Ist der Mythos noch eine ?berraschung?

[Frank Heller]

Original von Christoph

Diese Cthulhu-Motive erschöpfen sich in ihrer Klassik und die meisten in letzter Zeit erschienenen Abenteuer bedienen bekannte Elemente.

 

Ich spiele seit ungezählten Jahren regelmä?ig Cthulhu, eine Spielerin ist sogar seit Beginn dabei, und es wurde nie langweilig. Auch ihr nicht. Warum? Weil wir die Settings wechseln. Wenn wir zu lange 1920er USA gespielt haben folgt eben eine Kampagne Gaslight 1890er in England - ganz anderes Flair, andere Charaktere, andere Abenteuer. Ist das zu langweilig geworden? Cthulhu in der Gegenwart hat schon wieder ein ganz anderes Flair, andere technische Möglichkeiten, andere Abenteuer. Cthulhu 1920er Deutschland ist wieder anders vom Flair her, hat auch andere Abenteuer, nämlich oft mehr historisch oder mit Sagen, Märchen, Legenden - in den USA die bieten notwendigerweise derartiges kaum.

Und dann gibt es noch WildWest, Katzulhu oder One-Shots, die auch dies wieder auflockern.

Ich langweile mich jedenfalls kein Stück mit Cthulhu 8)

 

Und wenn Du andere Abenteuer forderst: Bin gerne bereit, derartige zu sichten, solange sie eines noch sind: Cthulhu. Denn das ist die Gefahr, dass gar kein Bezug zum Cthulhu-Rollenspiel mehr drin ist. Kerkerwelten, das ich ja bekannterweise besonders schätze, wandelt da schon hart an der Grenze, weil der Mythos eigentlich keine Rolle spielt und nur Yog-Sothoth am Ende mal für das Tor bemüht wird.

 

Gru? Frank

[Tom]

Original von Frank Heller

[und wenn Du andere Abenteuer forderst: Bin gerne bereit, derartige zu sichten, solange sie eines noch sind: Cthulhu. Denn das ist die Gefahr, dass gar kein Bezug zum Cthulhu-Rollenspiel mehr drin ist. Kerkerwelten, das ich ja bekannterweise besonders schätze, wandelt da schon hart an der Grenze, weil der Mythos eigentlich keine Rolle spielt und nur Yog-Sothoth am Ende mal für das Tor bemüht wird.

 

Gru? Frank

Aber auch bei anderen Settings ändert sich bis auf die direkte Umgebung nichts. Die Rahmenbedingung in Form des Mythos bleibt immer gleich.

Gerade deshalb zähle ich Kerkerwelten zu meinen Lieblingsabenteuern, weil eben kein oder nur ein geringer Mythosbezug vorhanden ist.

Es mag Leute geben die seit Anbeginn des Rollenspieles nur D&D spielen und sonst nix, die mögen auch glücklich sein aber ab und an eine Pause vom Lieblingsrollenspiel, ein kritischer Blick über den Tellerrand hinaus gehört für mich auch dazu.

[Tom]

Original von Frank Heller

Cthulhu 1920er Deutschland ist wieder anders vom Flair her, hat auch andere Abenteuer, nämlich oft mehr historisch oder mit Sagen, Märchen, Legenden -

Nein, nein, nein. Cthulhu ist für mich uramerikanisch, der Mythos ist uramerikanisch. Die deutschen Abenteuer mit ihrer Historie etc. gefallen mir einfach nicht und wiederstreben meiner persönlichen Vorstellung vom Mythos.

Klar es ist gut das Pegasus nicht 1:1 ?bersetzungen anfertigt sondern auch eigenes Spielmaterial publiziert, bei einem deutschen Verlag ist es wohl auch logisch das diese Abenteuer in Deutschland spielen, aber für mich ist das keine Alternative. In meiner Vorstellung passt der Mythos einfach nicht nach Deutschland.

Ich bin auch ein braver Konsument, kaufe die Abenteuer / Boxen etc., lese sie sogar hin und wieder aber spielen, nein.

 

Ich langweile mich jedenfalls kein Stück mit Cthulhu 8)

Eine andere Meinung hätte auch mein cthuloides Weltbild zutiefst erschüttert und ins Wanken gebracht.

 

 

[Carsten S.]

Original von Frank Heller

[...] weil der Mythos eigentlich keine Rolle spielt und nur Yog-Sothoth am Ende mal für das Tor bemüht wird.

 

Tatsächlich? 8o

 

Gru?,

Carsten

[Sascha1364424408]

Also ich habe mir auch schon mehrfach gedacht, dass ich es mal ziemlich gut fände, ein Abenteuer ohne Mythosbezug zu haben, zur Abwechslung. Z.B ein reines Detektivabenteuer mit einem grausigen Mord im Stile von Private Eye.

 

Doch dann stellt sich die Frage, warum ich dann nicht eben dieses System spiele, sondern Cthulhu, wo der Mythosbezug dazugehört.

 

Mag daran liegen, dass mir derzeit keine brauchbaren reinen Detektivabenteuer bekannt sind. Und das ich mir nicht wieder ein neues Regelwerk aneignen möchte, nur um mal au?erhalb des Mythos zu wandeln.

 

Aber: Es kann ja nicht Aufgabe von Cthulhu sein, anderen Systemen gute Abenteuer zu liefern, die diese nicht zustande bringen.

 

Nun denke ich mir aber, dass man den Spielern zu vieles verrät, wenn man die Richtung des Abenteuers schon mit dem System vorgibt. Sprich: Bei einem Krimi-System wissen die Spieler, dass es eine natürliche Ursache gibt, wie schlimm alles auch anmutet.

Ich erinnere an den Hund von Baskerville: Für die mit dieser Geschichte verbundenen Personen ist bis zur Auflösung nicht klar, dass sie es hier nicht mit etwas Widernatürlichen zu tun haben.

Für den Krimi-Rollenspieler wäre das von vornherein klar, für den Cthulhu-Rollenspieler wäre klar, dass etwas ?bernatürliches dahinter steckt.

 

Insoweit fände ich die Idee durchaus sinnvoll, die Spieler mal mit einem Nicht-Mythos-Abenteuer zu überraschen. Ein Abenteuer also, bei dem es zwar gruselig zugeht und das auch nach Mythos riecht, bei dem aber dann doch alles eine natürliche Erklärung hat.

 

Sowas könnte dann vielleicht auch den Mythos im nächsten Abenteuer wieder etwas überraschender machen, weil man eben nicht mehr sicher wissen kann, ob ein Abenteuer jetzt einen Mythosinhalt hat oder nicht.

Dafür gibt es zwei Lösungen: Entweder man konvertiert irgendein Abenteuer, oder man fasst mal die Möglichkeit eines Bandes mit Abenteuern ins Auge, die zwar zunächst die Angst vor etwas Unbekannten transportieren, dann aber eine natürliche Lösung anbieten. Ich für meinen Teil denke, das hätte auch mal etwas Erfrischendes.

[Guest Steven]

Da bieten sich verschiedene Quellen an. Die niedergeschriebenen Private Eye Abenteuer gefallen mir persönlich alle sehr gut und haben natürlich auch einen gesunden Hauch von grusel!

Was sich aber in Sachen Ideenfinfung auch anbietet ist Scooby Doo!

 

Diese Serie hatte ja immer das Kozept das das übernatürliche eigentlich nur eine Verkleidung ist!

[Orgel]

Egal ob Mythos oder nicht, es ist doch viel wichtiger das der SL und die Spieler Spass am spielen haben. Oder nicht?

Und wenn es dann halt nichts mehr überraschendes gibt, heisst das ja noch lange nicht das es keinen Spass macht. Ich denke das es in der Runde von Tom den Spielern wenig Spass macht wenn sie CoC spielen und es keinen Mythos gibt, egal in welcher Art und Weise. Genauso kann es bei dem Ein oder Anderen genau anders herum sein. So ist es nämlich bei mir der Fall :]. Ich mag es wenn es nicht um den Mythos geht bzw. meine Spieler nicht wissen, das sie direkt mit dem Mythos verbunden sind. So habe ich meinen Spass und meine Spieler auch, weil es für sie nicht langweilig wird. Sollte es trotzdem einmal eintreten das man keinen nerv mehr auf ein System (Setting) hat, dann spielt man halt was anderes.

Deswegen finde ich: "Jeder so wie er es braucht und mag."

 

MfG

die Orgel

[Tom]

Original von Orgel

[...] Ich denke das es in der Runde von Tom den Spielern wenig Spass macht wenn sie CoC spielen und es keinen Mythos gibt, egal in welcher Art und Weise. [...]

Wie kommst du da drauf? Ich hab Abenteuer mit und ohne Mythos geleitet in Cthulhu. Das Problem ist eher das sich der Mythos verbraucht bzw. die Abenteuer letztendlich immer die gleichen sind.

[Orgel]

Original von Tom

Nein es ist definitv keine ?berraschung mehr. Jedenfalls nicht für mich, der ich 19 Jahre aktive Cthulhu SL Zeit auf dem Buckel hab.

Ist natürlich auch für meine Spieler schwer da wir teilweise über 10 Jahre und länger zusammen spielen.

 

Naja da klang es so als wenn deine Spieles es erwarten das der Mythos ein dringender Bestandteil zu sein hat. Wenn ich das falsch verstanden habe, dann tut mir das Leid.

Hoffe aber doch das man trotzdem versteht was ich in meinem Post sagen wollte.

 

 

MfG

die Orgel

 

[Tom]

@Orgel,

immer diese Missverständnisse. Ich hab verstanden was du ausdrücken wolltest.

[Illuminatus]

Danke Sascha!

Ich schlie?e mich deiner schön formulierten Aussage vollkommen an.

 

Und an dieser Stelle vielleicht ein kleines Dankeschön, da? du wieder bei uns im Forum bist. Du scheinst mein kurzes Statement auf der Cthulhu-Con aufgenommen und positiv reflektiert zu haben.

 

Ergänzung: Wer behauptet, Cthulhu kann nicht der globale Rahmen für alle Horror-/Detektiv-Geschichten sein? Ich nicht...

[Guest Dr.Armitage]

Ich erzähle jetzt Cthulhu seit etwa 8 Jahren und ich habe bis jetzt erst ein bis zweimal den Mythos aktiv den Spielern "um die Ohren gehaun".

Das liegt aber bestimmt daran, dass ich kaum gekaufte Abenteuer verwende, höchstens als Ideenlieferant und Handoutquelle. Aus gekauften Abenteuern erzählen, liegt mir nicht und so spinne (das kann ruhig mehrdeutig ausgelegt werden;)) ich meine eigenen Fäden, ich gehöre auch zu der spontanen Sorte, die das geistige Duel zwischen Erzähler und Spielern suchen. Das ist wohl der Grund, warum meine Spieler kaum in den Kontakt mit dem Mythos kommen und wenn, dann erahnen sie ihn nur...als schaurigen Nebel der ihren Verstand verhüllt, hoff ich zumindest

[MacDuck]

Also wirklich neues gibt es leider nichts

 

MacDuck

[Guest Jak]

Hallo allerseits,

zwei Punkte möchte ich zum Thema "störendes Vorwissen" und "nichts Neues mehr" ergänzen:

 

- Gute Spieler können Spieler- und Spielfigurenwissen trennen, was nicht hei?t, da? man seine Spieler mit ambivalenten Hinweisen, die an ihr Vorwissen appelieren, nicht erst höllisch nervös machen und dann mit etwas Anderem überraschen kann.

 

- Meine Spieler sind verdammt kreativ und fordern Improvisation und spontane Nebenqueste des Spielleiteres klar heraus. Ich leite gerade Mountains of Madness und wir haben 1/2 Jahr gebraucht, nur um in NY abzulegen...

 

Ich kann mich bei meiner Gruppe für beides nur bedanken !

Ciao, Jak

 

 

[Guest Ghoul]

Da fallen mir zwei Fragen ein:

 

1. Gibt es eigentlich ein Abenteuer in dem es um 'Cthulhu' geht, also den gro?en mit den Tentakeln, und R'yleh?

 

2. Was genau versteht man unter 'Das Mythos einbringen?' Eine Gruppe Ghoule reicht für mich nicht das das Mythos eingebracht wurde. Und die Gro?en Alten spielen persönlich höchst selten mit.

 

3. Was ist mit übernatürlichen Dingen, die nichts mit dem Mythos zu tun haben? (Vampire, Werwölfe, UFOS, Michael Jackson....)

 

4. Warum drüber diskutieren ob man jetzt Mythos einbaut oder nicht? Die wenigsten Spieler spielen das Spiel um sagen zu können: Hey, ein Wesen von Xioctyl! Schon wieder 8 Stab weniger!' Die meisten wollen Spa? haben und sich gruseln... oder nicht?