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Rück/Vorausblende als Einstieg


Geg
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Moin Moin.

 

Ich darf in naher Zukunft einen Abend/Nacht/Tag (ca. 8-12 Stunden) einen run leiten. Stehe also ein wenig unter Zeitdruck. Umgleich von Anfang an die richtige Stimmung aufzubauen, habe ich mir überlegt, ich starte mit einer Szene in denen die SC in starker Bedrängnis sind und agieren müssen. Das lasse ich sie eine Weile spielen und unterbreche dann mit dem Satz "Wie konnte es nur soweit kommen!?!"

 

Dann würde ich am Anfang der Geschichte anfangen.... um dann im Verlauf des Abends wieder zu obiger Situation zu kommen.

 

Hat das schonmal jemand gemacht?

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Nein

Ich finde die Idee auch nicht so gut, denn dann MUSST Du die Spieler zu dem Punkt hintreiben, die der Anfangspunkt deiner Geschichte sind.

in einem Roman oder Film kann das ja ganz nett sein oder auch nicht (Ich muss an Police Story 2013 denken . in der Anfangssequenz erschießt sich Jackie Chan :huh::wacko:  ....oder an Episode 3 von Star Wars, der völlig an den Haaren herbeigezogenen Verwandlung von Anakin Skywalker zu Darth Vader. Jeder SW Fan wird dir Erklären können warum der Film der schlechteste von allen ist und warum es absoluter Schwachsinn war wie AS zur dunklen Seite verführt wurde )

aber in einem Rollenspiel ist sowas völlig fehl am Platz weil es dann zu Railroading kommen kann, weil die Spieler vielleicht nicht so reagieren, wie du es geplant hast und du sie dann irgendwie zu dem Punkt hinbiegen mußt, den du geplant hast

Es könnte genau soviel schlechte Stimmung aufkommen wie beim Besuch von Episode 3

Nein, ich würde dir absolut davon abraten

 

Hough !!!

Medizinmann

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Da mir solche "Hippiemethoden" eigentlich immer sympathisch sind, möchte ich Dir das Konzept nicht ausreden, Dir allerdings vor Augen führen, dass ein solcher Ansatz das genaue Gegenteil einer zeitsparenden Abenteuerplanung darstellt.

 

Wenn ein solches Konzept funktionieren soll, brauchst Du ein sehr starres Plotkorsett, in das Du Deine Spieler zwingen musst. Ein schönes Beispiel, wie so ein Ansatz funktionieren kann, findest Du beim Videospiel Witcher 2. Dort fächert die Handlung nach bestimmten Flaschenhälsen weit auf, um dann wieder zu einem neuen Flaschenhals zusammenzulaufen. Die Jungs von CD Project hatten allerdings auch ein ganzes Autorenteam in der Hinterhand und einige Jahre Zeit. Ein weiteres "Problem" wurde berets erwähnt - Spieler tendieren zum Chaos und zur Kreativität, und können Dich zwingen, Deine Startszene bizarr variieren zu müssen. Manchmal könnte es sogar soweit kommen, dass Deine Startszene keine narrative Kohärenz mehr hat - und dann ist der Einstieg gescheitert.

 

Ein Beispiel, bei dem die Startszene auf jeden Fall klappt, wäre der spontane "Hole den Prototypen"-Run auf einen verschwundenen (weil entführten) LKW. Das Team beginnt in einer Schießerei mit einer Armada Rotodrohnen, drumrum Leichen von Gangern. Schnitt - Rückblende zum Meeting etc. Hintergrund: Der LKW wurde von einer Gang entführt und in einer Lagerhalle geparkt. Dort steht er herum und die Kampfdrohnen darin aktivieren immer den Verteidigungsmodus, sobald sich jemand nähert. Wollen sie die Ladung aus dem Anhänger, müssen sie die Tür öffnen, woraufhin die Drohnen starten. - Und selbst dieses Konzept kann schiefgehen, weil die Spieler Deinen brillanten und filmischen Ansatz natürlich nicht zu schätzen wissen und, mit präkognitiven Fähigkeiten gesegnet (woher die wohl kommen...), um ihren Charakter fürchten. Statt dessen werden unsichtbare Erdelementare beschworen, die den Boden der Lagerhallen verformen, um den LKW samt Inhalt zu verschlucken. Oder so.

 

Fazit: So ein Run braucht viel Vorbereitung, die richtige Idee, cleveres Design und vor allem eine Gruppe, die sich darauf einlässt.

 

Eine Alternative dieses Rückblende-Szenarios, die ich mit Erfolg gespielt habe (in den ersten zwei, drei Folgen des (hoffentlich bald erscheinenden) Podcasts), war das gemeinsame Nacherzählen eines Runs, der in der Gegenwart der Charaktere bereits längere Zeit zurückliegt. Nennen wir es den "How-I-Met-Your-Mother-Tutorial-Run":

 

Das Meeting mit dem Johnson, die Gruppenzusammenführen und alle Vorbereitung wird übersprungen. In diesem Fall gänzlich unnötig. Die Spieler starten schon während des Anflugs auf das Ziel, bekommen aber (Achtung, RPG-Hippiekram) weitreichenden Einfluss aus die Gestaltung des Runs. Umgebung, Ausrüstung, Umstände und sogar Bezahlung liegen in Ihrem kreativen Ermessen. Du gibst lediglich den groben Rahmen vor. Beispiel: Ihr müsst für einen Johnson in dieses Krankenhaus, um Rückdeckung für ein anderes Team zu liefern. Die tatsächliche Ausgestaltung überlässt Du den Spieler . Wenn jetzt etwas schief geht und jemand erschossen wird, Alarm auslöst oder in einen Schmelzofen fällt, kann ein anderer Spieler jederzeit eingreifen und mit:"...Ja, so wääääre es gekommen, wenn wir nicht stattdessen links herum gegangen wären." die Situation retten. Auf Wunsch kostet es noch einen Punkt einer arbiträr zur Verfügung gestellten Ressource. Manche Spieler werden mit dieser Freiheit allerdings nicht umgehen können.

 

Diese Idee entstand übrigens nach der Lektüre des Leverage RPGs (das jeder SR-Spieler besitzen sollte: http://www.margaretweis.com/index.php/shop#!/~/product/id=9555048), dem DSA Drakensang Game und den erstmaligen Sehen von "Rashomon"

Edited by Ech0
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Die Idee kann sehr viel Spaß bringen, muss sie aber nicht.

Wenn du deine Spieler SEHR gut kennst, ihre Charaktere SEHR gut kennst und schon VIELE VIELE Runs mit ihnen gespielt und vor allem GELEITET hast, dann hat das Ganze eine gute Chance zu einem LEGENDÄREN Spielabend zu werden.

Du hast ja schon jede MENGE Bedenken gelesen, an denen so ein Abenteuer ganz schnell scheitern kann.

Und auch wenn ich Railroading manch mal nicht ganz soooo schlimm finde wie der Tanzende Mann, so kann solch ein Abenteuer aber ganz schnell zu einer Absurdität der Spielleiterwillkür kommen.

 

Solltest du dich trotzdem zu diesem Projekt entscheiden habe ich hier ein paar kleine Tipps die das Leben vereinfachen können:

  1. Wenn du mit den Runnern in die Aktionszene einsteigst, halte sie wage.
    Die Gegner darfst du nicht zu präzise beschreiben und die Örtlichkeit schon gar nicht!
    Sollten dann deine Spieler nicht DEM WEG folgen, den du dir überlegt hast kannst du diese Begegnung auch räumlich versetzen.
  2. Sollte der Run ganz anders laufen und du hast keine Möglichkeit mehr die ursprüngliche Situation (sinnvoll) herbei zu führen lass es. Lass die Charaktere sich an einen Kollektiven Traum erinnern(die Aktionszene vom Beginn des Spielabends) und gib dem Hermetiker ein paar Informationen zur Traumtheorie/Kollektiven Träumen und dass dieser Traum vielleicht auch eine kollektive Vision war, die ihnen allen das Leben gerettet hat.
  3. Binde die Spieler, oder einzelne Spieler in deinen Plan ein.
    Du könntest dir einen der Spieler vorher an die Seite nehmen und mit ihm deinen Plan durchsprechen, dann kann er die Gruppe von innen heraus in die richtige Richtung lenken, sollten sie auf "Abwege" geraten.
    (@Medizinman: Ist das auch noch Railroading, wenn einer der Spieler die anderen Spieler auf Geheiß des SLs in die Scheiße führt? ;) )

Wie gesagt sowas KANN viel Spaß bringen. 

ABER es kann auch VIEL FRUST bringen.

 

Solltest du dich dafür entscheiden, dann lass uns doch die Tage wissen, wie es aus gegangen ist.

 

Beste Grüße

  SnakeEye

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Ok, ist ein bischen Offtopic ;

 

(@Medizinman: Ist das auch noch Railroading, wenn einer der Spieler die anderen Spieler auf Geheiß des SLs in die Scheiße führt? ;) )

Die Frage kannst Du dir selber beantworten : ( :) )

Railroading ist wenn der SL ,seine Idee , seinen Plot GEGEN den Willen/ die Aktionen der Spieler durchdrückt, wenn er eine Szene durchzieht, obwohl die Spieler dagegen arbeiten

Nochmal mein kurzes Beispiel

SL : Es regnet, du/dein Char wird Nass.

Spieler: Ich hab meinen Regenschirm dabei und mach Ihn auf .

SL: ist egal , du wirst trotzdem Nass

 

 Na, ist dein Beispiel Railroading ?

 

mit Offtopic Tanz

Medizinmann

 

guckt nach unten zu Snake Eyes

Du ,ich wollte nicht auf dein Beispiel eingehen, sondern schreiben ,was Railroading ist

Sobald ein Spieler da mitmacht ,ist es für den ja kein Railroading ;)

und wenn die anderen Spieler dann auch mitziehen ist es auch kein Railroading

Edited by Medizinmann
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*Korinthenkacker Modus an*

 

Auf meine Frage bezogen müsste das Beispiel doch eher heißen:

SL: Es regnet und dein Charakter wird nass.

Spieler1: Ich hab einen Schrim dabei und mache ihn auf.

SL zu Spieler 2: Nimm ihm bitte mal den Schirm weg, ich will dass sein Charakter nass wird.

Spieler2 zu Spieler1: Ich nehm dir den Schirm... (Würfelt irgendwas) ...weg, jetzt wirst du nass.

 

*Korinthenkacker Modus aus*

 

Ich verstehe deine Abneigung gegen Speilleiterwillkür und Railroading in den meisten Fällen.

Nur ist es manchmal nicht ganz eindeutig wo Railroading anfängt und wo Rollenspiel aufhört. Aber das ist ein ganz anderes Thema.

 

Das oben vorgeschlagene Abenteuerkonzept wird zu 90%iger Wahrscheinlichkeit nicht ohne ein wenig Railroading auskommen.

Wenn es schlimm wird kann das Railroading auch extrem absurd werden, ja.

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Nicht zu vergessen das es Spieler gibt, die nach so einem Anfang ("Wie konnte es dazu kommen"), ALLES versuchen werden damit es eben nicht dazu kommt. Und dann musst du als SL (wie SnakeEye schon schrieb) deine Pappenheimer so gut kennen das du sie trotzdem dazu bekommst ODER du musst Hardcore-Railroading betreiben um deine Geschichte nicht zerbröseln zu lassen.

 

Wenn du es umsetzt dann berichte doch mal wie es gelaufen ist, würde mich interessieren!

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Railroading ist wenn der SL ,seine Idee , seinen Plot GEGEN den Willen/ die Aktionen der Spieler durchdrückt, wenn er eine Szene durchzieht, obwohl die Spieler dagegen arbeiten

Nochmal mein kurzes Beispiel

SL : Es regnet, du/dein Char wird Nass.

Spieler: Ich hab meinen Regenschirm dabei und mach Ihn auf .

SL: ist egal , du wirst trotzdem Nass

 

Pff, der Schauer kam so plötzlich - er IST nass, kann aber selbstverständlich jetzt den Schirm aufmachen um nicht noch durchnässter zu werden :P

 

Für einen Direkteinstieg in einen Run (eigentlich wollen doch wohl alle, dass es vorwärts geht?)  kann ich mir das schon vorstellen,

aber dann solltest du vorab vielleicht besser mit den einzelnen Chars bisserl abstimmen, wie es dazu kam und dann einfach eine Zusammenfassung erzählen.

 

Und sie dann halt ab da weiter spielen lassen - den Start bis zu dem Punkt später nachzuholen mit aktivem Rollenspiel halte ich für eher schwierig,

da muß schon alles passen in der Gruppe.

 

Ist halt auch immer eine Frage der Heftigkeit des Eingriffs,

wenn du den Spielern das morgendliche Aufstehritual, Tagesroutinen und ähnliches weg nimmst,

um alle direkt abends in den Club zum Treffen zu befördern, werden sie dir das eher nachsehen,

als wenn du sie mitten in ein Feuergefecht wirfst ohne dass sie sich aufstellen durften.

 

Wenn du mit einer Zusammenfassung starten möchtest, guck dir die Charaktere an,

lass sie ihre Fähigkeiten bestmöglich eingesetzt haben und gut aussehen in der Erzählung bis zu dem Punkt,

wenn es denn aus Zeitersparnis notwendig ist zu springen.

 

Und gib ihnen einen guten (idealen) Start, dann hält sich der Ärger vermutlich in Grenzen,

aber ansonsten lass sie ihre Fehler selber machen.

 

 

 

 

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Hi Leute,

 

was natürlich auch eine Möglichkeit wäre die Szene mit aller "Bösewicht hat die Charaktere gefangen, erzählt seinen Plan und wird dann von angreifenden Truppen (NSCs) unterbrochen" anzufangen. Dann musst du es nur schaffen die Gruppe irgendwo "lahmzulegen" (Schlafzauber, massives Aufgebot an Betäubungsmunition) und festzunehmen. Beim Angriff auf den Bösewicht können sie sich dann befreien und dann hast du halt deinen Anfang (mit den SCs zwischen zwei verfeindeten Parteien).

 

Das könnte vielleicht klappen. Wobei das natürlich auch Spielleiterwillkür und Railroading ist. Bitte nicht Ausbuhen ;-)

 

Gruß Duriel

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Ich will in dem Zusammenhang nochmal Police Story 2013 empfehlen

A) weil es genauso eine Endsituation an den Anfang des Films stellt.

( Der Film fängt an mit einem Portraitbild eines zerschundene Jackie Chans mit Blessuren und Wunden überall im Gesicht,.abgekämpft, Müde, der sich eine Pistole an die Schläfe hält und abdrückt ! :huh::wacko: )

B ) die Location ist super für SR geeignet

D) es ist ein klasse Film

E ) ich bin großer JC Fan ;):lol:

 

mit Fantanz

Medizinmann

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Umgleich von Anfang an die richtige Stimmung aufzubauen, habe ich mir überlegt, ich starte mit einer Szene in denen die SC in starker Bedrängnis sind und agieren müssen. Das lasse ich sie eine Weile spielen und unterbreche dann mit dem Satz "Wie konnte es nur soweit kommen!?!"

 

Habs noch nicht gemacht.... aber die Idee finde ich super!!!

 

Allerdings sehr schwierig umzusetzen, da du dann im Verlauf des Runs unter allen Umständen zu der Eingangs beschriebenen Szene hinarbeiten mußt. Das kann dann zu wirklich unrealistischen Situationen führen. D.h. ich teile die meisten Bedenken meiner Vorposter.

Falls du das aber wirklich durchziehst... ich will unbedingt einen Bericht, wie`s gelaufen ist!

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Was ich häufiger mache, ist die Charakter auf Cons oder wenn nur begrenzt Zeit besteht direkt im Run beginnen zu lassen. 

 

Ich beschreibe die Situation in der Sie sich gerade befinden, und erzähle wie es dazu kam. Ich hatte noch nie Beschwerten. Wobei ich auch darauf achte den Einstieg so allgemein gültig wie möglich zu halten - so dass sich fast jeder Runner damit identifizieren kann.

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