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[At your Door] Kapitel IX: Mutterfreuden


-TIE-
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Jimmy Pierce

- Jennys Loch -

 

Ich werfe Sarah einen dankbaren Blick zu und setze mich zu ihr. Ich brauche meine Kraft, meinen Konzentration für Jenny, Willy und Eddy. Enden eigentlich alle Freaks auf y? Jimmy. So absurd es ist, ich muss kurz schmunzeln. Es tut gut zu spüren, dass wir nicht jeder für sich stehen. Immerhin Sarah. Das ist gut. Gibt mir Kraft.

 

Ich warte ab, bis Eddy wieder zu sprechen beginnt und flüstere Sarah zu. "Sehr gut. Wenn ich helfen kann, sag es. Egal wie. Egal wobei. Du hast meine volle Unterstützung. Und wenn es nötig wird, vertraue mir ebenfalls. Jeder bringt seine Stärke ein. Dann schaffen wir es."

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Sarah Collins

- Jennys Loch -

 

Ich nicke ihm zu und lächle sogar ein wenig. Das erste seit einer gefühlten Ewigkeit. Es gibt vermutlich kaum ein schöneres Gefühl als langsam, frisch aufkeimende Hoffnung. Wir haben uns noch nicht aufgegeben und vor allem der eingeschlagene Weg war richtig.

 

Ich flüstere zurück. "Danke. Macht mit ihr Sport, versucht darüber hier heraus zu kommen, sobald wir uns alle frei bewegen können ist eine erste Etappe geschafft. Wenn ich Hilfe brauche sage ich Bescheid."

 

Nach einer kurzen Pause setze ich noch hinzu: "ch vertraue dir, immerhin wollen wir alle hier heraus. Und das klappt nur wenn wir uns aufeinander verlassen können."

 

Anschließend spreche ich in normaler Lautstärke weiter. "Meinst du Jenny bestellt mir eine Brille?" Andererseits... je weniger Details der Monster, Blessuren und auferstandenen Toten ich erkennen kann desto besser.... Ein kurzes Schmunzeln fliegt über mein Gesicht.

 

"So geht es ja, aber lesen wird auf Dauer doch recht anstrengend."

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Jimmy Pierce

- Jennys Loch -

 

"Soll ich für den Moment nach etwas suchen? Oder dir Überschriften und Kapitel vorlesen?" Ein schiefes Lächeln. "Hab gerade nichts anderes vor."

 

Ich blicke zu Michael. "Wie war es mit Willy? Ist er noch ein Hund? Also tief drinnen? Oder ein Monster? Versteht er wirklich die Worte? Oder wie ein normaler Hund mehr die Betonung? Falls ihr nochmal spielt, probier das doch mal aus."

Edited by Dark_Pharaoh
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Sarah Collins

- Jennys Loch -

 

"Gerne, wir können uns ja gemeinsam einen Überblick verschaffen." ...Und so die Zeit gut nutzen solange er noch hier ist. beende ich den Satz in Gedanken und blicke zu Vivian und Eddy.

 

Während ich auf Michaels Antwort warte greife ich nach den etwas zerknitterten Blättern und streiche sie ein wenig glatt um sie schließlich an Jimmy weiter zu reichen.

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Michael Sueson


- Jennys Loch-


 


Ich ignoriere Vivians Blick, den kann sie sich jetzt auch sparen. Dann höre ich Jims geflüsterte Frage. Lehne mich zu den beiden, flüstere ebenfalls. "Keine Ahnung. Ich hatte das Gefühl, dass er eher in irgendeiner Art geistigen Verbindung mit Jenny steht, zumindest hat er mich völlig abrupt abgeführt, als hier der Busch zu brennen begann. Vielleicht hat er aber auch einfach Super-Ohren, wir sollten so oder so aufpassen. Sonst werde ich drauf achten, in Ordnung. Sehe ihn - mal als Richtaussage - so nah am Hund dran, wie Jenny an einem Menschen dran ist. Vielleicht beantwortet das deine Frage am unkonkretesten aber auch am besten, Boss?!"


 


Dann ziehe ich mich zurück auf meine Matratze, ruhe mich aus, meditiere ein wenig, schlafe dabei ein, wache auf, weiß es nicht genau ... das alte Spiel.


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Vivian Chandler

- Jennys Loch -

 

"Oh, einen Andenken aus der Aussenwelt? Das wäre nett, Eddy, danke"

Ich überwinde mein Ekel, und berühre kurz seine...Hand?

Dann ziehe ich mich etwas zurück.

"Ich werde mich jetzt etwas ausruhen, ja? Aber wenn du mal Lust auf quatschen hast, kannst du mal ab und zu mich besuchen. Oder ich komme zu dir, wenn..naja ich es darf"

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Ich nicke hastig.

 

"Ja natürlich gerne!", ich blicke mich kurz um.

 

"Ich finde euch bestimmt etwas schönes, vielleicht sogar alte Bekleidung!"

 

Danach gehe ich zu Willy und zu Jenny, entferne mit von den Gefangenen, bevor ich Jimmy einen weiteren misstrauischen Blick zuwerfe.

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Vivian Chandler

- Jennys Loch -

 

Ich krabbele fast zu den anderen. Meine Beine tun richtig weh. Und mir ist schwindelig.

"Also..ich würde sagen, für heute haben wir uns viel verdient. Duschgel, deo, Schuhe, und vielleicht Klamotten, vom Eddy...Ich weiss nicht was Eddy ist. Aber er erinnert mich an einem Märchen, wo alle den Moster hassten, dabei war er der Gute. So ein wenig wie Frankenstein, aber für Kinder.."

Ich schaue in die Runde.

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Jimmy Pierce

- Jennys Loch -

 

"Er arbeitet mit Jenny zusammen. Und versorgt sie mit Leichenteilen. Die Reste frisst er dann gleich noch auf. Ich glaube auch, er ist der Gute ..."

 

Ich blicke nicht auf während ich das sage, sondern gehe weitere die Seiten durch. Den Inhalt überprüfen, eine Brille für Sarah. Und weiter am Vertrauen von Jenny arbeiten. Schritt für Schritt. Dieser Eddy ist solange kein Problem, bis er uns im Weg steht. Aber wenn wir mit Jenny und Willy fertig werden sollten dürfte das Ding unser kleinstes Problem sein.

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Vivian Chandler

- Jennys Loch -

 

Jimmys Worte, und die Tatsache, dass er mich nichtmal anschaut, während er mich auf den Arm nimmt, verletzt mich zutiefst.

Ich antworte nicht. Schaue ihn noch einen Augenblick stumm an.

Dann sage ich leise zu allen

"Sarah, wenn du mal im Labor erbeitest, könntest du mal vielleicht so was wie ein starkes Betaubungsmittel herstellen? Sollte zumindest für Jenny und Willy funktionieren...theoretisch.

Eddy meint, er kennt sich hier mit den Höhle best aus, vielleicht sind wir in einem Art Labyrinth?"

Ich krieche dann in meiner Ecke zurück.

Bleibe nur einen Moment still, dann

"ich sehe einen potentiellen Verbundete in ihm. Das ist alles" füge ich hinzu.

Mein Magen schmertzt. Ich bin gekränkt.

Ich bleibe lange in der Ecke, ohne etwas anderes zu sagen.

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Zeit.

 

Zeit ist eine merkwürdige Konstante. Manch einer meint keine Zeit mehr zu haben, sie verrinnt viel zu schnell, ein anderer wiederum weiß garnicht was er mit seiner Zeit alles anfangen soll, so schwer fällt ihm das Warten. Für ein paar wenige jedoch spielt Zeit keine Rolle mehr, wenn sie es nicht besser wüssten könnten sie auf die Idee kommen die Zeit hätte sie vergessen, als wäre sie nicht mehr existent. Ihr wisst es nicht mehr. Seit ihr erst Wochen oder schon Monate hier unten, seit der letzten Arbeit im Labor, dem Auftauchen von Eddy der schrecklichen Wiederbelebung wurde es hell und dunkel in der Höhle. Das künstliche Licht der Lampen die Jenny an und abschaltet, manchmal nur dimmt ist kein Ersatz für Tag und Nacht.

 

Was geht draußen in der Welt vor, was macht Stacy? Ist sie schon wieder zurück aus San Franzisko und ja sie wird sich Sorgen machen. Sie wird sogar die Nachbarn aufscheuchen, Familie Morrison, fragen ob sie irgendwas wissen oder gesehen haben. Lt. Jackson wird sich ziemlich verarscht vorkommen, er nimmt euch mit und dann nichts mehr. Denkt er ihr habt den Schwanz eingezogen und seit weggelaufen, aber warum!? Gregory und Barnwell werden nur aussagen können euch den Weg beschrieben zu haben und Chuck das er euch gesehen hat, das letzte mal an einem Abend vor einer kleinen Ewigkeit. Roger wird weiter seine Party´s feiern und keinen Gedanken an euch verschwenden, er kennt euch ja nicht mal, aber Edward und Joel werden sich an euch erinnern, sie fragen sich vielleicht wo ihr seit, was ihr macht, was ihr zu Simon herausgefunden habt. Jason wird nachforschen und Arlin ebenfalls und alle werden genau bis zu einem Punkt kommen. Sie wollten raus zu dem Haus eines J.A.Ambruce und wurden dann nicht mehr gesehen. Wo sind sie danach hingefahren? Irgendwo in LA wird Ashlyn und ihr Bruder das Netz durchsuchen, Kontoaktivitäten prüfen, das Verkehrsnetz anzapfen und nach eurem Nummernschild suchen und nichts finden. Robert Jatik wird aus Europa zurückkommen, in seinem dunklen Büro stehen, mit Slakes und Claris Novescu diskutieren wo ihr abgeblieben sein könnt. Es kann doch nicht sein das er ein Team anheuert einen vermissten zu suchen und das verschwindet dann ebenfalls, ohne eine Spur!?

 

Ihr habt Spuren dort draußen hinterlassen, aber niemanden vertraut. Agent Valentine und Agent Jurowski werden nach euch suchen, sie wissen eventuell schon was das für ein Seeigel Ding war, das die Gehirne von Leuten frisst und sich in ihren Schädeln einnistet, an ihren Erinnerungen zehrt, aber sie können es euch nicht sagen. Dr. Leem wird die Welt nicht mehr verstehen. Noch vor ein paar Tagen, Wochen oder auch Monaten hatte er Sarah angeboten seine Nachfolge zu übernehmen und ab da an lief alles schief und jetzt war auch noch seine beste Mitarbeiterin verschwunden und niemand wusste wo sie war.

 

Jimmy muss unweigerlich an seinen Traum denken. Menschen verschwinden! Ihr seit verschwunden. So schnell kann das gehen und irgendwo in der Stadt läuft noch immer dieser komische Typ rum. Mit dem Schild um seinem Hals, nackter Oberkörper God has sent his Son. Welcher Gott hat seinen Sohn in die Stadt der Engel geschickt müsst ihr euch jetzt unwillkürlich fragen. Und wo zum Teufel ist Simon Tate!?

 

Eddy ist auch weg. Jenny hat mit ihm getuschelt und dann hat er sich verzogen und bleibt seitdem verschwunden. Sarah weiß welchen Auftrag Eddy hat. Er soll einen komplett erhaltenen Leichnam besorgen, die Generalprobe für Noélle und ihr wird jetzt schon schlecht bei dem Gedanken was wohl passieren wird. Das Bein war Anonym, noch kämpft ihr Geist dagegen an, das es mal ein Mensch war, wie sie mit Wünschen, Ängsten und Gefühlen. Aber Noélle hat sie selbst gekannt.

 

Das Licht geht an und Jenny steht schon vor dem Käfig, Willy bellt und ihr dürft raus. Aber ist das wirklich besser als da drinnen zu sitzen. Alle bis auf Sarah die sich um das Buch kümmern soll um zu lernen wie man zaubert haben ihre Sportaufgaben bekommen. Fitness mit Jenny und sie nimmt ihre Aufgabe sehr ernst, Jimmy´s Ansprache hat gewirkt und seit dem schwitzt ihr bei sich ständig wiederholenden Trainingssessions und wehe ihr gehorcht nicht. Jenny mag nett sein...so nett eine Verrückte mit bald vier Armen eben sein kann, aber ihre Disziplin euch mit Sport zu quälen ist kaum besser als den ganzen Tag im Käfig zu sitzen.

 

Immerhin habt ihr jetzt eine Chemietoilette und könnt euch vernünftig Waschen da Jenny wie versprochen Deo und Shampoo bestellt hat. Noch spielt sich euer Leben in dem Laborbereich ab, nur hin und wieder darf einer von euch mit Willy in die Vorhöhle spielen gehen und kommt meist mit Blessuren zurück. Willy kann seine Kräfte nicht einschätzen oder ist einfach zu stürmisch. Selbst als normaler Rhodesian Ridgeback mit guten 80 Pfund Lebendgewicht ist er ein Brocken, jetzt hat er die Ausmaße eines Pferdes und das macht das Ganze nicht besser.

 

Sarah darf raus wenn sie möchte, mit Jenny ein wenig im Labor arbeiten. Die fragt sie immer wieder ab was sie gelernt hat und hat Sarah sogar eine neue Brille bestellt . Das Buch Magic and Black Arts von Kane ist eine widerliche Ansammlung von Volkssagen und Erzählungen wie nur Menschen sie erfinden können die zu viel Zeit und einen gestörten Geist haben. Das erschreckende ist, Sarah weiß das es wahr sein könnte was dort steht, aber die Lektüre ist schwer, sie wird Wochen brauchen sich durch Erzählungen und Kapitel zu Wühlen und noch mal mehr Zeit um aus all dem ganzen Kauderwelsche, Sagen, Volksweisheiten und Beschreibungen eine Passage herausfinden können um einen Zauber daraus zu lernen. Jenny hatte die Passagen für die Wiederbelebung markiert, aber Sarah fängt gerade erst an sich in die Systematik einzuarbeiten und Kane war kein besonders begabter Autor. Wenn er auch ein Archivar des Grauens war, so zählte 1795 das Schreiben fundierter Erkenntnisse nicht zu seinen Stärken. Das Studium des Buches ist für Sarah ein anhaltendes Martyrium, eine Gratwanderung zwischen Unglaube und dem Wissen das es wahr ist. Jeden Tag mehr fühlt sich Sarah wie eine einsame Wandrerin am Abgrund. Nur ein falscher Schritt und ihr Verstand wird an dem Zerbrechen was sie da erfährt.

 

Dann fängt Jenny´s Verhalten an sich zu verändern. Sarah und Vivian können ihr nichts recht machen, einmal kassiert Vivian sogar eine schallende Backpfeife weil sie eine Übung nicht korrekt ausgeführt hat. In Jenny´s Augen brennt ein Feuer und sie sitzt immer öfters vor dem Käfig und betrachtet die Männer mit einem vielsagenden Blick. Sie fängt sogar an sich zu schminken, auf groteske Art und Weise, ihre Hände und die Schminksachen passen einfach nicht mehr zusammen und entsprechend schrecklich ist das Ergebnis, sie scheint das jedoch nicht zu stören.

 

Sarah muss an die Telefonate denken "Jenny braucht ihr Fleisch..."

 

Dann ist es wieder so weit. Einer dieser unzähligen Tage, wie ihr es nennt wenn das Licht angeht. Ihr erwacht, es kann nicht mehr lange dauern dann wird Jenny euch euer Frühstück bringen.

Edited by -TIE-
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Michael Sueson


- Jennys Loch-


 


Ich bin im höchsten Maße angespannt. Stehe wie ein Roboter auf und durchlaufe meine Tai Chi Routine: 108 Figuren, rund 23 Minuten, 1 dämliches Lächeln. Ich versuche meinen Tagen weitest gehend einen identischen Ablauf zu geben, wie in einem Kloster. Nicht dass das hier wirklich ein Ort der Besinnung für mich ist, aber die gewohnten Abläufe helfen mir durchzuhalten, helfen mir die Zeitspanne unserer Gefangenschaft zu einem einzigen immer gleichen Tag verschwimmen zu lassen: Gefangennahme, ein Tag, das Ende, so wird es sich für mich darstellen, wenn alles vorbei ist. 


 


Nach meiner Meditation in Bewegung setze ich mich auf meine Matratze, schlage die Beine ein und konzentriere mich auf meine Atmung, weitere 20 Minuten, danach bete ich stumm in mich hinein, äußerlich unverändert, innerlich aus der Welt ohne Gedanken zurück in der Welt der Gedanken. Dann bin ich bereit für die Wirklichkeit oder für die Unwirklichkeit unserer Zelle.


 


Ich sehe in die Runde. Wir sind körperlich fit, dafür sorgt Jenny, doch Mangelernährung und Lichtmangel sind nicht förderlich für uns.


 


Wir müssen etwas unternehmen, wir müssen hier raus. Heute. Heute schaffen wir es. Betäubungsmittel? Todesstoß? Flucht? Sarah und ihr Buch? Sturz in die Spalte ohne Boden? Beim Spiel mit Willy?... - Ich denke an meine Frage nach einer Schutzweste zurück. Jenny hat mir gesagt, sie habe alle unsere Sachen samt Wagen im Meer versenken lassen. Heißt das es gibt Mitwisser? Wen? Wieviele?


 


... Thermit? Ich schüttele den Kopf. Wir müssen einen Weg finden. Schnell. Heute.


 


Dann blicke ich die anderen an, warte, dass sie ansprechbar sind. Erhebe mich einer Eingebung folgend doch noch schnell - nicht ganz Gentleman - aber es muss auch mal Vorteile haben als erster wach zu sein, ich gehe in unser Gemeinschaftsdixiklo, lasse der Natur ihren Lauf.


 


Verdammte Fertigpizza. Verdammter Dosenfraß. Wir müssen hier raus.


Edited by 123
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Vivian Chandler

- Jennys Loch -

 

Seit dem Tag an den Jenny mich geschlagen hat, ist bei mir wieder etwas innerlich gebrochen. Etwas dass ich mühsam, ohne Therapie jeglicher Art, zusammengeflickt hatte.

Doch jetzt ist wieder alle da.

Die ganze Jahre mit Damon, die ganze Gewalt.

Auch damals war so wie hier, ich konnte nicht weg. Ich war auch im Knast, im eigenen Kopf.

Seit dem Tag, habe ich wieder Angst.

Wenn Jenny kommt, verstecke ich mich hinten die Toilette, oder wo auch immer ich es nur kann, wie ein Kind.

 

Ich versuche mich zusammenzureissen, aber es ist Tag für Tag schwieriger.

Ich lasse mich von keinem anfassen, nicht mal von Sarah.

 

Ausserdem beneide ich sie. Sie darf raus, ich nicht. Sie kann etwas machen, ich kann nur hier hocken, und ANGST spüren.

 

Ich versuche noch Jenny wie eine Freundin zu sehen, und so mit ihr zu reden.

Die Art, wie sie die zwei Männer anschaut ist wiederlich, und ich versuche mir nicht vorzustellen, was bald passieren könnte.

 

Wir müssen hier raus. Bald. Ansonst bringe ich mich um.

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Jimmy Pierce

- Jennys Loch -

 

Die körperliche Anstrengung ist hart mit den noch nicht verheilten Verletzungen und der fehlenden Bewegung in den letzten ... Tagen? Wochen? Ich weiß jetzt wieder, warum ich mein Training so konsequent gemacht habe. In meinem Alter steckt der Körper diese Pausen nicht so leicht weg. Doch der Drill von Jenny treibt mich an. Das bin ich gewohnt. Von der Armee. Von der Polizeiakademie. Von mir selbst. Ich versuche meine Wut dort zu kanalisieren um den Kopf mehr und mehr klar zu bekommen. Und mich auf meinen Körper verlassen zu können. Die Anstrengung tut mir gut.

 

Michael zieht sich in sich selbst zurück. Er wirkt auch wieder stärker als zuletzt. Gut. Sehr gut.

 

Nur Vivian leidet. Unter Jennys Schlag? Meiner Abweisung? Der Situation? Vermutlich allem. Sie hat eine Distanz zwischen uns aufgebaut, die mich schmerzt. Ich gehe zu ihr sobald das Licht angeht. Ich möchte ihr einen Arm auf die Schulter legen, weiß aber, dass sie derzeit jedem körperlichen Kontakt aus dem Weg geht. So leise wie möglich flüstere ich ihr zu:

 

"Vivian, es tut mir so Leid. Dass ich es nicht geschafft habe diese Gefangennahme zu verhindern. Das ich dich überhaupt mit reingezogen haben. Euch alle. Und auch mein Verhalten vor ein paar Tagen. Doch als du meinen Versuch einen Plan zu entwickeln ignoriert hast um dich mit diesem Ding zu beschäftigen, das war in dem Moment einfach zu viel. Auch ich bin an meinen Grenzen angekommen. Schon vor einiger Zeit. Doch Eddy ist nicht der, dem wir vertrauen können. Er ist nur ein weiteres Monster. Nur wir vier können aufeinander vertrauen. Nur wir vier, verstehst du."

 

Dann lege ich doch vorsichtig einen Finger an ihr Kinn um ihren gesenkten Kopf zu heben. Ich blicke ihr fest in die Augen. Lasse sie meine Zerissenheit, meine Angst, meine Wut auf mich und unsere Feinde und meinen Willen es irgendwie wieder hinzubekommen sehen. Und das ich sie brauche.

Ich räuspere mich, dann stelle ich eine Frage die mich seit Tagen quält. "Vertraust du mir noch?" Bilder von alten Fällen und ereignislosen Tagen im Büro laufen vor meinem geistigen Auge ab. Immer konnten wir uns aufeinander verlassen. Aufeinander vertrauen. Hat dieser Fall dieses Band zerschnitten? Oder gibt es noch Hoffnung. 

 

Ich habe Angst vor der Antwort. Falls wir das hier überleben. Falls wir irgendwie entkommen, was hätte es für einen Sinn, wenn ich sie verliere?

 

Nervös warte ich auf eine Antwort.

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Vivian Chandler

- Jennys Loch -

 

Ich höre alles was er zu sagen hat zu. Ohne ihn anzuschauen.

Dann merke ich, wie er meinen Kinn berührt.

 

Ich schlage ihn jetzt eifach ins Gesicht, dann versteht er, dann ich nicht mehr mich bissbrauchen lasse!

 

Ich schlage stattdessen die Augen ein paar Mal auf und zu.

 

Das ist Jimmy, nicht Damon. Und auch nicht Jenny. Ist Jimmy!

 

Ich sehe ihn jetzt gut.

 

"Vertrauen, ver-vertrauen? Dir vertrauen?" Ich schaue ihn ungläubig an.

 

Verstumme.

 

"Natürlich vertraue ich dir, du alter Sack!" sage dann absolut ehrlich.

 

"Warum sollte ich es nicht? Aber eins musst du mir verprechen. Wenn wir hier raus sind, dann bezahlst du mir eine Detektivsfortbildung!"

 

Zum ersten Mal, seit Tagen, versuche ich wieder zu lächeln.

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