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[At your Door] Kapitel VIII: Schatten der Wahrheit


-TIE-
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Jimmy Pierce

- bei Chucks Hütte -

 

Wortlos kehren wir zu Hütte zurück und nach einer knappen Verabschiedung lässt uns Chuck stehen. Kann man ihm nicht verübeln. So schnell wird aus einem herzlichen, offenen Menschen ein misstrauischer, selbst an solch einem Ort.

 

Sollten wir ihn warnen? Nein, er würde das sowieso nicht ernst nehmen, uns für verrückt halten. Bisher war er hier sicher. Hoffentlich ist er es weiterhin. 

 

"Auch wenn mir dabei nicht wohl ist, wir sollten zur Hütte von Jennifer fahren und sie suchen. Und aufhalten." Ich nicke zu Chucks Hütte. "Damit es keine weiteren Opfer gibt."

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Michael Sueson


- bei Chucks Hütte, im Wagen -


 


Ich halte meine Zustimmung noch knapper als Vivian. Ich nicke James zu und setze mich auf den Fahrersitz. Für mich geht der Einsatz einfach weiter, ich habe abgeschaltet und mache weiter. Das Gewehr stelle ich aufrecht - wie in einem Polizeiwagen - vor den Beifahrersitz, sehe mich kurz nach der Kiste mit den Schrotflinten und der anderen Ausrüstung um, alles an seinem Platz.


 


Tja, wer heute Shotgun ruft, der bekommt sie auch wirklich oder besser: Heute muss man als Beifahrer Alaskan rufen. Schlecht, Cowboy, ganz schlecht, konzentrier dich einfach.


 


Die Türen des Wagens sind geöffnet und ich warte, dass die anderen einsteigen. Kurz kann ich Vivian an der Beifahrerseite sehen, sie sieht mich direkt an, nur einen Moment lang.


 


Ich spreche mit leiser, kalter Stimme. Sie weiß dass ich da bin, wenn sie mich braucht, aber ich will keine neuen Tränen provozieren: "Kommst du klar?" Einen Moment warte ich auf ihre Reaktion, dann widme ich mich der Karte und suche nach dem besten Weg, um von hier aus zu Jennys Hütte zu kommen. Ich starte den Motor, warte im Leerlauf, es kann direkt losgehen.


 


Shoot to kill, hat Jim gesagt. Ist das richtig?... nicht hinterfragen, Cowboy, halt dich an die Vorgaben. Du hast nicht mehr die Kontrolle, Jim hat wieder übernommen, also tu was er sagt. Also: Shoot to kill.


 


Dann springt auch die Musikanlage an, ich höre einen kurzen Moment zu, bis mir klar wird, dass das nicht meine CD ist, sondern das Radio. Verdammte Coverversionen. Angewidert drücke ich den Source-Knopf, sofort ertönt Johnnys sonore Stimme, es dauert etwas, bis ich den Zusammenhang hergestellt habe. Unheimlich. Ich schüttele den Kopf, um ihn frei zu kriegen, schalte die Musik aus. War das ein Zeichen? Sollst du jetzt töten, Cowboy? Ich denke an Ms Fabila. Fuck.


 


Ein Einsatz, nur daran denken. Ein Einsatz.


 


Ungeduldig sehe ich nach meinen Begleitern, ich will los.


Edited by 123
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Die Fahrt geht zurück, weg von Chucks Hütte. Die Fahrt ist jetzt im dunkeln Schatten des Waldes langsamer. Der von Regen ausgewaschene Weg jetzt ein tückisches Fahrwasser und Michael muss sich voll und ganz auf das Fahren konzentrieren. Erleichtert atmet er auf als er die geteerte Straße erreicht und zurück auf der Passstraße ist die ihn zurück nach Renucion führt, doch soweit soll die Reise gar nicht gehen. Im Wagen macht sich bedrücktes Schweigen breit, keiner ist sich sicher ob es eine gute Idee ist und wie man weitermachen soll. Wie viel kann die menschliche Seele ertragen bevor sie zerbricht, zersplittert an den Untiefen des Lebens.

 

Der Himmel über euch ist ein tiefes Stahlblau, weit im Westen glüht der Horizont rot, wo die Sonne im fernen Pazifik untergegangen ist, nur ein paar schmale Wolkenstreifen am Himmel fangen noch ihr Licht ein und erglühen. Die Tankstelle sieht in der Dämmerung aus wie eine Ruine aus einer anderen Zeit. Michael hat für das alles keine Augen, er konzentriert sich auf die Fahrt und folgt der Beschreibung von Barnwell und der Karte. Gerade als ihr den Berg verlassen habt biegt ihr schon wieder auf seine Flanke ein, weg von der Zivilisation, weg von der Sicherheit der Stadt, zurück in die Wildnis auf der Suche nach Jenny.

 

Ihr folgt der Straße, werdet langsamer, leuchtet mit den Lampen raus und zählt die Abbiegungen, vier sollen es sein und schwer zu sehen, selbst am Tag. Die Wege die von der geteerten Straße abzweigen sind manchmal wirklich nicht mehr als kleine Forstwege in denen selbst euer Auto Schwierigkeiten haben dürfte, aber die vierte ist wieder eine etwas breitere, ebene Sandpiste die den Berg hinaufführt, Am Anfang kommt ihr noch an ein paar wenigen, weit im Wald liegenden Häusern vorbei deren Fenster kleine Lichtpunkte zwischen den Bäumen sind, dann taucht in dem verwackelten Licht der Scheinwerfer  das von Barnwell beschriebene Schild auf. Die gelbe Farbe ist verblasst und ein paar Leute haben anscheinend Zielübung auf das Schild gemacht, alte, an den Rändern rostige Einschusslöcher zieren den Schriftzug.

 

DEAD END

 

Eine Warnung? Eine Vorsehung? Eure gereizten Nerven lassen euch mehr in dieses Orakel der Verkehrszeichen hineininterpretieren. Dann verschwindet es hinter euch in der Dunkelheit. Ihr habt die Grenze überschritten.

 

Die Dämmerung geht in die Nacht über, der westliche Himmel ist nur noch ein rötlicher Schein und zwischen den rechts und links, schwarz und scherenschnittartig aufragenden Baumwipfeln könnt ihr die ersten Sterne sehen, der Mond ist noch hinter den Bergen verborgen.

 

Dann bleibt der Wald zurück und ihr erreicht ein langgestrecktes Plateau an dessen Ende ein Haus steht. Links steigt das Gelände steil an und ist mit dem allgegenwärtigen, dunklen Bergwald bedeckt, rechts dehnt sich das Plateau vielleicht noch siebzig bis achtzig Yards weit aus nur um dann unvermittelt abzufallen. Die Alte Sandstraße endet an Jennys Grundstück.

 

Wie Brett, der alte Fahrer von Barnewell´s Grocery, beschrieben hat könnt ihr dort die Umrisse eines freistehenden, kleinen Hauses ausmachen. Im Dachgeschoss fällt dünnes Licht durch die Spalten einer Jalousie, die Fenster im Erdgeschoss sind allesamt dunkel und ebenso zugezogen. Vor dem Haus steht eine kleine Garage, in der gerade genügend Platz für ein Fahrzeug ist, das Tor ist unten. An der imaginären Grundstücksgrenze thront auf einem alten Pfahl ein verbeulter Postkasten.

 

Michael hält den Jeep an und macht die Lichter aus. Eure Augen brauchen ein wenig bis sie sich an das schwache Licht der Dämmerung gewöhnt haben. Das Haus steht alleine und still vor euch, um das Haus herum ist der Bereich großzügig geräumt worden, Gräser und Buschwerk sind zurückgeschnitten oder wurden gänzlich ausgerissen, kein Baum erhebt sich näher als zwanzig Yards vom Haus. Brandschutz geht vor.

 

Durch die einen Spalt weit geöffneten Fenster des Autos dringt die frische Nachtluft herein. Sie riecht würzig nach trockenem Holz und Nadeln und  ist angenehm kühl. Draußen ist das Zirpen von Grillen zu hören und schwach spielt der Wind mit den Bäumen. Wie Brett schon sagte keine Hunde und auch kein Platz dafür. Nirgendswo könnte man einen Zwinger aufbauen und bei der Stille hier oben müsste man das Bällen und Kläffen von so vielen Hunden selbst durch den Bergwald weit hören.

 

Eure Münder sind trocken vor Anspannung. Hier ist es, das aktuelle Heim von Jennifer Armbuster dem lebenden Versuchskaninchen von Dawn Biozym.

Edited by -TIE-
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Michael Sueson

- bei Jennys Haus, im Wagen -

 

Ich lehne mich nach hinten und öffne die Ausrüstungskiste, packe aus - die Schutzweste, Schrotflinte, Fernglas, Richtmikrophon, Funkgeräte, den Handscheinwerfer stelle ich lediglich bereit - den Taser halte ich kurz in der Hand, sehe zu Jim und lege ihn wieder weg.

 

"Bedient euch." Dann blicke ich in die Runde.

 

"Wie wollen wir vorgehen? Erstmal mit Fernglas und Mikro sondieren? Zwei bleiben hier und geben Deckung, kriegen die Alaskans die Entfernung hin? Die zwei anderen Rücken zum Haus vor? Kann ich gerne machen. Zwei Leute als Basis für den Überblick und als Scharfschützen sollten wir wohl hier lassen, oder?"

 

Ich zittere leicht, aber nicht vor Furcht, oder nicht nur, vor allem vor Aufregung. Jim mag ein Pitbull sein, aber in mir schlummert das Herz eines Jagdhundes, ich habe die Spur verfolgt, von der Farm über L. A. bis hier. Jetzt will ich die Beute stellen.

 

In meinem Kopf tauchen Bilder von Dackeln die sich mit Wildschweinen anlegen auf.

 

Eins ist sicher, die haben nicht drüber nachgedacht, Cowboy

 

Ich schalte die Automatikfunktion der Innenraumbeleuchtung aus, kein Risiko, ich will los.

 

Dann erst werden mir die Parallelen zu unserem Vorgehen auf der Farm bewusst, ich schiebe sie so gut wie möglich bei Seite, warte auf Reaktionen meiner Begleiter. Ein Gedanke von der Farm schießt mir in die Erinnerung, mehr braucht es nicht, um mir Freude und Schwung zu nehmen, nur diese paar Zeilen, die ich auf dem Weg zur Farm im Kopf hatte. Jetzt sitze ich ganz still und warte; noch immer zittere ich, jetzt aus Furcht.

 

Es ändert sich nichts an dem Plan, aber jetzt weißt du, dass du es machen musst. Die Phase in der du es gerne machen wolltest ist vorbei. Du tust es nur, weil es sonst niemand macht, Cowboy. Du bist erwachsen geworden?! Hast zuviel gesehen?! Der Fall hat dich kleingekriegt?! ... FUCK! Scheiß Filmphrasen.

 

Got my dead man's suit, and my smilin' skull ring
My lucky graveyard boots, and a song to sing
I got a song to sing, to keep me out of the cold
And I'll meet you further on up the road

 

Ich streife meine Kugelsichere Weste über, prüfe den Sitz meiner Ausrüstung, lausche meinen Gedanken, summe leise, ohne es zu bemerken, zittere.

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Sarah Collins


- bei Jennys Haus, im Wagen -


 


Dead End... wie passend... Während ich mir die Schusssichere Weste anlege frage ich mich inwieweit mich dieses Teil überhaupt gegen das Unfassbare schützen kann. Jenny bzw. das was aus ihr geworden ist wird kaum mit Kugeln um sich feuern... Jenny, die Jenny die ich kannte existiert schon längst nicht mehr, wie Jimmy sagt - erst schießen, dann fragen. Wie bei Jessy. Ich kann sie nicht mehr retten, sie ist so und so verloren... 


 


"Was glaubt ihr wird uns erwarten? Hattet ihr Fußabdrücke gesehen?Wie groß wird sie inzwischen sein? Kann man das abschätzen?" So sehr ich mich auch bemühe, meine Stimme klingt trotzdem dünn und zittert leicht vor Angst und Anspannung.


 


"Wer weiß ob wir sie überhaupt im Haus finden...Ist Nóelle noch da? Auf dem Stein war Blut, viel Blut..."


 


Damit machst du es auch nicht gerade besser... Also schließe ich meinen Mund wieder, greife nach meiner Waffe, stecke noch Munition ein und warte stumm auf genaue Anweißungen. Ich bin Wissenschaftlerin, kein Cop, was tue ich hier überhaupt?


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Jimmy Pierce

- bei Jennys Haus -

 

Wortlos lege ich die Weste an. Prüfe meine Waffe. Nehme Ersatzmagazine mit. Das Nachtsichtgerät. Dann eines der Gewehre.

 

Ich ignoriere das nervöse Gebrabbel von Sarah. Sie dürfte eigentlich nicht hier sein. Aber jeder der so tief drin hängt hat keine Wahl mehr.

 

Ich suche eine Stelle wo man das Gewehr gut auf das Haus ausrichten kann, selbst in Deckung ist und eine bequeme, liegende Haltung einnehmen kann. Dann sehe ich mir das Haus und die Umgebung mit Nachtsichtgerät und durch das Zielfernrohr. ich nehme mir dafür 5 Minuten Zeit, ignoriere alle Fragen der anderen.

 

Dann stehe ich auf, lasse das Gewehr zurück. "Jemand sollte die Umgebung im Auge behalten. Aber nur schießen, wenn es sein muss. Dann aber sofort!"

 

Ich trete neben Michael, spare mir eine Frage ob er bereit ist. Klopfe ihm nicht auf die Schulter. Wünsche uns kein Glück. Blicke auch nicht zurück zu den Mädels. Die vorhandene Deckung so gut nutzen wie möglich, die direkte Umgebung und das Haus im Blick husche ich vorwärts. Ob Michael wohl ein Lied im Ohr hat? Ich gerade schon.

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Vivian Chandler

- bei Jennys Haus -

 

Ich ziehe schnell meine Weste an, kontolliere die Pistole, und stecke auch ein Ersatzmagazin ein.

 

Was sind wir jetzt? die SWAT?

 

Ich habe Angst. Das wird ja nicht gut sein. Wir werden auf etwas stossen, das spüre ich. Es war ein Weg abwärts, und da sind wir jetzt.

 

"Mike, Sarah" sage ich mit klarer Stimme.

 

"Jimmy"

 

Ich atme tief ein.

 

Da sind wir jetzt.

 

"Sollte ich mal durch die Hölle gehen müssen, würde ich euch dabei haben wollen"

 

Ich nehme den Funkegerät, den anderen werfe ich den Jungs.

 

Das Richtmikro übergebe ich Sarah, ich nehme das Fernglas.

 

"Viel Glück, uns alle"

 

Wenn die Musik anfängt, musst man schön tanzen.

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Jimmy und Michael nähern sich gebückt der Garage, Jimmy geht vorweg, Michael folgt das Gewehr im Anschlag. Auf der Fläche bis zum Haus fühlen sich die beiden wie auf dem Präsentierteller, so das Jimmy sie zum Geröllhang führt. Hier kommen sie zwar langsamer voran, aber es geht nicht darum schnell dort anzukommen sondern sicher.

 

Die beiden verschwinden aus dem Sichtfeld von Sarah und Vivian die angespannt am Auto warten. Ein Alaskan liegt Schussbereit auf der Motorhaube, dahinter haben die beiden Frauen Deckung gesucht, beobachten das Feld und das Haus. Rauschend und verzerrt können sie hin und wieder Jimmy´s oder Michaels Stimme in den Funkgeräten vernehmen wenn sie den Vorschritt melden.

 

Die Nerven aller sind bis zum Zerreißen gespannt und innerlich halten alle den Atem an. Die Grillen zirpen in der Kühlen Nacht ihr Lied dazu.

 

Es dauert eine gefühlte Ewigkeit und Vivian steht der kalte Schweiß auf der Stirn dann kommt von Jimmy die erlösende Meldung. "Sind jetzt auf Höhe der Garage, gehen rüber!" Mit dem Fernglas kann Sarah eine dunkle Gestalt erkennen die vom Hang aus zur Garage rübergeht und dort verharrt bis der andere gefolgt ist. Wer dort zuerst gegangen ist kann sie nicht sagen, die Schemen verschwimmen in der Dunkelheit.

 

Jimmy kommt als erstes an der Garage an, die Pistole eng vor den Körper gehalten steht er an einer Ecke. Das Visier der Waffe verschwommen am unteren Gesichtsfeld, der Finger liegt neben dem Abzug. Sollte eine Bedrohung auftauchen kann er sofort reagieren, Deutschuss und dann zielen. Er wartet bis Jimmy hinter ihm an der Garage angekommen ist, nickt ihm zu und geht dann um die Garage herum, einen Schritt weit von der Mauer entfernt auf das Haus zu.

 

Michael und Jimmy können jetzt erkennen, dass das Haus und die Garage aus Stein erbaut ist. Wohl auch eine Vorsichtsmaßnahme gegen die Waldbrände. Funkenflug kann einer verputzten Backsteinwand nichts anhaben, einer Holzhütte aber bereits gefährlich werden. Beide Gebäude sehen Massiv aus, gedrungen, zweckmäßig erbaut, weniger ein Zuhause wie Chucks Hütte, mehr eine Zuflucht. Um die beiden Männer bleibt alles ruhig, wer auch immer sich in dem Haus befindet scheint ihr kommen nicht bemerkt zu haben, im Erdgeschoss bleiben alle Lampen aus.

 

Michael deckt noch von der Ecke der Garage aus als Jimmy an dem Haus ankommt. Vorsichtig setzt er einen Fuß vor den anderen, sanft als würde er über rohe Eier laufen und Michael fällt auf das Jimmy beim gehen fast keine Geräusche macht, in diesen Augenblicken ist er immer noch der Alte.

 

Jimmy erreicht die Hauswand neben der Eingangstür. Rechts von ihm und links von ihm sind Fenster, aber beide sind verschlossen und Jalousien verhindern den Blick in das Haus. Die Haustür selbst sieht sehr stabil aus, Jimmy lässt sich von der äußeren Plastikverkleidung nicht täuschen, seine Erfahrung sagt ihm das es eine schwere, massive Tür ist.

 

Neben der Tür, in die Wand eingelassen befindet sich eine Klingel mit Gegensprechanlage auf dem Klingelschild steht:

 

J.A. Armbruce

 

Das Schild und der Schriftzug sind etwas verblichen und die Anlage ist ein wenig eingestaubt, oft scheint Jenny hier oben keinen Besuch zu bekommen.

 

Vom Wagen aus ist die Szene durch das Fernglas zu beobachten. Ein unangenehmer Druck lastet auf Vivian und Sarah die allein am Auto zurückgeblieben sind, sie können nur zuschauen was passiert. Den Atem anhalten und hoffen das alles gut geht. Nervosität liegt in der Luft. Beide zucken zusammen als Jimmy´s geflüsterte Stimme über das Funkgerät ertönt.

 

"Bin an der Tür. Massiv. Es gibt eine Klingel mit Gegensprechanlage."

Edited by -TIE-
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Jimmy Pierce

- Jennys Haus -

 

Ich lausche einen Moment. Alles ruhig. Ich deute Michael an, mir Deckung zu geben und auf die Umgebung zu achten. Derweile packe ich langsam das Einbruchsset aus. Ich betrachte nochmals kurz die Tür und mache mich dann ans Werk. Nichts. Das Schloss wiedersetzt sich. Ich lasse das Werkzeug sinken, schließe kurz die Augen, beruhige meine Atmung. Dann öffne ich sie wieder, setze erneut an und bin diesmal absolut auf die Sache fokusiert, blende die Anspannung aus. Und nach ein paar Momenten ertönt ein leises Klick, welches mir aber unendlich laut vorkommt durch die Stille des Ortes.

 

Ich packe die Sachen schnell wieder weg und funke zu den Mädels, jetzt noch leiser. "Offen. Gehen rein. Funkstille. Melden uns."

 

Ein Blick zu Michael. Finger auf mich, die Tür. Dann zeige ich auf ihn. Gib mir Deckung!

 

Ich atme nochmals 2-3x tief ein, sammle meine Konzentration, mache mich auf alles bereit und dringe dann so leise wie möglich geduckt ins Haus, suche dabei sofort nach Personen und einem Ort um etwas Deckung zu finden, wie einem Sofa oder etwas ähnlichem.

Edited by Dark_Pharaoh
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Michael schließt zu Jimmy auf, das Gewehr im Anschlag, dann öffnet Jimmy ganz langsam die Tür. Ein Schwall abgestandener Luft schlägt den beiden entgegen, hier hat schon lange niemand mehr gelüftet, ein leicht süßlicher Geruch mischt sich unter die staubtrockene Luft, unangenehm, fremdartig, aber keine Verwesung, die kennt Jimmy zu genüge. Kurzes Innehalten, aber alles bleibt still und ruhig, ein wenig kommt Michael sich vor wie ein Archäologe der eine lange verschlossene Grabkammer öffnet, nur das die wissen das, was auch immer in der Kammer ist, definitiv tot ist.

 

Leise wie ein Schatten gleitet Jimmy in das Haus, die Waffe wieder eng am Körper, vor der Brust, beide Hände umfassen den Griff bereit auf alles zu reagieren was da drinnen auf ihn warten könnte. Mit einem schnellen Schritt ist er durch die Tür und rechts an der Wand, Michael bleibt am Türrahmen, zielt mit der Schrotflinte in den Raum, matt glänzt der Lauf in dem schwach von oben hereinfallenden Licht. Staubpartikel tanzen in den Lichtstrahlen die vom Dachgeschoss hereinfallen.

 

Das Erdgeschoss besteht aus einem großen Raum, Wohnzimmer und Küche in einem, beide Räumlichkeiten sind nur durch einen Tresen voneinander getrennt. Auf der Hälfte des Raumes führt eine Wendeltreppe nach oben in das Dachgeschoss und nach unten in den Keller. Schnell suchen die Beiden mit den Augen den Raum ab, aber sie scheinen alleine zu sein.

 

Eine fast neue Couch steht quer im Wohnzimmerbereich, die Kissen fehlen, ein Bein ist gebrochen und durch die Polster stoßen ein paar Federn. Daneben an der Wand steht ein kleiner Schreibtisch, darauf ein PC und ein paar Blatt Papier, umsortiert, überall liegen in der Ecke Stifte verteilt. Auf der anderen Seite der Couch liegt ein zerstörter DVD Player, das Gehäuse ist geborsten, dort wo es gegen die Wand geprallt ist sind tiefe Dellen und Kratzer zu sehen.

 

Ein Blick zur Küche zeigt das diese verwaist ist, die Schranktüren stehen offen nur der Herd ist noch da, das Bord für die Mikrowelle und das Fach für den Kühlschrank ist leer, alter Staub sammelt sich in den Ecken. In dem ganzen Untergeschoss sind keine Bilder oder andere persönliche Gegenstände zu sehen.

 

Michael und Jimmy wollen schon aufatmen als ihnen ein kleines rotes Licht auffällt das in der Dunkelheit immer wieder aufblinkt. Man erkennt es nicht sofort, das Zwielicht hier unten durch den Lichtschein von Oben trübt im ersten Augenblick die Sicht wenn man aus dem Dunklen reinkommt. Zu hell für das Nachtsichtgerät, das mit der Lampe dort oben überfordert ist und zu dunkel um es auf den ersten Blick mit bloßem Auge erkennen zu können.

 

Dort am Ende des Raumes, ganz in der Ecke im Schatten, neben einem flachen, leeren Fernsehtisch steht eine kleine Kamera auf einem Dreibein, an der Seite kann man deutlich ein Mikrophon erkennen das in den Raum zeigt.

 

An und aus, an und aus, immer wieder und überdeutlich zeigt euch die kleine rotleuchtende Lampe das die Kamera an ist und den Raum filmt.

Edited by -TIE-
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Michael Sueson


- Jennys Haus -


 


War ja klar, Profi-Cowboy.


 


Mit einigen schnellen Schritten bin ich durch den Raum durch, währenddessen schießen mir Bilder von Bruce Banner durch den Kopf, wie er oben im Zimmer sitz, die Endringlinge sieht und wütend und grün wird.


 


Aber hätte Jenny eine Kamera aufgestellt? War das nicht vielleicht Noelle? Wir werden es sehen.


 


Ich decke die Kamera mit meinem Hut ab.


 


Nicht optimal, aber ein Anfang. Lass das Ding erstmal unbeschädigt, wer weiß, ob du es nicht noch brauchst - unzählige Filme schießen mir durch den Kopf.


 


Dann drehe ich mich zu Jim, mache das Zeichen für Rückzug und danach das Zeichen für Treppe hoch und runter, dann ziehe ich die Schultern zur Frage hoch.


 


Rückzug ist keine echte Option. Nach oben nimmt uns möglicherweise den Rückweg, wenn im Keller was steckt, aber andersrum ist es dasselbe. Also erst ins Obergeschoß, da kommt man in der Regel auch auf anderem Wege noch leichter raus als aus einem Keller. Außerdem haben wir noch Verstärkung in der Hinterhand und Licht im Obergeschoß gesehen. Also los.


 


Ich zeige an, dass ich für die Option Obergeschoß bin. Warte kurz auf Jims Reaktion, mache mich aber bereit weiter zu machen.


 


Bisher hatte er Funkkontakt mit den Mädels, wir sollten ihnen Bescheid geben, dass wir entdeckt sind und den Status mitteilen, wenn er es nicht macht, werde ich das noch erledigen. Oder hat das Zeit, weil es nichts ändert?


 


Big Cash im ... ach halts Maul, du hast ne Scheiß-Angst, mach einfach, Cowboy.


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Jimmy Pierce

- Jennys Haus -

 

Ich nicke nach oben. Da ist jemand. Etwas? Die Kamera und das Mikrophon irritieren mich. Ich habe viel erwartet, aber nicht das. Ich gehe nahe an Michael ran und flüstere ihm direkt ins Ohr. "Pass auf den Boden auf. Lichtstrahlen. Drähte." 

 

Dann gehe ich mit ausgestreckter Waffe auf die Treppe zu, halte den Blick abwechselnd auf den Boden und den Aufgang gerichtet. Ich will in keine Falle treten, aber auch nicht von dem Jenny Ding von ober überrascht werden. Ich mustere die Treppe. Könnte Jenny die überhaupt noch nutzen? Egal, weiter.

 

Ich gehe hoch, verlasse mich auf Michael in meinem Rücken und die Mädels draußen.

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Michael Sueson


- Jennys Haus -


 


Weiter. Keine Zeit für Funkkontakt. Das bisschen Überraschung nutzen, das vielleicht noch da ist. Jim geht vor, sehr gut. Es wäre Unsinn, wenn ich das mit dem Gewehr übernommen hätte.


 


Ich folge James, das Gewehr im Anschlag.


 


Irgendwie fühlt sich das gerade ein bisschen nach South Central und Gall an. Wenn oben die Agents sitzen, dann ... wanderst du in den Knast oder in die Area 51, Cowboy. Konzentrier' dich!


 


Schweißtropfen wollen sich auf meine Stirn quetschen, finden aber keine freie Stelle mehr. Alle Plätze sind belegt, diesen Angsttripp will sich niemand entgehen lassen.


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Für die beiden Frauen dehnt sich draußen die Zeit zu Unendlichkeit, sie können durch das Fernglas sehen dass Michael und Jimmy in dem Haus verschwunden sind und dann nichts mehr. Jimmy hatte Funkstille angeordnet und bis auf ein leises statisches Rauschen bleibt es ruhig im Äther, manchmal schreckt ihr auf wenn ein lauteres Knacken aus dem Funkgerät dringt. Tief Luftholen und weitermachen, die Anspannung ist kaum noch auszuhalten. Was ist in dem Haus? Was sehen Jimmy und Michael, haben sie Jenny gefunden, oder Noélle, haben sie überhaupt irgendwas gefunden?

 

Konzentriert und langsam, Stufe für Stufe steigt Jimmy die Wendeltreppe rauf. Ein Teil der metallernern Verstrebung die von der Decke bis in den Keller gehen sind verbogen, ein paar der Holzbohlen die als Treppenstufen montiert sind, sind an den Rändern gesplittert. Oben nimmt der süßliche Geruch noch zu, unter ihn mischt sich der Duft nach verbranntem Staub. Im Obergeschoss gibt es ein offenes Schlafzimmer, hier hängt eine unverkleidete Glühbirne an einem Kabel von der Decke, da drunter auf dem Boden sammeln sich tote Motten und Fliegen die zu lange um das Licht gekreist sind. Sie sind alle vertrocknet, neue sind nicht dazugekommen. Das Bett ist ein extra großes King Size Bett und nimmt fast das ganze Schlafzimmer ein, aber wie bei der Treppe auch ist der Rahmen verbogen, die Füße wurden gar nicht erst montiert. Neben Bettwäsche liegen noch eine ganze Reihe von Schuhen in diversen Größen auf dem Bett.

 

Vom Schlafzimmer ab geht es in das Bad, die Tür ist nur angelehnt und je näher Jimmy und Michael dem Bad kommen desto deutlicher nehmen sie den kränklich, muffigen, extrem süßen Geruch war. Vielleicht könnte es doch Fäulnis sein kommt es Jimmy in den Sinn. Auch die Nerven der beiden Männer sind zum Zerreißen gespannt, man ist definitiv auf feindlichem Terrain und wurde vielleicht schon entdeckt!?

Edited by -TIE-
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