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[At your Door] Kapitel IV: Ein Frage...des Geldes


-TIE-
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Jimmy Pierce

- auf der Strasse vor Real Food Daily (516 Santa Monica Boulevard, Santa Monica, CA 90401) -

 

"Wir sind keine Mäuse. Der Typ markiert den dicken Macker. Aber was weiß er denn? Nichts. Wir wissen was auf der Farm war. Und das will er wissen. Dazu muss er aber offen in Erscheinung treten. Seine Spiele soll er spielen. Bringt mich nicht aus der Ruhe. Wir sind keine Mäuse. Zu Michael."

 

Ich nehme Vivian den Anstecker aus der Hand, gehe zum nächsten Mülleimer, drehe mich offen Richtung Straße, schnippe ihn wie eine Münze hoch, gut sichtbar für jeden Beobachter, fange ihn und werfe ihn in den Müll. Dann gehen wir zum Auto.

 

Als wir die von Michael mitgeteilte Adresse erreichen trifft uns das Geschehen mal wieder unvorbereitet:

 

Cops. Krankenwagen. Verletzte werden versorgt, Leute unter Schock werden behandelt. Ein Leichenwagen ist ebenfalls dort, scheint aber auf die Freigabe des Tatorts zu warten. Michael ist nirgends zu sehen. Schaulustige am Straßenrand blockieren die Sicht und an den Fenstern der umliegenden Gebäude glotzen ebenfalls neugierige und sensationshungrige Gesichter auf die Szene.

 

Die Luft ist erfüllt von Stimmengewirr, Rufen, Fragen. Lichtblitze von Kameras leuchten auf, die Blaulichter werfen ihre bunten Farben an die Fassaden und spiegeln sich in den Fenstern. Darüber ein stahlblauer Abendhimmel der in die Nacht übergeht.

 

Die Stimmung ist passiv aggressiv, es liegt Gewalt in der Luft und irgendwie will die Menge mehr, mehr Blut, mehr Tot.

 

"Was zur Hölle ....?" Ich wähle Michaels Handynummer.

Edited by Dark_Pharaoh
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Michael Sueson


- Straße vor Real Food Daily (516 Santa Monica Boulevard, Santa Monica, CA 90401) -


 


Ich sehe mich um, ich bin zwar mitten unter Menschen, werde aber gerade von niemandem speziell beäugt. Ich ziehe den klingelnden Willy Coyote aus der Tasche: "Jepp?! Hab' euch schon gesehen, würde vorschlagen ihr steigt in den Ram, ..." Ich drücke auf die Fernbedienung in meiner Tasche und der Wagen geht blinkend auf. "... ich warte noch eine Minute, steige dann auch ein und fahre uns hier weg."


 


Ich lege auf und wende mich an einen der Polizisten. "Gibt es schon Infos zu dem Baby? Hat es noch Verwandte, kommt es irgendwo unter?"


 


Das Heim ist die Hölle, das wird dem Würmchen hier nicht passieren. Die Frage ist aber, warum der Rentner und ein Familienvater so durchdrehen? Kann das nur an der Hitze liegen? 


 


Ich denke an die Farm zurück. Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde, Cowboy, ...


Edited by 123
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Der Polizist schaut dich eine Weile an. Entweder hat er deine Frage nicht richtig verstanden oder wundert sich darüber, das sich überhaupt ein Fremder für das Kind interessiert.

 

"Äh...ja..." bringt er heraus "...seine Mutter ist auf dem Weg hierher, ich hoffe die Leichenbeschauer haben bis dahin ihren Mann eingetütet, noch eine hysterische Frau brauch ich hier nicht!"

 

Aus jedem anderen Mund, an jedem anderen Ort würde es wahrscheinlich abfällig klingen, aber Michael sieht das der Polizist genau das meint. Immer wieder blickt er in die Runde, zu den Menschen, die Menge die in dem hektischen Licht der Streifenwagen gespenstisch aufleuchtet und verblasst.

 

Nein, er hat damit recht, die Stimmung hier ist am Kippen. Viel braucht es nicht mehr bis das Fass überläuft.

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Michael Sueson


- Straße vor Real Food Daily (516 Santa Monica Boulevard, Santa Monica, CA 90401) -


 


Ich sehe den Cop traurig an. "Danke. Falls die Mutter die Geschichte von mir hören will ... geben sie ihr meine Adresse." Ich will mich gerade abwenden, da fällt mir noch etwas ein. "Hat der Alte Familie? Die ganze Geschichte passt irgendwie nicht ganz zusammen, oder?" sage ich mehr zu mir als zu dem Mann.


 


Der Ram muss in die Werkstatt, grundgereinigt werden, nicht dass wir irgendetwas - außer den Proben - von der Farm mitgebracht haben, das jetzt in L. A. wurzeln kann, sich von hier ausbreitet, weil wir etwas vergessen haben. Scheiße. Wir sollten schnell zu diesem Jatik.


Edited by 123
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"Hier passt garnichts mehr zusammen!" Murmelt der Polizist so leise das du es vor der Menschenmenge kaum noch hören kannst. "Was den Alten angeht, kein Plan Mann, wirklich nicht. Kann sein kann aber auch nicht sein, darum sollen sich die Detectives kümmern!" Zur Sicherheit schreibt der Polizist sich noch einmal deine Nummer auf.

 

"Falls die Frau was wissen will..." er schaut dich nachdenklich an "...ich gebe ihr die Adresse, wenn ich an sie rankomme!" Schweißperlen stehen auf seiner Stirn und er nimmt kurz die Mütze ab um sich mit dem Handrücken die Strin abzuwischen. "Scheiß Hitze Mann, wirklich scheiß Hitze!"

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Vivian Chandler


- Straße vor Real Food Daily (516 Santa Monica Boulevard, Santa Monica, CA 90401) -


 


Ich gehe besorgt zu Michael hin.


"Grosser Gott, Michael, ist alles in Ordnung mit dir?" ich schaue ihn an, als würde ich sicher sein, dass er gar nicht verletzt ist.


Ich ignoriere dabei den Polizist.

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Michael Sueson


- Real Food Daily (516 Santa Monica Boulevard, Santa Monica, CA 90401) -


 


Spätestens jetzt hat sich unser Plan wohl zerschlagen. Wir machen einen Fehler nach dem anderen. Ich sehe Vivian leicht verwirrt an, schaue dann fragend zu Jimmy.


 


"Ja, alles in Ordnung, bei euch auch? Wenn wir jetzt eh vom Plan abweichen, können wir vielleicht auch noch einen Tee oder Kaffee zusammen hier trinken, um unser weiteres Vorgehen zu besprechen, oder? Ich muss eh nochmal rein und bezahlen, außerdem liegt mein Kram noch drinnen."


 


Ich deute aufs Real food daily, sehe noch einmal Richtung Cop und tippe mir ebenfalls an die Schläfe, dann gehe ich rein. Während ich am Wagen vorbeigehe verriegele ich den Ram wieder. Auf dem Weg achte ich noch einmal auf Überwachungskameras vor Ort, an Geschäftseingängen, Kreuzungen.


 


Dabei fällt mir ein Mann besonders ins Auge. Ein hagere Typ, verwahrlost, nackter Oberkörper, gebräunte Haut, lange strähnige Haare, schmutziger Bart. Um seine schmalen Schultern hängt ein Schild dessen Schrift immer wieder aufblitzt.


God has sent his son


praise the fire


Ich nicke mit dem Kopf in seine Richtung um Vivian und Jimmy auf ihn aufmerksam zu machen. Dann setze ich meinen Weg fort, begebe mich an meinen Vierer-Tisch, wie zuvor, als wäre das alles nicht wirklich passiert, räume meine Sachen beiseite, damit Vivian und Jimmy Platz haben und greife nach der Karte. Ich schüttele noch einmal den Kopf.


 


"Seltsamer Typ, seltsamer Tag. ... Wie ist es euch ergangen?" frage ich meine zwei Begleiter.


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Jimmy Pierce

- auf der Strasse vor Real Food Daily (516 Santa Monica Boulevard, Santa Monica, CA 90401) -

 

Gerade als ich Vivian die Nachricht von Michael mitteilen will hat sie ihn bereits entdeckt und läuft auf ihn zu. Ich will noch rufen aber merke, dass es keinen Sinn macht und folge ich schließlich zu Michael.

 

Vermutlich hätte der Plan eh nicht lange funktioniert, nachdem uns dieser Kerl seit der Polizei folgt. Scheiß drauf.

 

Ich folge den beiden in den Real Food Daily.

 

Dann berichte ich Michael die wichtigsten Punkte meines Verhörs. "Vivian hat mehr erfahren und auch noch einen kleinen Gruß in ihrer Coke gefunden."

Edited by Dark_Pharaoh
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Michael Sueson


- Real Food Daily (516 Santa Monica Boulevard, Santa Monica, CA 90401) -


 


Nach Jimmys Bericht bringe ich ein fast tonloses Pfeifen hervor, schüttele den Kopf. "Scheiße, scheiße, scheiße, was läuft da ab." Sage ich leise und mit nachdenklichem Blick.


 


Dann erzähle ich den beiden, was sich bei mir ereignet hat, kurz und sachlich, weder übertreibe ich meine Rolle, noch spiele ich sie ganz runter. Ich halte mich an die Chronologie: Verkehrsunfall, seltsame Aggression, falsche Menschenbeurteilung von mir, überraschender Schuß, Kampf, Polizei, Matcha mit Vivian und Jimmy.


 


Dann schaue ich Vivian an, warte ob sie noch etwas berichten will, lächele ihr aufmunternd zu, zwinkere freundschaftlich.


Edited by 123
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Vivian Chandler


- Real Food Daily -


 


"Naja, Gottseidank ist dir nichts passiert" sage ich zu Micheal.


"Ich war vor der Nachricht mit dem Privatarmeé ziemlich geschockt. Die Agenten sind nicht blöd, und sie wissen, das wir etwas verschwiegen haben. Also gehe ich davon aus, dass sie uns beschatten werden. Ich würde wirklich gerne mit Jatik offen reden."


Ich schaue aus dem Fenster.


"Und was ist mit Conejo Blanco? Er war auch im revier. Aber wer? Hätte einen Sinn zurückzugehen, und zu fragen wer die Cola vorbereitet hat? Blödsinn" ich schüttele den Kopf.


"Also ab zu Tate, dann zu Jatik?" ich frage in die Runde.


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Jimmy Pierce

- Real Food Daily -

 

"Diese Hitze lässt die Leute langsam durchdrehen. Gut gemacht."

 

Der Erfolg dürfte Michael nach dem gestrigen Tag wieder etwas neuen Mut gegeben haben. Gut.

 

"Conejo Blanco wird sich bestimmt wieder melden, wenn er was will. Für den Moment würde ich ihn ignorieren. Er weiß vielleicht einiges über Jatik, aber erst müssen wir wissen, welches Spiel der Kerl wirklich spielt. Bevor wir uns von einem Fremden Sachen sagen lassen, die wir nicht überprüfen können. Aber Jatik hat Angst vor ihm. Ob zu Recht oder weil Jatik etwas zu verbergen hat, keine Ahnung. Ich will nicht paranoid erscheinen, aber erinnert ihr euch an Raphael Haddad?"

 

Ich zitiere aus dem Gedächtnis: "Jatik ist dafür bekannt das er sehr dominant und beherrschend ist. Hinter diesem Vorhang aus Dollarscheinen verschwindet Jatiks Gewissenlosigkeit und seine unmenschliches Verhalten verblasst in dem grün toter Präsidenten."

 

Ich blicke meine Freunde an.

 

"Haddad verstarb im November 2008 bei Unruhen im Libanon. Ob Jatik bereits früher Kontakt zu Aegis Defence Services hatte?"

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Michael Sueson


- Real Food Daily (516 Santa Monica Boulevard, Santa Monica, CA 90401) -


 


"Die Nummer ist in jedem Fall groß und gespickt mit genug Scheiße für drei Hollywood-Thriller, lasst uns Jatik einen Besuch abstatten, irgendwie läuft erstmal alles darauf hinaus. Ich hab' bei dem Typen übrigens ein mieses Gefühl und würde ihm so wenig wie möglich sagen ... klar, irgendwas müssen wir ihm geben, damit er uns weiter bedient, außerdem ist er unser Auftraggeber, aber offen mit ihm reden?" Ich schaue Vivian fragend an. "Können wir ja vor Ort entscheiden. Am besten überlassen wir Jimmy den Hauptredeanteil, besser es entscheidet nur einer, was wir konkret preisgeben, sonst verhäddern wir uns in unserer Geschichte. ... Ich glaub' übrigens, dass unser Häschen ein Weibchen ist, aber das ist auch nur so ein Gefühl." Ein breites Lächeln schleicht sich auf mein Gesicht, ich trinke mein Glas leer und hole mein Portemonnaie hervor, begleiche die Rechnung und schaue in die Runde.


 


"Der Dodge-Bus Richtung Full Wilderness fährt in wenigen Minuten los, vorher noch einmal die Möglichkeit für sie gewisse Örtlichkeiten aufzusuchen." Das Grinsen wird noch breiter, ich erhebe mich, um in Richtung Toiletten zu gehen. Man hört ein leises Summen, Big Cash zieht Selbstvertrauen aus dem Sieg über den Rentner. Man nimmt was man kriegen kann in diesen Tagen, zur Not auch nur eine Art Coverversion eines großen Sieges.


Edited by 123
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Jimmy wird bei seinen eigenen Gedanken ein wenig mulmig zu mute. Er kennt diese Politik des schmutzigen Geldes nur zu gut und doch erstaunt es ihn immer wieder, das diese Grenze zwischen Moral und Sünde überall so schmal ist und Geld scheint sie noch dünner zu machen. Immer das gleiche Spiel. Er muss an die Gutierrez-Brüder denken. Auftragskiller im Namen der Kartelle. Ihr Wahlspruch und die Wahrheit dahinter ist ganz einfach, etwas das man nicht töten kann. Die Idee auf der diese Halbwelt aufgebaut ist.

 

Plata o Plomo

 

Nimmst du unser Silber nicht geben wir dir Blei.

 

Leute die diese Regel verinnerlicht haben scheint es in jeder Gesellschaftschicht zu geben, dieseits wie jenseits der Gesetze. Er kann nur hoffen das es nicht auf Full Wilderness zutrifft.

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