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US Reaktion auf "Auschwitz -Run" im SR4A War !


Richter
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alles viel zu weit in der Vergangenheit und nicht "katastrophal " genug.

Wie wärs mit 9-11

mal in die Gegend der Twintowers gehen, die Geister von Feuerwehrleuten und Büroangestellten....bekämpfen um dann den Siegelring eines der Suicide bomber zu besorgen (für den Ur-Ur-Enkel von Usama Bin Laden....? )

 

mit Tanz auf dem Turm

Medizinmann

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auf demselben Level sind Holocaust und Pearl Harbour oder 9-11 bestimmt nicht (Wir haben in Sachen " böse sein" immer noch die Nase vorn (nichts worauf man stolz sein darf !)) aber es würde bei den Amies (so schätze Ich) dieselben Gefühle aufwerfen wie bei uns der Ausschwitz Run.

Mir geht es auch nicht darum es ihnen Heimzuzahlen ( wie sagte Gandhi so richtig: an Eye for an Eye will make the World Blind  ! ) sondern ihnen zu zeigen wie wir uns dabei fühlen.

 

soviel von Mir zu dem Thema

( weniger ist manchmal mehr)

 

mit philosophischem Tanz

Medizinmann

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Wie wäre es mit etwas, wo man Islamisten helfen soll, die Gräber (und Geister) von US-Soldaten auf Arlington zu schänden (vielleicht für Ritualmaterial, um einen großen magischen Anschlag auf New York durchzuführen). Bonus dafür wenn man deren Geister noch einmal töten soll. Als Belohnung gibt es ein Teppichmesser der Flugzeugkontrolle +10.

 

Nicht, dass das oder irgendeine andere Idee jemals publiziert würde. Mit ihren eigenen kostbaren Gefühlen sind Amerikaner ja immer sehr pimpelig.

Edited by Richter
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Es geht, wie Medizinmann schon sagt, nicht darum das eine Verbrechen mit einem anderen aufzuwiegen. Das ist weder die Absicht noch möglich. Aber die amerikanische ignorance um das Befinden im Rest der Welt, kann man damit schonmal ankratzen. Vielleicht stellt sich auch beim patriotischsten US-Bürger eine gewisse Form von Empathie ein.

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alles viel zu weit in der Vergangenheit und nicht "katastrophal " genug.

 

Der Punkt ist ja nicht, daß es um eine "Katastrophe" oder auch einen Anschlag geht. Das Massaker bei Wounded Knee ist einfach ein ganz dunkler Punkt in der Geschichte der Vereinigten Staaten und dem Umgang mit der indigenen Bevölkerung. Natürlich hatte der Holocaust ganz andere Dimensionen, aber die Indianerkriege im 19. Jahrhundert hatten durchaus gewisse Züge von Völkermord. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob das in den USA heute allgemein so anerkannt wird. Indianer stehen da ja heute noch weit unter jedem farbigen US Amerikaner und leben völlig am Rande der Gesellschaft. Von daher könnte es durchaus sein, daß so ein Run bei vielen Amerikanern nur ein Schulterzucken auslösen würde.

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Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob das in den USA heute allgemein so anerkannt wird. Indianer stehen da ja heute noch weit unter jedem farbigen US Amerikaner und leben völlig am Rande der Gesellschaft. Von daher könnte es durchaus sein, daß so ein Run bei vielen Amerikanern nur ein Schulterzucken auslösen würde.

Traurigerweise muss man davon ausgehen. Sowohl von meinen Verwandten als auch von anderen Amerikanern habe ich den starken Eindruck dass Indianer ungefähr das Ansehen in der US-Gesellschaft geniessen wie Roma in Osteuropa. Die Lebensumstände von vielen - gerade in Reservaten - sind allerdings etwas schlechter.

 

Daher mein Vorschlag, der einige emotionale Wunden (weißer) Amerikaner tangiert, wo man nicht mit klammheimlicher oder lauter Zustimmung rechnen muss (wie im Fall von Schwarze erschiessenden Polizisten - es ist wirklich verstörend wie viele weiße Amerikaner damit mit "Hurra!" und "USA, USA!" reagieren).

 

Und mir geht es hier sicher nicht um Aufrechnung. Mir geht es darum, etwas zu finden was die Befindlichkeiten von Amerikanern ähnlich tangiert wie ihr Auschwitz Dungeon Crawl meine.

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Und mir geht es hier sicher nicht um Aufrechnung. Mir geht es darum, etwas zu finden was die Befindlichkeiten von Amerikanern ähnlich tangiert wie ihr Auschwitz Dungeon Crawl meine.

Wie wäre es mit dem Pfad der Tränen oder der Schlacht am Antietam? Pearl Harbor?

 

"Farbige" sagt man nicht mehr, das ist ein rassistischer Ausdruck. Gleichzeitig ist die Tatsache, dass der Ausdruck hier wie selbstverständlich benutzt wird, ein schönes Gegenbeispiel zu der vielleicht fehlenden Holocaust-Sensibilität auf U.S.-Seite - andere Länder, andere wunde Punkte.

 

Ist der Auschwitz-Passus in anderen Sprachen übersetzt worden, z.B. bei den Franzosen?

Edited by Otaktay
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Naja, "Farbiger" ist vielleicht ambivalent. Das kommt sehr auf das eigene soziale Milieu sowie die Altersstufe an. Aber dir sollte auffallen, dass früher oder später fast jeder Ausdruck für Menschen afrikanischer Herkunft negativ konnotiert ist. "Neger" war auch mal eine völlig normale Bezeichnung, genauwie das analoge "negro" in den USA. Martin Luther King hat immer vom "American negro" gesprochen. Der Begriff "Schwarzer" ist zum Beispiel von dieser Negativwendung auch bedroht oder war es mal. Das gegenwärtig politisch korrekte "person of color" heißt dagegen letztlich auch nicht anderes als "Farbiger". Der Begriff ist meiner Einschätzung nach auf jeden Fall noch nicht so verbrannt, dass man ihn nicht noch retten könnte.

 

Gleichzeitig ist die Tatsache, dass der Ausdruck hier wie selbstverständlich benutzt wird, ein schönes Gegenbeispiel zu der vielleicht fehlenden Holocaust-Sensibilität auf U.S.-Seite - andere Länder, andere wunde Punkte.

Nö, kann man finde ich nicht vergleichen. Wenn Begriffe wirklich nicht mehr tragbar sind, werden sie ja auch bei uns nicht mehr verwendet, außer um bewusst gegen die Konvention zu verstoßen. Um mit "Farbiger" dahin zu kommen, müssen aber erstmal Leute wie du kontinuierlich darauf hinweisen, dass es nicht mehr verwendet werden darf und andere Leute müssen dabei scheitern, den Begriff dagegen zu verteidigen.

 

Ich glaube der eigentliche Punkt bei der Passage in War! ist, dass es eben nicht nur wie eine Unsensibilität aussah, sondern in der Ausführung und zusammen mit anderen Passagen der Eindruck einer dahinter stehenden rechtslastigen Haltung entstand.

 

Ist der Auschwitz-Passus in anderen Sprachen übersetzt worden, z.B. bei den Franzosen?

Ich glaube, es gibt keine französische Übersetzung von War! Wobei ich gerade sehe, dass sie jetzt immerhin mal das Grundbuch der Fünften Edition übersetzt haben: http://www.legrog.org/jeux/shadowrun/annees-2075-/shadowrun-cinquieme-ed-fr

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Der Begriff ist meiner Einschätzung nach auf jeden Fall noch nicht so verbrannt, dass man ihn nicht noch retten könnte

 

Das ist mMn der Kern der Sache. Die meisten der Begriffe sind per se nicht rassistisch (die wirklichen Schimpfwörter natürlich schon) denn offensichtlich gibt es optische und ethnische Unterschiede die man auch ruhig ansprechen kann - aber wenn mal Medien, Menschen und Co einen Begriff lange genug abwertend verwenden um lediglich Menschen mit einem gewissen Stigma (bspw. Armut, Bildungsmangel,...) anzusprechen dann wird der Begriff rassistisch. Ich finde an dem Punkt ja die amerikanische Rassismus Debatte Schwarz gegen Weiß viel viel spannender als den Rassismus gegen Juden in Europa (nicht schlimmer - ungewertert - nur spannender) denn wenn man sich dort die Geschichte ansieht und realisiert wie arg der Rassismus dort sogar zwischen Schwarz gegen Schwarz ausgeprägt war mit reichen wohlhabenden Schwarzen die durchaus auch annerkant waren in den Gesellschaften und wenn man weit genug zurückgeht auch Sklavenhändler und Sklavenhalter waren, Besitzer von riesigen Gütern die den Rassismus dort genauso gelebt haben wie die Weißen, dann ist das etwas, das für mich einfach nur noch schwer nachvollziehbar wird. Denn das Grundargument der "Angst vor dem Fremden [bspw: Kulturen]" kann dort mMn einfach nicht angewandt werden. Und dass die größten Sklavenhändler der afrikanischen Westküste allesamt schwarze Stämme waren die eben andere Stämme versklavt und an weiße Kolonialisten verkauft haben darf man auch nicht vergessen, denn irgendwoher mussten die Millionen Schwarzen Sklaven ja kommen und aus Amerika kamen die nicht...

 

Aber um nochmal zurück zum Thema zu kommen, ich denke alle sind sich einig - es ist ein ziemlich mieser Text - und er ist im besten Falle problematisch, im schlechtesten Falle höchst rassistisch. Man kann nur hoffen die Amis haben daraus gelernt, aber jetzt zu sagen "na, dann müssen wir jetzt aber auch sowas für ein amerikanisches Setting haben" finde ich doch ein wenig kindisch. Ich würde das als "ziemlich dämlicher Ausrutscher" abstufen, denn die Kritik wurde ja nun vielfach auch auf Amiseite geübt - unter der Vorraussetzung, dass sich sowas nicht zu häufen beginnt. Damit soll das Thema nicht verharmlost, aber auch nicht weiter aufgebläht werden.

Edited by Wandler
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ich glaube das hier waren eher freie gedankenexperimente als wirkliche vorschläge soetwas umzusetzen.....zumindest ist es bei mir so angekommen und auch bei nochmaligem drüberlesen finde ich sehr viele stellen an denen explizit erwähnt wird, dass es genau darum nicht geht.....wolltest du das nur auch nochmal zusätzlich erwähnen?

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"Farbige" sagt man nicht mehr, das ist ein rassistischer Ausdruck.

Doch, sagt man. Der momentan korrekte Ausdruck ist person of color, was jeden Nichtweißen abdeckt, und black für Schwarze. Colored ist allerdings durchaus etwas in Misskredit geraten.

 

Wie wäre es mit dem Pfad der Tränen oder der Schlacht am Antietam? Pearl Harbor?

Zu weit weg. Historisches Gedächtnis ist kein amerikanischer Wert.

 

Gleichzeitig ist die Tatsache, dass der Ausdruck hier wie selbstverständlich benutzt wird, ein schönes Gegenbeispiel zu der vielleicht fehlenden Holocaust-Sensibilität auf U.S.-Seite - andere Länder, andere wunde Punkte.

In einem Land, in dem ein Polizist, der einen Unbewaffneten mit 7 Schüssen in den Rücken exekutiert und dann eine Waffe beim Flüchtenden platziert um einen Grund für die Todesschüsse vorweisen zu können, binnen weniger Tage hunderttausende in einem Crowdfunding-Unterstützungsfonds einnimmt? For real?

 

Der wundeste Punkt der Amerikaner sind ihre vielen verlorenen Kriege, was dem Selbstbild einer Kriegernation doch etwas entgegen läuft - Vietnam, Irak, Afghanistan - und natürlich der 11. September, natürlich unter völliger Ignoranz dass der Anschlag vor allem stattfand weil der CIA vorliegende dringende Warnungen vor der Attatruppe nciht ans FBI weiterleitete wegen irgendwelchem Behörden-Klein-Klein.

 

Ist der Auschwitz-Passus in anderen Sprachen übersetzt worden, z.B. bei den Franzosen?

Soweit ich weiß ist War weder von Black Books noch dem japanischen Verlag übersetzt worden.

 

Ich glaube der eigentliche Punkt bei der Passage in War! ist, dass es eben nicht nur wie eine Unsensibilität aussah, sondern in der Ausführung und zusammen mit anderen Passagen der Eindruck einer dahinter stehenden rechtslastigen Haltung entstand.

Es ist ja auch nicht nur diese eine Passage. Man findet eigentlich in jedem Hardy-Ära-Buch und -PDF Passagen, die rassistisch, unsensibel oder nationalchauvinistisch sind, bis hin zum mit einer Neonaziorganisation namensgleichen Stormfront. Dazu kommen noch Äußerungen wie die aktuelle (und frühere) von Bull, Crimsondudes Auslassungen über Afrika und Italien (aus dem Gedächtnis mit "Ich darf zwar nicht das schreiben was ich von diesen Gegenden eigentlich denke, aber da leben eh nur Nigger, also wen kümmer's" zusammengefasst). Wäre die Auschwitz-Dungeon-Crawl-Passage ein einmaliger Vorfall gewesen, wäre sie kein so großes Problem wie sie es ist, als Teil eines äußerst unschönen Musters rechtschauvinistischer Gesinnung unter den aktuellen amerikanischen Autoren. 

Edited by Richter
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