Jump to content

[Nightmare Files] Kapitel 6 - Der lachende Tod


Der Läuterer
 Share

Recommended Posts

Paul

 

Du durchsuchst Livingston's Büro und findes einiges an Listen, Unterlagen, Büchern und Fachzeitschriften... hier und dort. Auf dem Schreibtisch, in seiner Leseecke, in den Regalen. Viel zu viel, um es in kurzer Zeit, oder im vorübergehen zu sichten. Du stellst schnell fest, dass Du dazu Zeit brauchst. Viel Zeit... Und Zeit und Ruhe sind das, was Du im Augenblick anscheinend nicht hast, als Du das Geräusch hörst.

Link to comment
Share on other sites

Clive

 

Gedankenversunken stehst Du in Doktor Coopers Büro, hälst die Akte der Contessa in Deinen Händen, und schaust Dich um.

Wie kann das sein? Menschen verschwinden nicht einfach so. Oder doch? Zuerst war alles scheinbar normal. Dann waren nur noch drei Menschen auf dieser vermaledeiten Insel. Niemand löst sich in Luft auf. Hast Du so etwas schon einmal erlebt? Was geht hier vor? Wieso an dem Tag, an dem sich Dein Gefängnis einen Spalt öffnet? Aber Moment mal. Was ist mit dieser kleinen... Göre? Ist sie auch verschwunden oder spukt sie hier noch herum? Unwissenheit schützt vor ... nicht?

Augenscheinlich bist Du allein...

 

Wahrnehmung

Du hörst leichtfüssige Schritte, die im Gang an dem Büro vorbei eilen. Als Du Dich umdrehst und Dein Blick durch den offenen Spalt der Tür fällt, ist dort nichts zu sehen... nur ein leises Huschen ist zu hören.

 

Edited by Der Läuterer
  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

Matile

 

Du eilst den Flur entlang, zurück von der Bibliothek.. zurück? Wohin zurück? Niemand hat geschrieen... Vermutlich hat der Windstoss...? Aber das ist Unsinn und Du weisst das.

 

Aber Du bist allein...

... wieder allein...

... allein wie damals...

... allein wie einst im Schnee...

... allein?

... Nein. Der Witiko jagte Dich.

... Du warst nicht allein, Du warst einsam.

... Einsam und verlassen.

... Hans war tot. Und ist es vermutlich erneut.

... Sie haben ihn erwischt und zur Strecke gebracht...

... so wie Du ihn einst zur Strecke gebracht hast.

... Das ist, was ist!

... Du wurdest von allen verlassen...

... doch die Dämonen von einst sind geblieben...

... sie kleben an Dir, und...

... Witiko jagt Dich noch immer.

 

Schon aus einiger Entfernung siehst Du, dass vor der Doppeltür zum Behandlungsraum etwas liegt... SCHERBEN...

Scherben von einer Tasse, einen kleinen Vase oder etwas Ähnlichem

Beide Türflügel stehen einen Spalt offen.

  • Like 2
Link to comment
Share on other sites

Ich drehe mich panisch um, ich kann fast Witikos Hauch spüren.

Er jagte mich. Es war kein Traum.

Er hätte mich sofort töten können, doch er bevorzugte mit mir zu spielen, meine erbärmliche Versuche ihm zu enwischen zu beobachten.

Er hätte mit mir gespielt, wie die Katze mit der Maus, bevor er sie frisst.

 

Witiko und ich hatten damals was gemeinsam.

 

Wir waren einsam.

 

Ich nähre mich an den Scherben, und dann horche an der Tür.

 

Meine Hand zittert.

 

Vielleicht war ich einfach bei Witiko auf den Gletscher.

Vielleicht hatte er mich vereist, und hielt mich als stumme Puppe da.

 

Ich schüttele den Kopf. Mein Griff wird fester.

Edited by Nyre
  • Like 2
Link to comment
Share on other sites

Matilde

 

Die Vase muss aus dem Nichts gekommen sein.

Kein Regal, kein Tischchen und kein Podest von dem sie gefallen sein könnte.

 

So intensiv Du Dich auch anstrengst, etwas aus dem Raum vernehmen zu wollen, Du hörst nichts.

Nichts ausser... ausser dem gelegentlichen Tropfen eines Wasserhahns.

Edited by Der Läuterer
Link to comment
Share on other sites

"Was war das?" Eindeutig habe ich leichtfüßige Schritte über den Flur huschen hören. "Das ist nicht die Finsternis, die ich erwarte. Kann das die Contessa gewesen sein? Nein, kaum... Das hörte sich mehr nach einem Kind an. Ist es, weil ich gerade an das Mädchen gedacht habe? Haben meine Gedanken Einfluss auf das, was hier geschieht?" Nicht zum ersten mal beschleicht mich der Eindruck, meine Gedanken könnten die Ursache für alle Geschehnisse des heutigen Tages sein.

 

"Also doch nur ein Traum?", frage ich mich. "Aber nein, ich habe mir die vielen Gründe, die gegen einen Traum sprechen nun schon mehrmals vor Augen geführt. Andererseits, was in einem Traum überzeugend erscheint, ist es bei näherer Betrachtung nach dem Erwachen oft nicht mehr.

 

Ich rufe mir die Geschehnisses erneut in Erinnerung und versuche eine Lücke zu finden, einen Angriffspunkt für meinen Verstand, um die glatte Schale, in der sich die Wahrheit vor mir verbirgt, aufbrechen und das Rätsel lösen zu können.

 

"Es begann mit dem Kind ... und nun scheint es mit dem Kind zu enden ...

 

Dieses Kind war außer uns dreien die einzige Inselbewohnerin, die mit uns in diese 'andere Realität' gewechselt ist. Nur der Kutterkapitän war noch am Strand, aber der hat die Insel kaum betreten und war ein Außenstehender. Der 'Kapitän' war nicht im Sanatorium, er kann keinen Einfluss auf die Geschehnisse hier genommen haben. Er hat vielleicht sogar erst im Hafen angelegt, nachdem sich die Dinge hier verändert hatten. Ihn kann ich bei meinen Überlegungen außen vor lassen.

 

Das Mädchen hat sich vom ersten Augenblick an merkwürdig verhalten. Sie hat auch nie unsere Hilfe oder unsere Nähe gesucht, obwohl ihre Familie ebenfalls verschwunden sein muss. Ein 'normales' Kind hätte Schutz bei den verbliebenen Erwachsenen gesucht, zumal es die Contessa kannte. Auch Anderson schien das Mädchen zu kennen. Und sie muss hier im Sanatorium geblieben sein, während wir im Hafen waren.

 

Wer hat das Räucherwerk im ägyptischen Zimmer entzündet?" Es erscheint mir unwahrscheinlich, dass die dortige Zeremonie noch vor dem Frühstück durchgeführt wurde und das Räucherwerk während des ganzen Vormittags weitergebrannt hat.

 

"Wie kamen die Leichen in das Hinterzimmer des Behandlungsraums. Wer hat die Verstorbenen dort hingebracht, wenn alle Personen außer uns und dem Mädchen verschwunden waren? Kann das noch während des Frühstücks, vor der Veränderung geschehen sein, obwohl Dr. Cooper (wenn er denn gemeint war) doch gerade erst tot aufgefunden worden war?

 

Weil wir all dies nicht waren, bleibt eigentlich nur noch dieses merkwürdige Kind..."

 

Ein schrecklicher Gedanke erwacht in mir, so schrecklich, dass ich ihn kaum zu denken wage: "Ist das Kind der Urheber oder Werkzeug all dieser Schrecken? Würde dies alles enden, wenn nur dieses Kind nicht mehr am Leben wäre? ... Selbst wenn, wäre ich fähig, ein Kind zu töten? ... Und wozu? Nur um weitere zehn Jahre auf der Flucht vor meiner Vergangenheit zu sein?"

 

Meine Finger verkrampfen sich um den Griff des Brieföffners. Die Akte der Contessa gleitet leise und ungeöffnet zurück auf den Rollstuhl. Langsam und lautlos, fast wie in Trance, gehe ich zur Tür ... und trete auf den Flur hinaus. Ich werde dem Ende ins Auge sehen, werde aufrecht stehen, werde eine Entscheidung erzwingen ... so oder so, es soll mir willkommen sein. Kurz denke ich an meine 'Lightning', aber die würde mir ohne Munition hier auch nicht weiterhelfen. "Merkwürdig, irgendwie hatte ich seit dem Kongo immer die Vorstellung, einmal mit dem Revolver meines Vaters in der Hand zu sterben. Du bist und bleibst ein Romantiker", lächle ich über mich selbst. Aber ich spüre, wie das Lächeln auf meinem Gesicht zu einer Grimasse verunglückt. Ich spüre, wie die Geschehnisse mich in eine Richtung treiben, die mich zu unverzeihlichen Handlungen zwingen könnten. Ich spüre den Griff des verborgenen Brieföffners in meiner Hand. Ich merke, wie mich meine Schritte ohne mein Zutun den Flur entlang leiten, dorthin, wo die leisen Kinderschritte verschwunden sind...

Edited by Joran
  • Like 3
Link to comment
Share on other sites

Der Behandlungsraum liegt so unberührt da, wie Savage ihn verlassen hat. Aber etwas hat die Tür geöffnet... Daraus lassen sich jetzt unterschiedliche Schlüsse ziehen.

Idee

Das ETWAS ist materiell und offenbar kein Geist.

Idee

Entweder ist das ETWAS ausgebrochen und entfleucht, oder es ist noch drin und tut nur so als ob.

Idee

Wenn Du stirbst und nicht aufwachst, war es kein Traum, in dem Du gefangen warst.

 

Link to comment
Share on other sites

Wahllos ziehe ich einige der der Bücher aus dem gestopften Maul des Regals als seien sie modrige Zähne. Ihre Beschaffenheit lässt erahnen, dass Livingstone sie eindringlich studiert hat. Philosophische, anatomische, psychoanalytische Werke - grundsätzlich interessanter Stoff. Da ist auch eine zerschlissene Auflage von Megenbergs "Das Buch der Natur", in dem ich einige Markierungen von Livingstone (?) finde ... Doch die Zeit! Mehr und mehr bekomme ich das Gefühl, dass ich meine Chance nun ausgereizt habe. Da hier und da einige Lücken im Gebiss der Bücherreihen zu finden sind, dürfte es nicht auffallen, wenn ich dieses Buch mitnehme. Mein Deutsch sollte gut genug sein, um Grobes zu verstehen. Daher packe ich es in meine Tasche und entschwinde dann aus dem Raum.

Mein Herz klopft und ich werde mir bewusst, dass ich aufgeschmissen bin, sollte Savage nicht wiederkommen und Matilde nicht an dem Ort sein, an dem ich sie verlassen habe. "Hey!", rufe ich atemlos und verschnaufe an einer Wand. Ich schaue mich um. Niemand. Weil keiner mir antwortet, setze ich meinen Weg fort. "Matilde? Bist du noch da?"

  • Like 3
Link to comment
Share on other sites

Matilde.

 

Ich schaue mich um.

Nichts.

Im Hinterraum, war ich aber vorher nicht.

Da tropft auch Wasser.

 

Immer noch keine Spur von irgendwelche andere Leute.

ich laufe langsam, bis ich zwei Betten sehe, mit jemandem drauf.

Eine Leiche.

 

Cooper vielleicht? Endlich mal eine Antwort.

 

Ich gehe neben eine, und decke ich ihn auf.

 

Ob die Anwort mir gefallen wird?

Edited by Nyre
  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

Der Raum liegt verlassen vor Dir. Niemand ist hier.

 

Der Leichenraum dahinter... die Tür steht weit offen. Der Raum liegt in völlige Finsternis gehüllt.

Am Boden zwischen den Türrahmen befindet sich eine grosse Wasserlache, die von dem gemauerten Waschtisch in der Mitte des Raums zu stammen scheint.

Auf dem Waschtisch liegt ein leicht zerknülltes Laken.

 

Rechts an der Wand steht eine Rollbahre auf der ein, mit einen Laken abgedeckter, Leichnam liegt. Ein Arm des Toten ist von der Bahre gerutscht und hängt nach unten. Der Arm ist wachsweiss und stark behaart.

Link to comment
Share on other sites

Coopers Raum - die Tür klafft offen. "Ma-" Ich stürme hinein: Leer. "Wo zur ..." Ich betrete kurz den Raum und schaue mich um. Die Akten liegen noch im Raum. Sie hat sie also nicht mit sich genommen. "Mr. Savage - Clive?! Matilde? Irgendwer?" Ich laufe auf den Flur und versuche zu horchen, ob ich ein Geräusch vernehme, irgendeine Spur, der ich folgen kann.

Edited by Blackdiablo
  • Like 2
Link to comment
Share on other sites

Du greifst das Laken mit der linken Hand und schlägst es zurück.

 

Zu Deinem Schrecken, siehst Du, was Du befürchtet hattest. Ein junger Mann. Doktor Cooper...

 

Doch halt. DAS ist nicht Cooper. Aber... wer zur Hölle ist das? Und Du schaust genauer hin.

Das Licht dringt kaum in den Raum hinein... und immer wieder glaubst Du Dr. Cooper in dem Gesicht des Toten wahrzunehmen.

 

Das ist einer der alten Ärzte... nur viel, viel jünger. Einer der greisen Psychologen.

Dr. Morrow, aber etwa im Alter von vielleicht 30 Jahren. Höchstens.

 

http://imalbum.aufeminin.com/album/D20081106/487481_2ZUZFXMGAV8DLAEATPY5O5VRXA3VPV_2be5-1_H015626_L.jpg

 

Und der Mann ist mausetot.

  • Like 2
Link to comment
Share on other sites

Ich mache einen Schritt zurück.

"was..das ist nicht möglich!" murmele ich.

"Paul! Mr. Savage! Kommen sie schnell hier in den Behandlungsraum!" schreie ich.

 

Sind wir..zurück in die zeit gereist?

 

Was

redest

du

da?

Edited by Nyre
  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

 Share

×
×
  • Create New...