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Spielt Ihr die Abenteuer eigentlich?


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Der bekannte Hofrat im Interview auf Lorp.de gab folgendes zu Buche:

 

LORP.de: Harte Worte, die ich aber nur bestätigen kann. Im Gespräch mit dem Redakteur eines gro?en deutschen Rollenspielverlags gab dieser offen zu, dass die meisten publizierten Abenteuer nicht getestet werden ... allerdings auch nicht gespielt. Offenbar gibt es eine gro?e Anzahl Leute, die Rollenspielprodukte nur noch kaufen, lesen und sammeln, aber nicht mehr spielen.

 

Settembrini: Richtig. Dagegen wehre ich mich. Dies führ nämlich zur Marginalisierung des Hobbys. Besonders gefährlich sind dann aber eben diejenigen Spieler, die den Schrott, der meist von Möchtegern-Romanciers verfasst wird anstatt von Spielentwicklern, auch noch intellektuell verbrämen. Es sei ja vor allem zur Inspiration, und Regeln seien ihnen eh nicht so wichtig, sind diejenigen Aussagen, die dazu führen, dass in deutscher Sprache fast nur noch Murks produziert wird. So gewinnt man keine neuen Kundenkreise. Die Szene wird dann von Sammlern dominiert. Welch dröges Schicksal einem droht, wenn die Sammler die Herrschaft an sich rei?en, kann man gut beim deutschen Cthulhu beobachten. Hauptsache hübsches Layout, ein paar Reisebücherersatztexte und 20er Recherche, und schon ist das neue Quellenbuch fertig. "Festival Obscure" ist da der Gipfel der Sammlerdiktatur. Was soll man auf einem Jahrmarkt? Es gab Zeiten, da waren solche Rechercheergebnisse in Abenteuern einfach mit drin. Heute wird so etwas aufgebläht, Sourcebooks zu Aquarien und Tierparks in den 20ern sind nicht mehr fern. "Schatten über Hagenbecks" soll ja Gerüchten zufolge schon in der Pipeline sein...

 

Hart formuliert aber vielleicht ein Denkansto? mit dem Vorschlaghammer? Ich habe mich selber zumindest wieder erkannt. Als stolzer Besitzer aller bisher auf deutsch erschienener Cthulhu-Sachen muss ich zugeben, dass ich au?er dem Grundregelwerk, dem "Malle" und dem Necronomicon noch nie was benutzt habe.

 

Wie sieht es bei Euch aus? Werden wir zu einer Generation von Sammlern?

 

Wenn man mal die harten Töne ausblendet und sich auf den Krn der Aussage konzentriert, steckt hinter diesen Worten vielleicht auch etwas, aus dem man lernen kann. Ich für meinen Teil habe schon zu Beginn meiner Karriere in diesem Forum mal angemerkt, dass ich mehr mit Quellenbüchern und guten Spielhilfen anfangen kann als mit fertigen Abenteuern.

 

Wie sieht es bei Euch aus? Spielt Ihr die Sachen? Wenn ja, wie viel davon?

 

Wie sieht das der Verlag? Gibt ja sicher Gründe, warum hier so viele Abenteuer produziert werden. Laufen Abenteuer besser als Quellenmaterial?

 

Achja, den Rest des Interviews gibt es hier:

http://www.lorp.de/magazin/artikel.asp?id=144

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Oh Mann, mittlerweile wird aber auch wirklich jeder interviewt... ;)

 

So schwer es mir auch fällt:

Der Hofrat hat Recht. Teilweise zumindest.

 

Ich kaufe auch ständig neue Rollenspielbücher und stelle sie dann nur ins Regal.

Schande über mein Haupt, aber ich kaufe sogar Bücher, bei denen ich fast sicher bin, dass ich sie nie lesen werde.

 

Ich kann aber nicht zustimmen, dass man in Deutschland "fast nur noch Murks produziert". Die Pegasusprodukte überzeugen mich stets auch qualitativ, selbst wenn auch ich die Notwendigkeit für das neue "Festival Obscure" noch nicht ganz verstanden habe.

Aber wenn ich mir Spiele wie Cthulhu , Unknown Armies und Degenesis anschaue, frage ich mich, wie der Hofrat sowas schreiben kann.

 

Prinzipiell möchte ich die Abenteuer aus den Cthulhubänden auch spielen, nur leider kennen fast alle Fans (ich benutze dieses Wort jetzt einfach mal) die Abenteuer.

Daher stimme ich Synapscape zu, dass man mit Spielhilfen mehr anfangen könnte als mit Abenteuern. Nur war das Jahrmarkt Quellenbuch auch für mich schon zu speziell.

 

Aber mit Arcana Cthulhiana , Expeditionen , Niemandsland und Cthulhu Now kommen ja nun vermehrt Quellenbücher auf den Markt.

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Naja, dass "jeder" interviewt wird, würde ich im hier vorliegenden Falle gar nicht argumentieren, immerhin schafft es der Hofrat mit seiner Meinung und den Beiträgen in seinem Blog doch sehr viele Leute zu mobilisieren und die Kommentare sind nicht alle nur irgendwelche Beschwerden anonymer Spinner, die nicht ganz verstanden haben, um was es geht. :D

 

Den Jahrmarkt-Band habe ich noch nicht ganz durch (nur den Quellenteil), hätte ihn aber als Spieler und rein zum Zweck, etwas spielen zu können, sicher nie gekauft, da es sich dabei in meinen Augen um ein so spezielles Thema handelt, dass nur wenige Leute wirklich etwas damit anfangen können. Klar, Festivals und Jahrmärkte gehörten auch in den 1920ern irgendwie zur deutschen Kultur, aber anbetracht der Tatsache, dass es nicht einmal ein Südamerika-Quellenbuch gibt, welches für cthuloide Abenteuer wesentlich mehr Anreize und exotische Schauplätze für allerlei Geschmäcker geboten hätte, als dieser Band, halte ich ihn für etwas, dass definitiv in die Kategorie "Spezialwissen" fällt. Für Sammler ok, aber für Spieler meiner Meinung nach eine der unnötigsten Publikationen bisher. Da kann ich des Hofrats Kritik durchaus nachvollziehen.

 

Mir als Anfänger im Cthulhu-Universum ging es damals so, dass ich neben dem SL und Spieler-Handbuch unbedingt einen Abenteuerband wollte, um mir eine Vorstellung davon machen zu können, wie ein cthuloides Abenteuer denn so aufgebaut ist. Meine Wahl viel auf Geisterschiffe, da ich das Thema Seefahrt und Horror durchaus gut kombinierbar sehe. Allerdings habe ich bisher kein einziges gespielt, weil ich selber gerne kreativ bin und mir Szenarien ausdenke. Das ist sozusagen mein Spass am Spiel.

 

Fertige Abenteuer können mir nur als Inspirationsquelle dienen, da ich sonst den wichtigsten Bestandteil meines Hobbies neutralisieren würde. Einfach nur nach einem Drehbuch eine Handlung abspielen ist mir persönlich als SL einfach zu wenig. Daher liebe ich es auch zu improvisieren und auf meine Spieler einzugehen. Die meisten meiner Abenteuer haben nur ein paar Grundideen als Ausgangsbasis und entwickeln sich dann im Spiel und ich ziehe meinen Reiz daraus, spontan eine Story zu entwickeln, die sowohl mir als auch den Spielern gefällt.

 

Daher bin ich ganz klar einer der "Sammler", dessen Abenteuerbände grö?tenteils ungelesen im Schrank stehen.

 

Aber das ist nur meine Meinung und ich bin mir sicher, dass es viele Leute gibt, die gerne fertige Abenteuer spielen. Was nicht verkehrt ist! Ich möchte hier nichts bewerten, sondern nur die Frage in den Raum werfen, wie ihr es denn so haltet mit den Kaufabenteuern.

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ich denke es gibt da durchaus ein starkes auseinanderdriften zwischen spielern und sammlern. nicht dass das eine das andere ausschlie?t, aber ich merke schon, dass es eine gro?e zahl von sammlern gibt die wirklich fast nur noch sammeln.

 

ich denke das hängt gewisserma?en abera uch damit zusammen, dass die genannten spiele eher erwachsenenspiele sind. wohingegen ich als jüngerer mensch massig zeit aber wenig geld habe und so aus nem grundregelwerk welches evtl. nichtmal quellen enthält durchaus massiven spielspa? rausquetsche und lange zeit mit spielen verbringe, steigt im "alter" nicht nur der anspruch und die finanziellen möglichkeiten, sondern sinkt auch noch die zeit.

 

wenn sich der markt nun gleichzeitig an die kaufkräftigeren kreise richtet kann es wirklich daraus hinauslaufen einen immens hohen standart zu bedienen der letztendlich das spielen ignoriert. das ganze wird dann natürlich zur sackgasse wenn ich den nachwuchs übersehe und irgendwann merke dass das publikum dem rollenspiel gänzlich entwachsen ist und keinen nachwuchs hat.

ich denke aber dass dies praktisch weniger der fall ist, da es durchaus (wenn auch teilweise mindergeachtete) produkte gibt die sich explizit an neueinsteiger richten und im optimalfall dann zu den sammelprodukten führen.

 

ich denke also dass es durchaus festzustellen ist dass es da verschiedene zielgruppen gibt und die erwähnten produkte sich sicherlich an eben jene sammlergruppe richten...

ne marginalisierung des hobbies würde ich es nicht nennen, eher eine divergenz zwischen spielern und sammlern, die sicherlich aufgrund der unterschiedlichen ansprüche nur schwer überwindbar ist, bzw. von verschiedenen produkten bedient werden muss...

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Degenesis

 

Degenesis ist absolut das beste Beispiel für in den Schrank stellen und nicht spielen. Böse Zungen nennen es ja Degünisis oder "Die gro?e Leere". Es ist der Versuch mittels erstklassiger Illustrationen drittklassige Prosa zu verkaufen. Degenesis ist kein Spiel. zumindest kann man es nicht spielen, ohne mehr Zeit zu investieren, als Onkel Günni selber beim Ausdenken der Regeln. Bevor man Degenesis lobt, sollte man mal den Selbstversuch starten, und es durchlesen. Die sich einstellende Langeweile ist exzellenter Beweis für die These vom unausgegorenem Murks. Als Fanprojekt wäre Degenesis ja noch sympathisch, aber die Heerscharen, die es im Internet als das "neue deutsche Gegenwartsrollenspiel" hochubeln, haben es wahrscheinlich noch nie gespielt.

Oder sind abgedrehte Fanboys, die sich schon die Kostüme für den Schrotter Gildentreff, äh Kulttreff, LARP am Baggersee nähen.

 

Warum Synapscape Degenesis mag, kann ich mir nur ansatzweise erklären. In Degenesis steht eigentlich nichts drin, was mir beim "Road Warrior" zocken hilft. Kennt eigentlich noch jemand Endland?

Wurde genauso bejubelt, archiviert und vergessen, seit dem die Zeichner zu Degenesis gewechselt sind. Was lernt man daraus?

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Ich würde der Kritik inhaltlich zustimme, auch wenn mir die Formulierung zu negativ ist. Muss gestehen, dass ich selten vorgefertigte Cthulhu-Abenteuer spiele, die meisten lese ich nur quer und schlachte sie für eigene Abenteuer aus.

 

Aber was an den kritisierten Umständen schlimm sein soll, verstehe ich nicht. Cthulhu richtet sich eindeutig an ältere Spieler. Dass ältere Spieler nicht so viel Zeit, dafür aber im Vergleich zu jüngeren mehr Geld haben, liegt in der Natur der Sache. Deswegen sammelt man halt eher, als dass man viel spielt.

 

Ich kann beim besten Willen nicht erkennen, was daran schlecht sein soll. Der Szene und auch dem Hersteller und den Autoren kann es im Prinzip doch Wurst sein, was die Leute mit dem Material machen, nachdem sie es gekauft haben. Es ist doch auch das Recht eines jeden Käufers, mit dem Produkt anstellen zu können, was er will. Und über die Gründe eines Kaufs lässt sich eh immer nur mutma?en.

 

Nebenbei ist Cthulhu mit diesem Phänomen ja nicht alleine. Der ganze Buchmarkt lebt davon, dass die Menschen viel mehr Bücher kaufen, als sie je lesen können.

 

Was das Testspielen angeht: Es hängt bei Rollenspielabenteuern wirklich viel von der jeweiligen Gruppe und vor allem vom Spielleiter ab, die ein Abenteuer spielt, meine ich. Niemand spielt ein Abenteuer je so, wie es geschrieben steht. Das ginge ja auch gar nicht. Ob und wie man Rollenspiel-Abenteuer testen kann, halte ich da für problematisch.

 

Und wer glaubt, dass Abenteuer je wirklich intensiv getestet wurden, bevor sie veröffentlicht werden, der macht sich gro?e Illusionen: Alleine im Dungeon Magazine erscheinen Monat für Monat ca. drei bis fünf Abenteuer. Die Redaktionen solcher Magazine sind klein, die Angestellten relativ hoch bezahlt. Meint wirklich irgend jemand, dass die Leute die Zeit haben, jeden Monat ihre teure Arbeitszeit damit zu verbringen, schätzungsweise 20 bis 50 Stunden damit zu verbringen, Abenteuer zu testen? Und das Ganze mal drei oder vier? Kein Verlag kann es sich leisten, seine Angestellten dafür zu bezhalen, dass sie im Monat rund 200 Stunden mit dem Spielen von Abenteuern verbringen. Das ist einfach zu unproduktiv. Kein Spieler will das, denn wenn die Kosten für das Testen in die Produkte einflie?en müssten, würden die Veröffentlichungen locker das zwei- bis dreifache kosten.

 

Mir ist viel wichtiger, wie ein Abenteuer geschrieben ist, ob es übersichtlich, klar und verständlich ist und natürlich ob es originell ist und mir etwas bietet, worauf ich selbst nicht gekommen wäre. Aber auch das sind ja kriterien, die viele Menschen unterschiedlich sehen.

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Da wir uns in den Fakten einig sind, scheiden sich nur die Geister an der Bewertung. Diese fu?t aber auf einem Wertebündel, da? von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist.

Wenn man mit dem derzeitigen Kundenstamm zufrieden ist, also überhaupt kein Problem sieht, dann ist alles gut. Man mu? aber die jetzige Situation nicht zwingend als wünschenswert erachten. Und das geschilderte trifft ja nicht nur auf Cthulhu zu.

Wie gesagt, mein Hauptanliegen ist es Problembewu?tsein zu schaffen. Wenn man aber den Stand der Dinge als gut und richtig einschätzt, dann folgt nur logisch daraus, da? man keine Probleme erkennen kann. Insofern erübrigt sich dann die Diskussion.

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Ich kann natürlich nur für mich selbs sprechen, aber ich sammele die (neisten) Cthulhu Produkte und spiele die Abenteuer auch durch.

Dauert seine Zeit, schon klar, mache ich aber sein 1986 und deswegen ist schon ein Teil "durch". Anderes wartet noch darauf "dran" zu sein.

Die Sachen, die ich definitiv nicht mehr brauchte, habe ich neulich hier im Bazar und bei ebay abgesto?en. So gesehen win ich einerseits Sammler andererseits dabei aber unmittelbar an der Nutzung orientiert.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich tatsächlich der einzige Mensch sein soll, der das so macht.

 

Stichwort Testspielen: bei den Abenteuern, die in Bänden rauskommen, bei denen ich der redakteuer bin, mache ic hselbst ein testspiel und werte es auch so aus, dass sich dadurch noch ?nderungen am Text ergeben können.

 

Ich sehe also tatsächlich kein Problem.

Das diesen thread auslösende Zitat ist allerdings in meinen Augen zumindest nicht so, wie es da steht, richtig. Auch das gegenteil dürfte nicht stimmen, weil es zumindest bei einigen oder vielen Menschen die tendez richtig trifft, aber die Bewertung, dass (singemä?) gut aussehender Schrott produziert wird, kann ich zumindest nicht für Cthulhu gelten lassen.

 

Grü?e

Heiko

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Testspielen von Abenteuern hei?t: Jemanden anderen den Text ohne Kommentar geben und ihn leiten lassen.

Die wichtigen Begegnungen mehrfach mit mehreren Leuten spielen. Die Kämpfe mehrfach durchspielen. Das Spielerfeedback reflektieren. Die Rätsel/Whodunnits mehrfach durchsprechen, um logische Fehler zu finden/Lösungswege zu prüfen. Wenn es einen Redakteur gibt, der sich die Mühe selber macht für anderer Leute Abenteuer, Hut ab.

Ich glaube nicht, das das zum deutschen Standard gehört.

Deswegen sind RSP-Abenteuer hier fast immer Textwüsten ohne Struktur. Und allzuoft nur eine Proto-Kurzgeschichte.

 

Aber wie gesagt, solange jeder mit den Kunden die er hat zufrieden ist, gibt es kein Problem.

 

Au?er für mich, denn ich bin unzufriedener Kunde. Ich kenne Hunderte weiterer unzufriedender Kunden. (Bezogen auf dt. RSP Produkte insges., nicht Cthulhu).

 

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Original von Settembrini

Testspielen von Abenteuern hei?t: Jemanden anderen den Text ohne Kommentar geben und ihn leiten lassen.

 

Das ist nun wirklich deine Meinung...

Die ist aber tatsächlich zum Teil erfüllt, denn z.B. ich - der das Abenteuer nicht geschrieben hat - leite es, nicht der Autor (der hat es vielleicht vorher auch schon getestet, aber wie du schon sinngemä? sagtes, wei? er ja ohnehin, was er will, und ist für einen "Feldversuch" ungeeignet).

 

Ein "hier Fremder, nimm diesen Text, leite das Abenteuer und melde zurück, wie es gelaufen ist" - Test ist in meinem Augen - was seine realisierung angeht - utopisch.

Ich glaube auch nicht, dass au?erhalb von Deutschland so verfahren wird, dieses Nicht-Verhalten also kein "deutsches Minderverhalten" darstellt (und damit meine ich nicht, dass es nicht irgendwo auf der Welt den einen Spieleverlag gibt, der das doch macht, sondern das normale, übliche verfahren von fast allen).

 

Es würde wohl gehen, wenn man das ganze finanzieren würde und in die produktionsdauer einrechnen würde. Und den Preis heben würde... aber unter den gegebenen Umständen... sicherlich nicht.

 

Ich sehe aber die von dir gesehene Erfordernis - für cthulhu - nicht. Für andere zeitgenössische RSPe kann ich nicht sprechen, ich kenne sie nicht, da sie mich nicht interessieren. Ich würde sie natürlich auch nicht sammeln...

 

Grü?e

Heiko

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Nochmal zu Degenesis:

 

Deine These ist ja schön und gut (na ja, eigentlich nicht), aber wo bleibt das Argument?

 

Meiner Meinung nach ist deine Meinung zu Degenesis einfach Quatsch.

Ich selber mag Degeneis sehr gerne und hatte beim Lesen des Regelwerks viel Freude. Ein Kollege hat sich das Regelwerk runtergeladen und konnte eine ganze Nacht lang nicht mit Lesen aufhören!

 

Auch wenn die Regeln nicht perfekt sind (was sie nirgendwo sind) konnten wir mit ihnen wunderbar spielen und ein spannendes Abenteuer erleben. Und in deinem Interview schreibst du, man könne in Degenesis keine Kampagne spielen. Gib mir dazu bitte einen halbwegs glaubwürdigen Grund!

 

Das von uns gespielte Abenteuer war wohl eindeutig ein Stimmungsspiel-Abenteuer. Trotzdem fande ich eine Spielrunde selten so spannend. Denn im Gegensatz zu dir assoziiere ich "Stimmungsspiel" nicht mit feststehendem Ausgang der Kämpfe.

 

Ich bin ein gro?er Freund des Stimmungsspiels. Wenn man erstmal eine gute, dichte Atmosphäre hat, kann man die Spieler mit einfachsten Plots restlos überzeugen und ihnen erlauben, mit ganzer Seele in ihren Charakter und die Szenerie einzutauchen.

 

Du hingegen predigst eine Ausführung des Rollenspiels, die sich mir zugegebenerma?en noch nicht ganz erschlossen hat und stellst diese als einzig Wahre dar. Wie dir auch schon einige Leute (in etwas unqualifizierterem Ton) gesagt haben, ist du damit doch kein Stück besser als jene, die das Stimmungsspiel für besseres Rollenspiel halten.

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Ich kaufe tatsächlich Abenteuerbände, um sie zu spielen. Aus Zeitgründen läuft es oft darauf hinaus, dass ich Abenteuer kaufe, die ich gerne mal spielen würde. Spielhilfen / Hintergrundbände kaufe ich eher selten, da man sie ja definitionsgemä? nicht spielen kann. Im Bereich Cthulhu habe ich so viel Erfahrung, dass ich auf Bücher wie Malleus Monstrorum, Necronomicon, Arcana Cthuliana, Dementophobia verzichten kann.

 

Spieltests werden manchmal (hei?t eigentlich: selten) über das Support-Team durchgeführt. Ich habe z.B. "Kinder des Käfers" 1 Jahr vor erscheinen auf den Karlsruher Spieletagen geleitet und Frank ein Feedback geschickt.

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Ich kann nur von mir reden, aber wie es scheint, sieht/macht es Heiko ähnlich: Ich versuche, jedes Abenteuer zu testen, das ich lektoriere. Das klappt zeitlich nicht immer - wenn das mein Beruf wäre, könnten wir drüber reden, dass das immer klappt :P. In der Mehrzahl der Fälle klappt es aber und da gebe ich dann auch entsprechend Rückmeldung, Kritik, Kommentare etc.

 

Von daher stimmt es zumindest beim deutschen Cthulhu wohl nicht, dass dort nicht gespieletestet wird. Ich bezweifle nämlich, dass Heiko und ich da die einzigen wären, die das so machen. 8)

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Ich gestehe einem langjährigen Redakteur im Bereich Rollenspiele durchaus zu, schon von der Lesart her Abenteuer danach beurteilen zu können, ob sie spielbar sind oder nicht. Kommt dann noch ein persönlicher Test hinzu, kann ich mir vorstellen,d ass dies im Rahmen einer Massenproduktion reicht. Immerhin erscheinen gerade zu Cthulhu ja nicht wenige Abenteuer in Deutschland. Bei der Polizei gibt es den Begriff der Verhältnismä?igkeit der Mittel. Den könnte man auch auf Rollenspielprodukte anwenden: bis zu welchem Grad würde sich solch ein Aufwand überhaupt lohnen? Für den Produzenten wie für den Konsumenten?

 

@Settembrini:

Was Degenesis angeht, konnte ich mich selbst davon überzeugen, dass es im Gegensatz zu anderen post-apokalyptischen Rollenspielen durchaus spielbar ist! Ist zwar jetzt für das CF off-topic, aber denn noch möchte ich kurz darauf eingehen. Die Geschichte des Road Warrior ist schnell erzählt und dann auch ausgelutscht, die Welt von Degenesis bietet dem Genre mehr Facetten, die es ermöglichen, ganze Kampagnen zu erleben und gerade der Hintergrund macht ein Spiel ohne railroading sehr einfach, da die Kulte und ihre Verhaltensmuster schnelle Möglichkeiten der Improvisation bieten.

Auch ist es das einzige deutsche Rollenspiel, das die Spielwelt nicht NUR über Bilder, sondern auch über die Sprache darstellt, ohne dabei in Tabellenwahn und Aussagen wie "Der Sack ist grün und kostet 4 Mark 80" zu verfallen. Das Endland verschwand mag sicher auch daran liegen, dass die Macher teilweise in Degenesis aufgingen und das Spiel selber nicht weiter entwickelt oder supported wurde, während Degenesis mittlerweile zu einem doch recht bekannten und mittlerweile international lizensierten Spiel wurde. Das gelingt sonst kaum so kleinen Paar-Mann-Betrieben mit ihren Spielen.

Ich würde vorschlagen, diesen Teild er Diskussion ins Degenesis-Forum zu packen.

 

(ich habs mal ausgelagert und zwar hier hin: http://www.degenesis.de/phpBB2/viewtopic.php?p=44842#44842)

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Aber mit Arcana Cthulhiana , Expeditionen , Niemandsland und Cthulhu Now kommen ja nun vermehrt Quellenbücher auf den Markt.

 

@Mithrandir: Nur damit keine Missverständnisse aufkommen: Der Expeditionen-Band ist _kein_ Quellenband, sondern ein Abenteuerband. Er wird fünf Abenteuer enthalten und einen kleinen Quellenteil für den Spielleiter, der ihm beim Leiten und Ausdenken von Expeditionsabenteuern unter die Arme greifen soll.

 

@Gemüse-Ghoul: Die Spieltests im Support-Team: Stimmt, die sind selten. Warum? Weil es aus dem Team so gut wie nie Feedback gibt. Die Abenteuer, die ihr vorab bekommt, bekommt ihr immer mit der Bitte mit mir und/oder dem Autoren Rücksprache zu halten. Das Ergebnis ist eher verhalten, Rückmeldungen sind generell selten, ausführliche Spielberichte noch seltener. Das ist leider die Realität. Ich erinnere mich an zwei, drei solcher ausführlicher Rückmeldungen - die, wie im Falle von "Priester der Krähen" auch eine ?berarbeitung zur Folge hatten - aber das war's auch schon.

 

@Settembrini:

 

Die Rätsel/Whodunnits mehrfach durchsprechen, um logische Fehler zu finden/Lösungswege zu prüfen. Wenn es einen Redakteur gibt, der sich die Mühe selber macht für anderer Leute Abenteuer, Hut ab.

 

Das Durchgehen auf Spielbarkeit wird bei Cthulhu durch den zuständigen Lektor und den verantwortlichen Redakteuer erledigt. Das passiert nicht immer in Form von Spieltests (s. a. Marcus' Posting), aber es passiert.

 

Was Degenesis angeht: Ich denke, dass diese Diskussion sich im Kreis drehen wird - über Geschmack lässt sich nun einmal nicht streiten. Falls trotzdem Bedarf besteht, dann aber bitte in einem eigenem Thread im Off-Topic-Forum.

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