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[Elegie eines Träumers] Kapitel 1: Ein unangenehmes Erwachen


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"Fuck, du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen!", besorgt trete ich einen Schritt näher und halte dann inne. "Was ist denn passiert? Hat dich jemand bedroht?" Du sprichst gerade von einer Frau, die die beiden Arme brechen könnte, wenn sie es will, also mach mal halblang ...

 

Ich greife in meine Tasche. "Nimm erstmal eine Nozz-a-La, die versüßt dir den Tag!" Als ich eine Dose erwische, halte ich sie ihr hin.

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"Da war doch alles gefuckt!" sage ich, schweratmend.

"Erst waren da Kinderschreien, dann waren sie verschwunden. Drin ist doch alles dunkel, und ist kein Mensch da..und dann kam dieser Typ, vielleicht ein Junkie. Und vielleicht verletzt, ich habe Blut auf dem Boden gesehen. Ich habe mich dann darin verirrt..Mist!"

Ich Stecke die Pistole wieder in den Guertel.

"Jetzt schau mich nicht so an".

Ich nehme die Dose.

"Ich bin nicht high"

"Es sah da drin so aus, wie ein verdammter Horrorfilm zweiter Liga"

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Nein, dann wärst du schon tot, kleine Fee.

 

"Also, beruhige dich erstmal. Es war also niemand anders da? Und du hast Blut gesehen? Vielleicht sollten wir dann nochmal gemeinsam rein und Licht in die Sache bringen." Ich hebe mein Handy. Plötzlich weiten sich meine Augen und voller Entsetzen merke ich erst jetzt, was Fiona die Schläfe heruntertropft. "Fiona - du blutest!" Eilig krame ich im Rucksack nach einem Tuch und beginne besorgt die Stellen zu untersuchen.

Edited by Blackdiablo
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"Wir müssen wieder rein. Wir müssen wissen, was Sache ist. Jemand könnte dort drinnen verletzt sein! Oder ein Obdachloser läuft Amok oder ..." Ich werfe die Arme nach oben. "Ach keine Ahnung. Ich gehe jedenfalls. Wenn du oder Amber nicht mitmöchtest, dann verstehe ich das. Dann wäre es allerdings nicht schlecht, wenn du mir die Waffe gibst - meinetwegen auch ohne Munition. Dann drohe ich dem Arschloch und locke ihn raus. Sollte eigentlich gehen." Trotzdem wünschte ich mir, ich müsste nicht allein in dieses dunkle Haus. Gott, ist das finster!

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"Was sagst du da? Glaubst du ich kann meine Pistole eifach so leihen?" Ich hole sie wieder raus, und grinse.

"Wenn du da rein willst, dann komme ich mit"

Ich schaue zu Amber, leicht besorgt.

"Pass auf dich auf, wenn was sein sollte, ruf Lloyd am Handy. Mein Akku ist leer."

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"Sie ist nicht kleinzukriegen." Lloyds Worte gehen mir durch den Kopf während ich den Rauch der Zigarette tief inhaliere und hinaus in den Regen starre. Woher willst du das wissen? Als du sie das letzte mal gesehen hast war sie ein Kind? Ich schaue skeptisch zu ihm rüber, aber er blickt weiter in die Ferne. Das Leben hat sie schon kleingekriegt, sie ist auf der Flucht vor sich selbst. Lieber eine Identität nach der anderen, lieber immer wieder ein neues Leben, immer auf der Flucht als noch einmal sie selbst sein.

 

Gerade als ich den Kippenstummel in einem Bogen in den Regen hinausschnippe wo seine Glut verlöscht kommt Fiona aus dem Hallenbad zurück. "Und..." setze ich an aber die Blutspuren und ihr wächsernes Gesicht sprechen Bände.

 

Zu erstaunt um etwas zu sagen höre ich den beiden Geschwistern zu.

 

"Bevor hier jemand nach einer Waffe schreit, wollt ihr nicht vielleicht lieber eine Taschenlampe mit reinnehmen?" Werfe ich ein. "Hast du eine im Auto Fiona? Sonst da drüben ist ein Supermarkt, selbst ein billiges Teil sollte für´s erste reichen, so datteln wir nicht unsere Handys als sinnlose Lichtqulle leer?"

 

Ich nehme Fionas besorgten Blick wahr.

 

"Ich passe auf das euch keiner in den Rücken fällt während ihr auf Verbrecherjagd seit! Hier draußen kann ich auf mich aufpassen und es kann hier zumindest keiner unbemerkt rauslaufen während wir alle drinnen sind. Ich glaube zumindest das die Hintertüren alle zu waren!?" Auch wenn ich mir da ganz und garnicht sicher bin, ist die Vorstellung durch ein düsteres, bluttropfendes Schwimmbad zu schleichen mit Abstand das schlimmste was ich mir jetzt vorstellen kann.

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Ich laechele Amber an.

"Ich habe eine Taschenlampe im Auto. Ich hole sie. Ich fuehle mich nicht gut, dich hier allein zu lassen, aber ich moechte dich auch nicht zwingen mitzukommen..."

Ich gehe zum Auto langsam, und wische mich das Blut weg.

"Ueberleg es dir, ok?"

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"Okay, eine Taschenlampe haben wir!" Sage ich zu Fiona "Dann gehe ich mal rüber zum Supermarkt und schau was ich noch besorgen kann, sicher ist sicher ich denke keiner will im Dunkeln stehen, oder!?" Ich ziehe mir die Kapuze tief in´s Gesicht und laufe durch den Regen zum Supermarkt um nach noch mindestens einer Taschenlampe Ausschau zu halten. Die Straße überquere ich im Sprint und mache einen großen Satz über die Pfütze auf der anderen Straßenseite, bevor ich triefend nass in den Laden stolper.

 

Scheißwetter.

 

Ein wenig später stehe ich wieder mit einer billigen, weißen Einkaufstüte vor dem Schwimmbad. "Hier besser als nichts, kleine Taschenlampen, schön handlich..." versuch ich den Einkauf zu rechtfertigen "...und Ersatzbatterien, was besseres hatten sie leider nicht, aber besser als unsere Handys auf jeden Fall! Etwas um die Tür zu versperren habe ich nicht bekommen."

 

Ich verteile an jeden der will eine kleine Taschenlampe und einen extra Satz Batterien, danach packe ich meine eigene aus und teste sie, bevor ich die Packung Gefrierbeutel aufreiße und mir eine Handvoll in die Hosentasche stopfe.

 

"Ich bin mir sicher, das es auf der Rückseite nur eine einzelne Tür gab und die war verschlossen! Wie sollen wir jetzt weiter vorgehen?"

Edited by -TIE-
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Vor meinem geistigen Auge fliegt die Münze von gestern empor, über meinen Januskopf hinweg, in das Licht der Straßenlaterne und ich weiß, dass sie den Tod dieser jungen Frau prophezeien wird.

 

"Nein ...", sage ich erst stockend, dann schneller: "Nein nein! Wir können nicht alle reingehen, das wäre ... das wäre unbedacht. Jemand muss Stellung halten." Ich schaue zu Amber, beinahe flehend, während die Zigarette in meinem Mundwinkel zu einem glimmenden Stummel verkommt, als demonstriere er meine steigende Furcht. "Fiona und ich gehen rein und du bleibst hier draußen. Mit deiner Kanone sollte dir niemand zuleibe rücken können und du kannst einen Flüchtling gut in Schach halten. Wenn wir auf Probleme stoßen, rufen wir dich an und geben dir Bescheid. Abgemacht?"

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"Ich denke auch das es sinnvoller wäre wenn ich draußen bleibe, zwei Kanonen, drei Leute und Dunkelheit sind eine Todesfalle für jeden von uns." Ich lächel verkrampft. Wißt ihr noch, die schlimmen Dinge. Außerdem habe ich eine verdammte scheiß Angst, aber das sage ich nicht.

 

"Fiona du musst dir keine Sorgen machen, hier draußen ist es sicher für mich. Was soll mir passieren? Ich kann alle sehen die auf mich zukommen...außer Charyl vielleicht...keiner kann mich überraschen ich mache mir eher  um euch sorgen! Wenn das Patient 0 ist, kann doch sein, ein Obdachloser der hier unterschlupf gefunden hat, war vielleicht schon vorher verletzt, oder hat sich erst hier verletzt, das Blut das du abbekommen hast, es war auch auf deinen Lippen, was ist wenn sowas die Kinder angesteckt hat!?"

 

"Ruft laut wenn ihr rauskommt ich will sicher sein das ihr das seit, okay!"

Edited by -TIE-
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Ich nicke und krame dann aus meiner Tasche die Schutzutensilien. Nachdem ich alle herumgereicht habe, sage ich zu Fiona: "Sag mir alles, was ich machen soll. Du bist die Chefin. Am besten leuchte ich dir wohl den Weg." Dabei teste ich die Taschenlampe und stelle zufrieden fest, dass sie funktioniert. Dann halte ich mein Taschenmesser griffbereit und ich spüre beinahe, wie sich die Hand meines Vaters über die meine legt. Er ist bei mir. Aber warum habe ich trotzdem so einen Schiss? Schnell rufe ich: "Ich bin bereit.", bevor sich mein Magen weiter verkrampfen kann.

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