpfen. Nur mit einer Monetarisierung sieht es dann wohl eher schlecht aus. :ph34r:

Edited by Doc-Byte
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Ich rede nicht vom "Wandel" der Grünen in den letzten Jahren, ich rede von den 80ern! Nach eurer Argumentation hätte also jeder, der damals nicht mit CDU, SPD oder FDP auf einer Linie lag, in eine dieser Parteien eintreten und für mehr Öko-Politik kämpfen sollen? 

Nein. Der Wandel ("Wandel") in den 80ern war ein Aussondern der absurderen bis abstoßenderen Elemente durch parteiinterne Gruppen (uA Fischers Realos), von spinnerten Radikalökos (aus denen die ÖDP geworden ist) bis hin zu deren NAMBLA-nahen Kreisen, die es tatsächlich gab. Diese Gruppen haben das gemacht, was wir vorschlagen, und sich parteiintern für ein Aussondern der Irren eingesetzt (und gewonnen). 

 

Und ja. Im Prinzip ja. Dafür sind Parteien ja letztendlich da.

 

 

In meinen Augen spricht also nix dagegen, bei der anstehenden Europawahl massiv die Piratenpartei zu unterstüzen, weil die sind für Themen rum um Internet und Co. genau das, was 1980 die Grünen für die Umweltbewegung waren.

 

Da haben die Deppen halt gewonnen. Aber bitte, versuch dein Glück.

 

Was meine "Mütze" angeht (auch wenn das eigentlich nix mit dem Thema zutun hat): Ist das mit den Farben wirklich so schwer zu begreifen? 

Da du eine bei der Kavallerie höchst unübliche Mütze (das Kepi war sowieso unbeliebt, bei denen aber aus naheliegenden Gründen besonders) trägst, und der Norden eh primär Hardees getragen hat (insbesondere die Kavallerie) ist das mit den Insignien ja scheinbar auch nicht ganz einfach (und mehrere Regimenter des Südens hatten auch diese Farbe). Übrigens sind die Schwerter auch noch falschrum. Oder soll das Artillerie sein? Das ist zugegeben nicht besonders gut erkennbar.

 

Und natürlich hat das etwas mit dem Thema zu tun (Bürgerkrieg?). Ich dachte das wäre offensichtlich.

 

Wie gesagt, wie reden über völlig unterschiedliche YT Welten. Wenn ich mir bspw. täglich einen JP Performance mit seinen knapp 1,7 Millionen Abonenten anschaue, hat das rein garnix nix mit eurer Vorstellung von YT zutun. 

Mag sein, dass deine Filterblase relativ frei von diesem Schund ist. Das ist aber nicht das komplette YT, das ist ein sehr kleiner Teil davon, von dir sorgfältig ausgewählt. Schau dir mal Kommentare unter einem beliebigen Video von Anita Sarkeesian oder irgendeines deutschen Politikers an. Das ist das YT, das wir meinen, und das YT, das gerade im Namen aller Youtuber agitiert. Über legt dir dann mal ob du dich von diesen Leuten wirklich vertreten fühlst.

 

 

Was immer YT auch ohne Frage für Schattenseiten hat, es ist eine geniale Plattform für Leute mit Ideen, die bereit sind, für ihren Erfolg hart zu arbeiten.

 

Das mag in Einzelfällen stimmen, auch wenn ich bei Sami Slimani nicht so recht mit dem "hart Arbeiten" mitgehen kann. Das negiert aber in keinem Fall die erheblichen Probleme der Plattform. 

Edited by Richter
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Ich habe gerade die leicht erschütternde Vorstellung, wie Doc nach Feierabend guckt, wie es Bibi und Julian geht, schnell eine Diskussion über die richtige Menge Zucker für die Kuchenglasur im letzten Super Kitchen Video führt, um dann nach dem Abendessen mit einem Rocketbeans Let’s Play einzuschlafen. ;-)

 

Das zeigt jedoch wahrscheinlich mehr davon, wie ich YouTube wahrnehme - und der Plattform Unrecht tue.

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Selbst wenn Google Werkzeug der Recherche(...) ist (...), gibt das Google eben nicht das Recht an Content der damit geschaffen würde.

Richtig. Google bietet nämlich Infrastruktur und Werkzeuge an. An Recht am urheberrechtlichen "Werk" haben sie dadurch nicht.

Aber da wirds eigentlich erst spannend. Die Frage ist nämlich, wie sehr sie das von Verlagen unterscheidet. Bringt der Verlag denn eine  kreative Leistung? Die Antwort ist ein klares Nein. Der Verlag hat Infastruktur, Vertrieb, er publiziert die Produkte und hält Personal vor, das die anderen Aufgaben übernimmt, die nötig sind. Aber allein der Autor ist Urheber (so jedenfalls im kontinentaleuropäischen Urheberrechtsmodell - das spätestens mit dem Brexit in der EU allein maßgeblich sein wird).

Wenn das aber so ist - warum soll dann Google ausgerechnet den Verlagen Geld bezahlen, wenn der Konzern irgendwelchen Content nutzt? Warum kommt einem das einleuchtend vor und niemand kommt auf die Idee, dass das Geld wenn überhaupt besser an die Urheber gehen sollte?

Ein Teil der Wahrheit dürfte sein, dass man Google halt nicht als Teil der schon immer existierenden Verwertungskette betrachtet. Ob das so richtig ist, weiß ich nicht. Sicher ist, dass die Verlage sich da in der Vergangenheit häuslich eingerichtet hatten und nun kalte Füße bekommen. Und sicher ist auch, dass Verlage zu den Urhebern (um die es ja vordergründig immer allen geht) ebenfalls alles andere als freundlich waren und sind...

 

Sinnvoller wäre es, jetzt und frühzeitig auf Bundestagsabgeordnete einzuwirken (und zwar intelligenter als ihnen Vergasung anstelle der Juden in Auschwitz zu wünschen bitte) um Einfluss auf die Übernahme der absehbar kommenden Richtlinie in nationales Recht zu nehmen.

Du scheinst mir da aber ein ganz schönes Schwarz-Weiß Bild zu haben. Natürlich äußert sich nicht jeder Internetnutzer in sinnvoller Weise. Aber du vergisst die ganzen NGOs und andere "Lobbyisten" dieser Seite, die bestimmt nicht in diesem Sinne arbeiten. Wenn sie trotzdem nicht gewinnen, könnte das also an Anzahl und Geld liegen, bei denen die andere Seite führt. Und nicht nur daran, dass die Seite zu vernünftiger Kommunikation nicht in der Lage ist.

 

Corpheus hat ja am Anfang eine Linksammlung gepostet, bei der Ulrich Wickert auftauchte. Auch der scheint mir das ganze leider nicht begriffen zu haben.

Unser Studiogast, der frühere Tagesthemen-Moderator Ulrich Wickert, begrüßt den Kompromiss. Er sitzt im Vorstand der Académie de Berlin, die hofft, dass Künstler und Kreative an den Erträgen aus digitalen Verwertungen besser beteiligt werden.

Das ist so naiv, dass es weh tut. Dabei ist der Wickert eigentlich kein Dummer... aber genau das wird nicht passieren.

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Fun Fact: Die Klauseln, um die Kreativen vor Total - Buyout und Knebelverträgen zu schützen, sind übrigens wieder gestrichen worden ... :P

 

>> Im September stimmte das EU-Parlament für eine Reform des Urheberrechts. Der Entwurf enthielt äußerst umstrittene Vorschläge für Uploadfilter und ein EU-weites Leistungsschutzrecht. Dennoch gab es dafür eine Mehrheit. Viele Abgeordnete der politischen Mitte, darunter einige Sozialdemokraten, stimmten nicht zuletzt für die Reform, da der Text des Parlaments gute Vorschläge zur Stärkung der Rechte von Kunstschaffenden enthält. Doch genau diese Vorschläge werden bei Verhandlungen hinter verschlossenen Türen komplett verwässert. Im Europaparlament rumort es deshalb. << [Link]
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allein der Autor ist Urheber (so jedenfalls im kontinentaleuropäischen Urheberrechtsmodell - das spätestens mit dem Brexit in der EU allein maßgeblich sein wird). (...)

Wenn das aber so ist - warum soll dann Google ausgerechnet den Verlagen Geld bezahlen, wenn der Konzern irgendwelchen Content nutzt? Warum kommt einem das einleuchtend vor und niemand kommt auf die Idee, dass das Geld wenn überhaupt besser an die Urheber gehen sollte? 

 

Weil der Content einer Zeitung nicht dem schreibenden Journalisten gehört, sondern der Zeitung. Die hat den Journalisten ja schon dafür bezahlt, dass sie den nutzen darf. Entsprechend sollten die Gelder an die Rechteinhaber gehen. Ich glaube du verstehst nicht ganz wie ein (Zeitungs)Verlag funktioniert? Es ist üblich, die Rechte an Zeitungsartikeln an die Zeitung abzutreten (weswegen man als Zeitungsjournalist sogar beim Portfolio aufpassen muss und besser fragen sollte ob die Nutzung von Auftragsarbeit im Portfolio okay ist). Dafür zahlt die Zeitung bei Angestellten ein Festgehalt oder bei Freiberuflichen eine Einmalzahlung. Bei Bloggern wie Niggemeyer wäre das zb schon anders, denen gehören die Rechte an ihrem Blog ja.

 

Du scheinst mir da aber ein ganz schönes Schwarz-Weiß Bild zu haben. Natürlich äußert sich nicht jeder Internetnutzer in sinnvoller Weise. Aber du vergisst die ganzen NGOs und andere "Lobbyisten" dieser Seite, die bestimmt nicht in diesem Sinne arbeiten.

 

Diese Leute machen eben diesen anderen Aktivisten aus derselben Ecke mit ihren Hass- und Schreikampagnen die Arbeit halt auch noch schwerer, als sie das ohnehin schon ist. Wie schon weiter oben gesagt, Google versteht nicht, wie man in Europa agieren muss. Oder glaubt tatsächlich, derart im Recht zu sein, dass sie sich das herausnehmen können. Entitlement und Dummheit sind da schwer voneinander zu trennen.

 
Die Klauseln, um die Kreativen vor Total - Buyout und Knebelverträgen zu schützen, sind übrigens wieder gestrichen worden ... 

Wie gesagt, die sinnvolle nächste Front wäre die Übernahme in deutsches Recht.

Edited by Richter
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@Richter: "Weil der Content einer Zeitung nicht dem schreibenden Journalisten gehört, sondern der Zeitung." #Etc. <<

 

Das ist dann doch etwas zu vereinfachend, das Urheberrecht verbleibt beim Autor, die Zeitung hat die Verwertungs- oder Nutzungsrechte. In einem Vertrag zwischen Verlag und Autor etwa muss geregelt sein, in welchem Zeitraum ein Verlag die ausschließlichen Nutzungsrechte erhält, damit die jeweilige Abmachung rechtsgültig ist. Es kommt auch drauf an, ob es ein einfaches Nutzungsrecht oder ein ausschließliches Nutzungsrecht ist^^. Auch Festangestellte treten ihre Rechte nicht für immer ab, nur meist länger als freie Journalisten, das ist in den Tarifverträgen geregelt. #AllesEtwasKompliziert Problematisch ist halt die zunehmende Seuche an #TotalBuyoutVerträgen, die dank EU-Urheberrechtsreform noch weiter zunehmen wird und die eigentlichen Urheber noch weiter f*ckt. Siehe auch mein letztes Posting.

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