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[At your Door] Kapitel IX: Mutterfreuden


-TIE-
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Michael Sueson


- Jennys Gefängnishöhle -


 


Die Anwesenheit eines anderen Wesens erzeugt in mir ein Glücksgefühl, wenngleich die Frage nach Sarah mich sofort wieder runterholt. Ich versuche mich an einer Antwort. Spreche mit dem Wesen, um unsere Chance zu nutzen. Kennt er einen Ausgang? "Sarah, sie ist... also ... wir..."


 


Dann schweige ich einen Moment, setze neu an und versuche es von der anderen Seite: "Nur noch wir drei. ..." Dann stürme ich voran, kaum gelingt es mir meine Aufmerksamkeit mit einem Schweigen zu bemänteln. Die Möglichkeit, dass Jenny mittels Edward unsere Treue prüfen möchte, kommt mir nicht. Wie bei ihrem Haus grinse ich möglicherweise wieder freudig in das rote Licht der Überwachungskamera. Alles oder nichts. "Wir brauchen Wasser und Nahrung. Wir müssen hier raus. Kannst du uns helfen? Kennst du einen Ausgang? Können wir etwas für dich tun? Ein Tauschgeschäft? Irgendwas?" Ob er drauf einsteigt oder nicht, wird sich zeigen, aber wir müssen es versuchen, Cowboy.


 


Dann warte ich, ob einer meiner Freunde noch etwas sagen möchte und verharre zwischen Hoffnung und Angst auf eine Antwort.


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Vivian Chandler


- Jennys Gefängnishöhle -


 


 


"Sarah ist tot..Jenny hat sie getötet..." sage ich leise.


"Wir wissen nicht genau wieso..aber Sarah wollte vermutlich hier raus. Sie war müde, und kränklich. So können wir nicht leben. Nicht so, Eddy. Sarah war verzweifelt, und das sind wir jetzt auch."


Meine Augen werden feucht.


"Jenny ist schon seit langer Zeit weg. Wir sind hier am verdusten. Wir ...müssen einfach raus. Wir wollen dir oder ihr nichts böses..aber wir sind am Ende. Bitte hilft uns. Sarah mochte dich. Sie fand dich nett. Und sie ist jetzt nicht mehr da..."


Ich seufze.


"Bitte hilft uns..bitte. Wie Michael sagt..können wir etwas für dich tun? Aber lass uns hier raus.."


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Jimmy Pierce

- Jennys Gefängnishöhle -

 

Die letzten Stunden, Tage habe ich kaum gesprochen. Nur zu Vivians Vorschlag genickt, unfähig zu erkennen, dass sie mich nicht sehen kann. Die Stimmen reißen mich aus einem leichten Schlummer, ich blinzle verwirrt bis die Worte zu mir durchdringen.

 

"Ja ..." ich räuspere mich, versuche etwas Spucke zu sammeln um ein paar Worte zu sprechen. Es schmerzt. "Wir brauchen etwas zu Essen. Und Wasser. Hilf uns .. bitte."

 

Sogar die Hilfe von diesem Ding würde ich mittlerweile annehmen. Ohne Jenny sind wir tot. Mit ihr wird es immer gefährlich sein, aber solange wir leben gibt es noch Hoffnung.

 

Das sind wir Sarah schuldig. Sie hat es versucht und ist gescheitert. Ihr Tod darf nicht umsonst gewesen sein.

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Für einen kurzen Augenblick herrscht Stille in der Dunkelheit. "Tot..." kommt das Wort, leise, es hört sich ein wenig traurig an, enttäuscht, Michael hört das es ehrlich gemeint ist "...ich kann euch helfen!" Eddy´s Stimme wird wieder fester, auch wenn ihr hören könnt das er an dieser Nachricht zu knabbern hat.

 

"Ich kann euch helfen...aber dazu müsst ihr mir folgen. Ich kenne einen Weg raus aus dieser Höhle, aber dafür müsst ihr Klettern...tief klettern..." Eddy´s Stimme wird etwas leiser "...aber das ist nicht schwer, ich mache das immer wenn ich komme und gehe, ist noch nie was passiert. Und da unten gibt es viel Essen...alles ist voll davon mit Essen, bergeweise Essen ich kann euch etwas holen wenn ihr wollt und..." jetzt wird seine Stimme zu einem Flüstern "...wenn ihr stark genug seit bringe ich euch hier raus!"

 

Das Wesen kichert in der Dunkelheit als wenn es sich selbst zu dieser grandiosen Idee gratuliert. Ein merkwürdig schriller Laut, mehr das quicken eines Hundes, verzehrt und entstellt.

 

"Was sagt ihr dazu!?"

 

Gerade diese letzte Frage lässt Michael ein wenig zusammenzucken. Es ist schwer die Absichten eines Fremden richtig zu deuten, besonders wenn es so ein unmenschliches Wesen ist wie Edward Kapplan und noch dazu in völliger Finsternis. Aber vielleicht schärft gerade das Michaels Gehör, so dass er Stimmnuancen wahrnimmt die er vorher vielleicht einfach überhört hätte, da er sich zu sehr auf seine Augen konzentriert hätte. Aber irgendwas an Eddy´s Stimme ist...falsch...nicht das er euch nicht wirklich helfen will, aber Michael wird das Gefühl nicht los, dass es Eddy mehr helfen wird als euch wenn ihr ihm folgt.

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Vivian Chandler

- Jennys Höhle -

 

"Eddy..danke das ist lieb..aber ich fürchte ohne Wasser..werden wir bald nicht mehr in der Lage zu sein, irgendetwas zu machen..." sage ich schwach.

"Bitte, wenn du kannst, bring uns Wasser..bitte" ich würde gerne weinen, wenn ich noch Tränen hätte.

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Michael Sueson


- Jennys Gefängnishöhle -


 


Ich ringe mit mir. Ich will diese Hilfe; doch bei allem was wir schon wissen. Dann fasse ich mir ein Herz. Ihm einfach folgen und ihn dann überwältigen - wenn uns das überhaupt gelänge -, ist keine wirkliche Option, zumindest erstmal nicht. Dann überlege ich, was er da gerade gesagt hat.


 


Tot ... klettern ... viel Essen ... und dann die Frage, ob wir den Pakt eingehen wollen ... seinen Pakt!? Versuch es, Cowboy, vielleicht kriegst du ihn. Ist das die richtige Formulierung. Willst du ihn kriegen oder interessiert es dich? Was weiß ich.


 


Ich lache kurz und heiser, doch der kratzende Schmerz lässt den Ausbruch rasch enden.


 


Mit völlig trockener Kehle krächze und keuche ich los: "Du standest vor derselben Wahl, oder? Früher? Seither bist du hier." Und einsam ... und das was du halt bist ... ein Ghoul oder wie du dich nanntest?! "Wann war das? Vor Wochen, Monaten, Jahren, Eddy, kannst du dich erinnern? Erzähl mir davon, bitte."


 


Ich will den Ausgang und Wasser ... und ... und dieser Kreatur helfen, wenn es geht. Das könntest du sein, Cowboy. Armer Teufel dieser Eddy, das trifft es ziemlich genau. Teuflischer Verführer und Opfer ... armer Ghoul?! Einerseits will er helfen - weil er wünscht, dass ihm jemand geholfen hätte, andererseits will er Gesellschaft. Kann er Sarah zurückholen? Das müssen wir verhindern, oder?


 


Nur dank des Wissens um den Schmerz gelingt es mir ein Lachen zu unterdrücken.


Edited by 123
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"Ja..ja...Wasser kann ich euch bringen...das ist kein Problem, das hole ich gleich!" ertönt die schnatternde Stimme des Wesens in der Dunkelheit. Dann ist das kurze Rascheln von Stoff zu hören als wenn sich Eddy bewegen würde, oder sich einfach nur anders hinsetzt.

 

"Vor der selben Wahl...?" Eddy´s stimme klingt nachdenklich "...nein ich war hier noch nie vorher...ich war immer schon so wie ich jetzt bin..." dann wird seine Stimme leiser "...einsam Eddy sehr einsam, keine Familie da unten, aber viel Essen, wirklich viel Essen....mehr als genug, da unten kann Eddy eintausend Jahre alt werden und könnte doch nicht alles Essen...blonde Frau ist tot...sie wollte mit Eddy mitkommen, sie hat am Abgrund gesessen...mit Jenny!"

 

Wieder das Rascheln von Stoff.

 

"Ich gehe jetzt Wasser holen und..." fügt er hinzu "...Eddy weiß nicht wie lange er schon dort unten ist, alle Tage sind gleich!"

 

Irgendwie habt ihr darauf gewartet das Eddy noch was sagen würde, aber dann herrscht wieder Stille in der Höhle. So leise wie Eddy gekommen ist hat er sich jetzt auch wieder verzogen. Hoffentlich holt er euch wirklich Wasser.

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Vivian Chandler

- Jennys Höhle -

 

 

"Mein Gott.." flüstere ich.

"Ich hoffe er bringt uns Wasser...das hoffe ich wirklich..Aber auch so, kann er uns nicht hier rauslassen..Nur Jenny kann es. Wir müssen wieder ihr Vertrauen gewinnen...Michael, Jimmy, ihr solltet sie weiter rufen..oder wenn Eddy wiederkommt, dann fragen wir ihn, ob er weisst was mit ihr los ist"

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Jimmy Pierce

- Jennys Gefängnishöhle -

 

Ich warte einen Moment, bis ich hoffe, dass Eddy uns nicht mehr hören kann.

 

Wenn er überhaupt weg ist. Wir hören ihn ja immer erst, wenn er an der Zelle sitzt.

 

"Wenn Jenny da ist wird Eddy sich sehr zurückhalten. Oder garnicht auftauchen. Wir müssen uns wohl entscheiden. Eddy oder Jenny?"

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Vivian Chandler

- Jennys Höhle -

 

“Wenn wir Jennys vertrauen wieder gewinnen, wird sieuns nachts nicht mehr einsperren, DAS sollte unser Ziel sein. Eddy schafft nicht uns hiet rauszuholen. Nur sie. Wir brauchen beide. Wir brauchen uns nicht zu entscheiden Jimmy. Ansonsten wären wir schon raus jetzt. Ich glaube nicht dass Eddy und Jenny sich so nah sind..Und ich glaube nicht dass Eddy versteht was wir meinen mit frei sein...aber wir müssen mit all was wir haben überleben. Ertsmal hoffen wir auf Wasser. Eins nach dem anderen...”

Edited by Nyre
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Michael Sueson


- Jennys Gefängnishöhle -


 


"Warten wir also auf das Wasser. ... Danach beginnt meine traurige Mitleidsarie erneut. Mit hoffentlich frisch gespülter Kehle." Ich keuche und verstumme.


 


Warten oder besser voll im hier und jetzt sein, wenn man es positiv sehen will. Ich grinse. Lachen ist mir zu schmerzhaft. Dann beginne ich in der Dunkelheit, mit anhaltend irrem Grinsen und beinahe tänzerisch, aber mit vor Ermattung halb hängenden Armen meine Tai Chi Chuan Form zu durchlaufen.


 


Nach knapp einer Minute setze ich mich wieder hin ... zu anstrengend. Dann gehe ich noch einmal alles durch, was Vivian uns über Sarahs letzte Minuten erzählt hat, dann alles, was wir über Jenny wissen. Wir müssen die Informationen parat haben, um nichts zu übersehen. Hoffentlich kommt sie, wenn ihr Cowbaby nachher ruft.


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Jimmy Pierce

- Jennys Gefängnishöhle -

 

"Gut, schauen wir einfach was passiert. Ob Jenny wiederkommt und was sie dann tut. Und wie Eddy sich weiter verhält."

 

Ich stocke kurz. "Ich will nur nicht noch jemanden verlieren. Wir haben schon viel zu viel verloren bei dieser Geschichte. Unschuldige Menschen sind gestorben, Freunde sind gestorben."

 

Und wir sind fast gebrochen, die Wunden in unseren Seelen werden nie mehr verheilen. Wir werden andere Menschen sein, wenn wir das überleben sollten.

 

Ich taste nach Michael und Vivian, lege meine Arme auf ihre Schultern. "Zusammen, egal wohin die Reise führt. Für Sarah und all die anderen."

 

Dann verstumme ich und warte auf die nächsten Prüfungen.

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Eine gefühlte Ewigkeit später, vielleich sind es nur Minuten...vielleicht eine Stunde, aber sicherlich nicht mehr könnt ihr wieder das inzwischen schon fast vertraute Scharren von Eddy hören. Die quickende Hundestimme ertönt in der Dunkelheit "Wasser, Wasser, hier ich habe Wasser für euch!"

 

Ihr hört ein metallisches Schaben und Kratzen als Eddy irgendwas zwischen den Doppel-T-Trägern hindurchschiebt und als Vivian danach greift hat sie einen schweren, topfähnlichen Gegenstand in der Hand in dem Wasser schwappt. Ein wenig davon benetzt ihre Hand, es ist eiskalt.

 

"Trinkt...das ist gut für euch, klares, reines Quellwasser!"

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Michael Sueson


- Jennys Gefängnishöhle -


 


Das ist das wahre Manna der Bibel. Frisches, köstliches Quellwasser.


 


Mit kleinen Schlucken trinke ich. Bemüht nichts zu verschütten. Zu wertvoll ist dieser Topf voller Leben. Ich starre zufrieden in die Dunkelheit, in Eddys Richtung, während ich spüre, wie das kühle Naß mir die Kehle hinab in den Magen läuft und sich von dort in meinem darbenden Körper ausbreitet. Die Knospen des Lebens wachküsst.


 


Mein Kopf arbeitet noch nicht wieder richtig, aber irgendetwas lässt mich grübeln - das Schmiermittel Wasser hat die knarrende Maschinerie im Cowboy-Kopf allerdings noch nicht ausreichend geölt.


 


Mit dümmlichem Blick und leichtem Grinsen sage ich: "Das ist das Beste, was ich je getrunken habe, Eddy." Und wenn es frisches Quellwasser ist, ist es definitiv aus keiner abgestandenen Leichenbrackpfütze. Danke Herr. "Das es so etwas Feines hier unten gibt. Hast du dich dafür bei Jennys Vorräten bedient?"


 


"Kannst du uns noch mehr davon beschaffen ... ... ... Freund?!?" Ghoul, Monster, Lebensretter, Feind, Verbündeter, Wärter, Befreier, ...


 


Ich bin im Taumel der Gefühle. James' freundschaftliche, fast väterliche Geste, die ich nur allzugerne erwiederte, Vivians Nähe, die Rettung unseres Lebens. Ein kleiner Triumpf. Ich trinke noch einen Schluck, achte darauf, dass wir gerecht teilen. Vielleicht sogar ein Schlückchen mehr für Viv und den alten Mann neben mir bleibt.


 


Auf dich, Sarah. Ein Schluck reinen, frischen Quellwassers... auf dich... Schlumpfine.


Denke ich mit melancholischem Lächeln und hänge eine Reihe weiteres dümmlich dehydriertes dämliches Denkwerk dran.


Edited by 123
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Vivian Chandler

- Jennys Höhle -

 

Ich trinke gierig, aber langsam. Ich weiss nicht wie mein Körper reagiert und möchte mich nicht übergeben.

Das tut gut.

Das, und die Tatsache, dass Jimmy scheint wieder der alte zu sein.

Der Alte. Nein das ist er nicht mehr, ich spüre es.

Und ich auch nicht.

Ich bin auch anders.

Wenn ich das je überlebe, werde ich die Kraft haben, weiterzumachen, wo wir aufgehört hatten?

Ich weiss es nicht.

Dann denke ich an Sarah, an ihr Lächeln, ihres Haus, der Strand.

Sie hat es nicht verdient, so zu sterben.

 

Diese Dunkelheit. Die frisst alles. Alles. Alles ist jetzt quasi in Michaels Hände. Er musst es schaffen, sonst sind wir alle verloren.

Jimmys Worte haben uns aufgemuntert. Genau sowas habe ich mir von Ihm gewünscht.

Immerhin wir sind noch eine Gruppe, und er ist unsere Boss.

Ich seufze.

Dann bewege ich mich langsam, und taste mich vorsichtig, bis ich ihn gefunden habe.

Ich taste sein Gesicht, um mich zu vergewissern, dass es wirklich Jimmy ist, und streichele es kurz.

"Danke" murmele ich dann, und küsse ihn sanft auf die Wange.

Dann entferne ich mich wieder ein Stück von ihm.

In diesen Tage, ist ein wenig Abstand, dar Luxus der keine sich leisten kann.

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