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Rollenspiele als PDFs oder E-Books Segen oder Alptraum ?


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Original von Heiko Gill

PC o.ä. am Spieltisch kann ich mir nicht vorstellen (mag sein... siehe oben). - würde ich derzeit NOW spielen, wäre das ausnahmsweise anders, aber wir spielen z. Zt. in den 1920ern.

 

Na gut, erstens leite ich sowieso in der Regel eher NOW. Zweitens habe ich diese Meinung auch vertreten, bevor es iPads gab. Ich will nicht in den Verdacht geraten, Schleichwerbung zu machen oder die Applehasser provozieren, aber ich muss einfach festhalten, dass ich diese Geräte so praktisch und ästhetisch finde, dass ich sie mir in jeder Spielrunde vorstellen kann. Ein iPad hat halt wirklich rein gar nichts mit einem Computer zu tun, das Lesegefühl, die Haptik usw. sind überhaupt nicht vergleichbar.

 

Ein Freund von mir hat neulich seine Pathfinder-Spielrunde unterstützt von einem Acer Iconia Tab geleitet (um jetzt auch mal eine andere Firma zu nennen) und mich zumindest hat das nicht gestört (obwohl ich dem Gerät selbst weniger was abgewinnen konnte). Im Gegenteil, da er über den Tablet schnell und unkompliziert zwischen Soundtracks hin und her wechseln konnte, hat das die Atmosphäre sehr gefördert.

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Vielleicht bin ich da etwas seltsam, aber ich sehe das Problem für die Atmosphäre nicht in dem Computer auf dem Tisch (der natürlich passend hinter einem Sichtschirm verborgen ist), sondern in dem Unwillen bzw. der Unfähigkeit der Spieler, diesen zu ignorieren.

 

Ich versteh das echt nicht.

Wir spielen P&P am Tisch (meistens), über den Würfel rollen, Getränke gereicht werden und Snacks gehen. Wir bekommen Handouts in Form ausgeschnittener Kopien, und blicken in Regel- und Abenteuerbücher. Wir hören Musik im Hintergrund von Tonträgern. Wir haben normale Klamotten an, sind in normalen Räumen, und sind (bis zu einem gewissen Grad) normale Menschen.

So vieles können wir wegignorieren, weil es nicht in unsere Vorstellung der Spielsituation passt. Zudem bauen wir noch Aspekte ein, die in unserer Wahrnehmung Atmosphäre erzeugen (Musik).

Wir erzählen immersiv Geschichten, lassen uns fallen und finden uns in unserer Fantasie in den Geschehnissen der Geschichte wieder. Dort werden Handouts zu Büchern, die Stimme des SL zur Umgebung, die Musik zum Soundtrack der Sphären, und wir zu Protagonisten in der Story.

 

Warum ist es dann so schwer, einen Computer wegzuignorieren?

Wir als P&P-Leute schauen ja nicht selten verächtlich auf die LARPer herab, diese Make-Believe-Spieler (zu denen ich zeitweilig auch gehöre). Aber warum können die das Auto, das gerade auf der Stra?e vorbeifährt, ignorieren? Obwohl sie ja noch vielmehr auf atmosphärischen "Realismus" angewiesen sind als wir, da sich die Geschehnisse in "der verkrümmten Wirklichkeit" zutragen. Warum ist für sie ein geworfener Schaumgummiball plötzlich ein Feuerball?

Um es kurz zu machen - warum können diese Spieler Fantasie und Vorstellungskraft stärker extern projizieren, als wir intern (in unserer Fantasie) Dinge ausblenden können?

 

Was eine Atmosphäre tötet, ist allgemein Ansichts- oder Empfindenssache. Ich bin aber der Meinung, dass jemand, der sich Dinge nicht vorstellen kann, vielleicht mit RPG das falsche Hobby betreibt. Und dazu gehört auch, sich vorzustellen, dass Dinge nicht da sind...

 

...opening flame wars now...

8)

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Vielleicht bin ich da etwas seltsam, aber ich sehe das Problem für die Atmosphäre nicht in dem Computer auf dem Tisch (der natürlich passend hinter einem Sichtschirm verborgen ist), sondern in dem Unwillen bzw. der Unfähigkeit der Spieler, diesen zu ignorieren.

 

Meine Runde bestht aus insgesamt fünf Spielern + meiner Person als dauerhaften Spiellleiter. Es gibt für uns zahlreiche Gründe auf PDF`s zu verzichten:

 

1. - Ein Laptop / Computer / Lesegerät ist eine zusätzliche elektronische Quelle am Spieltisch.

 

2. - Ein Lesegerät ist zwangsläufig auch eine weitere Lichtquelle am Spieltisch. Ein Bildschirm, der kein Licht an den umliegenden Raum abgibt wäre mir neu. Selbst ein kleiner Handybildschirm kann in einem Raum, in dem lediglich 2, 3 Kerzen brennen mit seinem kalten, elektronischem Licht als Störfaktor dienen.

 

3. - In der Woche arbeite ich wie auch viele Spieler aus meiner Gruppe im Büro ständig vor dem PC. Da braucht es wirklich keine weitere elektronische Datenverarbeitung in der Freizeit, wenn man bewusst(!) ein Hobby gewählt hat, das eben NICHT abhängig ist von elektronischen Daten, Bildschirmen usw. ist.

 

3. - Selbst wenn ich es wollte: Ich persönlich habe bisher keinen Laptop, kein Lesegerät um mit PDF`s am Spieltisch arbeiten zu können (PC steht am Schreibtisch und den kompletten PC mit Monitor an den Spieltisch zu integrieren würde höchstens als schlechter Scherz durchgehen). PDF`s wären damit höchstens zum Ausdrucken bestimmt und schnell eine weitere Zettelwirtschaft oder bestenfalls ein Produkt der in unansehnlichen Schnellheftern verschwindet. Oder eben als Datei auf dem Rechner rumdümpelt. Da ich aber wie gesagt bewusst in meiner Freizeit möglichst wenig vor dem Rechner hocken möchte.... naja, sagte ich ja bereits.

 

Wir spielen P&P am Tisch (meistens), über den Würfel rollen, Getränke gereicht werden und Snacks gehen.

 

Sowas nennt man soziale Interaktion. :D

Darum sind "Online-Rollenspiele" für mich auch keine Rollenspiele, sondern bestenfalls "Fantasy-Computer-Spiele" die man online zocken kann.

 

Diese soziale Interaktion ist neben Kerzenschein, gemeinsames Essen (ja, wir kochen und Essen regelmässig auch warme Mahlzeiten im Rollenspielkreis. Vorzugsweise wenn die SC`sIngame auch in einem Restaurant sitzen ;) ) ein bewusstes "zurück nehmen" aus dem hektischen Alltag. Letzterer definiert sich u.a. auch über Arbeit an Monitoren, elektronischer Dauerbestrahlung und... naja, sagte ich ja alles bereits. ;)

 

Wir bekommen Handouts in Form ausgeschnittener Kopien, und blicken in Regel- und Abenteuerbücher. Wir hören Musik im Hintergrund von Tonträgern. Wir haben normale Klamotten an, sind in normalen Räumen, und sind (bis zu einem gewissen Grad) normale Menschen.

 

Handouts - komplette Mythosbücher als Handout wären cool, aber dürften wohl die Kosten sprengen. :D

Daher empfinde ich ausgeschnippelte Handouts, Kerzen, sphärische Musik als "subtile" Untermalung um aus dem Alltag in eine phantastische Geschichte zu "entfliehen".

Natürlich tragen wir "normale" Klamotten - jedoch versuche wir auch die gesellschaftlichen Sitten und Gebräuche, die Sprache, das charakterliche Handeln so realistisch wie möglich in das Spiel einfliessen zu lassen.

 

Dazu gehört auch, das ich als SL in Dialogen oder wärend des Erzählens Blickkontakt halte. Daher arbeite ich mit möglichst wenigen Notizen (ja, ich bereite mich in der Regel gut vor) und verschanze mich nicht als "die Stimme aus dem Off" hinter acht Meter Büchern, Spielleitschirm oder gar einem Monitor.

Bücher liegen natürlich griffbereit, wenn es mal regeltechnische Fragen gibt, ist aber kein Drama, da mein Bücherschrank direkt neben dem Spieltisch steht. Unabhängig davon benötigt es meist eh nur wenige Quellen- / Regelbücher wenn man gut vorbereitet ist. Klebezettel an wichtigen stellen erledigen dann meist den Rest, ansonsten nutze ich die "Suchfunktion" in Form von Index und/oder Inhaltsverzeichnis.

 

So vieles können wir wegignorieren, weil es nicht in unsere Vorstellung der Spielsituation passt. Zudem bauen wir noch Aspekte ein, die in unserer Wahrnehmung Atmosphäre erzeugen (Musik).

 

Das trifft den Nagel auf den Kopf. Dazu ein Beispiel:

 

1.) Nebelige Küste und diffuse Schatten von tiefen Wesen im Spiel?

Ganz klar: John Carpenters Soundtrack zu "The Fog"!

 

2.) Dunkle Höhlensysteme in unbekannte Tiefen?

Von drei Kerzen werden zwei ausgemacht!

 

3.) Regeltechnische Frage in einer atmosphärischen Situation?

Schwupp: kaltes Monitorlicht, Tastaturgeklapper, im schlimmsten Fall noch elektronische Geräusche von PC-Lüfter und Rechenprozessen.

 

Jetzt bitte ankreuzen: Nenne zwei Dinge, die in einem atmosphärischem Kontext stehen und bennene den eher störenden Faktor. ;)

 

Warum ist es dann so schwer, einen Computer wegzuignorieren?

 

Warum muss man erst einen Computer integrieren, nur um ihn sich dann wegignorieren zu müssen? ;)

Ist doch irgendwie paradox?

Ich stelle doch auch nicht nebenbei den Fernseher mit einem Horrorfilm an nur um mich als SL inspierieren zu lassen und um es die Spieler "wegzuignorieren" lassen.

 

Wir als P&P-Leute schauen ja nicht selten verächtlich auf die LARPer herab, diese Make-Believe-Spieler...

 

Keine Ahnung wie es in anderen Gruppen ist, wäre mir aber neu, das meine Gruppe sowas macht.

Ist halt eine andere Art von Spiel, mache ich mir eigentlich wenig Gedanken drüber. ;)

 

Aber warum können die das Auto, das gerade auf der Stra?e vorbeifährt, ignorieren? Obwohl sie ja noch vielmehr auf atmosphärischen "Realismus" angewiesen sind als wir, da sich die Geschehnisse in "der verkrümmten Wirklichkeit" zutragen.

 

Zum einen vermute ich mal, das LARP eher im Wald und weniger auf der Autobahn-Raststätte gespielt wird (es sei denn es ist "Vampire").

Zum anderen ist es mir egal, warum LARPer das können (können die es wirklich?) oder Online-Spieler in den Flow eintauchen können auch wenn das Haus brennt oder Mikadospieler bei Erdbeben auch noch Freude am Spiel entfalten können. Mir geht es lediglich um die Atmosphäre am Tisch meiner Gruppe und nicht um das Empfinden von Spieler X eines anderen Spiels in einer anderen Stadt. ;)

 

Warum ist für sie ein geworfener Schaumgummiball plötzlich ein Feuerball?

 

Keine Ahnung.

Vielleicht vorher komische Kräuterkekse gegessen? :D

 

Um es kurz zu machen - warum können diese Spieler Fantasie und Vorstellungskraft stärker extern projizieren, als wir intern (in unserer Fantasie) Dinge ausblenden können?

 

Weil LARP auf Kostüme, wesentlich mehr Theaterelemente, Reenactment, Sprache, Geste wert legt und dadurch einen völlig anderen Flow entwickelt, als es P+P entwickeln kann.

Daher kann man vielleicht ein Auto, was in drei Kilometer Entfernung vom Waldrand fährt eher ausblenden, als das Gesicht des Spielleiters, welches hinter einem Monitor in einem dunklen Raum elektronisch beleuchtet wird.

 

Was eine Atmosphäre tötet, ist allgemein Ansichts- oder Empfindenssache.

 

...und somit subjektiv geprägt.

Da stimme ich zu.

 

Ich bin aber der Meinung, dass jemand, der sich Dinge nicht vorstellen kann, vielleicht mit RPG das falsche Hobby betreibt. Und dazu gehört auch, sich vorzustellen, dass Dinge nicht da sind...

 

Dann könnte man deiner Meinung nach Rollenspiel auch zur Rush-Hour bestimmt ganz toll auf dem Berliner Hauptbahnhof spielen, wärend parallel dazu eine Demonstration von NPD und Linken auf dem Bahnsteig anreist?

Kann man sich ja alles wegdenken.... nur ob es dadurch gemütlicher in der Spielrunde wird, oder der Kostenfaktor von PDF`s vertretbar gering im Verhältnis zu Büchern wird bleibt offen. ;)

 

 

 

 

 

 

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Original von Dumon

Warum ist es dann so schwer, einen Computer wegzuignorieren?

 

Ich vermute, weil der Computer/Tablet/etc eher in den

Mittelpunkt rückt, da er direkt ins Spiel eingebunden ist,

z.B. als Charakterblatt, Handout, etc.

 

Die Möbel im Raum etc sind nicht direkt am Spiel beteiligt,

ebensowenig das Auto, das beim Larp vorbeifährt.

 

solange die Spieler sich aufs Spiel konzentrieren und nicht

anfangen Emails abzurufen oder im Internet zu stöbern

sollte der Einsatz von Computern doch ok sein. Die neue

Generation von Spielern wächst ja mit der ganzen Technik

auf und empfindet es als normal diese zu benutzen.

 

Letztendlich ist es einfach nur eine Gewohnheits- und

Geschmacksfrage.

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@Raven:

Du übertreibst und extrapolierst hier natürlich absichtlich, weshalb ich darauf entsprechend NICHT eingehen will.

 

Was ich verstehen kann, ist, wenn man tatsächlich in einem Raum mit nur sehr wenig Beleuchtung nicht noch eine zusätzliche Leuchtquelle haben möchte.

Was ich auch verstehe, ist, dass Tippen und suchen auf dem Bildschirm dauert, und dadurch eventuell die Atmosphäre tötet. Das muss nicht sein, das kann aber passieren.

Da halte ich dagegen, dass dies genauso der Fall ist, wenn man in Büchern blättert. Ist vielleicht (von Fall zu Fall) nicht so "laut", aber dennoch hält beides auf und unterbricht den "Flow"...

 

Ich möchte darauf hinweisen, dass ich hier den Computer nur als Werkzeug bzw. Hilfsmittel anführe, nicht zum Heiligsprechen von pdfs oder für andere Tätigkeiten. Obwohl ich tatsächlich überlege, ihn in Zukunft auch mit pdfs zu nutzen - denn wo ich nachschlage, ist ja de facto egal, und beim Laptop dauert es, richtig ausgeführt, weniger lang...

 

Ich möchte auch darauf hinweisen, dass ich hiermit explizit das Ausblenden EINER Störungsquelle meine, und nicht das Ausblenden von Rio während Carneval, mittendrin. Und der Computer sollte ja nicht da sein, weil er toll und elektronisch ist, sondern nur, wenn er dem SL in besonderer Weise hilfreich ist.

 

Ich stimme übrigens auch zu, wenn Du sagst, dass Du pads für die Spieler als Stimmungskiller empfindest. Das finde ich dann auch Overkill. Ich wollte mit meinem Post auch nicht ausdrücken, dass der Computer alles ersetzen sollte. Handouts sollten m.E. auch weiterhin in Papierform bleiben. Auch, und gerade weil, das Erinnern an und Suchen in den einzelnen Stücken dann so schwierig wird. Das kann meines Erachtens dann lückenhaftes Gedächtnis und Zeitaufwand für das Wiederfinden von Informationen durchaus glaubhaft abbilden.

 

Um auf die Kerzensache zurückzukommen - wir spielen Cthulhu normalerweise in einem normal erleuchteten Raum, ohne viel Zeugs. Au?er Musik gibt es da keine weiteren Add-Ons, die Atmosphäre erzeugen. Und ich gebe zu, dass man mit Props (Kerzen etc.) vielleicht noch atmosphärischere Umgebung herstellen kann, in der das Eintauchen leichter fällt. Aber auch in "sterilen" Settings kann Atmosphäre aufkommen, die dann zum Beispiel aus dem Eintauchen in die Spielwelt resultiert. Das heisst nicht, dass andere das nur mit Hilfsmitteln können. Ich denke aber, dass Hilfsmittel als add-ons es leichter machen, was aber auch gleichzeitig bedeutet, dass es auch ohne geht.

Ob man das möchte, sei jedem selbst überlassen.

 

Ich denke aber, wenn der Computer des SL, wenn dieser ihn als vernünftiges Werkzeug nutzt, ein Problem ist, dann ist das nicht ein Problem des SL, der ihn mitbrachte, sondern ein Problem dessen, der das nicht mag. Also muss er entweder damit leben (und ihn ignorieren) oder sich was Anderes suchen. Ich glaube aber eben auch, dass eine nicht vorhandene Kompromissbereitschaft hier fehl am Platz ist, weil der Computer meines Erachtens in dem Ma?e, in dem ich ihn nutze (oder wie ich das eben geschildert habe) keinesfalls stört, sondern zudem eine Bereicherung darstellen kann. Nicht zuletzt beim besseren Koordinieren von Musik...

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Du übertreibst und extrapolierst hier natürlich absichtlich, weshalb ich darauf entsprechend NICHT eingehen will.

8o

 

Wo übertreibe ich?

Angefangen von der (zugegeben eher subjektiven Begründung) warum meine Gruppe auf elektronische Medien verzichtet bis hin zu der durchaus objektiv zu begründenden Tatsache das der Flow bei LARP sich anders entfalten kann als im P+P denke ich doch, das meine Begründung durchaus nachzuvollziehen ist.

 

Was ich auch verstehe, ist, dass Tippen und suchen auf dem Bildschirm dauert, und dadurch eventuell die Atmosphäre tötet. Das muss nicht sein, das kann aber passieren.

Was ich auch verstehe, ist, dass Tippen und suchen auf dem

Da halte ich dagegen, dass dies genauso der Fall ist, wenn man in Büchern blättert. Ist vielleicht (von Fall zu Fall) nicht so "laut", aber dennoch hält beides auf und unterbricht den "Flow"...

 

Daher ist die sinnvollste Sache weder das Bücherblättern, noch der PC, sondern eine gute Vorbereitung.

Beispiel: Wenn ich als SL weiss, das es im Abenteuer auf See geht und die SC`s ertrinken können, lese ich mir VOR dem Spiel Regeln zum Ertrinken durch und mache mir ggf. Notizen oder einen Klebezettel in das Buch.

 

Ich möchte darauf hinweisen, dass ich hier den Computer nur als Werkzeug bzw. Hilfsmittel anführe, nicht zum Heiligsprechen von pdfs oder für andere Tätigkeiten.

 

Das habe ich schon so verstanden, dennoch sehe ich kein gro?es Hilfsmittel im PC, denn:

Wie viel Spielzeit des Gesamtabends verbringt der SL mit der Nase im (Regel,-) Buch?

Dürfte doch eher wenig sein.

 

Warum sollte ich aber permanent(!) einen PC am Spieltisch laufen haben, nur um vielleicht zwei oder drei Textpassagen schnell nachschlagen zu können?

Nicht nur das der bereits genannte Faktor der Íkologie hier zum tragen kommt (was den meisten Leuten vermulich egal ist), sondern vor allem die Tatsache das ein (störendes) elektronisches Gerät mit relativ wenig Nutzen (gemessen an der tatsächlichen Nutzzeit bei einer durchschnittlichen Spielrunde von ca. 8-9 Stunden) permanent rumrödelt sehe ich hier als "contra"-Punkt an.

Da beisst sich für mich die Verhätnismä?igkeit in den eigenen Schwanz. ;)

 

Ich möchte auch darauf hinweisen, dass ich hiermit explizit das Ausblenden EINER Störungsquelle meine, und nicht das Ausblenden von Rio während Carneval, mittendrin.

 

Klang aber so, als ob Menschen, die den PC nicht ausblenden können eher ein anderes Hobby suchen sollten - daher mein genanntes (provokantes) Beispiel. ;)

 

Ich denke aber, dass Hilfsmittel als add-ons es leichter machen, was aber auch gleichzeitig bedeutet, dass es auch ohne geht.

 

Das ist richtig.

Ich kann ja auch lediglich für mich und meine Runde sprechen.

Um es mal etwas deutlicher zu machen: Wir spielen an einem ca. 100 Jahre alten Holztisch, umgeben von (Bücher-)Schränken aus den 20er / 30er Jahren. Kerzen gehören seit Ewigkeiten oder zumindest die letzten 10, 15 Jahre zum "Standard", einzigste "geduldete" Elektronik ist die leise Hintergrundmusik in Form von Soundtracks / instrumentaler Musik - somit kann man sagen, das meine Gruppe etwas verwöhnt ist, was Atmosphäre angeht. :D;)

Ein PC / Laptop wäre hier einfach fehl am Platz.

Das mag eine Gruppe, die (um es mal übertrieben auszudrücken) unter Flutlich in einer modernen Ikea-Wohnung spielt völlig anders sehen - was auch ok ist. Jedoch würde ich doch eher die "rustikalere" Umgebung bevorzugen. ;)

 

Ich glaube aber eben auch, dass eine nicht vorhandene Kompromissbereitschaft hier fehl am Platz ist, weil der Computer meines Erachtens in dem Ma?e, in dem ich ihn nutze (oder wie ich das eben geschildert habe) keinesfalls stört, sondern zudem eine Bereicherung darstellen kann. Nicht zuletzt beim besseren Koordinieren von Musik...

 

Das würde aber auch bedeuten, das es einen völlig anderen Leitsil vorraussetzt, als ich ihn pflege.

 

1. - Ich arbeite wie gesagt mit kurzen Notizen, nicht mit kompletten Abenteuerbüchern

 

2. - Weder meine Gruppe noch ich sind explizite Regelfüchse. Die gängigen Regeln beherrschen wir nach rund 10 Jahren Cthulhu. Sollte es mal etwas geben, was ich als SL nicht weiss, blättert ein Spieler nach, damit ich weiter erzählen kann. Wenn sich die Regel nicht schnell finden lässt, wird halt improvisiert (meist zu Gunsten der Spieler, wenn es um entscheidende Dinge geht).

 

3. - Musik lege ich mir vorher in Form von fertigen CD`s zu Recht. Langes Gesuche oder gar einzelne Stücke via MP3 vom rechner anklicken würde mich als SL zu sehr von meinem eigentlichen Job ablenken. Dafür bin ich Spielleiter eines Erzählspiels und kein DJ, die Musik eher subtil im Hintergrund und nicht primärer Träger der jeweiligen Stimmung. Wenn ein Lied von CD unpassend ist, wird eben kurz leise / aus geschaltet, wenn ein Lied gut passt - um so besser. Wenn ich mal ein spezielles Lied ganz, ganz unbedingt haben muss, wird der Track kurz gesucht, auf Pause gedrückt und via Fernbedienung unauffällig aktiviert, insofern es für das Spiel ein wichtiger Faktor ist.

 

Lange Rede, kurzer Sinn: Es gibt sicherlich verschiedene Stile zu spielen / leiten, keiner hat da wohl das Recht zu sagen "mein Stil ist das non plus ultra".

Mir geht es lediglich darum, das Rollenspiel auch ohne PC`s bisher sehr gut funktionierte - und hoffentlich auch in 5, 10 oder 20 Jahren noch funktionieren kann. ;)

 

 

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Mit dem Leitstil gebe ich Dir Recht. Und ich glaube das ist es auch, was es auf den Punkt bringt:

 

Ich leite mit einem Finger im Abenteuer.

Warum?

Weil ich, selbst wenn ich das Abenteuer einmal gelesen habe, mich meist nicht an genug erinnere, um das frei zu leiten. Allerdings habe ich weder die Zeit, noch möchte ich sie mir als SL nehmen, jedes Abenteuer, das ich leite, wirklich intensivst vorzubereiten.

Und manchmal komme ich noch nicht einmal dazu, das Abenteuer, oder den Abschnitt, vorher komplett zu lesen.

Als Beispiel:

Bei meiner gegenwärtigen Runde, in der ich BdW leite, habe ich bisher den ersten Band komplett gelesen, und den zweiten halb. Da die Spieler aber noch immer in New York sind, macht das nichts. Nur spielen wir maximal einmal im Monat, und das letzte Mal haben wir (wegen vieler anderer Sachen) sogar vor knapp sechs Monaten gespielt.

Grob wei? ich natürlich, worums geht. Aber Details, die ja unter Umständen für das Geflecht des Plotnetzes wichtig sind, wei? ich nicht mehr.

Deshalb nehme ich mir eigentlich bei solchen Tages-Sitzungen immer vor, mir vorher zwei Stunden zum Vorbereiten zu nehmen. Meistens wird daraus dann doch nur ne halbe Stunde. Und in der kann ich überfliegen, aber nicht vorbereiten.

 

Das soll keine Trauerrede auf meine fehlende Zeit sein. Aber ich halte auch nichts von intensivstem Vorbereiten. Da muss ich ganz ehrlich sagen, dass ist mir als SL dann die Zeit auch nicht wert. Daher leite ich immer mit einem Finger im Buch, und lese teilweise, während die anderen gerade eine Szene untereinander ausspielen, dann auch mal ganze Kapitel oder Seiten nach.

 

Was die atmosphärische Ausstattung angeht, finde ich es schön, dass das bei Dir so funktioniert. Bei mir ist das nicht machbar, da wir dafür weder die Möbel, noch die Möglichkeiten haben. Und weil wir unsere Wohnung nicht meinem Hobby unterordnen, welches meine Frau auch nur marginal teilt.

Der Einrichtungsstil ist eben ein anderer.

Kerzen und Dunkel währen natürlich möglich, aber ich sehe schon seit Jahren nicht mehr den Sinn darin, auf diese Weise künstlich Atmosphäre zu erzeugen. Das hebe ich mir für besondere "Ereignisse" oder einmalige Abenteuer auf, für die ich auch mal mich richtig ins Zeug lege in der Vorbereitung. Sowas kommt dann alle zwei, drei Jahre mal vor. Wenn die Zeit dafür vorhanden ist...

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Ich versuche mal wieder den Bezug zur Eingangsfrage herzustellen, da die Disskussion (zu mindest in den letzten Einträgen) dran vorbei geht.

Sind PDFs Segen oder Fluch?

 

Die Antwort ist ein "klares" Segen und Fluch. Man muss sich fragen was ich mit einem PDF anstelle und wie.

Dabei wird auch deutlich warum die Diskussion in den obrirgen Einträgen dran vorbei geht.

 

Wir spielen immer bei Kerzenlicht? Der Meister nimmt jetzt nen leuchtenden Bildschirm dazu?

--> Fluch

 

Beim Handout kopieren beschädige ich den Buchrücken? Mit PDF nicht!

--> Segen

 

Ich will mal drin rumblättern

--> Fluch

 

Ich muss beim Arzt länger warten und schnappe mir mein Smartphone und lese im Abenteuer

--> Segen

 

Es kommt auf den Spiel-, Lese-, und Vorbereitungsstil eines jeden einzelnen an. Wie oben von jemanden schon erwähnt: wenn ich eh einen voll beleuchteten Raum habe ist die Lichtquelle egal.

Aber man kann die eine Spielart persönlich besser finden, aber es ist nicht DIE Bessere.

 

Mein Eindruck zu PDFs:

Es kommt auf das wie drauf an. Ich liebe Bücher und werde sie auch immer weiter kaufen. Ich liebe es aber auch die gefühlten 50 DSA Regelwerke nicht immer per Bus und Bahn mitschleppen zu müssen und sie auf meinen Tablet dabei zu haben.

Ich ärgere mich aber sehr darüber 50Ç für das (limitierte) Regelwerk zu bezahlen und dann noch mal 15Ç für den Download.

 

Damit alle Parteien zu Frieden sind gibt es meiner Meinung nach nur einen Weg: PDF für z.B. 15Ç, Buch für 20-30Ç, beides im Bundle für 0-5Ç extra (je nachdem wie gro? die Differenz zwischen PDF und Buch sind)

 

Denkt dran: Ein PDF (sofern auch als Buch angeboten) beeinflusst euren Stil nur so viel wie ihr es wollt. Also warum es als Fluch ansehen?

Und wenn etwas nur als PDF angeboten wird, da es sich für den Verlag als Buch vermeintlich nicht rechnet, dann habt ihr die möglichkeit es wenigstens als PDF zu bekommen. Wer das nicht möchte, der kann sich damit trösten, dass es eh nie als Buch erschienen wäre.

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Original von Raven2050
Du übertreibst und extrapolierst hier natürlich absichtlich, weshalb ich darauf entsprechend NICHT eingehen will.

8o

 

Wo übertreibe ich?

 

Z.B. hier:

Dann könnte man deiner Meinung nach Rollenspiel auch zur Rush-Hour bestimmt ganz toll auf dem Berliner Hauptbahnhof spielen, wärend parallel dazu eine Demonstration von NPD und Linken auf dem Bahnsteig anreist? Kann man sich ja alles wegdenken.... nur ob es dadurch gemütlicher in der Spielrunde wird, oder der Kostenfaktor von PDF`s vertretbar gering im Verhältnis zu Büchern wird bleibt offen.

 

oder

 

Ich stelle doch auch nicht nebenbei den Fernseher mit einem Horrorfilm an nur um mich als SL inspierieren zu lassen und um es die Spieler "wegzuignorieren" lassen.

 

[...]

Mich stört aber weniger dein gro?zügiger Einsatz von prägnanten Hyperbeln, sondern viel mehr einseitige Darstellungen bzw. Schwarzmalerei:

 

Sowas nennt man soziale Interaktion. Darum sind "Online-Rollenspiele" für mich auch keine Rollenspiele, sondern bestenfalls "Fantasy-Computer-Spiele" die man online zocken kann. Diese soziale Interaktion ist neben Kerzenschein, gemeinsames Essen (ja, wir kochen und Essen regelmässig auch warme Mahlzeiten im Rollenspielkreis. Vorzugsweise wenn die SC`sIngame auch in einem Restaurant sitzen ) ein bewusstes "zurück nehmen" aus dem hektischen Alltag. Letzterer definiert sich u.a. auch über Arbeit an Monitoren, elektronischer Dauerbestrahlung und... naja, sagte ich ja alles bereits.

Je nachdem wie man MMORPGs betreibt kommt dabei mehr soziale Interaktion rüber als bei den meisten Freizeittätigkeiten. Es sei jetzt nur mal das Zusammenleben in einer Gilde/Clan/Faction etc. genannt, über das sich tiefgehende Freundschaften und ein gewisses Vertrauen entwickeln kann, weil man sich regelmä?ig online "trifft" und - gerade bei MMORPGs - eine Menge Zeit damit verbringt, sich nebenbei zu unterhalten. Natürlich bleibt einem das eher verwehrt, wenn man mal 3-4 Stunden die Woche spielt und nur den integrierten Chat benutzt. Oder wenn man Computer per se als Störgeräte betrachtet. Aber das ist wohl zum gro?en Teil generationenbedingt und Geschmacksache.

 

1.) Nebelige Küste und diffuse Schatten von tiefen Wesen im Spiel? Ganz klar: John Carpenters Soundtrack zu "The Fog"! 2.) Dunkle Höhlensysteme in unbekannte Tiefen? Von drei Kerzen werden zwei ausgemacht! 3.) Regeltechnische Frage in einer atmosphärischen Situation? Schwupp: kaltes Monitorlicht, Tastaturgeklapper, im schlimmsten Fall noch elektronische Geräusche von PC-Lüfter und Rechenprozessen. Jetzt bitte ankreuzen: Nenne zwei Dinge, die in einem atmosphärischem Kontext stehen und bennene den eher störenden Faktor.

4.) Der Spielleiter kramt ein Regelbuch raus und fängt an zu blättern. Weil nur noch eine Kerze brennt, muss zusätzlich Licht angemacht werden, damit er die schwarze Schrift auf dem grauen Atmosphärenlayout mit dunklen Klecksen über dem Text entziffern kann. Er braucht dafür drei mal solange als mit Volltextsuche, weshalb die Spieler nun anfangen, ihn mit Wachskügelchen zu bewerfen.

 

Ist jetzt genauso übertrieben und einseitig.

Steht der Laptop/Tablet passend mit angemessener Helligkeit, bekommen die Spieler von dem kalten Licht so gut wie gar nichts mit.

Tastatur"geklapper" passiert dir zumindest bei meinem Laptop nicht (und bei vielen anderen Modellen, die ich kenne auch nicht) - wer auf seinem Tablet-Touchscreen tippt, verursacht dabei fast gar keine Geräusche mehr.

Lüftergeräusche fallen je nach Zustand an - wer einen gepflegten Laptop besitzt (sprich, auch mal hin und wieder den Lüfter reinigt), dessen Geräuschpegel verweilt auf dem Niveau der Heizung, des Kühlschranks im Nachbarraum oder sonstigen normalen Beigeräuschen. Tablets schneiden da noch besser ab. Und beim Anzeigen von PDFs sollte keine grö?ere Prozessorlast anfallen, es sei denn die Kiste ist zugemüllt mit Tonnen von unsinnigen Hintergrundprozessen.

Wenn man dann noch zu den Menschen gehören sollte (ich leider noch nicht), die in ihrem Gerät eine SSD verbaut haben, dann hört man so ziemlich gar nichts mehr davon.

 

Warum muss man erst einen Computer integrieren, nur um ihn sich dann wegignorieren zu müssen? Ist doch irgendwie paradox?

Nur weil du es zum Paradoxon machst, indem du den Kernaspekt der Diskussion weglässt. Man stellt sich den Laptop nicht zum ignorieren hin, sondern weil er andere, erhebliche Vorteile bietet.

Passend dazu:

 

Warum sollte ich aber permanent(!) einen PC am Spieltisch laufen haben, nur um vielleicht zwei oder drei Textpassagen schnell nachschlagen zu können? Nicht nur das der bereits genannte Faktor der Íkologie hier zum tragen kommt (was den meisten Leuten vermulich egal ist), sondern vor allem die Tatsache das ein (störendes) elektronisches Gerät mit relativ wenig Nutzen (gemessen an der tatsächlichen Nutzzeit bei einer durchschnittlichen Spielrunde von ca. 8-9 Stunden) permanent rumrödelt sehe ich hier als "contra"-Punkt an.

Zwei Optionen. Erstere: Du brauchst den Laptop tatsächlich nur zum Nachschlagen. Ja, dann ist es relativ sinnlos, da stimme ich dir zu. Auch wenn Dinge wie der "neue" Energiesparmodus von Win7 es nur halb so katastrophal machen wie du es hier darstellst.

Zweite Option: Der Laptop fungiert gleichzeitig als Musikverwaltung, nimmt dir aufgrund von Playlisten erheblich Arbeit ab (da is nix mit Mp3s "einzeln" anklicken). Keine CDs, die gewechselt werden müssen und wenn du mal "auswärts" spielst, musst du nicht deine Sammlung hinterherschleppen, wenn alles auf dem Gerät ist. Du kannst mit relativ wenig Aufwand schöne ?bergänge erzeugen, Hintergrundgeräusche parallel zur Musik abspielen und am besten daran: Alles dezent nebenbei, wenn der Laptop z.B. neben-unter dir steht. Dann brauchst du mit etwas ?bung oder Vorbereitung noch nicht mal den Blickkontakt in einer entscheidenden Szene zu brechen - eine Hand unterm Tisch reicht.

 

Ich will dich jetzt echt nicht beleidigen, aber es kommt mir so vor, als wärst du nicht wirklich gut informiert, was so die Möglichkeiten eines Laptops/Tablets (bestes Beispiel: CDs vs. "Mp3s anklicken") oder technische Eigenschaften ebendieser Geräte angeht (vielleicht gerade deswegen, weil du keinen hast) und siehst deswegen das Ganze wesentlich schwärzer als es tatsächlich ist.

Ich stimme dir natürlich vollkommen zu, wenn es darum geht, einen Desktop für die oben aufgeführten Zwecke einzusetzen. Das ist ziemlicher Mist u.A. weil diese in der Regel wesentlich lauter und stromfressender sind sowie die zugehörigen Tastaturen häufig tatsächlich laut klappern. Und wenn man darüberhinaus eine Abneigung gegen elektronsiche Geräte verspürt, ist die Sache wohl endgültig verloren.

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Das was du mir als ?berteibungen unterstellst sind eben so provokante Gegenbeispiele, auf eben so provokant geäusserte Behauptungen. Lässt sich aus meinem entsprechenden Beitrag eigentlich gut ableiten, da ich entsprechende Textstellen zitiert habe. Aber gut, sei`s drum: ich übertreibe, alle "sachlich-überproportionalen" Gegenargumente treffen ins schwarze. :rolleyes:

 

Je nachdem wie man MMORPGs betreibt kommt dabei mehr soziale Interaktion rüber als bei den meisten Freizeittätigkeiten

 

Sorry, aber das ist Unsinn. ;)

MMORPG ist NIE ein echter Ersatz für gelebte Vereinskultur, 1:1 bzw. Face:Face-Interaktion.

Wenn du es mir nicht glaubst, lade ich dich gerne zu einer Unterhaltung via PM ein - es dürfte ausreichend Beispiele aus Theorie und Praxis geben, die das Gegenteil unterstreichen (hier jedoch den Rahmen sprengen würden).

Das fängt bei Dingen wie der Psychomotorik an und geht hin zu sozialen Kompetenzen, Gruppenfähigkeit, Konfliktfähigkeit, Kreativität bzw. kognitiven Prozessen in der sozialen Interaktion etc.pp.

MMORPGs sind da ein netter Vertreib zum Zeitverbrennen - jedoch unter den genannten Aspekten bildet es eindeutig das Schlusslicht in Sachen "Freizeitgestaltung unter sozialen Aspekten".

 

Tastatur"geklapper" passiert dir zumindest bei meinem Laptop nicht (und bei vielen anderen Modellen, die ich kenne auch nicht) - wer auf seinem Tablet-Touchscreen tippt, verursacht dabei fast gar keine Geräusche mehr.

 

Herzlichen Glückwunsch, das du "up-to-date" bist und in technischen Spielereien voll aufblühst.

Ich persönlich tu es nicht. Und ich habe auch kein Bedarf mir exklusiv für Rollenspiel ein Schlepp-Top zuzulegen.

In meinem restlichen Leben komme ich auch hervorragend sehr gut ohne aus. ;)

 

Nur weil du es zum Paradoxon machst, indem du den Kernaspekt der Diskussion weglässt. Man stellt sich den Laptop nicht zum ignorieren hin, sondern weil er andere, erhebliche Vorteile bietet.

 

... die sich alle genau so gut wiederlegen lassen (siehe oben).

Das hatten wir bereits geklärt (siehe auch oben).

 

Und wenn man darüberhinaus eine Abneigung gegen elektronsiche Geräte verspürt, ist die Sache wohl endgültig verloren.

 

Willkommen in der Welt meiner Spielgruppe! :D;)

 

 

 

 

 

 

 

 

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Ein wunderschöner "Glaubenskrieg".

 

Ich ziehe mal ein kleines Fazit.

Die Position Segen und die Position Alptraum findet in der oben geführten Diskussion gleichermassen Anhänger und Verfechter.

 

Einige würden sich über PDFs freuen und sie sofort in ihre Spielrunden einbauen, oder nutzen den PC eh schon in ihrer Runde, andere nehmen das Stift und Papier wörtlich.

 

Meine Meinnung, ich möchte mich keiner Partei zu losen, obwohl beide sicherlich ein paar gut und ein paar weniger gute Argument haben.

Wir sind in einer Situation in der wir ein ziemliches überangebot an Möglichkeiten haben ( jetzt auf das Hobby bezogen), in der man sich einfach sagen muss:

"ALLES kann, NIX muss!".

 

Ich kann prima puristisch mit Papier und Kerzen leben, auf der anderen Seite wäre eine Runde mit Pc und Beamer auch eine Lösung.

Die Wahl eines Mediums ist keine Frage die man generell beantworten muss, sondern vielleicht ein zusätzliches Stilmittel.

 

Und jeder ,der hier behauptet er nutze den Pc überhaupt nicht für sein Hobby, lügt ... :P

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Das Interessante an der ganzen Sache ist, dass ich mit meiner Meinung eine Seite vertrete, die anscheinend de facto als provokant aufgefasst wird (zumindest scheint das im Falle von Raven so zu sein)...

...und gar nicht zum Verfechter des "Alles-mit-dem-PC"-RPGs gehöre. Bisher benutze ich den tatsächlich nur als Boombox mit Playlists und Hintergrundgeräuschen, kann mir aber vorstellen, ihn auch in Zukunft für mehr zu benutzen.

 

Dass eine Meinung aber so auf vehemente Gegenwehr und ironisches Vorführen stö?t, lässt mich natürlich psychologische Rückschlüsse auf den entsprechend Argumentierenden ziehen...

 

Ich akzeptiere, dass andere (in dem Fall Raven) das anders sehen, da sie (in dem Fall er und wahrscheinlich auch seine Gruppe) zu den Verfechtern des fundamental analogen RPG-Zelebrierens gehören. Nachvollziehen kann ich auch die Argumentation, dass man nicht noch nach Feierabend vor einem Rechner sitzen möchte, wenn man den auch schon den ganzen Tag vor der Nase hat. Auch haptische, akustische und optische Gründe gegen Laptop, Pad und pdf kann ich verstehen.

 

Nicht verstehen und gutheissen kann ich die Methode (die nicht Raven alleine hier im Forum anwendet), mit gezielten ironischen Sticheleien bestimmte Argumentatoren zu provozieren, oder sich gar über sie lustig zu machen. Da täuschen und helfen auch eine Menge an angefügten Smilies nicht darüber hinweg...

 

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Original von Dumon

 

Nicht verstehen und gutheissen kann ich die Methode (die nicht Raven alleine hier im Forum anwendet), mit gezielten ironischen Sticheleien bestimmte Argumentatoren zu provozieren, oder sich gar über sie lustig zu machen. Da täuschen und helfen auch eine Menge an angefügten Smilies nicht darüber hinweg...

 

 

TOUCH?

und nun wieder zurück zur eigtl. Diskussion...

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Original von Amenaza

Zweite Option: Der Laptop fungiert gleichzeitig als Musikverwaltung, nimmt dir aufgrund von Playlisten erheblich Arbeit ab (da is nix mit Mp3s "einzeln" anklicken). Keine CDs, die gewechselt werden müssen und wenn du mal "auswärts" spielst, musst du nicht deine Sammlung hinterherschleppen, wenn alles auf dem Gerät ist. Du kannst mit relativ wenig Aufwand schöne ?bergänge erzeugen, Hintergrundgeräusche parallel zur Musik abspielen und am besten daran: Alles dezent nebenbei, wenn der Laptop z.B. neben-unter dir steht. Dann brauchst du mit etwas ?bung oder Vorbereitung noch nicht mal den Blickkontakt in einer entscheidenden Szene zu brechen - eine Hand unterm Tisch reicht.

 

Hierzu ein Beispiel: ich leite viel auf Cons und dennoch mit Soundtracks, die ich oft, auch weil ich die Abenteuer natürlich wiederbenutze, ziemlich speziell anpassen kann. Durch die Musikverwaltung, die ich installiert habe, kann ich mit einem einzigen Tastendruck (notfalls auch blind) sowohl sie allgemeine Ambientemusik ändern als auch einzelne Soundeffekte (Telefonklingeln, näherkommende Autos, schwer verständliche Gesprächsfetzen) laufen lassen, die deutlich stimmungsfördernder sind als wenn ich als Spielleiter erzählen würde 'Ihr hört, wie da ein Auto näher kommt. Die Türen schlagen, ihr hört Fu?tritte'.

 

Vor einiger Zeit leitete ich ein Abenteuer um einen entflohenen Affen in Syke. Der Musiktrack hatte sich von poppig (Start) über klassisch-ruhig bis h in zu bedrohlich-düster (in diesem Fall Bohren und der Club of Gore) entwickelt. Die Leute waren - trotz 'nomaler' Beleuchtung - angespannt, weil man erwartete, dem Monster begegnen zu können. Meine linke Hand lag auf der Tastatur, ich sah die Spieler an.

 

"Du kletterst die Leiter hoch in den Dachstuhl und siehst Dich um. Es ist dunkel, die Taschenlampe zittert über' ich drückte die Taste 'A', niemand bemerkte es, weil alles mir in die Augen sah - die Rückseite des Daches' *QUIIIIIEEEEK* (Ein lauter Affenschrei ertönte plötzlich).

 

Ein Mitspieler lag fast neben dem Stuhl, so hatte er/sie sich erschreckt. Das war doppelt wirksam, weil die Lautsprecher eben nicht in Mundhöhe lagen und der Lärm aus einer unerwarteten Richtung kam.

 

Gerade was das Geräuschambiente angeht, finde ich eine vernünftige Soundverwaltung ein Muss - zur Zeit ist der RPG Soundmixer (obwohl bezahlt) eigentlich alternativlos, auch wenn derzeit an einer Freeware-Lösung gearbeitet wird. Wenn die einmal so weit ist, werde ich sie auf jeden Fall ansehen, und evtl. umsteigen...

 

Das ist etwas, was man mit einem CD-Spieler (oder auch einem Computer), der im Hintergrund dudelt, nicht erreichzen kann.

 

Und mt zwei, drei Kerzen (einmal abgesehen davon, dass ich genug Spezis kenne, die während einer Sitzung mehr mit dem Kerzenwachs spielen wüprden als dem Abenteuer folgen 8) ) finbde ich persönlich einen Tisch vielleicht stimmungsvoll, was die Beleuchtung angeht, aber störend, weil die Leute viel zu viel Mühe haben, ihre Charakterbögen zu entziffern.

 

 

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Original von Raven2050

sozialen Kompetenzen, Gruppenfähigkeit, Konfliktfähigkeit, Kreativität bzw. kognitiven Prozessen in der sozialen Interaktion etc.pp.

MMORPGs sind da ein netter Vertreib zum Zeitverbrennen - jedoch unter den genannten Aspekten bildet es eindeutig das Schlusslicht in Sachen "Freizeitgestaltung unter sozialen Aspekten".

Das bekräftigt mich erneut in der Annahme, dass du dich in dieser Hinsicht sehr wenig auskennst.

Gerade Gruppenfähigkeit oder Konfliktfähigkeit sind elementare Kompetenzen, die beim Spielen von MMORPGs oder sogar Shootern auf einem gewissen Level in Gilden oder Clans gefördert werden und wichtig sind. Aber du schreibst ja selbst, dass du in diesen technischen Spielereien nicht aufblühst.

 

 

Und ich habe auch kein Bedarf mir exklusiv für Rollenspiel ein Schlepp-Top zuzulegen.

In meinem restlichen Leben komme ich auch hervorragend sehr gut ohne aus.

Da geb ich dir recht, speziell und ausschlie?lich fürs Rollenspiel lohnt sich diese Anschaffung nicht. Und wenn ich meinen nicht wirklich auch fürs Studium brauchen würde, hätte ich keinen.

 

... die sich alle genau so gut wiederlegen lassen (siehe oben).

Das hatten wir bereits geklärt (siehe auch oben).

Ich sehe sie keineswegs als widerlegt an, wenn du von völlig umständlichen Bedienpraktiken ausgehst (Tracks einzeln anklicken, viel erforderliche Aufmerksamkeit) und dann deine CDs mit Fernbedienung dagegen stellst.

 

Mir geht es lediglich darum, das Rollenspiel auch ohne PC`s bisher sehr gut funktionierte - und hoffentlich auch in 5, 10 oder 20 Jahren noch funktionieren kann.

Ja, darum geht es aber nicht (hat auch keiner bestritten). Es geht darum, ob der versierte Gebrauch von moderner Technologie (in diesem Fall primär PDFs, sekundär Computer am Spieltisch) gewinnbringend und spa?fördernd ist.

Wer diesen modernen Errungenschaften jedoch schon grundlegend negativ gegenübersteht, für den stellt sich die Frage natürlich nicht.

 

EDIT: Sehr gutes Beispiel Roach. Genau das ist nämlich der Punkt bei der Sache. Klar gehts auch "ohne", aber "mit" bringt mehr Spa?.

 

 

 

 

 

 

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