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slowcar

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Everything posted by slowcar

  1. slowcar

    Corona

    Ist nicht der aktuelle (offizielle) Stand immer noch, dass in Schulen gar keine Infektionen stattfinden? So langsam dreht sich das Richtung "leider müssen wir sie komplett schließen", lieber würde man jetzt natürlich die Vorschläge von vor 3 Monaten mal umsetzen, auch wenn es dafür viel zu spät ist. Optimalerweise kriegt man beides gleichzeitig hin, Ansteckungen finden weiterhin nicht in Schulen statt, geschlossen werden sie aber trotzdem. Dialektik! Postmodernismus! Einen interessanten Beitrag zu Corona und Asien habe ich Heute auf Twitter gelesen: (Thread) https://twitter.com/katharintai/status/1336954996248571904 Fazit:
  2. Da habe ich den Eindruck, dass das bei vielen Menschen nicht so wirklich bekannt ist. Da gibt es ein paar bekannte Namen, und die sind meistens weit weg. Dass die Lager auch Außenstellen hatten, und viele davon, ist nicht unbedingt Allgemeinwissen. Auschwitz hatte 47 Außenlager, und insgesamt gab es weit über 1000. Und auch eine Definitionsfrage, die abgeordneten Zwangsarbeiter in fast allen großen Deutschen Firmen waren ja auch irgendwo untergebracht, diese Haftstätten zählten nicht als Konzentrationslager - mangels Konzentrierung. Siehe z.B. https://www.bundesarchiv.de/zwangsarbeit/haftstaetten/index.php?tab=24 30 Millionen Zwangsarbeiter haben die Kriegswirtschaft "am Laufen" gehalten, und auch Teile des späteren Wirtschaftswunders gehen zu nicht geringen Teilen noch auf sklavenähnliche Arbeitsverhältnisse zurück, es hatte sich ja bewährt. Ältere Artikel zum Einsatz im Nazireich: Fast alle Firmen profitierten von Arbeitssklaven Zwangsarbeiter als Rückgrat der Wirtschaft Aktueller, zum "Wirtschaftswunder", aber mit Paywall: Historiker über Kriegsgewinnler nach 1945 "Der Erfolg der westdeutschen Wirtschaft beruhte auf Zwangsarbeit" Es fällt in Ausstellungen immer wieder auf, dass da große Lücken in den Geschichten klaffen, nicht nur bei Konzernen. Zuletzt hatte ich das z.B. in der Zeche Zollverein gesehen, da ging die Geschichte der Bergarbeiter bis ~1930, und fing dann gegen 1948 wieder an.
  3. Die Aussagen von Himmler sind auf andere Art erhellend, der Mythos, gleichzeitig Opfer und Starker Mann zu sein, ist eine der Grundlagen faschistischen Denkens. Man mordet, aber nicht aus Lust (das wäre unmännlich, nicht rein usw), sondern um sich für das Große Ganze aufzuopfern, das Vaterland, den Schutz vor dem Juden, vor dem Bolschewismus (usw usf). Ein Dokument, mit ich mich im Rahmen eines (angesehenen) Theaterstücks näher beschäftigt habe, war der Abschiedsbrief eines Stellvertretenden Reichsbauamtleiters. Er war für den Bau von KZ-Außenstellen zur Konstruktion der V2 und anderer Wunderwaffen zuständig, z.B. Mittelbau-Dora, Peenemünde und viele andere, wo zehntausende Zwangsarbeiter in unterirdischen Stolllenvortrieben zu Tode kamen. Zum Kriegsende hat er seine Frau, seine drei Kinder und sich selbst umgebracht, nicht aus Schuldgefühl, sondern um sie vor den bolschewistischen Horden zu schützen - zumindest steht das so in seinem Brief. Er wurde posthum entnazifiziert. Das Schuldgefühl kam bei den Überlebenden später, und kurz darauf die kollektive Überzeugung, doch Opfer gewesen zu sein. "Mein Vorgesetzter hat mir das befohlen" ist ja nicht zuletzt als "Nürnberg-Verteidigung" ins internationale Gedächtnis übergegangen. Dieses kollektive Vergessen aufzuarbeiten wird natürlich immer schwieriger, wie man nicht zuletzt an den Prozessen gegen vergreiste KZ-Wächter sieht, auch die mit der Nürnberg-Verteidigung, auch die mit "ich habe nichts davon mitbekommen". Und während viele um den Verlust der eindrucksvollen persönlichen Erinnerungen trauern - der Besuch eines KZ-Überlebenden an einer Schule wirkt deutlich nachhaltiger als das Anschauen von dem Bild eines Eisentors im Geschichtsbuch - sind andere erleichtert, diese letzten Zeitzeugen der Shoah loszuwerden.
  4. Wir heute sind mit dem Wissen um die Gräueltaten und der industriellen Vernichtung der Juden aufgewachsen. Für die Menschen damals waren diese Vorgänge unvorstellbar. Sich das ohne unserem heutigen Wissen vorzustellen fällt vielen schwer. Insofern war die Aufklärung durch die Nürnberger Prozesse für viele Menschen sicherlich eine schreckliche Enthüllung bzw die Bestätigung von furchtbaren Gerüchten. Imho. Das ist ja auch kein Widerspruch. Etwas nicht wissen wollen, oder nicht wahrhaben wollen, ist etwas anderes als es nicht wissen zu können, oder erfahren zu können. Viele jüdische Bürger sind ja auch lange Zeit mit diesem festen Glauben in die Gaskammern gefahren, die Tagebücher von Überlebenden geben den Einblick, manche verzweifelten schon bei der Einpferchung in den Viehwaggon, andere bei der Trennung von ihren Eltern, Kindern und Geschwistern während der Selektion, und noch einmal andere konnten es auch nicht glauben, als sich die Türen zu den "Duschen" schlossen. Es waren ja auch hochgeachtete Menschen, dekorierte Weltkriegsveteranen, angesehene Doktoren, Mitglieder der High Society. Die Fähigkeit von Menschen, auch im Anbetracht überwältigender Fakten das komplette Gegenteil zu glauben, und diesen Glauben mit immer stärker werdendem Eifer gegen Gegenargumente zu verteidigen, ist zweifelsfrei und immer wieder belegt. (Und auch gerade wieder sehr aktuell) Die Nürnberger Prozesse waren, mit voller Absicht, so ausgelegt, dass sie diesen Schockeffekt auf die Bevölkerung hatten. Dazu gab es auch flankierende Presse und und und, das Leben hat sich schon ganz schön umgekrempelt, viele hatten da gar nicht mehr die Wahl, komplett wegschauen zu können. Bis sich dann, recht schnell, die Erzählung des Wirtschaftswunders durchgesetzt hat, der Krieg war vorbei, nicht mehr drüber reden, ab jetzt geht es nur noch Aufwärts. In der DDR wurde der Staat zum Antifaschistischen Staat deklariert, auch da wurden jede Menge Kriegsverbrecher, durch aufkleben eines neuen Etiketts, zu aufrechten sozialistischen Offizieren, Politikern usw, auch wenn der gesamtgesellschaftliche Entnazifizierungsprozess gründlicher war. Als Beispiel immer noch andauernder Aufarbeitung: https://www.bundestag.de/webarchiv/textarchiv/2012/39010668_kw20_kalender_17mai2002-208558 Darum, dass wir mit dem Wissen um die Gräueltaten aufgewachsen sind, geht es ja auch. Dass es, immer noch, und in zunehmendem Maße, Menschen gibt die dieses Wissen gerne wieder loswerden wollen.
  5. Ausnutzen von Regellücken über Metagaming abzustrafen finde ich schwach. Per se soll es die Matrix, wie auch den Astralraum, quasi überall geben, oder? Würde da also nicht zu sehr auf Analogien zu WLAN setzen. Auch wenn das, bei so einem technischen Konzept, wohl schwerer fällt als "ist halt Magie"
  6. Das halte ich für übertrieben hart von Dir gegenüber den verfügbaren Kommunikationsmethoden der Zeit - und nicht nur deswegen auch für übertrieben gnädig gegenüber der Bevölkerung. Man hätte vielen Menschen die Schuld auch juristisch nachweisen können, trotz unzähliger vernichteter Dokumente (zu eben diesem Zweck). Die Nürnberger Prozesse hatten als erklärtes Ziel, einem winzig kleinen, aber grundlegend auch repräsentativen, Ausschnitt der Bevölkerung den Prozess zu machen. Deswegen wurden da nicht nur prominente Haupttäter angeklagt, auch kleine Lichter mussten sich der Justiz stellen. Du führst die Pressezensur in der Diktatur an, selbstverständlich wurden viele der schlimmsten Verbrechen mit Schweigen versehen oder nett umschrieben. Dass diese Sprache niemand durchschaute ist doch Quatsch, auch Heutzutage gibt es Lügen und Propaganda in Medien, einige glauben es, viele ignorieren es, einige wenige bekämpfen es aktiv. Das sind menschliche Verhaltensmuster, keine Gleichsetzung aktueller Zustände mit dem dritten Reich. Die Progrome gegen das jüdische Leben fanden nicht im verborgenen statt, viele Menschen haben davon gut und gerne profitiert: Endlich eine Beförderung! Eine freie Villa! Ein günstiger Pelzmantel! So wie auch jetzt Menschen von Diskriminierung profitieren, einfacher einen Job finden, einfacher eine Wohnung, weil es andere schwerer haben, auf Grund von Aussehen oder Namen abgelehnt werden. Der Vernichtungskrieg im Osten war klar postuliert und wurde offen diskutiert. Die Wehrmachtsaustellung ist schon 25 Jahre her, vielleicht wäre es für Dich mal an der Zeit, Dich zumindest diesen Erkenntnissen anzunähern. Dass die Wehrmacht eine Armee war, in der sich ein Großteil der Soldaten Verbrechen schuldig gemacht hat. Wie viel der Einzelne jeweils dagegen hätte tun können? Nicht viel. Vielleicht ein wenig. Die Entnazifizierung, ein schöner Ausdruck, danach war Deutschland offiziell nazifrei! Land der Opfer und Verführten, keiner konnte etwas wissen, zumindest nicht so, dass einem das zweifelsfrei juristisch nachgewiesen werden konnte - wer hätte denn auch Millionen von Gerichtsverfahren führen können, bei denen sich alle Angeklagten auf "darüber will ich lieber nicht reden" berufen? Da noch einmal genauer hinzuschauen, diese Vergangenheit besser aufzuarbeiten, genau um diese Frage ging es in der Umfrage ja. Und da gibt es einen großen Teil der Bevölkerung, der sagt: Abhaken! Wir wurden alle entnazifiziert, und außerdem waren die Juden schuld!
  7. slowcar

    Corona

    Zumindest die Wallstreet-Bänker sehen das Problem, wenn sie sich selbst als "essential workers" einstufen lassen wollen. Was irgendwie auch ein Zeichen ist, dass der Zugriff auf den Impfstoff nicht ausreichend liberalisiert worden ist, man ihn also nicht rein nach Verfügbarkeit von Vermögen verteilt /Sarkasmus
  8. Die meisten wollen halt einen coolen, edgy Vampir spielen, der aber doch eher herzensgut ist und keiner Menschenseele etwas zu leide tut, manchmal etwas glitzert und vor allem supermächtig ist. Gibt sicher auch ab und an mal wen, der so richtig evil sein will, aber ob sich dann noch Mitspieler finden, die das genauso ausleben wollen, und neben ihren Vampire(Masquerade)-Runden noch Zeit haben, gute Frage. Ich fand damals die Idee einer bösen Kampagne total super, aber das ständige "was würde jetzt ein richtig mieses Arschloch tun" hat den Reiz ganz schön schnell verloren. Worauf ich hinaus will: Es macht für Shadowrun keinen Sinn, genau auszudefinieren wie viele Menschen ein Vampir pro Tag ermorden muss, das wird absichtlich offen gelassen - um die Glitzervampire mit dem Kühlschrank voll "übrigen" Blutkonserven nicht in ihrer Fantasie einzuschränken.
  9. Ist halt Deine Meinung, ich habe da eine andere, es braucht nicht zu jedem und allem auch ein Pro. Ich persönlich kann gut auf die Bild-Kolumne im Spiegel verzichten, brauche kein "Pro und Contra im Mittelmeer ertrinken lassen" in der Zeit oder eine "Corona ist harmloser als die Grippe"-Kolumne von Bhakdi, keine Analyse von Höcke, keinen Waldspaziergang mit Hildmann. Das bedeutet nicht, dass ich in einer Filterblase bin, ich beschäftige mich, manchmal gefühlt zu ausführlich, mit den Denkweisen von Rechten. Über Dieter Nuhr hatte ich lange wenig Meinung, fand den nicht lustig - eben einer dieser Comedians, die nach unten treten - und hatte sonst nicht viel mit ihm zu tun. Abends spontan Fernseher einschalten und dann irgendein ARD Comedy Special gucken findet einfach nicht statt in meinem Leben. Etwas ins Bewusstsein gerückt ist er dann im Laufe der Kampagnen gegen Greta Thunberg, und vor einiger Zeit dann nochmal verstärkt als Förderer von Lisa Eckhart und für sich selbst als "Wissenschaftsbotschafter". Jemand, der seine Prominenz in den Dienst der Wissenschaftskommunikation stellt, fand ich erstmal gut. War dann leider nicht so, da folgte bewusste Verdrehung von Fakten auf offensichtliche Lüge. Alternative Realitäten sind aktuell eben en vogue, nicht nur in Trumpistan, und da ist Nuhr auch einer der Protagonisten. Nicht immer mit Absicht (vielleicht), eben mit selbstbewusster Ignoranz. Wenn Dieter Nuhr über ein Buch herzieht, ist das eine offene Kaufempfehlung für mich. Ist nur eine Daumenregel, so wie bei Trump eben relativ sicher ist, dass er lügt. Ich erinnere mich noch gut an die Sache mit dem Porto aus China, wo ich verdutzt dachte, Trump hat mal einen guten Punkt angebracht - wenn auch vermutlich aus den falschen Gründen... Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen aber wissen solltenkann man also bedenkenlos kaufen, ich habe selbst noch nicht viel drin gelesen, ist noch von meiner Freundin in Beschlag genommen. Man kann es übrigens auch günstig bei der Bundeszentrale für Politische Bildung erwerben. Auf Rechnung mit anschließender Überweisung habe ich schon lange kein Buch mehr gekauft.
  10. Jezt müsste nur noch ein 5600X zu bezahlbarem Preis verfügbar sein... An sich war der Plan, zu Cyberpunk2077 ein shiny neues System hinzustellen, allein die Sparsamkeit bremst da mal wieder... 50-100% über Listenpreis, die Spekulation, dass die Preise sich schon irgendwann wieder einpendeln, muss leider erst noch wahr werden...
  11. Beim Thema Brexit einen "both sides" Post zu machen würde einen Picard-Smiley bekommen, so wir denn hier sowas hätten.
  12. Die Schaffung alternativer Realitäten, nach Möglichkeit schneller, als die Gegenseite diese aufdecken kann, ist ja auch das erklärte Ziel. Wenn Du republikanische Kongressabgeordnete nach der Staatsbürgerschaft Obamas fragst wird es da auch 200 Enthaltungen geben, nicht viele wollen sich offensiv zum Birtherism positionieren, aber sich gegen die Parteilinie zu stellen ist für Karrierepolitiker auch sehr ungesund. Wird dann eben auch manchmal sehr schwierig, wenn man selbst nicht mehr so genau weiss, auf welcher Linie die Partei gerade ist, die wechselt manchmal täglich, da ist es sinnvoller, gar keine eigene Meinung mehr zu haben. Was ja durchaus auch das Ziel der Übung sein könnte.
  13. Klar kann man mit Ritualmagie viel machen. Was ich mit meiner leicht übertriebenen Klassenzusammenstellung sagen wollte: Alles was ein Ritualmagier macht, macht der Rest der Gruppe nicht. Das ist genauso spannend, wie Farbe beim trocknen zuzugucken. Ich sehe das eben vor allem aus Spielleiter-Perspektive, wenn vier von fünf Gruppenmitgliedern anfangen, ihre Socials zu checken oder für ein Stündchen die Augen zu machen, dann ist das von der Abendplanung nicht so optimal. Die Legenden von stundenlangen Matrixauswürfelungen, nur SL und Decker, epische Hosts mit ICE hier und Ikonographie da: Hatte ich noch nie, will ich auch nicht haben. Da gefällt mir die Idee des Kampfdeckers deutlich besser, auch wenn die Umsetzung davon oft nichts halbes und nichts ganzes ist. Watcher waren für mich das Äquivalent des Straßenkids: Hier, hast Du 5 Nuyen, pfeif einmal wenn Du Leute aus dieser Tür kommen siehst. Und wenns Ärger gibt, lauf weg. Ich finde es schade, dass es die nicht mehr gibt - eben auf meine Runde bezogen, wo sich niemand so einen Klotz ans Bein bindet, und wo wir Rollenspiel als Gruppenaktivität unter Freunden sehen. Magier zu mächtig: Ja, sehe ich durchaus auch so, nur der Watcher wäre mir da nicht als erstes eingefallen. Oder als drittes. @Mods: Vielleicht mal ein eigenes Thema draus machen?
  14. Als kleines Puzzlestück mal dieser Artikel von Spiegel Geschichte: Schnäppchen aus Judenkisten Die Stolpersteine hier im Viertel, und in der ganzen Stadt, sind keine vollständige Abbildung, nur ein winziger Ausschnitt des jüdischen Lebens. Wenn die Nachbarn abgeholt wurden: Juristisch kann Dir niemand zweifelsfrei beweisen, dass Du da etwas gewusst haben musst. Das reichte den meisten, um sich flugs zu Ahnungslosen zu deklarieren. Das die nicht in die Ferien fahren, wenn danach ihr Hab und Gut günstig erworben werden kann: Da kann man durchaus drauf kommen. Und darum geht es ja letztendlich auch, bloss nichts wissen wollen. Und dieses "nichts wissen wollen", das sind die 28% in der Umfrage. Die, die nicht wissen wollen, ob irgendjemand ein Nazi war. Hitler, Göring, noch ein paar fragwürdige Gestalten mit Totenköpfen auf der Kappe (kennt man ja aus Hollywood), der Rest waren aufrechte Bürger, nur durch viel Propaganda irgendwie leicht verwirrt? Die 81%, das sind die, die vor allem bei ihren eigenen Großeltern lieber nicht so genau wissen wollen, ob sie Nazis waren. Für die Nachkriegsgeneration war das ja auch lange Zeit selbstverständlich nicht so, bis dann durch die 68er mit einigen Tabus gebrochen wurde. Ich habe nie die Gelegenheit gehabt, mit meinen Großeltern über diese Themen zu reden. Die mütterlicherseits waren auf jeden Fall überzeugte Parteigänger, Herr Hitler hatte uns vor den Kommunisten geschützt. Väterlicherseits weiss ich es nicht.
  15. Deutsche essen sehr viele Dinge, bei denen Chinesen mal ganz gehörig die Nase rümpfen, mit etwas Abstand betrachtet auch verständlicherweise. Ist natürlich ein beliebtes Genre, man muss auch nicht um den halben Globus schauen dafür, die "Froschfresser", die in "Nach Frankreich fahr ich nur auf Ketten"-Witzen reüssieren, sind nicht so weit weg. Klassisches Othering, muss ja in Ordnung sein, auf sie zu schießen. Nuhr-Fans unterstelle ich jedenfalls nicht, dass sie humorbefreit sind, nur, dass sie zu dumm sind, um seine beachtlichen Anreihungen von Fehlschlüssen durchschauen zu können. Oder eben keine Lust auf derartige Anstrengungen des Gehirns haben, sondern sich lieber ganz ihren Vorurteilen hingeben. Gemeinschaftlich hassen ist doch auch mal was schönes, schmunzel schmunzel.
  16. Mag auch sein, dass es gespielte Ritualmagier gibt, vielleicht zusammen mit einem Sofa-Decker und einem Abstellkammer-Drohnenrigger, für die optimale "ich verlasse das Haus nicht mehr"-Gruppe? Auf der Kampagne seine mobile Medizinhütte aufstellen, Kraftstufe Stunden einzustimmen, dann eine halbe Stunde lang ein paar Watcher beschwören: Ja, das ist Möglich. Ob sich die Regelschreiber das so gedacht haben, oder einfach nur fanden, dass Magier das typische "mal fix Watcher vorschicken" nicht mehr können sollen, wer weiss das schon?
  17. In der politischen Mitte kann die AfD nicht wachsen - ausser natürlich, es gelingt, diese weiter nach rechts zu verschieben. Die so nach rechts verschobenen sind dann meistens jene, die von "bürgerlichen Koalitionen" faseln.
  18. 28 Prozent stimmen der Aussage zu, die Deutschen sollten einen Schlussstrich unter die Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus ziehen https://www.zdf.de/nachrichten/politik/holocaust-umfrage-ns-zeit-100.html#xtor=CS5-62 Vielleicht ja Absicht, nichts darüber zu wissen. So wie nahe Neuengamme, wo jeden Tag hunderte Zwangsarbeiter durch ein Dorf marschierten, auf dem Rückweg dutzende Leichen mitschleppend. Da hat das ganze Dorf geschafft, nichts zu bemerken, zufällig war man an jedem Tag nicht vor der Tür, schaute nicht aus dem Fenster. Um die wenigen Nachbarn, die den Todgeweihten heimlich etwas zu Essen zusteckten, zu denunzieren, dafür hat es dann mit der Beobachtungsgabe doch gereicht. Neuengamme nenne ich, weil das eine meiner Bildungslücken sehr gut illustriert. Auch im Leistungskurs Geschichte wurde eine klare Unterscheidung zwischen Vernichtungs- und Arbeitslager gemacht. Ein Lager, um zu arbeiten, so schlimm klang das nicht. Dass eine große Mehrheit nach zwei Wochen tot war, das ist mir erst bei einer Führung und in den dortigen Ausstellungen klar geworden. Als Schüler fand ich es gar nicht vorstellbar, dass man Arbeitern nur einen Teller Mehlsuppe am Tag zu essen geben könne - die sollen doch arbeiten? Vernichtung durch Arbeit. Arbeit macht Frei. Besonders zynische Lüge. Man muss nicht nach Polen reisen, um das Unvorstellbare vorstellbar zu machen, fast jeder in Deutschland hat einen Ort des Verbrechens direkt nebenan. Da ist das wegschauen Absicht. Die erklärte Absicht von 28% der Befragten - und einer großen schweigenden Mehrheit, die sich da lieber nicht offen dafür aussprechen, jeder vierte Nachbar, jedes vierte Familienmitglied, hat (im Schnitt) ja die Meinung, es wäre besser, das mal alles zu vergessen - wer will da schon der Anlass zu Unfrieden sein?
  19. slowcar

    Corona

    Klingen gar nicht mehr sooo selbstbewusst, die Covidioten. Hat zwar sehr lange gedauert, aber vielleicht wird es ja irgendwann doch noch etwas mit der Staatlichen Antwort. Beschlagnahmungen bei Coronaleugnern in Hildburghausen Der Landrat steht unter Polizeischutz Und auch Bremen scheint nicht so ein Nazi-Freundliches Pflaster zu sein wie z.B. Leipzig https://twitter.com/BremenPolizei/status/1335299045166903296
  20. Spiegel vorhalten funktioniert eben auch nur, wenn die Angesprochenen das als Gelegenheit zur Selbstkritik wahrnehmen. Schenkelklopfen und grölendes Lachen? Irgendwann könnte man dann drauf kommen, dass es nicht so funktioniert wie gedacht. Klar gibt es die reflektierten Intellektuellen, die die gedachte Zielgruppe sind - und das Konzept deshalb auch wütend verteidigen. Klar, so direkt kann man nichts dagegen tun, wenn einen die Nazis gut finden, vor allem die "haha es triggert die Linken" Gamergater. Indirekt eben schon.
  21. slowcar

    Corona

    Kannst du das erläutern? Die Kosten der Eindämmung werden der regulären Öffnung der Geschäfte entgegengestellt. Also z.B. "Restaurants machen 100mio Verlust", der Lockdown kostet drölf Milliarden. Was dabei aussen vor gelassen wird, ist, dass die Kunden auch ganz ohne Lockdown wegbleiben, und je höher die Infektionszahlen sind, desto eher. Die gesellschaftlichen Kosten werden auch nicht unbedingt einbezogen, viele zehntausende chronisch Kranke und Erwerbsunfähige sind ja auch eine ökonomische Größe. Neben den tausenden von Toten.
  22. slowcar

    Corona

    Gar nicht erst zu versuchen, das Virus auszurotten, und stattdessen eine Dualismus von Gesundheit und Ökonomie zu behaupten, ist ein Fehler den nicht nur Deutschland gemacht hat. Jetzt schauen wir neidisch auf die Länder, die mit einigen harten Wochen sich Monate von quasi-Normalität erkauft haben. Die Experten, die mit fast jeder ihrer Prognosen richtig lagen, werden heute noch genau so angezweifelt wie im Frühjahr. 483 Todesfälle wurden für die letzten 24h gemeldet Allen, die Weihnachten im Kreis ihrer Lieben verbringen wollen, empfehle ich diese Lektüre, aus der Berliner Zeitung von Gestern: Hab keine Angst, Papa
  23. slowcar

    Corona

    Da mich meine Repräsentanten nicht nach meiner Sicht auf das Thema gefragt haben, ist es so oder so nicht demokratisch. Vielleicht musst Du Dein Verständnis von Demokratie dann nochmal überarbeiten, so ziemlich niemand von uns wird nach seiner Sicht auf ein Thema gefragt. Gewaltenteilung ist nun mal eine Grundlage unserer Verfassung, und auch wenn schnelle Reaktionen in einer Pandemie wichtig sind, bedeutet das nicht, dass sämtliche demokratischen Prozesse dabei aufgehoben werden. Wer sich einen benevolenten Diktator wünscht, sollte sich vor allem darüber klar sein, dass das mit dem wohlmeinend eine höchst gewagte Annahme ist. Nicht nur, wenn es ein Trump, Johnson oder Bolsonaro ist, auch Jens Spahn hätte ich da nicht unbedingt als Wunschkandidaten... Einen Wissenschaftler hinzustellen, und den mal so machen lassen, war der Schwedische Weg, hat auch nicht so gut funktioniert. Es braucht schon eine gemeinsame Anstrengung, und wieso sollte da nicht auch der Bundestag zu gehören? Die Ausschüsse werden da doch regelmäßig von Fachleuten beraten, wieso sollten die Abgeordneten (insgesamt) da weniger fähig sein, vernünftige Entscheidungen zu treffen? Dass es anstrengend ist, sich die Querdenker-Integratoren von AfD oder FDP anzuhören (die auch in dieser Frage nicht unbedingt die Parteilinie darstelen, immerhin): Ja, keine Frage. Gehört eben (leider) dazu.
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