Jump to content

Rollenspieltheorie - nützlich, schädlich oder hilfreich?


Recommended Posts

Hallo zusammen,

 

es gibt ja rund um das Rollenspiele eine ganze Menge Theorie.

Da fängt mit Spieler- und Spielleitertypen an, geht über Spielstile bis zur Definition von Fachbegriffen.

Wie hilfreich sind eurer Meinung nach denn solche Theorien? Haben sie euch schon Mal bei konkreten Problemen geholfen? Oder sind sie einfach nur eine Spielerei von Leuten die das Hobby Rollenspiel zu ernst nehmen?

 

Gru? Jochen

 

Link to comment
Share on other sites

Ich bin jetzt seit mehr als 25 Jahren beim Rollenspiel dabei. Als alter Hase halte ich nicht wirklich viel von dem ganzen Gedöns und der Einteilung. Hey ich will spielen, Spass haben und keine wissenschaftliche Arbeit drüber verfassen.

Aber für Leute die ausser dem Rollenspiel kein Leben haben ist sowas bestimmt gut geeignet um evtl. auch das eigene Ego aufzupolieren.

  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

Original von Tom

Ich bin jetzt seit mehr als 25 Jahren beim Rollenspiel dabei. Als alter Hase halte ich nicht wirklich viel von dem ganzen Gedöns und der Einteilung. Hey ich will spielen, Spass haben und keine wissenschaftliche Arbeit drüber verfassen.

Aber für Leute die ausser dem Rollenspiel kein Leben haben ist sowas bestimmt gut geeignet um evtl. auch das eigene Ego aufzupolieren.

 

Dem kann ich mich eigentlich nur anschlie?en.

Das Fachsimpeln erinnert mich immer schnell an die Trekki-Diskussionen über Warp-Antriebe, bla-bla-bla-cluster und dingsbums-Röhren... alles zeitverbrennender Quatsch von Leuten, die sonst zu wenig Leben haben (das meine ich jetzt bezogen auf die Trekkies).

Also kurz: mal drüber reden geht ja meistens, aber wissenschaftlich werden schweift schnell ins "Nerd-tum" ab.

 

  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

Als studierter Filmwissenschaftler habe ich analog zum RSP ja einiges an grauer Theorie zum Bereich Kino & Fernsehen mitbekommen und denke mal, dass sich die dadurch gewonnene Erkenntnis 1:1 auf die "Rollenspieltheorie" anwenden lä?t:

 

Ein haufen künstlerisch unbegabter Wichtigtuer redet Schei?dreck über ein Thema, das eigentlich eher emotional denn rational erfasst werden sollte. Theorie zerstört jegliches Leben eines solchen "Kunstwerkes", sei es nun Film oder Erzählspiel und verwandelt Spa? in langweiligste Laberei.

  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

Original von Synapscape

Ein haufen künstlerisch unbegabter Wichtigtuer redet Schei?dreck über ein Thema, das eigentlich eher emotional denn rational erfasst werden sollte.

Deftig ausgedrückt aber es trifft den Punkt.

Link to comment
Share on other sites

Sorry, aber ist nicht schon die Aussage: "Rollenspiel soll in erster Linie Spa? machen", die Ihr alle so vehement vertretet, Rollenspieltheorie? Wo hört der nützliche Spielleitertipp auf, wo beginnt das nördische Theoretikertum?

Alles flie?t.

 

Liebe Grü?e:

Sixt

Link to comment
Share on other sites

Original von Gast

Sorry, aber ist nicht schon die Aussage: "Rollenspiel soll in erster Linie Spa? machen", die Ihr alle so vehement vertretet, Rollenspieltheorie? Wo hört der nützliche Spielleitertipp auf, wo beginnt das nördische Theoretikertum?

Alles flie?t.

 

Liebe Grü?e:

Sixt

Das zu erörtern wäre auf dem Cthulhu Con angebracht. :D Evtl. bei einem Glas guten Whiskey / Absinth.

Link to comment
Share on other sites

rollenspieltheorien mögen nix wichtiges sein, können aber dennoch interessant sein, oder?

 

nehmen wir die "wissenschsftliche" betrachtung des powergamers. ein wenig wissen über dessen verhalten würde dabei helfen d&d-veteranen besser ins coc-system zu integrieren...

 

ein experiment, dass ich gerade durchführe, allerdings (noch) nicht mit gro?em erfolg.

irgendwie scheint er immer noch die orks zu vermissen und fühlt sich ohne feuerbälle ein wenig hilflos...

 

ich wüsste jetzt nicht, wo beim erörtern von rollenspielspezifischen gesichtspunkten der interessante teil aufhören und der schei?dreck beginnen würde.

Link to comment
Share on other sites

Guest Chestburster

Das Problem kenne ich ganz gut, einer meiner Spieler hat bis jetzt nur d&d erfahrung gehabt...

 

Aber das lie? sich seeehr einfach umgehen:

 

gib ihm einen Elefantentöter, und nachdem einmal die Polizei richtig aufgetreten ist, überlegt er es sich zweimal, mitten in Berlin auf fahrende Autos zu schie?en :D

 

Ansonsten zu RP-Theorien:

 

Ich finde es immer ganz nett, die mal durchzulesen... manchmal findet man auch sich selber/seine Spieler darin wieder. Nur hat mir dieses Wissen meistens recht wenig genützt.

Link to comment
Share on other sites

Entschuldigung, manche "Gegenargumente" gegen Rollenspieltheorie kann ich nicht wirklich ernst nehmen.

 

Es sind Platitüden, die so gegen jede Form von intellektueller Durchdringung von was auch immer vorgebracht werden können. Ich möchte bezweifeln, dass einer der Kritiker sich auch nur in Grundzügen mit den theoretischen Debatten der letzten Jahre beschäftigt hat. Zumindest hat er es hier nicht durchblicken lassen. ?ber die Adäquatheit dieser Theorien könnt Ihr also gar keine Aussagen treffen...

 

@ alle die an mehr als nur Polemik interessiert sind: Das DNS-Modell finde ich sehr überzeugend, ebenso glaube ich, dass Konzepte wie Railroading, Illusionism und Roads to Rome zentrale Eigenschaften vieler Cthulhu-Abenteuer und der Praxis benennen und Antwort geben, warum immer wieder Spieler, wie beispielsweise der Hofrat, mit dem System unzufrieden sind. Ansonsten finde ich die Debatten im Forge-Forum, um mal ein Beispiel zu nennen, häufig etwas zu abgehoben, insbesondere wenn es um die Entwicklung des Fachjargons geht. Hier wäre weniger mehr...

Link to comment
Share on other sites

Entgegen meiner ursprünglichen Absicht, diesen Forum fern zu bleiben, mische ich mich jetzt doch mal ein:

 

Es gibt Filmtheorie, Kunsttheorie, Literaturtheorie, etc. Bringt die Filmtheorie dem Kinobesucher oder dem einzelnen Regisseur, Schauspieler, etc. etwas ein?

Im Normalfall nicht. Theoretisch könnte man sich den Ploetz und .Co auch sparen. Faktisch dokumentiert die Theorie die Entwicklung dieses Mediums, es trägt zur Klärung bestimmter Bereiche bei, und langfristig bereichert es auch das Medium auf vielfältige, wenn auch nicht immer auffallende weise. Ein praktisches Beispiel ist eine Entwicklung der Filmsprache, ohne die heute ein Drehbuch bei der bestimmung von Schnitt, Kamerapositionen, Bildausschnitt etc. nahezu unmöglich wäre. Die Beherrschung einer gewissen Filmtheorie (mag sie bewu?t sein oder nicht) gehörte wenige Jahre nach Entstehung des Mediums zur Grundlage eines Regisseurs, falls er nicht ein von der Natur aus genialer Autodidakt, oder häufiger ein unbegabter Dilettant war.

Wieso soll das ausgerechnet beim Rollenspielspiel (Um es in der unmöglichen ?bersetzung von RPG mal von der ständigen Verwechslung mit Selbsthilfe/ Therapieversuchen zu unterscheiden) anders sein?

Als Spielleiter oder Spieler brauche ich das (noch nicht erschienene) Standardwerk über Rollenspielgeschichte, Fachtermini und Mechanismen nicht durchlesen, um meinen Hobby nachzugehen.

Bereits bestimmte Begriffe und Standards wie NSC und SC sind angewandte Rollenspieltheorie.

Das Rollenspiele aber von der Fachwissenschaft als würdig empfunden werden, dokumentiert und analysiert zu werden, und damit als eigenständiges Medium anerkannt, ist im jeden Fall zu begrü?en. Möglicherweise trägt diese Entwicklung auch zur qualitativen Entwicklung des Genres bei. Wenigstens die seit 20 Jahre auftauchenden Schauermärchen und Vorurteile in der Regenbogenpresse bekommen durch eine seriöse Untersuchung und vor allem Publikationen ein Gegengewicht.

Link to comment
Share on other sites

Ich kann mich Zodiak in seiner Meinung als auch in seiner Einleitung anschlie?en. Irgendwie ist es hier sehr ungastlich und unangenehm geworden. Es ist zwar vollkommen okay, wenn man mit Rollenspieltheorien nichts anfangen kann, aber diese ganze Polemik und abgedroschenen Phrasen sind vollkommen überzogen. Da fragt man sich doch fast, wer hier die Sachen ernster nimmt: Diejenigen, die Rollenspieltheorien anwenden oder jene, die sich dadurch angegriffen fühlen - aus welchen Gründen auch immer, darüber kann man viel spekulieren und vieles würde wahrscheinlich sehr persönlich genommen werden.

 

Man muss diese Sachen natürlich nicht benutzen. Dennoch habe ich die Erfahrung gemacht, dass sie hilfreich sein können. Gerade im Online-RPG-Bereich wie auch im LARP-Bereich. Wenn man anfangen muss, mit Gruppen grö?er als 5 Spieler zurecht zu kommen, kann eine solche eher strukturelle Herangehensweise wirklich helfen - und nicht nur dort, aber hier wurde es mir immer besonders klar. Ab einer gewissen Teilnehmerzahl kann man beobachten, wie manche Leute einfach überfordert sind und da können solche "Werkzeuge" sehr gut helfen, das Ganze zu beherrschen lernen. Irgendwann geht es auch ins Blut über - wie jedes Werkzeug.

 

Beim Kochen beschwert sich immerhin auch niemand über 5-Sterne-Köche. Natürlich kann jeder in seiner eigenen Küche brodeln und köcheln. Vermutlich wird es auch nicht schlecht schmecken. Vermutlich gibt es auch Naturtalente in der eigenen kleinen Küche. Aber dennoch hat es durchaus seinen Grund, warum ausgebildete Köche, die ihr "Handwerk" verstehen, im Regelfall durchaus besseres Essen machen - natürlich nicht immer. Auch Rollenspiel ist ein Handwerk.

 

Und bevor jetzt hier das bekannte Totschlagargument "Rollenspiel soll doch Spa? machen" kommt: Auch Fu?ball soll Spa? machen. Da kann man dann in der Kreisklasse kicken oder man eignet sich Technik an, die man durchaus braucht, um in höhere Klassen zu kommen. Habe ich selbst beim Tischtennis auch gemerkt. Es gibt natürlich - wie überall - Naturtalente. Dennoch sind dies auch Sachen, die "Spa? machen". Die Frage ist eben, wie ernsthaft man dies betreibt. Wenn jemand es nicht ernsthaft betreiben will ist das ja vollkommen okay - für mich. Dennoch sollte er auch akzeptieren, dass es Leute gibt, die eben mehr wollen. Die Vehemenz, die Aggressivität und die Scheuklappen, mit denen dann darauf eingedroschen wird, finde ich persönlich erschreckend.

 

Man muss Rollenspieltheorie nicht gut finden. Man muss sie auch nicht benutzen. Aber ein wenig Nachdenken und Weiterdenken, das sollte man schon. Und schade, dass nicht viele bei den Gedankengängen von Zodiak angekommen sind. Aber vielleicht ändert sich das ja.

Link to comment
Share on other sites

Guest Black Aleph

Theorie wird zu dem was sie ist, indem sie festgehalten wird. Sie wird zu dem, indem sich jemand hinsetzt und versucht seine Gedanken zu festigen. Das ist notwendig um Ideen weiterzuentwicklen und festzuhalten.

 

Diese Ideen können und sollen auch untereinander diskutiert werden, um Dinge anders zu machen. Aber das hat Zodiak schon erwähnt.

 

Es gibt genug schlechte Spielleiter (vor allem die von anderen Systemen *G*) die davon profitieren können. So etwas wie Qualifikation von Spielleitern oder Spielern gibt es (noch) nicht.

 

Es ist immer wichtig altes Wissen aufzuwärmen und neues ins Spiel einzubringen. Anders gesagt, ist das auch was die Erfahrung eines SLs ausmacht. Jemand der gerade anfängt, soll sich am besten nicht mit zuviel Dingen auf einmal befassen. Leiten ist wie Autofahren lernen. Man kann anfangs nciht auf alles achten und kriegt nicht mit wenn einer durchhängt usw. Und manchmal fühl ich mich auch nicht so wohl beim Leiten (äwenn ich mich doch nur besser vorbereitet hätteô, ä*gähn* ne, jetzt kannst du noch nciht aufhören, die sitzen da und sind gespannt wie es weitergehtô).

 

Notwending ist Theoerie sicherlich nicht um Autofahren zu lernen; das eignet man sich auch so an. Aber bei Eis nicht zu Bremsen wissen nur die erfahrenen SLs oder jene die es vorher schonmal gehört haben.

 

Autofahrer oder Koch, im Prinzip das selbe. So seh ich das in etwa auch.

 

 

Link to comment
Share on other sites

Hallo zusammen,

 

ich bin ja ein wenig gespalten was die Rollenspieltheorie angeht.

 

Auf der einen Seite nützt die schönste Theorie ja nur dann etwas wenn sie in der Praxis angewendet wird. Das hei?t aber auch das ich als Spielleiter mit der Zeit dann nicht nur ein Abenteuer ausarbeiten darf sondern auch noch die theoretische Seite bedenken sollte. Da wird aus einem schönen Hobby schnell etwas was Arbeit macht. Ich denke Mal aus dieser ?berlegung heraus kommt schnell das Argument gegen die Rollenspieltheorie "Rollenspiel soll Spa? machen".

 

Auf der anderen Seite gilt natürlich auch wenn man etwas theoretisch durchleuchtet und darüber diskutiert und schreibt kann man eine Sache auch befruchten und verbessern.

Denn so fallen einem eben Automatismen auf die gerne auftauchen und man kann womöglich auch die Vor- und Nachteile der selbigen aufzählen.

Auch die Betrachtungen über Spielleiter- und Spielertypen finde ich nutzbringend. Klar man findet die Typen selten in Reinkultur aber die meisten Rollenspieler lassen schon deutliche Tendenzen erkennen.

Auch ein wenig Kommunikationstheorie kann einem Spiel bei dem viel gesprochen wird nicht schaden.

 

Aber auch wenn man in einem Forum über Rollenspiel schreibt ist eine gewisse "Fachsprache" durchaus sinnvoll. Denn wenn ich statt meine Gruppe lange zu beschreiben Spielleitertyp, Spielstil und Spielertypen nenne können mir wahrscheinlich mehr Leute sinnvoll helfen und auch ich brauche weniger zu schreiben.

 

Was mich derzeit stört ist das einige Leute selbstverständlich vorraussetzen das man die verschiedenen Rollenspieltheorien kennt und so in Foren keine Erklärungen oder Verweise auf englische Seiten bringen. Der Umgang mit englischsprachigen Material bedeutet für mich immer noch einen Mehraufwand denn ich vielleicht noch für ein besonders interessantes System aber nicht für eine Rollenspieltheorie betreibe.

Von da aus würde ich mir bei der Verwendung von Rollenspieltheorie auch eine kurze Erläuterung von Begriffen und Fachbegriffen wünschen.

Auch eine deutschsprachige Referenz, Webseite/Buch/etc., fände ich prima. Denn dann würde ich mich sicher mehr mit den verschiedenen Rollenspieltheorien beschäftigen.

 

Die Diskussionen um der Diskussion willen finde ich häufig auch sehr abgehoben. Da mi?achtet man meiner Ansicht nach das eine Theorie auch einen Praxisbezug haben mu?.

Davon trennen sollte man aber die Begriffsdiskussionen. Denn eine Fachsprache, diesmal mal ohne Anführungszeichen obwohl ich beim Hobby Rollenspiel den Begriff Fachsprache auch seltsam finde, mu? eben erst Mal definiert werden, eben in der gegenseitigen Diskussion.

 

Wo man vorsichtig sein sollte ist wenn man Theorien etwa über das schreiben eines Drehbuchs auf das Rollenspiel anwendet. Ein Spielleiter in meiner Gruppe tut das. Und das merkt man seinen Abenteuern auch angenehm an. Er hat sich Gedanken zu den möglichen Handlungen der Charaktere und ihrer Darseinsberechtigung in seinem Abenteuer gemacht. Seine Abenteuer haben wohldosierte Zwischenhöhepunkte und einen klaren Faden.

Leichte Probleme tauchen auf wenn die Dynamik der Charaktere untereinander die Story überdeckt. Denn wo andere Spielleiter die so dagebotenen Pausen gerne für die Improvisation oder die Erholung nutzen hat man bei ihm teilweise den Eindruck das er sein Werk nicht gewürdigt fühlt. Aber nach meinem Dafürhalten ist ein Rollenspielabenteuer eben ein Angebot an die Spieler mit ihm zu arbeiten und sollte bei Problemen mit dieser Arbeit einen vorgegebenen Weg anbieten aber dieser Weg sollte sollte die Dynamik von Spielern und Charakteren eben nicht einschränken.

 

Fazit: Rollenspieltheorie ist nützlich wenn sie ihren Praxiasbezug nicht verliert. Aber ich will mein Hobby eben auch nicht zu einem Nebenjob machen.

 

Gru? Jochen

 

Link to comment
Share on other sites

Dieser Thread ist unsinnig, und schon allein das die Opposition der Rollenspieltheorie

diesem Thread beiwohnt beweist, wie knietief sie selbst drinstecken... Auch hier mal

wieder Prima etwas um sich selbst zu profilieren. Ich halte es da doch lieber wie Herr Göttmann oder Zodiak.

 

Ghostwriter

Link to comment
Share on other sites

 Share

×
×
  • Create New...