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Kurioses und Lustiges


Chrisael
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@ Corpheus 

 

Danke für die Beispiele. Wir verstehen einfach den Begriff Verschwörungstheorie ein wenig unterschiedlich. Bis auf Watergate hätte ich jetzt nichts davon in die Kategorie einsortiert. 

 

Für mich ist eine klassische Verschwörungstheorie sowas wie "bei 9/11 wurden Türme gesprengt und die Flugzeuge wurden von der CIA entführt", "Hitler hat in Neu Schwabenland überlebt" bis zu "es gibt eine geheime Weltregierung die aus Gestaltwandler- Echsenmenschen-Aliens besteht".

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Liegt möglicherweise daran, dass erwiesene Verschwörungstheorien meist ihre Begrifflichkeit wechseln.

Heute ist die Verwicklung von US Geheimdiensten in 9/11 noch eine Verschwörungstheorie... 15 Jahre nach dem Beweis heißt es dann vielleicht nur noch der 9/11 Skandal und keinem ist mehr bewußt, dass es seinerzeit eine gewagte Verschwörungstheorie war.

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Es ist bei zwei widersprüchlichen Ergebnissen immer wichtig, dass beide auf Basis ordentlicher und uneingeschränkt nachvollziehbaren bzw. nachstellbaren oder nachweisbaren (Messergebnisse) Verfahren entstanden sind.

 

Dabei hilft eigentlich das etablierte Verfahren der Begutachtung von wissenschaftlichen Arbeiten (Aufsätze, Forschungsergebnisse, Studien...), die sogenannte peer Review, welche durch kompetente Wissenschaftskollegen gleicher Fachrichtung durchgeführt wird. Dabei werden eben genau diese Rahmenbedingungen der wissenschaftlichen Gründlichkeit überprüft. Wurde sauber gearbeitet, sind die Ergebnisse nachvollziehbar zu Stande gekommen, können verfälschende Faktoren ausgeschlossen werden, etc....

 

Eine ganze Zeit lang, konnte man sich so, auch als nicht wissenschaftlicher Journalist oder interessierter Leser darauf verlassen, dass in Fachmagazinen veröffentlichte Forschungsergebnisse und Ergebnisse fundiert sind.

 

Das wurde leider verschwommen. Heute muss man schon wissen, welche Fachmagazine nun saube Peer Reviews durchführen und welche das nur behaupten. Es hilft daher sich auf die altbewährten zu verlassen, oder auf Metastudien, welche eben genau solche vertrauenswürdigen Veröffentlichungen vergleichen und insg. Auswerten. Z.B. die IPCC, die genau solche Dinge tut.

 

Wenn man jetzt diesen peer reviewten Arbeiten und Ergebnissen bestimmte nicht reviewte Arbeiten und Ergebnisse entgegen hält und deshalb argumentiert, dass es hier offensichtlich wissenschaftlichen dissenz gibt, dann sollte das eigentlich nicht verwirrend sein.

 

Ich will damit sagen: heute findet zu oft genau das statt. Es wird überprüfte und bestätigte saubere wissenschaftliche Arbeit mit ungeprüften Ergebnissen verglichen um Verwirrung und Misstrauen zu stiften. Seriöse Medien und Journalisten sind durchaus etwas kritischer bei der Auswahl von Studien und Ergebnissen vor einer Berichterstattung, müssen hier aber wieder besser werden. Während "kleine unabhängige" Medien oder Blogs auf derartige Quellenselektion gar keinen Wert legen und einfach alles gegen alles vergleichen, solange Studie drauf steht und irgend eine Person mit Abschluss das verfasst hat. Dabei wird auch übersehen, vergessen oder bewusst ignoriert, dass nicht nur seriöse Wissenschaftler und gekaufte Wissenschaftler immer wieder zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen, sondern manchmal auch seriöse Wissenschaftler Fehler gemacht haben, oder nicht sauber genug gearbeitet haben und so unabsichtlich zu verwirrenden und falschen Ergebnissen kommen.

 

Als Laie ist man aber aufgeschlossen, wenn man die Quellen nicht kennt bzw. Einordnen kann. Wenn Journalisten ihren Job nicht richtig machen. Dann entsteht der Eindruck, dass sich Wissenschaftler ständig widersprechen. Ein erster Schritt damit umzugehen ist, dass man sich seine Journalisten gut aussuchen sollte. Also auch welche Medien man bei solchen Themen gezielt nutzt und wann man skeptisch sein sollte. Unabhängige Blogs finde ich in dem Zusammenhang zu oft unfähig damit kompetent umzugehen. Einfach weil evtl. Auch ein Journalismus Studium fehlt und auch auf keinem alternativen Weg gelernt wurde Quellen korrekt zu prüfen und auszuwählen.

 

Und zuletzt: bei sauberer wissenschaftlicher Arbeit geht es genau darum, dass jeder Wissenschaftler einen anderen wiederlegen können soll. Nur wenn man sauber arbeitet ist das überhaupt vernünftig möglich. Das ist das Ziel von ordentlicher Wissenschaft. Überprüfbar bleiben und widerlegbar bleiben. Wenn man mit sauberen Methoden nachvollziehbar widerlegt wird, hat man neues Wissen geschaffen. Das ist normalerweise im Sinne des Widerlegers und des Widerlegten. Natürlich kommt es hin und wieder zu Streit, aber ganz oft, geht es dabei um die Methodik und nicht um das Ergebnis.

 

Die Klimaforschung ist ein sehr gutes Beispiel. Selbst gekaufte oder pseudo Wissenschaftler trauen sich schon nicht mehr ernsthaft den Klimawandel selbst in Zweifel zu ziehen. Das war bis vor ein paar Jahren noch deutlich anders. Diesen groben Unfug findet man nicht mehr. Man versteift sich nun auf den Streit wie stark der Einfluss der Emissionen der Menschheit nun am Klimawandel gibt. Und hier gibt es tatsächlich ein paar wenige Peer reviewte seriöse Forschungsveröffentlichungen, die den Einfluss der Menschheit nachvollziehbar für geringer halten als ein deutliches gro der restlichen Forschung. Diese seriöse studien wurden auch von der IPCC in ihrer regelmäßigen Metastudie berücksichtigt bei der Bewertung. Und hier kommt auch diese ominöse Zahl her, dass 97% der Forscher sich einig sind, dass die Menschheit mit ihren Emissionen einen wesentlichen und sehr hohen Anteil an der Klimaerwärmung der letzten 150 Jahre hat.

 

Würde man jetzt die vielen ungeprüfte "Forschungen" mit hinzuziehen, wäre sie Zahl deutlich geringer. Aber dann würde man auch definitiv gekaufte und fehlerhafte Ergebnisse mit einbeziehen, und Vorsicht ein paar korrekte weitere Ergebnisse, die auch eine Peer Review bestehen würden. Nur ist es korrekt, dass die IPCC sich ausschließlich auf Veröffentlichungen seriöser bewährter Fachmagazine und Akademien beschränkt, bei der die wissenschaftlich saubere Erstellung bereits begutachtet und bewertet wurde. Noch 2005 war die Zahl der durch ihre Arbeiten überzeugten Forscher deutlich geringer, die den menschlichen Einfluss sicher bestätigt sehen. Dieser alte Stand schwirrt noch immer in vielen Köpfen, auch von Journalisten. In den letzten 10-20 Jahren hat sich hier aber unglaublich viel getan. Bessere Messmethoden und Möglichkeiten und noch mehr Zeit die verstrichen ist und mit alten Modellrechnungen verglichen werden könnte.

 

Fakt ist, dass fast alle Modellrechnungen sich verrechnet haben. Tatsächlich scheint die Erwärmung der letzten 10-20 Jahre deutlich schneller zu verkaufen, als damals prognostiziert. Gleichzeitig konnte recht präzise gemessen werden, dass sich die Teibhausgas Emissionen deutlicher erhöht haben, als erwartet. (Neue Messverfahren).

 

Warum ich dieses Beispiel so detailliert hier zusammenfasse: die Meinung, dass es großen Streit in der Wissenschaft gibt, bzgl. dem Einfluss des Menschen auf den Klimawandel ist ein klassisches Beispiel dafür, das pseudo Fachmagazine und pseudo Wissenschaftsorganisationen in den letzten 10-20 Jahren stark zugenommen haben. Ihnen ist gemein, dass sie es nicht so streng nehmen mit der Begutachtung von Forschungsergebnissen vor Veröffentlichung. Sie haben es geschafft, dass immer mehr Menschen anfangen den altbewährten Intutionen und Medien, die großen Wert auf wissenschaftliche Gründlichkeit legen und Quellen sorgfältig prüfen, zu Misstrauen. Sie haben es geschafft, dass der Eindruck entsteht, dass man sich auf Wissenschaft nicht verlassen kann, und die Ergebnisse nicht zuverlässig sind und generell anfechtbar.

 

Dieser Schaden wird noch immer nicht deutlich genug bewertet und erkannt. Hier hat das Internet eine große Mitschuld. Und generelle Verschwörungstheorien, dass hinter dem Klimawandel bzw. dem Menschengemachten Klimawandel eine große Verschwöhrung steckt, sind entstanden oder wurden bekräftigt.

 

Der Eindruck, dass sich Wissenschaftler ständig widersprechen und man als Laie nie wissen kann welchen man jetzt trauen kann trügt. Leider ist es aber entweder mit viel Arbeit verbunden, sich selbst intensiver zu informieren oder man muss den altbewährten Medien einfach doch (wieder) mehr vertrauen. Denn die Journalisten und Medien, die sich in der Regel auf halbwegs seriöse Quellen beziehen, wenn sie tendenziös über wissenschaftliche Erkenntnisse sprechen, sind die altbewährten und eben nicht die alternativen Medien.

 

Nur wenn man sich für die Variante "Misstraue den bewährten Medien, weil sie z.B. in der Flüchtlingskrise parteiisch berichtet haben" entscheidet, sollte man schon in der Lage sein, Quellen und Informationen gut bewerten und sortieren zu können. Denn sonst wird man selbst schnell zum Opfer der Desinformation im Internet.

 

Meine Erkenntnis war: so oft wie gerne dargestellt, sind sich seriöse Wissenschaftler nicht uneinig. Und sind sie es doch mal, führt das bei seriösen Wissenschaftlern in der Regel zu neuen Erkenntnissen und nicht zu dem Schluss, dass man als Laie nicht mehr weiß, wem man jetzt glauben soll.

 

 

(Btw. Jetzt tun mir die Daumen weh. Sorry für evtl. Fehler im Text. Habe das nebenbei auf dem Smartphone geschrieben. Sollte ursprünglich gar nicht so lang werden.)

Edited by _HeadCrash
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Die reichsbürger Bewegung und ihre diversen unterströmungen kann man aber denke ich getrost als Verschwörungstheorien einordnen.

Da werden verrückte Rassen Ideologien als Grundsatz der Deutschland betreffenden Alliierten Politik nach 45 angenommen. Internationale veraltete Abkommen zu kriegsrecht etc falsch oder unvollständig zum Beweis der eigenen Meinung verwendet und dann grundsätzlich jedem anderer Meinung unterstellt er würde entweder blind der Obrigkeit folgen und das eigene denken abgelegt haben oder aber sogar schon der lebende Beweis für die genetische degeneration des deutschen Volkes sein.

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Die reichsbürger Bewegung und ihre diversen unterströmungen kann man aber denke ich getrost als Verschwörungstheorien einordnen.

Da werden verrückte Rassen Ideologien als Grundsatz der Deutschland betreffenden Alliierten Politik nach 45 angenommen. Internationale veraltete Abkommen zu kriegsrecht etc falsch oder unvollständig zum Beweis der eigenen Meinung verwendet und dann grundsätzlich jedem anderer Meinung unterstellt er würde entweder blind der Obrigkeit folgen und das eigene denken abgelegt haben oder aber sogar schon der lebende Beweis für die genetische degeneration des deutschen Volkes sein.

Die Verschwörungstheorie bei denen ist dann, dass angeblich Deutschland eine GmbH ist und vollständig von den USA kontrolliert. Den Bullshit bzgl. Reichsburger und falsch verstandener Gesetze ist bloß Ausrede dafür, dass sie teilweise ganze Waffenlager hörten uns der Meinung sind auf Polizisten schießen zu dürfen, die ihr Grundstück betreten.

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Das Problem ist ja nicht der reichsbürger der sich versucht aus dem System zu klinken. Das Problem ist der reichsbürger der sich aktiv gegen den Staat wehrt. Damit meine ich nicht nur Gewalt gegen Polizisten und Gerichtsvollzieher sondern auch die Flut an Briefen, Anträgen und verwirrter Ideologie die sie auf Behörden los lassen und so deren Arbeit behindern ( nämlich auch für andere Bürger und nicht nur auf den eigenen Fall bezogen)

 

Man versucht nach dem diskreditieren dieses Staates ihn Stück für Stück handlungsunfähig zu machen. Ich glaube das ist gefährlicher als wenn 1% von denen Waffen hortet (zumindest werden die erst zum Problem wenn die anderen genug Erfolg hatten)

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Am schönsten ist das Schlußwort des von Konstantin verlinkten Artikels...

 

 

Ein Nachspiel könnten die Vorgänge der letzten Wochen aber auch für Pegida-München haben. Am vergangenen Montag meldete die rechte Gruppierung nach längerer Zeit mal wieder einen Marsch durch die Stadt an. Die Polizei baute die üblichen Absperrungen auf, 150 Beamte mussten auf ihren Feierabend verzichten. Doch niemand kam. Es gab keine Absage, kein Pegida-Verantwortlicher informierte die Beamten. Der Vorgang werde "juristisch geprüft", sagte ein Sprecher der Polizei. Bei Fällen von grobem Unfug stellt die Polizei dem Verursacher 54 Euro pro Einsatzstunde eines Beamten in Rechnung.

 

Yep. Pegida Märsche sind grober Unfug  ;) ... Seh ich auch so.

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Rasissten sind auch nur Menschen die von der dunklen Seite umklammert werden:

https://www.taz.de/!5531004/

In der Regel vor allen Menschen, die sich vor unbekannten/fremden Situationen und Personen übermäßig fürchten oder sie zumindest als sehr unangenehm empfinden. In der Regel eher sesshaft und noch nicht viel in der Welt herum gekommen. Aber vor allem fast ausschließlich unter Gleichgesinnten in reinen Filterblasen, die permanent die eigenen Ängste und Sorgen mit neuem Material versorgen und so Vorurteile intensiv verfestigen.

 

Und dennoch ist jeder selbst schuld an seiner selbstgewählten Unmündigkeit und nicht die Umstände oder "die Anderen". Denn selbst unter ungünstigsten Bedingungen bleibt es die eigene Entscheidung nicht aus der Filterblase auszubrechen oder sie in Frage zu stellen. Diese "Reflexe" der Selbstprüfung lernt man von guten Lehrern. Daher ist Bildung oft auch ein Faktor mit Einfluss.

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