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[Elegie eines Träumers] Kapitel 1: Ein unangenehmes Erwachen


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"Bleib cool" Versuch ich ihn zu beruhigen. "Was auch immer es war, ihr seit jetzt zu zweit und es hat Fiona nichts getan, es ist vor ihr weggelaufen. Ihr seit im Vorteil! Nutzt das und trennt euch nicht, egal was passiert! Die Zeit spielt für uns, seit gründlich und lasst euch Zeit, nichts überstürzen, er blutet nicht ihr. Jede Minute die er länger auf der Flucht ist macht ihn schwächer!"

 

Ich ziele mit der Pistole den Gang entlang. Bang Bang Bang. Ein Arschloch weniger auf diesem Planeten.

 

"Das sind zwar keine Horrorfilmweisheiten, aber vielleicht hilft euch das trotzdem." ... "Lloyd, bist du noch da?"

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Während sie redet, ist mein starrer Blick wie ein Scheinwerfer zu dem Lüftungsschacht gestiegen. Trennt euch nicht, egal was passiert!

 

"Hast recht", murmel ich. Die Gumminfinger der Einsamkeit zupfen an meinem Nacken und lassen meine Haare zu Berge stehen. "Bleib in der Nähe, Fiona, hörst du? Ja, alles gut!", rufe ich und bin wieder, wie der Privatdetektiv, der vor nicht ganz so langer Zeit Mr. Green verarscht hat.

 

Du bist einmalig, Lloyd.

 

"Alles ist gut", wiederhole ich.

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Von hier vorne aus ist das irgendwie ganz leicht, dumme Sprüche reißen, ich glaube da drinnen würde ich durchdrehen.

 

Ich rutsche an der Tür herunter und setze mich im Schneidersitz davor, die Pistole liegt im Schoß. Die Finger kleben in den Handschuhen und das atmen durch die Maske fängt schon an zu nerven.

 

Alles besser als eine gefährliche Grippe versuche ich mich selbst zu motivieren.

 

Um die Stille zu vertreiben fange leise an zu

, was duch die Maske gräßlich verzehrt ist. Edited by -TIE-
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Auch wenn es stimmt, dass der Blutverlust den Flüchtenden jederzeit schwächer macht, geht es Lloyd nicht aus dem Kopf:

 

Wer sagt, dass es sein eigenes Blut ist? Er schluckt schwer, hört nur ein Poltern von seiner Schwester im Luftschacht, der immer enger wird und bei der ersten Abzweigung aufgrund ihrer Taschenlampe blendet, die sie nun um weiter kriechen zu können zwischen den Zähnen halten muss.

 

Die Blutspuren werden breiter, frischer, als ein Knistern durch die Leitung fährt über die ihr kommuniziert, ein Blitz einschlägt, der Empfang verschwindet.

 

Skype versucht weiterhin eine Verbindung herzustellen, doch es ist zwecklos.

 

Amber alleine im Unwetter, der Sturm nähert sich weiter, Blitze durchzucken den Himmel.

 

Lloyd vor dem Lüftungsschacht, keuchend, Puls von 180, sich ängstlich umblickend.

 

Fiona durch den Schacht kriechend, dem Blut folgend, auf der Suche nach Antworten.


Zusammen und doch allein für sich.

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Plötzlich glaube ich, keine Luft mehr zu kriegen. Ich reiße einen Augenblick die Maske von meinem Gesicht und lasse sie um meinen Nacken hängen. Dabei knistert es im Hörer. Alles gut, alles okay. Keine Panik. Mein Verstand schaltet, trifft Entscheidungen, setzt Prioritäten. Ich gönne Skype die Gnade, die Verbindung fürs Erste gekappt zu lassen und nähere mich dem Luftschacht.

"Fiona! Hör zu, ich habe es mir anders überlegt! Komm zurück! Jetzt sofort!" Ich lausche und merke, dass ich die Luft anhalte. Hoffe ich darauf, ein Rumpeln zu hören oder fürchte ich, dass es passiert? "Komm!" Wenn ich nach hause zurückkehre - ich meine WENN -, wird mir schlagartig bewusst, muss Fiona dabei sein. Wie habe ich sie nur jemals in den Schacht kriechen lassen können?! "Komm zurück! ..." Dann schwächer. "Oder gibt wenigstens ein Zeichen von dir."

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Das Licht der Blitze wirf scharfe Schatten in den Eingangsbereich des Schwimmbads und das dumpfe Donnergrollen rollt über das Gebäude während der Regen stärker denn je gegen die Scheiben prasselt. Der Wind peitscht die Regenschleier über den Parkplatz.

 

Dann bricht die Verbindung ab...signal lost...connecting...connecting...aber es passiert nicht mehr und auf einen Schlag fühle ich mich sehr einsam in der Lobby. Aber noch habe ich die Situation unter kontrolle, aber das pfeifen erstirbt. Ich lecke mir über meine trockenen Lippen und muss alle Willenskraft aufbringen die Maske nicht vom Gesicht zu ziehen.

 

Dann beruhige ich mich langsam wieder. Alles unter Kontrolle, alles unter Kontrolle. Ich mache mir selber Mut.

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Fiona:

 

Durch den Schacht kommt ein Luftzug, du siehst ein Ende vor dir, leider bringt dir die Lampe auch nicht mehr, du siehst schwarz vor dir am Ende des Tunnels.

 

Kein Licht am Ende des Tunnels.

 

Du hörst eine Stimme, verzerrt durch den Tunnel, in deine Ohren dringen, du hast mittlerweile die Arme an den Körper gepresst und kannst die Beine kaum schulterbreit auseinander drücken, so eng ist der Schacht:

 

"Eine Warnung... An die Menschen... Die Guten... Die Bösen... Das ist Krieg...", stottert die Stimme, als würde sie sich etwas einprägen, ein lautes Keuchen ist zu hören, dann ein Kratzen, du hast das Ende des Tunnels noch nicht erreicht, bist bemüht keinen Lärm zu machen.

 

"Die Soldaten... Die Bürger... Märtyrer... Opfer... Krieg... Ja... Krieg!", schallt es lauter.

 

"Warnung an die Prophetin... Den Lügner... Die Ehrliche... Krieg... Die Anführerin, die Diener, ihre Opfer, der Messias! Es ist Krieg!", tönt ein markerschütternder Schrei aus der Finsternis. Die Stimme ist verzerrt, unklar, weder männlich noch weiblich, weder nah noch fern, weder feindseelig noch freundlich gesinnt, du erschauderst, wünschtest du könntest deine Waffe nach vorne richten, doch noch geht es nicht. Zwei Meter bis zum Ende des Tunnels. Du versuchst deinen Atem zu kontrollieren, schluckst, schließt kurz die Augen, visierst das Ende des Tunnels an, gleich ist es geschafft, ein Meter. Du kommst an dem Ende an, es ist ein kleiner Raum, dunkel, leer, du kannst wenig erkennen aus der Höhe des Luftschachtes, deine Arme sind noch immer nicht richtig frei, du siehst am Boden allerdings eine Lache einer Flüssigkeit.

 

Lloyd:

 

Dein Handy leuchtet auf, eine SMS hast du scheinbar bekommen, Nummer unterdrückt, als du sie öffnest siehst du ein Bild des Schachts, aus dem Fionas Taschenlampe leuchtet, du erkennst ihre zerwuschelten Haare, ihre von der Anstrengung geröteten Wangen, sie ist es eindeutig.

 

Darunter eine kurze Nachricht:

 

Quid custodiet, ipsos custodes? Ego sum, qui sum et custodio, illos custodes.

Cur? Nescio. Sed fieri sentio et excrucior.

 

Gehabe dich wohl Lloyd, verschließe die Lippen.

 

Amber:

 

Blitze durchzucken den Himmel und Schatten werden geworfen, sie werfen groteske Albtraumgestalten an die Wände. Du siehst verzerrte Gesichter von den Menschen aus deinen Träumen der zerstörten Stadt, überall um dich herum. Sie beginnen mit dir zu sprechen. Unwirsches Gebrabbel, du verstehst kein Wort, kannst deinen Gedanken nicht mehr zuhören. Du hast das Gefühl als würden sie näher kommen, du weißt nicht wohin mit dir, deinen Gedanken, deinem Körper, als die Scheiben hinter dir bersten und du zusammenschrickst: Ein Ast ragt nur wenige CM neben deinem Kopf durch die Scheibe, da augenscheinlich ein Baum durch den Sturm entwurzelt wurde. Ob er dich umgebracht hätte? Du weißt es nicht, willst es allerdings auch nicht herausfinden.

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"Scheiße" Keuch ich. "Ist heute denn alles gegen uns!" Ich weich rückwärts vom Fenster zurück. Der Wind der durch die zerborstenen Scheiben hereinweht bringt den Regen mit und schnell bildet sich eine Pfütze auf dem Fußboden. Wasser und kalte, scharf gezackte Glasscherben spiegeln den nächsten Blitz wieder, das Donnergrollen überrolt das Schwimmbad wie eine Flutwelle. Jetzt wo das Glas fehlt ist es viel lauter, ich kann das tiefe Grollen in meinen Eingeweiden spüren.

 

Jackson ich hoffe es geht dir gut!

 

Meine Haare werden durch den Wind durcheinandergewirbelt. Um Schutz vor den Elementen zu finden ziehe ich mich bis zum Empfangstresen zurück, dahinter ist es erst mal sicher, ein kleines natürliches Bollwerk, welches das Personal von den Besuchern abschirmen soll. Jetzt ist es mein kleiner Schutzwall vor was auch immer da kommen mag. Ein Blick auf das Handy zeigt mir das ich immer noch keine Verbindung habe. Shit.

 

Am Empfangstresen ist ein Pult mit einer Lautsprecheranlage. Vielleicht um verlorene Kinder und Mütter wieder zusammenzuführen, oder Bruder und Schwester. Der kleine Lloyd wartet am Emfpang auf seine Schwester, der kleine...denke ich sarkastisch.

 

Vielleicht funktioniert die ja noch. Ich probiere ein paar Knöpfe aus und Tippe auf das Mikrofon das aus dem Pult ragt.

Edited by -TIE-
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Ich achte nicht auf das Klirren. Amber ist durch das Fehlen von Skype weiter weg als je zuvor. Konzentriert lese ich die SMS.

 

"Schwein, Schwein!", schreie ich und schlage gegen die Wand. Ich fasse die Nachricht in meiner Unkenntnis und mit meinen überspannten Nerven als Drohung auf. Die Worte, sie formen unausprechliche Gräuel, die das Bild in Fleisch formt! Sie ist in Gefahr ... wegen mir. Ich greife den Rucksack und renne mich an der Wand entlangtastend und mit der Taschenlampe im Anschlag den Gang entlang. In der Hoffnung, einen anderen Hinweis, einen anderen Lüftungsschachteingang oder die kleine Fiona zu finden.

 

Wir hätten uns nie trennen müssen. Der Kerl aus Scream hatte wirklich recht ...

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"Ich muss-hier-raus!" sage ich wuetend, mich nicht bewegen zu koennen macht mich nervoes und aggressiv. 

Noch aggressiver als sonst.

Ich versuche mich freizukaempfen, und in das Raum zu springen.

Edited by Nyre
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Fiona:

 

Du stürzt vornüber aus dem Schacht, dir gelingt es dich abzurollen, doch spürst ein unangenehmes Knacken in deiner Schulter und aufzuckenden Schmerz als du mit einem widerlichen Platschen in die Lache aus Flüssigkeit klatschst. Du stehst auf schüttelst dich - abartig - zu dünnflüssig für Blut.

 

Als du den Raum durchleuchtest merkst du, dass es eine Art Kabine eines Wachmanns ist, hier und da Monitore, keiner von ihnen ist an - typisch Stromausfall. Du siehst einen umgekippten Stuhl mit einer grotesk zerstückelten und Schriftzügen bestückten Leiche. Ihr wurden Nachrichten eingeritzt, die du aber so noch nicht entziffern kannst, hierfür müsstest du die Leiche näher betrachten und womöglich sogar drehen. Und dafür müsstest du dies schreckliche Grauen... berühren. Übelkeit steigt in dir hoch, du hast Junkies gesehen, Morde gesehen, aber so etwas. Du beginnst zu Würgen. Es ist wie eine Fleischinsel in einem roten Meer aus... Was ist das überhaupt für ein Zeug?

 

Lloyd:

 

Du brüllst, oh wie du es bereust als du heißen Atem hinter dir spürst, ein Flüstern in dein Ohr, die Kälte eines Körpers.

 

"Die Stimmen sagten mir, dass ich allein bin.", dann ein lautes Kreischen - "SIE HABEN GELOGEN!", bevor du einen Schlag ins Gesicht spürst, rückwärts gegen die Wand taumelst, dir wird schwindelig. Vor dir siehst du mit dem, nur noch schummrigen Licht aus der Paralyse heraus, ein grotesk verzerrtes Gesicht: Ein Mann steht vor dir, keine Haare, mit einer zerrissenen, wahrscheinlich mit Exkrementen durchtränkten und beschmierten Kutte, der dich durch ein Auge anblickt. Das andere hält er in seiner Hand, als würde er dich damit mustern. Übelkeit überkommt dich, Angst, wo bist du hier nur herein geraten?

 

"Ein... Interessantes... Exemplar...", ein schrilles Kichern geht von dem Etwas aus.

 

Amber:

 

Du kauerst hinter dem Tresen, hörst ein dumpfes Krachen und einen weiteren Windzug der Regen hineinträgt und einige Bücher und Akten hinter dem Tresen herumwirbelt. Es bildet sich ein mittelgroßer Blättersturm in der Eingangshalle: weiße Blätter, sowie Blätter der Bäume von draußen. Es ist ein furchterregendes Schauspiel - als dich ein Tacker der ebenfalls in dem Sturm aufgesogen wurde dich zu erwischen droht schaffst du es nur knapp dich darunter hinweg zu ducken. Deine Haare wehen ebenfalls im Sturm, die Maske hält kaum auf deinem Gesicht. Du hörst plötzlich einen erstickten Schrei, aus den dunklen Hallen.

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Ich gehe zur Seite, und uebergebe mich kurz.

Dann gehe ich wieder zur der Leiche, und beobachte alles was ich kann, ohne ihn zu berueren.

"Verdammte Scheisse.." murmele ich.

Wer was das? Und wer macht SO was?"

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Was für ein Sturm, wo bin ich da nur reingeraten. In meinem Kopf kreisen die Gedanken, wild, chaotisch wie der Blättertornado im Foyer des Schwimmbads.

 

Die Sprechanlage scheint nicht zu funktionieren und ein Haufen schwerer, spitzer oder scharfer Gegenstände hat es auf mich abgesehen die der Wind mit sich reißt. Das einzige was mir einfällt ist mich so flach wie möglich zu machen und mich hinter dem Tresen auf den Boden zu legen, die Kapuze des Hoodies ziehe ich über.

 

Dann höre ich den Schrei. Als erstes muss ich an Cheryl denken, aber die ist ja stumm, oder vielleicht träume ich schon wieder. Flach auf dem Boden liegend schiebe ich mich zum Rand des Tresens und werfe einen Blick in die Halle.

 

Zu rufen oder mich bemerkbar zu machen traue ich mich noch nicht.

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Fiona:

 

Dein Herz setzt einen Moment aus, als du näher kommst und die "Leiche" aufspringt, dir direkt in die Augen siehst, sie ist wenige Centimeter von deinem Gesicht, du riechst den fauligen Atem des Mannes.

 

"SO WIRD ES NICHT ENDEN!", brüllt er dir mit fauligem Atem in dein Gesicht, während er zurück gegen einen Tisch taumelt, sich geradeso aufrecht halten kann.

 

Amber:

 

Du siehst nichts als Finsternis hinter dem Sturm, ziehst deinen Kopf jedoch sofort wieder zurück als er näher zu rücken scheint.

Edited by Shine101
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"Hey, Sie..sie leben ja noch" sage ich, noch total angespannt.

Aber immehin, ist das ein Mensch, und nicht Freddy Kruger.

Ich halte noch die Pistole in der Hand.

"Ich sollte Sie in einem Krankenhaus bringen, Mann. Kommen Sie!" 

Ich bleibe ihm gegenueber wachsam, aber versuche ihn irgendiw etwas zu beruhigen. Die Waffe ist nach unten gerichtet

"Wer sind Sie?"

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