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[König!Reich!Unten!] Kapitel 2: Scientia potentia est - Berlin, 08. Mai 1924, Privat-Museum der Familie von Görnhard, Frühstücksraum, 09:00 Uhr


grannus
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Das Zeichen seines Arbeitgebers wird von Eduard sowohl als Signal zur Vorsicht und Achtsamkeit gedeutet....."Ick glob, wir ham alle jenuch jefrühstückt, wa?"

 

Eduard schaut über die Schulter ins Abteil in die Gesichter der Mitreisenden und formt mit seinem Mund die Buchstabenreihe:

 

Ö

G

Ü

P

T

E

R

 

....führt seine Hand wieder in den in der Sakkotasche verborgenen Schlagring....

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Katharina hat den Wink von Herrn Tierzek Richtung Eduard aus ihrer Perspektive mitbekommen und ist ebenfalls vorsichtig geworden.

 

"Nein danke, der Herr. Das ist mir noch ein wenig zu früh dafür. Wir haben wirklich ausgiebig gefrühstückt. Vielleicht später."

 

Sie lächelt freundlich.

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Eine weitere galante Verbeugung.

"Dann wünsche ich Ihnen noch eine angenehme Fahrt. Sollten Sie etwas wünschen, betätigen Sie einfach den Klingelzug."

 

Damit wird die Türe geschlossen und man hört den Servierwagen sich wieder entfernen.

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Flüstert lese: "Wir sollten feststellen, ob der Kellner echt ist, oder nicht. Gibt es noch andere Kellner? Eduard, gucke mal immer raus und sehe durch den Vorhang, ob der Kellner auch die anderen Abteile versorgt. Überprüfe auch mal bei einem Gang aufs Klon, wer links und rechts neben uns sitzt."

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Eduard tritt auf den Flur und kann den besagten Kellner zwei Abteile weiter links sehen. Gerade schenkt er zwei Tassen Kaffee ein und reicht diese einem älteren Herren, allem Anschein nach ein ehemaliger Offizier der Uniform nach zu urteilen. Am Ende des Flurs rechts sind die Toiletten. Im Abteil rechts neben euch ist die Türe ein Stück offen, darin kann man einen Mann, eine Frau und zwei Kinder im Alter von vielleicht sechs bis zehn Jahren sehen. Die Kinder spielen mit bunten Holzbausteinen, eine Zeitung raschelt, die Frau rügt die Kinder ihr Spielzeug nicht überall zu verteilen.

 

Gerade kann man noch hören wie der Kellner sich höflich bedankt (allem Anschein nach hatte er ein Trinkgeld erhalten) und der Servierwagen poltert weiter ans Ende des Waggon um in den nächsten zu verschwinden.

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"Also nichts gegen etwas gesunde Paranoia, aber ich halte, dass anhand der Tatsache, dass eigentlich niemand weiß, dass wir an der Auktion teilnehmen, doch für recht unwahrscheinlich, dass wir hier einen Vertreter unserer ägyptischen Freunde haben."

 

Steckt sich eine Zigarette an.

 

"Es weiß doch niemand, dass wir an der Auktion teilnehmen, oder? Außerdem was sollte der schon groß anstellen wollen? Uns vergiften? Ich halte das doch für sehr übertrieben. Wo sollte sowas denn dann enden? Dieses Abteil wurde im Vorfeld gebucht. Vielleicht werden wir gerade abgehört? Das ist doch Quatsch!"

 

Schaut trotzdem gespannt zur Tür und wartet auf die Rückkehr von Eduard.

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"Nun es kann ja nur Zufall sein, aber das ist das erste mal, dass ich so einen Zugkellner in der Reichsbahn hatte. Komisch finde ich das in dem Zusammenhang schon. Außerdem ist es auch wieder kein echtes Geheimnis, das wir an der Auktion teilnehmen. Ich möchte nur vorsichtig sein, ich halte die Chance nicht für wahrscheinlich."

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In den übrigen Wagons sieht man die typischen Reisenden der 1. Klasse, nichts ungewöhnliches dabei. Durch ein geschlossenes Abteil kann Eduard sogar ein paar harsch klingende, ausländische Stimmen vernehmen.

Im nächsten Wagon befindet sich der Speisewagen, es duftet herrlich nach guter Küche- bald wird es wohl Mittagessen für die zahlende Kundschaft geben.

 

Auf dem Rückweg wirft Eduard schließlich einen Blick in die Kellnerküche, nur durch einen Spalt kann man ins Innere blicken. Dort sitzt auf einem Stuhl vornübergebeugt ein junger Mann in Unterwäsche und reibt sich mit schmerzerfülltem Gesicht den Hinterkopf.

Vom ausländischen Kellner ist nichts mehr zu sehen- allem Anschein nach ist er in den Wagen der 2. Klasse weitergezogen.

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