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[Elegie eines Träumers] Kapitel 1: Ein unangenehmes Erwachen


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"Das war kein Abschied, Mr. Green. Es ist wichtig, dass Sie jetzt bei mir bleiben und kämpfen, so wie ich es auch tun werde. Schließlich bin ich Profi." Das ist ein kleines bisschen zu dick aufgetragen. "Also." Ich räuspere mich pflichbewusst. "Mrs. Jackson hat auch das Verschwinden der Kinder angezeigt, nehme ich an? In dem Fall wird sie sich mit Sicherheit noch vor mir und der Polizei verantworten müssen.

Nun aber zu einer anderen Sache, die fast so seltsam ist, wie das Verschwinden der Kinder: Haben Sie irgendeine Info über eine Grippe? Laut meiner Quelle waren einige Kinder in der Klasse Ihrer Tochter infiziert, und es würde mich doch sehr interessieren, ob eventuell eine Verbindung zwischen den Verschwundenen und den Kranken besteht. Ja klar", werfe ich ein, als würde er protestieren. "Ich bin mir durchaus bewusst, wie seltsam meine Vermutung klingen mag, aber ich habe bei solchen Dingen meist einen guten Riecher - und eine nicht zu unterschätzende Quelle. Also - können Sie mir eventuell etwas über die Krankheit berichten? Hatte Ihre Tochter auch Symptome? Ist Ihnen, wenn dem so ist, etwas an Ihrer Tochter aufgefallen? Wie sah das Krankheitsbild aus? Können Sie mir weitere Erkrankte mitteilen?" Wieder zücke ich den Stift.

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"Sie war kerngesund... Sonst hätte ich sie doch niemals rausgelassen! Für was für einen Rabenvater halten sie mich!?", er wird schlagartig fuchsteufelswild.

 

Danach atmet er kurz aus.

 

"Es tut mir Leid, ich weiß nicht viel über den Abend. Ich habe keine Ahnung was sie meinen oder von welcher Grippe sie sprechen, aber sie werden Dinge wissen die ich nicht weiß."

 

"Sind wir hier fertig?", murmelt er angespannt, ihm fällt es nicht leicht über seine Tochter zu reden.

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Der weiß nicht mehr. Enttäuschend. "Offenbar sind die Wunden noch zu frisch. Falls Ihnen noch etwas einfällt, dann bitte kontaktieren Sie mich. Und halten Sie sich für eventuelle Rücksprachen bereit. Ich wünsche einen guten Tag." Als er mich auch verabschiedet hat, lege ich auf und trotte zu den beiden Frauen, die mich unerklärlicherweise seltsam anblicken. "Hey", sage ich und ringe mir ein Lächeln ab. Ich bin wahnsinnig erschöpft. "Ich habe eine neue Spur." Mit einem Blick auf meine Notizen verrate ich den beiden alles, was ich im Gespräch erfahren habe. "Ich kann nun noch die anderen Eltern anrufen, aber ich fürchte, dass die auch nicht viel mehr zu sagen haben werden. Was meint ihr?"

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Ich sollte Cheryl nicht alles glauben. In der Tat sollte ich das nicht, aber euch zwei kenne ich auch nicht wirklich, das ist ja mein Problem. Wem kann ich wirklich trauen. Ihr traut Cheryl nicht, ich habe ihr getraut, aber da wusste ich noch nicht das sie dich umbringen wollte. Schwermütig denke ich über das geschehene nach während ich routiniert die Fotos der Türen und Schlösser mache.

 

Ich weiß nicht was mit mir passiert, oder wieso. Ich bin allen ausgeliefert. Den beiden Geschwistern, sie haben immer noch sich selbst, auch wenn das eine sehr belastete Geschichte ist, aber immerhin besser als nichts und Cheryl. Ich stehe zwischen allen Stühlen. Fiona sagt ich soll Cheryl nicht alles glauben, Cheryl sagt sie belügen sich selbst, sie nimmt mehr als sie gibt.

 

Keiner von beiden wollte mir bisher wirklich schaden, mir bleibt nichts anderes übrig als beiden zu trauen, egal was der jeweils andere sagt. Aber gut fühlt sich das nicht an.

 

Ich bin gerade mit dem letzten Bild fertig als Lloyd zu Fiona und mir kommt und mich aus meinen Gedanken reißt. Ich höre mir seinen Bericht über das Gespräch an.

 

"Ich glaube wir können damit erst mal arbeiten, sollten weitere Fragen aufkommen können wir immer noch mit den Eltern sprechen, oder!?" Eigentlich bin ich bei der arbeit penibel gründlich, aber es reicht wohl erst mal, auch wenn mir das zuviel unbekannte sind.

Edited by -TIE-
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"Mhm. Da hast du sicherlich recht." Ich beobachte den Verkehr. "Mrs. Jackson ... Schuldige oder vielleicht auch ein Opfer? Jedenfalls werden wir mehr von ihr erfahren als von den anderen Eltern. Ausgenommen Cheryls Eltern natürlich. Die knöpfen wir uns gesondert vor. Also, was als nächstes? Wollen wir schon einen Sprung ins kalte Wasser wagen?" Ich nicke in Richtung des Freibads.

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"Ja, ich glaube ich kann mich ausweisen, und ueber die Kinder fragen. Die muessen doch was gesehen, gemerkt, odr gehoert haben" sage ich, waherend meine Miene sich automatisch verfinstert.

Das ist sozusagen, mein Cop-Ausdrueck.

Ich laufe rein, und suche jemand, der so aussieht, als wuerde er dafuer zustaendig sein.

Edited by Nyre
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Als du das Gebäude betrittst verstummt das Geräusch der Kinder darin, der Regen ergießt sich wie aus Eimern über euch, der Himmel verfinstert sich, ein weiteres der Gewitter die in den letzten Tagen auftauchen und wieder verschwinden.

 

Die Eingangshalle ist dunkel, nur eine Leuchtstoffröhre flackert, es riecht nach verbrannten Fliegen, ein paar schwirren noch um die Lampe herum:

 

Zumindest ist es trocken, du erkennst aber keine Person am Verkaufstresen.

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"Lass uns unterstellen!", murmel ich zu Amber, und wir beide suchen Schutz vor dem Unwetter. "So ein Scheiß", brumme ich und lehne mich gegen eine der Wände, darauf bedacht, sie nicht anschauen zu müssen. Der Konflikt von gestern ist nicht ausgestanden. "Hoffentlich können wir bald verschwinden. Ich finde es trostlos an diesem Ort." Aber wo in NY ist es schon nicht so ...

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Du gehst durch einige Reihen von Umkleidekabinen, drückst einige Türen auf: Nichts.

 

Plötzlich hörst du ein leichtes Kräuseln in der Luft als es klickt, eine Leuchtstoffröhre über dir splittert und das Licht fällt aus.

 

Zum Glück hast du eine Jacke an, sonst hättest du dich an den Splittern schneiden können, jedoch gibt es kein Licht, sodass du auf dein Handy zurückgreifst und es als Lichtquelle vor dich hältst:


Es piept kurz, ein unangenehmes, Piepen in der Dunkelheit, es hallt von den Wänden wieder:

 

Akkulaufzeit: 5% verbleibend.

 

Scheiße, du hast ganz vergessen es aufzuladen! Die Smartphones heutzutage, sind echt Müll, und das natürlich inmitten eines Labyrinths aus Umkleidekabinen.

Edited by Shine101
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Du versuchst den Weg zurück zu finden, doch alles was du findest sind mehr und immer mehr Umkleidekabinen. Das Schwimmbad ist doch überhaupt garnicht SO groß, oder doch?

 

Du gehst erst, läufst kurze Zeit danach. Warum sieht alles so gleich aus? 2%

 

Etwas tropft dir auf den Hinterkopf und läuft dir den Rücken runter, als du zusammen zuckst und erschauderst, dich umblickst jedoch nichts siehst, der Akku wird weiterhin nur schwächer, das Display leuchtet nur noch schwach, als du in der Entfernung eine Gestalt siehst die langsam auf dich zuschreitet, bevor dein Display erlischt. Darauf zu erkennen ist ein Symbol einer leeren Batterie.

 

Draußen:

 

Der Sturm wird ein wenig stärker, der Wind peitscht um euch, Bäume rascheln, verlieren einige Blätter. Ihr wartet noch nicht lange, vielleicht sind es 2 Minuten? Doch die Stille des nicht vorhandene Gesprächs zwischen euch beginnt unangenehm zu werden. Ihr seht kaum noch Autos fahren, ebenfalls die Bahnlinie ist nicht befahren, ist eine Sturmwarnung herausgegeben worden? Ihr wisst es nicht.

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"Stimmt, hier ist es tatsächlich sehr trostlos." Sage ich einsilbig. "Meinst du sie hat denen da drinnen jetzt genügend Fragen gestellt, so das wir rein können? Jetzt hier draußen warten macht keinen Sinn, ich dachte ja sie geht rein während wir mit unseren Aufgaben beschäftigt sind?" Mir ist klar, das zwei Minuten niemals ausreichen um genügend Fragen zu stellen, aber das Schweigen und Warten hier draußen sind mir unangenehm.

 

Ich schaue wehmütig zu meinem Motorrad im Regen. So ein Mist scheiß Wetter für zwei Räder.

 

"Sie wird denen schon irgendwie beibringen, das wir zu ihr gehören und einen offiziellen Status haben?"

Edited by -TIE-
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