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[Nightmare in Norway] Inni sikkerhet; dag ti - ff. - Der Vorhang hebt sich.


Der Läuterer
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Ich lächele. Es ist ein schönes Gefühl, bei ihm sein zu dürfen.

 

Ich schiesse nochmal.

 

Wie wäre wohl alles gelaufen, wenn der Zug im Lom angekommen wäre?

 

Ich schiesse noch einmal, und lade nach, ohne darüber nachzudenken.

 

Ich stelle mir vor Dwight wäre vor mir. Da, wo das Ziel ist.

 

Ich ziele zwischen die Augen.

 

Und schiesse. Dann atme langsam aus.

 

Ich schaue zu Hans rüber. Und denke kurz an unser Kind. Aber nur kurz.

 

Besser nie mehr darüber nachzudenken. Ich lächele ihn an, traurig.

 

Besser.

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"Du zitterst. Nur ganz leicht. Und Deine Atmung ist ungleichmässig." [...]

"Die letzten Schüsse hast Du verzogen. Nach rechts oben. D.h., Du schluckst kurz vor den Schuss, als würde Dich etwas bedrücken." [...]

"Was ist los?" [...]

"Komm und setz Dich zu mir ins Gras. Dein Kostüm ist eh schon schmutzig." Hans deutet links neben sich.

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Ich setze mich neben ihn hin. Bleibe aber eine Weile still.

 

"Hans.." ich schaue ihn nicht an, sondern irgendwo gerade aus.

"Ich spüre eine Narbe am Rücken. Kannst du sie dir bitte kurz anschauen, und mir sagen, wie sie aussieht? Es ist wichtig"

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Er schaut sich die vernarbte Schulterverletzung an. "Es sieht nach einer Art verheilter Schnitt- oder Stichwunde aus, wenn Du mich fragst."

Du spürst, dass er Dich aufmerksam beobachtet. "Aber das ist nicht alles, was Dir gerade zu schaffen macht, oder? Ist es die Vergangenheit oder die Zukunft?" Du spürst seinen Atem auf Deinem Rücken und seine Lippen, ohne dass sie Deine Haut berühren würden.

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"Nein, ist nichts..."

 

Ich drehe mich um, und küsse ihn, aber sanft.

 

"Ich muss nur manchmal noch an vieles, was in meinem Kopf passiert ist, denken. Wenig davon war schön."

 

Ich umarme ihn fest.

 

"Es tut mir Leid, dich angeschrien zu haben, als ich das Baby verlor. Ich weiss, daß ich es getan habe. Ich habe geschrien, du solltest mich in Ruhe lassen. Und da bist du weggegangen"

 

Mir kommen die Tränen hoch.

 

"Bitte, verzeih mir.."

"Verzeih mir, nicht geschaffen zu haben, es zu schützen"

 

Dann reiße ich mich zusammen, und wische die Träne weg.

 

"Aber, ich habe keine Angst vor der Zukunft, Hans. Glaub mir"

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"Also die Vergangenheit, hmm?" [...]

"Ich bin nicht deswegen gegangen. Auch Deine Fehlgeburt war nicht der Grund." [...]

"Du hast meinetwegen gelitten. Weil wir zusammen waren in jener Nacht. Ich konnte es nicht ertragen." [...]

"Und jeder Gedanke an Dich, jeder Blick, jede Berührung hat meinen Wunsch gemehrt, wieder und wieder mit Dir die Laken durchwühlen zu wollen. Es hätte nicht viel gefehlt und ich wäre über Dich hergefallen wie ein Tier und..." Seine Stimme bricht.

Er steht auf und geht ein paar Schritte.

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Ich warte ein paar Minuten. dann erreiche ich ihn.

 

"So, oder so, ist es doch immer meine Schuld gewesen, wenn du weggegangen bist. Ich hätte so viele Fragen, aber ich werde bis Ende der Therapie warten. wirst du mich besuchen?"

 

"Ich schiesse besser als du. Hast du es auch gemerkt?" sage ich. Und lächele. Ich nehme seine Hand.

"ich habe doch schon wieder Hunger. Deine Anwesenheit tut mir gut" Ich laufe zurück zum Korb, und ziehe ihn an mir.

 

"Wann soll ich zurück, weisst du das? was hat Nordgren gesagt?"

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"Ich habe nichts gesagt. Was glaubst Du denn, warum wir über die Mauer geklettert sind?" [...]

"Ich... ich muss Dir etwas... Du musst etwas wissen. Den Mann... den Du suchst... dieser Dwight... dieses Monster. Das bin ich. Nicht so, wie Du jetzt denkst... Ich... ich hab Dich nicht missbraucht. Aber diese Reaktion auf mich. Ich konnte Dich nicht so leiden sehen." [...]

"Ich habe Stunden um Stunden mit Doktor Nordgren gesprochen. Und wenn er nicht gesagt hätte, das Du wieder gesund werden würdest, dann... dann... dann."

Dann wirft er den Kopf in den Nacken und es folgt ein markerschütternder Schrei. So einen Laut hast Du noch nie gehört und Du bekommst eine Gänsehaut.

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Ich erstarre, buchstäblich. Ich lasse noch eine Minute vergehen.

 

"Ich..ich verstehe nicht ganz, Hans." sage ich leise. Ungläubig. "Bitte. Erklär mal...was du meinst"

 

Ich setze mich langsam neben ihm hin.

 

"Bitte" Ich lege den Kopf auf seine Schlulter.

Edited by Nyre
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"Als Du unser... als Du es verloren hast, hast Du dich verändert. Du wurdest aggressiv. Auch gegen Dich selbst. Du wurdest auf dem Bett festgeschnallt. Ähnlich wie in Deinem Traum. Dr. Warner war der behandelnde Arzt. Er hat Dir eine Spritze gegeben, während Dich die Pfleger festhielten. Du hast einige Spritzen bekommen, aber Du warst von Sinnen. Als ich Dich beruhigen wollte, hast Du mich in die Hand gebissen. Auch eine Narbe, die nie vergehen wird. Du warst, als hättest Du Tollwut. Du hast mich angeschrieen, ich hätte Dich vergewaltigt und dass Du mich töten würdest. Nicht, dass Du es nicht versucht hättest. Das ging einige Tage so. Ich blieb. Kein Schlaf. Meine Gedanken immer bei Dir. Doktor Nordgren hat unser beider Leben gerettet. Ich wollte mich zuerst erschiessen, weil ich es nicht ertrug. Dann wollte ich Dich erschiessen, damit Du nicht mehr leiden musst. Als ich bei Dir am Bett stand und die Pistole schon in der Hand hielt, kam der Doktor ins Zimmer. Es hätte nicht viel gefehlt und ich hätte ein Blutbad angerichtet. Nach dem Gespräch bin ich gefahren und bin erst heute wieder nach Norwegen zurückgekommen. Das ist alles. Jetzt kannst Du MICH hassen. Doktor Warner hat Dir nichts angetan. Nur ich habe Dir etwas angetan. Nur ich... Ich... Ich... Ich bin so kaputt. So müde."
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Ich bleibe schweigsam. Lange. Immer mit dem Kopf auf seine Schulter.

 

Dann beuge mich, und flüstere ihm in sein Ohr

 

"Ich liebe dich, Hartmut"

 

Dann stehe ich auf, und gebe ihm meine Hand.

 

"Ich sehe, daß du müde bist. Gehen wir ins Bett" sage ich sanft. "jede von uns braucht eins. Die Vergebung. Ich brauche deine, und du meine." Ich lächele.

"Und es wäre schön diesmal, zusammen einzuschlafen. Und zusammen aufzuwachen."

 

"Aber erst rufst du in der Klinik an, und sagst, ich bin geflüchtet"

Edited by Nyre
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"Nein, das werde ich sicher nicht tun." Hans hat feuchte Augen. Der Mann scheint ein Herz zu haben.

"Ich werde Doktor Nordgren anrufen und ihm sagen, dass ich Dich entführt habe." Er grinst wieder leicht.

"Ich habe mich immer gefragt, ob es wohl ein Junge oder ein Mädchen geworden wäre."

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Ich lächele ihn an.

Das hatte ich mich auch gefragt. Aber ich sage nichts.

"Ich möchte nicht mehr dich so sehen. Nie mehr, Hans. Hör auf dir Vorwürfe zu machen. Wärest du nicht gekommen, hatte ich vielleicht versucht zu fliehen, oder schlimmer."

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"Wonach steht Dir der Sinn? Ich meine, was möchtest Du als nächstes tun? Wir haben noch viel Zeit." Hans schaut Dir tief in die Augen.
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