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[At your Door] Kapitel IX: Mutterfreuden


-TIE-
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Jimmy Pierce

- Jennys Loch -

 

Ich stoße die angehalten Luft aus. "Danke. Das ist mir verdammt wichtig. Wenn wir hier raus sind bekommst du alles, was du willst." Ich lege meine Hand kurz auf ihre Wange, nehme sie aber gleich wieder weg.

 

Wäre das auch geklärt. Wenn wir hier drauf gehen, dann in Frieden. Ohne Streit und Missgunst. Besonders nicht mit Vivian.

 

Wieder mit ein wenig mehr Kraft wende ich mich an Sarah. "Und? Hast du was, das und hilft? Können wir etwas tun?"

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Sarah Collins

- Jennys Loch -

 

Die Tage verschwimmen, es ist wie in den Prüfungszeiten des Studiums. Labor, lernen, ein Minimum an menschlichen Grundbedürfnissen stillen, keine Ablenkung, bis irgendwann die Prüfung vor der Tür steht. Doch diesmal ist etwas grundlegend anders, denn ich habe mein Ziel immer noch nicht erreicht, obwohl mein voller Fokus darauf liegt. Ich lege mich ins Zeug um Jenny nicht zu verärgern, lerne, lese, versuche zu Verstehen und komme einfach nicht weiter. Ich stoße immer neue Türen auf, die mir immer neue Antworten, aber auch Fragen liefern. Und hinter jeder einzelnen dieser Türen könnte der Abgrund liegen. Ein Spiel mit dem Teufel, der Einsatz ist meine Seele. Ich habe inzischen das Gefühl, dass ich, egal ob ich etwas finde oder nicht, im Grunde nur verlieren kann. Und doch mache ich weiter. Die Lektüre ist weder schön noch einfach, doch ich zwinge mich dazu Zeile um Zeile zu lesen. Für die anderen. Für mich. Unsere unwürdigen Lebensumstände kann ich weitestgehend ausblenden, und auch der Fokus auf meine Aufgabe ist hilfreich. Es treibt mich an, lässt mich das Alles irgendwie überstehen.

 

Als das Licht aufflammt kneife ich kurz die Augen zusammen um anschließend sogleich wieder nach meiner Lektüre zu greifen. Ich nutze wirklich jede Minute, mein Verstand ist andauernd mit diesem Thema beschäftigt, teilweise verfolgt es mich sogar bis in meine Träume. Doch auf Jimmys Frage zu meinem Vorankommen kann ich nur ein resigniertes Gesicht ziehen. "Ich habe leider noch keine konkrete Spur, die Texte sind teils so schwer verständlich, es ist wie die sprichwörtliche Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Im moment kann ich nur weiterlesen, mehr nicht."

 

Ich werfe einen unruhigen Blick in die Richtung aus der Jenny normalerweise kommt. Ihr Verhalten macht mir mehr und mehr Angst. "Wir sollten uns vielleicht doch noch Alternativen überlegen... Wenn Jenny mal abgelenkt ist kann ich vielleicht das mit dem Betäubungsmittel versuchen, inzwischen habe ich einen recht guten Überblick über die Chemikalien und die Laborausrüstung. Ob ihr Kreislauf noch menschlich genug ist und der gewünschte Effekt eintritt kann ich aber nicht sagen... Habt ihr noch Ideen?"

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Michael Sueson


- Jennys Gefängnishöhle -


 


"Ich finde die Ideen alle gut, werde gleich nochmal versuchen hier ein bisschen auf Erkundung zu gehen, vielleicht kannst du ja in der Zeit was organisieren, vielleicht sorge ich für nen kleinen Zwischenfall, dann hast du etwas mehr Zeit. Wir sollten schnell machen und nicht zu viel drüber sprechen. Sie hatte zuhause ne Überwachungskamera, wer weiß, was sie hier hat oder wie gut die Töle hört."


 


Man merkt mir an, dass ich etwas unternehmen will; nichts überstürzen, aber voran kommen. Step by step. So weit das in einer solchen Lage möglich ist, ruhe ich mehr in mir als je zuvor, die erzwungene Ruhe zwingt mich mich zu fokussieren. Wir sind im Einsatz, ich will einen Plan und ihn durchziehen. Dann kann es klappen oder nicht, aber wir haben unseren Versuch gehabt.


 


"Im Basketball sagt man: Lieber den letzten, entscheidenden Wurf daneben setzen, als vor lauter Angst garnicht erst werfen. Lasst uns unseren Wurf loswerden, egal wer den Ball hat, keine Angst, nehmt den Wurf, ob er reingeht sehen wir dann." Dann warte ich, was die anderen zu sagen haben.


 


Wir schaffen das. Ich habe keine Lust Jennys weitere Veränderungen mitzuerleben.


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Vivian Chandler

- Jennys Höhle -

 

"oder selber zu erleben. Habt ihr mal darüber nachgedacht, dass sie uns vielleicht beim "kennenlernen" auch mal Milch anbietet?"

Ich erschaudere.

"Je früher wir was schaffen, desto besser...Eddy sprach von Höhlen, und er kennst sich bestens aus. DESWEGEN bitte ich euch, ihn gut zu behandeln. Vielleicht schaffen wir es ohne seine Tipps nicht raus, auch wenn jenny schlafen wird"

Edited by Nyre
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Jimmy Pierce

- Jennys Loch -

 

Geht das schon wieder los? Eddy, Eddy, Eddy ...

 

Doch dann erinnere ich mich an Vivians gute Gespür. Sie ist einfühlsam. Sensibel. Und hat eine gute Menschenkenntnis. Ok, das Ding ist kein Mensch. Aber vielleicht ist es weibliche Intuition?

 

Ich seufze. "Ok. ich traue ihm zwar nicht, aber gut, wir können es versuchen. Nur sollten wir ihm nicht sagen, was wir vor haben. Oder nur, wenn es um das nackte Überleben geht." Ich schaue zu Vivian. "Ich vertraue dir. Versuch an ihn ranzukommen. Ich lasse ihn in Ruhe." In Gefanken füge ich hinzu: aber werde ihn beobachten.

 

"Aber ihr habt recht. Wir müssen langsam konkreter werden. Ich habe beim Training keine Schwäche finden können. Die Chancen waren bei der neuen Jenny auch winzig. Bleiben also Willy, die Umgebung, die Chemikalien und die Bücher. Und ich versuche mich mal an einem Gespräch mit Jenny. Vielleicht kann ich irgendeine Aufgabe bekommen, die uns weiter bringt."

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Sarah Collins

- Jennys Höhle -

 

Nach Michaels Worten spähe ich ein wenig unsicher in die Höhle. "Die Möglichkeit einer Kamera besteht natürlich. Wir sollten abgesehen davon sowieso nie laut über unsere Pläne sprechen oder uns allzu geheimnistuerisch verhalten."

 

"Die Vorschläge klingen alle brauchbar und Vivian hat mit Eddy recht. Ein weiteres Gespräch mit ihm wird wohl kaum Schaden, im schlimmsten Fall ist es verschwendete Zeit, aber vielleicht verrät er uns ja auch noch etwas. Einweihen sollten wir ihn auf gar keinen Fall, das sollte aber auch nicht nötig sein um an die Informationen zu kommen. Vielleicht können wir Jenny auch davon überzeugen ein wenig mit uns Joggen zu gehen? Um das Training zu erweitern. Dann sieht man noch ein wenig mehr von der Höhle. Ich kenne durch den kleinen Ausflug um Eddy zu holen immerhin noch ein wenig mehr, bis hin zu diesem Abgrund."

 

Dann seufze ich leise.

 

"Ich werde mir die vorhandenen Chemikalien noch ein wenig genuer ansehen, wenn ich es mir recht überlege wird für ein Betäubungsmittel vielleicht nicht alles nötige da sein, bleibt erst einmal vielleicht doch nur das Buch..."

 

"Vivian, meinst du wir sollen Jenny vorschlagen sie zu schminken? Oder könnte sie allein das Angebot beleidigen? Oder freut sie sich darüber? Je hilfreicher wir ihr sind, desto mehr Freiheiten bekommen wir."

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Vivian Chandler

- Jennys Höhle -

 

"Ich weiss nicht, alles könnte jetzt eine gute, oder 'ne schlechte Idee sein...Ich dachte ich beite mich als Köchin an.Sie ist zu launisch..."

Ich schaue in die Runde.

"Ist eine Art auch mal sich umzuschauen.."

Edited by Nyre
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Michael Sueson


- Jennys Gefängnishöhle -


 


"Okay. Also Schritt 1: Kundschaften und strategisch wichtige Orte und Ämter..." Bei diesem Ausdruck deute ich Anführungsstriche in der Luft an. "... besetzen und kennenlernen. Mehr über sie und Willy herausfinden. Sarah das Buch, Vivian die Küche, Eddy und weiterhin Weiberkram. - Nicht perönslich gemeint, Viv." Schiebe ich mit leichtem Grinsen hinterher und zwinkere Vivian zu. "Ich versuche mit Willy mal ein bisschen Auslauf zu bekommen, ihn und die Umgebung zu erforschen. Werde aber nicht zuviel riskieren, um nicht aufzufallen. Jim Sport und mögliche Schwächen bei Jenny, vielleicht Joggen?"


 


Ich versuche uns wie in einem Huddle anzuordnen, um ganz unter uns zu sein, spreche klar aber leise. Von außen betrachtet wirkt der Haufen aus nackten Leibern merkwürdig, für mich ist es der Beginn eines neuen Spielzuges.


 


Es geht um den Sieg, um jeden Korb, jeden Ballbesitz, jeden Yard, jeden Strike, jeden Hit, jedes Tackling, das hier ist die ultimative Competition. Wir gegen dieses Monster, die Tatsache, dass sie uns nicht umgebracht hat, zeigt, dass sie uns mitspielen lassen will, also spielen wir.


 


"Ready?" Frage ich in die Runde. Verkneif es dir irgendwem auf den Hintern zu klatschen, Cowboy. Wir müssen hier raus, schnell.


 


Dann springt mein Gehirn an, ich bekomme einen dümmlichen Gesichtsausdruck und man sieht mir an, dass ich grüble.


 


Wenn draußen alles weiterläuft, ohne dass jemand etwas unternimmt, dann geht die Apokalypse an uns vorbei und wir verstecken uns bei den Königen dieser Welt unter den Bergen.


 


Einmal mehr fällt mir die Bibel ein, Offenbarung 6:


 


15 Und die Könige auf Erden und die Großen und die Obersten und die Reichen und die Gewaltigen und alle Sklaven und alle Freien verbargen sich in den Klüften und Felsen der Berge

16 und sprachen zu den Bergen und Felsen: Fallt über uns und verbergt uns vor dem Angesicht dessen, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes!

17 Denn es ist gekommen der große Tag ihres Zorns und wer kann bestehen?

 

Ich murmele mit halb abwesendem Blick und sehe meine Freunde an, scheine plötzlich wieder ganz anders als noch vor wenigen Augenblicken, als ich Point Guard und Quaterback in Personalunion war: "Wir müssen hier raus und es aufhalten. Wir wissen was da draußen passiert, wenn wir zu lange hier unten sind, dann wird sich niemand in den Weg stellen können, weil niemand weiß, was es ist. Wir müssen hier raus. Schnell."

Edited by 123
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Jimmy Pierce

- Jennys Loch -

 

Ich nicke zustimmend. "Bei Willy kann ich dich jederzeit ablösen, falls nötig. Und du mich bei Jenny." Wenn sie nur mich so anstarrt ... nein danke.

 

Dem Versuch von Michael einen Huddle zu bilden gehe ich aber aus dem Weg, soweit das in der Zelle möglich ist. Zum einen ist das alles andere als unauffällig falls Jenny reinkommt, zum anderen reicht die Enge auf Dauer schon, da muss man nicht noch künstlich die letzte Distanz überbrücken. Mit einem kurzen Blick versuche ich Michael das zu verstehen zu geben. Kein Vorwurf, nur der Hinweis, dass es im Moment besser wäre auf die Scherze zu verzichten.

 

Ich spüre aber, dass meine Nerven derzeit auch zu sehr angespannt sind um das auf Dauer mitzumachen. Ich weiß, dass Michael das braucht, aber derzeit wünsche ich mir den erwachsenen Michael. Der der Situation angemessen handelt. Zeigt, dass er ihr gewachsen ist.

 

Dann versuche ich das letzte Eis zwischen Vivian und mir zu brechen. "Ich freue mich auf das Essen. Die Lasagne die du damals immer gemacht hast. Als wir ein paar Nächte im Büro geschlafen haben. Um bei dem Fall mit dem Nachtclub-Besitzer schneller vor Ort zu sein. Was würde ich dafür jetzt geben." 

 

Dann erwacht plötzlich auch der Schalk in mir. "Mein letztes Hemd vielleicht?" Ich muss kurz Lachen und blicke wieder zu Michael. Ok, es hilft wirklich. Baut Anspannung ab. ich nicke ihm nochmals zu, diesmal aufmunternd.

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Vivian Chandler

- Jennys Höhle -

 

Ich nicke Michael zu, als er redet.

"Ich weiss, es ist hart hier zu bleiben. Ich kann es auch nicht mehr, auch wenn wir jetzt deutlich besser riechen als vorher."

Ich seufze

"Aber wir müssen wirklich die Zähne zusammenbeissen und warten. Eine Lücke wird sich schon ergeben. Wenn Eddy mir verrät, wie draussen aussieht, können wir uns schon ausmalen, wo wir sind. Wahrscheinlich nicht weit weg von der Küste, wenn Jenny das Auto da versunken hat"

Ich drehe mich zu Sarah.

"Im Moment bist du die wichtigste Person, für uns sowieso, aber auch für Jenny. Also weiter so. Betäubungsmittel, Gift, was du am besten kannst"

 

Schliesslich schaue ich Jimy an.

 

"Ja, lasagne, darauf hätte ich Lust. Aber..veganisch. Natürlich" Ich lache auch kurz.

"Ich werde sie fragen, wenn sie nicht zu schlecht drauf ist"

 

"ja, das Büro...das waren echt schöne Zeiten!" ich lächele schwach.

"Oder am Meer zusammengrillen. Bald werden wir es machen dürfen. Ich glaube daran"

Edited by Nyre
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  • 3 weeks later...

Jenny´s Schatten der sich auf die Wände der Höhle legt und Willy´s bellen sind das erste was ihr an diesem Tag, wenn man von Tag sprechen kann, von Jenny und ihrer Töle mitbekommt. Dann Augenblicke später wird der Alptraum wieder zu eurem Begleiter, alles Hoffen, alles Bangen irgendwann zu erwachen, schweißgebadet in einem viel zu heißem Hotelzimmer hat sich wiedermal nicht erfüllt. Das Monster ist zurück.

 

Sie lächelt euch an, während sie von oben auf euch herab in den Käfig schaut, vor sich ein Tablett mit dem Frühstück um das Willy drum herum schleicht und immer wieder auffordernd bellt.

 

"Guten Morgen..." flötet Jenny gutgelaunt "...ich hoffe ihr habt genauso wunderbar geschlafen wie ich!" Jenny stellt das Tablett neben eurem Käfig ab, so dass ihr das Frühstück, Cerealien, ein bisschen Brot, Aufstrich und Milch zu euch in die Zelle holen könnt. Sie lächelt mit einem verschmiert, blutrot geschminkten Mund und ihre Zähne blitzen zwischen den Lippen hervor. Ihr Schminkkünste haben sich über Nacht nicht verbessert und geben ihr den Antlitz des Psychopathen der sie auch ist.

 

In diesem Fall verdeckt die Schminke nicht, sie legt offen zu Tage was aus Jenny geworden ist.

 

Auf dem Tablett zwischen dem Geschirr und dem Essen liegen zwei Rosen. "Für die Männer!" erklärt Jenny und zwinkert geheimnisvoll.

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Jimmy Pierce

- Jennys Loch -

 

Ich starre auf die Rosen. Mir läuft ein Schauer über den Rücken.

 

Mit Willy spielen, das wäre genau mein Ding, Jenny. Noch lieber ... würde ich ein bisschen mit dir spielen. Wenn du verstehst was ich meine, ...

 

Verflucht. Was hast du ihr eingeflüstert, Michael? Jetzt findet sie die Idee wohl gut. Wenn wir so tun, als wären wir an Vivian und Sarah vergeben? Dann bringt sie die beiden am Ende noch um, damit sie an ihr "Fleisch" kommt. Schöne Scheiße. 

 

Ich war bereit alles zu tun um hier rauszukommen. Dachte ich zumindest. Ich habe die anderen aufgefordert dies ebenfalls zu tun. Erst jetzt wird mir bewusst, wie weit diese Opfer gehen werden. Experimente mit Leichen. Sex mit diesem Ding? Dabei könnte man leicht draufgehen.

 

Oder eine Schwachstelle finden? Ist sie so weit abgelenkt, dass man daraus Profit schlagen kann? Vielleicht. Wenn es nicht anders geht ... aber erstmal hier weiter umsehen.  

 

"Danke." Ich zwinge mich zu einem Lächeln. Dann blicke ich zu Willy. "Na, nach dem Essen, wollen wir da mal eine Runde spielen?"

 

Rose ... Rose ... was ist das für eine Rose? Eine Wildrose, selbst gepflückt? Oder gekauft? War sie einkauen? Oder hat sie sich Blumen schicken lassen? Falls ja, wäre das vielleicht eine Spur. Ashlyn könnte nach einer Online-Bestellung suchen. So viele Rosen werden hier nicht bestellt. Bestimmt nicht. Und dann? Soll Ashlyn, die Hackerin und ihr menschenscheuer Bruder Jenny überwältigen? Lächerlich. Jatik! Mit seiner Eingreiftruppe! Die Wissen durch die Farm von Tate auch sicher mit was sie es hier zu tun bekommen. Oder das FBI?

 

Idiot. Wie willst du überhaupt jemanden Bescheid geben? Das ist wieder mindestens ein Schritt zu weit gedacht.

 

Trotzdem mustere ich die Blumen genauer um daraus Erkenntnisse zu gewinnen. Wir müssen jeden Strohhalm nutzen.     

Edited by Dark_Pharaoh
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Die Rosen sind garantiert nicht selbst gepflückt. Jenny hätte überhaupt nicht mehr die nötige Feinmotorik für solcherlei arbeiten. Zögerlich nimmt Jimmy eine der Rosen, seine Rose, in die Hand um sie genauer zu betrachten. Jenny klatscht bei dem Anblick aufgeregt und freudestrahlend in die Hände und kniet sich vor den Käfig. Sie beobachtet Jimmy dabei genau, so wie er die Rose beobachtet.

 

Der Schnitt am Stiel ist professionell, großflächig und im steilen Winkel angebracht, das könnte jede Hausfrau die etwas von Floristik versteht, ist aber in erste Linie typisch für Rosen die man in Geschäften verkauft, ein einzelner Farn Grünzeug ist an den Stiel gebunden, die Rose ist noch nicht voll erblüht. Alles in allem tippt Jimmy darauf das sie im Internet bestellt und geliefert wurde. Sie ist so präpariert das sie frisch und nicht voll erblüht beim Kunden ankommt und sich erst vor Ort zur Gänze entfaltet. Aus der freien Natur kommt diese Blume jedenfalls nicht. Auch wenn sie schon schwach duftet.

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Michael Sueson


- Jennys Gefängnishöhle -


 


Ich blicke Jenny und Willy an. Ich bin bereit, war darauf vorbereitet, soweit man auf so etwas vorbereitet sein kann. Ich spüre, dass meine Härchen sich am ganzen Körper aufstellen, schüttele mich kurz. Dann versuche ich wieder einen ruhigen Atemrhythmus zu finden.


 


Wir brauchen Freigang, wir müssen Ansätze finden, das läuft jetzt wohl auf der Schiene... verkauf dein Fell teuer, Cowboy. Du bist niemand fürs erste Date. Zeit rausholen, erkunden ... und dann hoffentlich eine Lösung finden, bevor es ernst wird... naja... ernst ist es schon jetzt.


 


Ich schaue Jennys verschmiertes Gesicht an, denke an meine Tai Chi Chuan Ausbildung und das Tai Chi Symbol - wo Yin ist, ist auch stets Yang. Aber wo in dieser grotesken Visage versteckt sich das? ... Du kannst das, Cowboy, komm schon.


 


Dann sehe ich, wie James die Rose akribisch untersucht. Ihre Feinmotorik reicht für einen sauberen Rosenschnitt wohl nicht mehr aus?! Dann denke ich an des Cowboys-Rosenstil und die möglichen Konsequenzen fehlender Feinmotorik ... und bekomme Angst ... da hilft auch kein ruhiges Atmen, zumindest nicht vollständig. Verstohlen greife ich mir beiläufig in den Schritt. Als der erste Schock verdaut ist, greife ich meine Rose - die Blume, die Jenny mir mitgebracht hat -, rieche daran und lächele Jenny über die Blume hinweg zu: "Danke. Die überirdische Natur fehlt mir hier unten wirklich, da ist so eine Rose ein schönes Geschenk." Dann denke ich an die roten Farbklekse auf der Farm.


 


Blumen ... wie schön. Das wird nicht einfach. Oder eher: Täglich noch ein wenig schwieriger, aber ihr packt das ... oder geht bei dem Versuch drauf.


 


Mir fällt Aiden wieder ein, dann ist die Farm wieder da. Ein Teil von euch, Cowboy, leb' damit! Ein melancholisches Lächeln tritt auf mein Gesicht. Ich versuche es als Spiel zu sehen, aber mehr als Galgenhumor bleibt einem am Ende kaum. Galgenhumor und ein winziger Funke Hoffnung. Ein winziger Funke ... tief unter der Erde ... in der Dunkelheit ... das kleine Pünktchen weiß, mitten im Schwarz der Umgebung ... Yin und Yang, da ist mein Ansporn, den ich in Jennys Visage finden kann, nicht wirklich Schönheit, sondern Hoffnung. Hoffnung für uns, auf eine Flucht, auf Freiheit, auf Leben.


 


Ihr schafft das, Cowboy.


Edited by 123
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Vivian Chandler


- Jennys Gefängnishöhle -


 


Als Jenny wieder rüberkommt, und sich so präsentiert, wird mir übel.


 


Gott, die Rosen. Für die Männer.


 


Jenny braucht ihr Fleisch.


 


Ich schaue leicht panisch Jimmy an. Nein, das nicht. Das musst, das darf nicht sein. Und sehe, wie er die Rose zu sich nimmt, und sie genau beobachtet. Ich beneide ihn. Er schafft immer so kühl und professionell zu bleiben.


Ich schlucke.


 


Bleib in der Rolle!


 


"Guten Morgen Jenny" sage ich lächeld.


"Ich habe mir gedacht, wenn du Lust hast..ich würde gerne für dich und uns alle etwas kochen..ich dachte an selbstgemachte Lasagne..was hältst du davon?"


 


Ich schaue sie an, und bete. Es wäre das erstes Mal, das ich raus darf, ohne Liegestütze machen zu müssen.


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