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Politische Diskussionen sind hier nicht OT


Sir Doudelzaq
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Putins Rechtfertigung. Für uns natürlich lächerlich ... aber diese Worte sind eh für die eigene Bevölkerung gedacht:

 

"Russlands Präsident Putin hat den Angriff auf die Ukraine verteidigt. Moskau sei keine andere Möglichkeit geblieben, um das Land und die Menschen zu schützen, sagte Putin. Die Umstände hätten unverzügliche und entschiedene Handlungen verlangt. Er verwies darauf, dass die selbsternannten Volksrepubliken im Donbass sich mit der Bitte um Hilfe an Russland gewandt hätten. Ziel der Militäroperation sei es, die Menschen zu schützen, die – Zitat – „seit acht Jahren die Misshandlung und die Verhöhnung durch das Regime in Kiew“ hätten ertragen müssen. Man strebe die „Denazifizierung und Demilitarisierung der Ukraine“ an."

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Ich gehe davon aus, dass der militärische Sieg Russlands sehr schnell erfolgen wird. Du das weitere Waffenlieferungen an die Ukraine sinnlos werden.

Ich glaube da nicht an ein zweites Tschetschenien.

Die Ukraine hat sich bereits als nie endender Albtraum für die deutschen Invasoren der 40er Jahre erwiesen.

Ich wäre nicht so sicher, dass es für die Russen weniger grauenvoll wird.

 

Womit ich meine: Ich traue der Ukraine sehr viel Widerstandskraft zu, auch wenn das Land besetzt ist.

 

(oder habe ich dich eben missverstanden? Meintest du etwas anderes?

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Womit ich meine: Ich traue der Ukraine sehr viel Widerstandskraft zu, auch wenn das Land besetzt ist.

 

Damals war es aber kein "Brudervolk" und damals war die Ukraine auch nicht so korrupt.

 

Mit 150k besetzt Du kein Land wie die Ukraine. Ich denke, der Plan ist eher, entweder nur das Gebiet der Volksrepubliken zu besetzen (der Rest ist Ablenkung) oder Kiev einzunehmen, sich dann zu äußerst friedlichen Verhandlungen zusammenzusetzen (aka wortwörtlich Pistole im Genick der Abgeodneten und des Präsidenten), so daß freiwillig und konstruktiv ohne jeglichen Zwang eine Verfassungsänderung durchgeführt wird, mit der die Volksrepublicken abgetreten werden.

 

SYL

Edited by apple
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Womit ich meine: Ich traue der Ukraine sehr viel Widerstandskraft zu, auch wenn das Land besetzt ist.

 

Damals war es aber kein "Brudervolk" und damals war die Ukraine auch nicht so korrupt.

 

SYL

 

Dafür wurden die "Befreier von Stalin" erst zielmlich freudig empfangen, ehe diese sich als etwas anderes entpuppten und dann umso vehementer von innen heraus bekämpft wurden.

Und korrupt sind immer nur einzelne Leute (egal, wie viele es davon gibt), nicht die ganzen Bewohner eines Landes.

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Ich denke Putins Ziel für die Ukraine ist das gleiche, was er in Tschetschenien erreicht hat:

 

Etablierung eines russlandtreuen Präsidenten durch gefakte Wahlen (irgendwann, Pseudolegitimität) und Liquidierung (Entnazifizierung) aller Anführer der demokratischen Kräfte. Natürlich geht damit die Gleichschaltung der Presse einher.

Dann die Demilitarisierung der Ukraine. Gleichzeitig Ausbau der Polizei und Geheimdienste um die Herrschaft der russischen Marionette zu sichern und Widerstand im Keim zu ersticken.

 

Militärisch und strategisch ist die Ukraine deutlich unterlegen. Und damit meine ich nicht nur die Anzahl der Waffen/Soldaten sondern auch was zb digitale Angriffe oder andere moderne Technik angeht.

 

Putin hat imho soweit aus dem 2. Tschetschenienkrieg gelernt, dass er nicht vorhat dort auf Jahre hinweg Krieg zu führen. Kiew ist strategisch äußerst verwundbar und wenn Kiew eingenommen wird, wird es imho nicht mehr lange dauern, bis Russland das Land kontrolliert (bis auf vielleicht einem Guerillakrieg auf niedrigem Niveau).

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Weise Worte von AKK. Leider zu spät ... aber immerhin Einsicht.

 

"Angriff auf die Ukraine - Kramp-Karrenbauer: „Wir haben historisch versagt“

 

Die frühere Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer hat sich zutiefst getroffen durch die militärische Eskalation im Ukraine-Konflikt gezeigt.

 

"Ich bin so wütend auf uns, weil wir historisch versagt haben“, schrieb die ehemalige CDU-Chefin auf Twitter. „Wir haben nach Georgien, Krim und Donbass nichts vorbereitet, was Putin wirklich abgeschreckt hätte.“ Kramp-Karrenbauer beklagte dabei, es seien die Lehren der früheren Kanzler Schmidt und Kohl vergessen worden. Sie hätten gewusst, „dass Verhandlungen immer den Vorrang haben, aber man militärisch so stark sein muss, dass Nichtverhandeln für die andere Seite keine Option sein kann.“

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Ich befürchte eher das heute oder Morgen Kiew überrannt wird, dann verschwindet das Thema in der Versenkung und in einem halben Jahr normalisieren sich widerwillig die diplomatischen Beziehungen.

 

Nordstream - nur ausgesetzt nicht wirklich gecancelt

Russland aus SWIFT - nicht passiert weil man weiter Gas braucht.

Schweiz - wir sanktionieren nicht...Kriegskollaboration als Standortvorteil

Nato Truppen - Einsatz in Ukraine eindeutig ausgeschlossen ( das finde ich sogar richtig...aber ich glaube auch ich bin zu pazifistisch um mit einem Kriegstreiber umzugehen )

 

All das riecht doch nach diplomatischen Winkelzügen um die jeweilig aufgebrachten demokratischen Volksmassen zu beruhigen ohne wirklich etwas zu tun.

Einen neuen Thread brauchen wir nicht.

[sarkasmus]

Will eh bald keiner mehr drüber reden, weil man sich nur schämen muss in einem Land zu wohnen was nicht mal wirtschaftlich konsequent Sanktionen verhängt, weil das Gas sonst zu teuer wird...

Wir sprechen uns dann Ende des Jahres wieder hier, wenn das nächste Land völlig überraschend angegriffen wird.

[/sarkasmus]

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@Sanktionen

 

Hier ein Artikel von 2015 über die verstärkte wirtschaftliche Zusammenarbeit von China/Russland nach den Sanktionen aufgrund der Krim-Annexion.

 

https://www.deutschlandfunk.de/staerkere-zusammenarbeit-oel-fuer-china-kredite-fuer-moskau-100.html

 

 

Und ... wenig überraschend das Verhalten Chinas gegenüber Russland jetzt:

 

"China hat Einfuhrbeschränkungen für Weizen aus Russland aufgehoben. Wie die Pekinger Zollverwaltung am Donnerstag mitteilte, soll künftig Weizen aus ganz Russland nach China eingeführt werden dürfen. Zuvor war dies nur aus sieben russischen Anbauregionen möglich, wie die staatliche Zeitung "Global Times" berichtete. Laut dem Blatt sei die Ankündigung zwar auf den Tag der russischen Militäroperation in der Ukraine gefallen, es gebe jedoch keinen Zusammenhang."

 

https://www.finanzen.net/nachricht/rohstoffe/34-kein-zusammenhang-34-weizenpreis-china-hebt-import-einschraenkungen-fuer-russischen-weizen-auf-11077057

 

 

Auf der einen Seite waren die bisherigen Sanktionen lächerlich bis schwach. Russland konnte sich im laufe der Jahre in aller Ruhe unabhängig vom "Westen" machen. Auf der anderen Seite kann China die Lücken füllen. Und da Russland quasi der Bittsteller ist zu vorteilhaften Konditionen für China. Dh. China profitiert von den Sanktionen gegen Russland und überhaupt von dem Konflikt zwischen Russland/Westen.

 

Also was versprechen sich alle von Sanktionen? Ich meine Sanktionen muß man - um ihre Wirksamkeit/Erfolg zu bewerten, mit einem Ziel versehen.

  • Nordstream 2: Tut Russland nicht wirklich weh. War ja nicht in Betrieb. Und Deutschland kauft deswegen ja nicht weniger Gas von Russland.
  • SWIFT: Nach entsprechenden Drohungen der USA 2014 hat Russland eine eigene Zahlungsinfrastruktur geschaffen: SPFS ... natürlich nicht so groß wie SWIFT. Aber auch die Chinesen haben eine eigenes Zahlungssystem entwickelt (CIPS). Ob die Russen das wohl nützen dürfen? Dann gibt es da noch die Möglichkeit über den neuen digitalen Yuan Zahlungen abzuwickeln. Und ach ... da war noch was. Nach dem Russland jahrelang gegen Kryptowährungen war und noch letztes Jahr entsprechende Verbote/Gesetze angekündigt hat (weil das auch von "Systemfeinden" genutzt wird), hat Russland ganz überraschend Bitcoin legalisiert. Und nicht zu vergessen ... Europa braucht SWIFT um sein Gas/Öl zu bezahlen.

Das Problem an Sanktionen ist eben, dass alles was Russland weh tut, dank der Globalisierung auch uns weh tut. Und was Russland mehr weh tut, tut auch uns mehr weh.

Während Diktaturen/Autokratien das in Kauf nehmen können (katastrophale wirtschaftliche Entwicklung trifft hauptsächlich die Bevölkerung - da knüppelt man die Opposition/Demonstranten einfach nieder. Außerdem Propaganda), können das Demokratien nicht. Denn unzufriedene und verarmte Bürger wählen ihre Regierungen ab. Wer ist bereit, für die Ukraine seine wirtschaftliche Lage zu diesen Zeiten noch weiter zu verschlechtern? Wer ist bereit, den Preis der Freiheit zu zahlen?? Und das in Deutschland ... wo doch die Wirtschaft die heilige Kuh ist. Und überhaupt ... Ukraine, Taiwan usw. sind weit.

 

Also: Imho werden Sanktionen an Putins verhalten überhaupt NIX ändern. Warum also dann? Einerseits um die Glaubwürdigkeit zu wahren. Der Westen hat sie angekündigt, das heißt sie müssen auch kommen. Der zweite Grund ist nicht Russland, sondern die Abschreckung von Nachahmern. Zb. Türkei in den Syrischen Grenzgebieten/Kurdengebieten, China in Taiwan und den pazifischen Inseln usw.

 

Aber um abzuschrecken, müssen die Maßnahmen auch schrecklich sein. Und keine Alibie-Sanktionen.

 

 

Edit: Ich wünschte mir mehr Eier bei zivilgesellschaftlichen Organisationen. Respekt an die UEFA ... schnell und konsequent reagiert. Der Ausschluß aus der UEFA muß folgen. Aber das sich die Organisatoren zb. vom ESC weigern, Russland/Belarus auszuladen und auch die ARD nicht bereit ist, den ESC bei Teilnahme Russlands/Belarus zu boykottieren ist ein Armutszeugnis (ich habe kein Bock mir beim ESC wehende Russlandfahnen anzuschauen). Mal sehen ob Formel 1 reagiert. Oder andere internationale Veranstaltungen.

Aber die fehlende Haltung sieht man ja auch beim IOC. Der Mammon regiert eben auch in Demokratien.

Edited by Corpheus
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Der umfassende Handel mit Russland war ja auch Teil der deutschen geopolitischen Ausrichtung, um Putin von solchen Angriffskriegen abzubringen. Mit dem praktischen Nebeneffekt, dass sich Energiepolitisch nicht viel bewegen musste.

Jetzt sitzen wir hier, mit ~50% russichem Öl, Gas und Kohle. Ich bin da auch für harte Sanktionen, aber fürchte auch, dass meine Haltung da "realpolitisch" zu naiv ist.

Gefühlt kommen mir die bisherigen Maßnahmen viel zu zahm vor, aber möchte da auch nicht den Experten spielen.

 

Gestern habe ich einige einleuchtende Thesen zu Putins Handlungen gelesen, von einem Historiker auf Twitter

Haupttese ist, dass Putin seine innenpolitische Macht seit jeher mit Kriegen gefestigt hat, zuerst um überhaupt Bekanntheit und Popularität zu erlangen, später dann bei jeder größeren innenpolitischen Krise.

 

Zum Thema Ukraine ist weit weg: Ist sie nicht. Polen ist unser direkter Nachbar, 50km von der polnischen Grenze gab es Raketenbeschuss. Unsere polnischen Freunde sind in größter Sorge, haben zum Teil konkrete Auswanderungspläne. Eine Bekannte aus Finnland berichtet ähnliches, schließlich liegt Finnland in den von Putin verkündeten "Großrussischen" Grenzen. Wie konkret das Baltikum oder andere unter Nato-Schutz stehende Länder zu verteidigen wären: Eine Frage, die man sich als Bürger schon sehr lange nicht mehr stellen musste.

 

In Deutschland ist die Friedensbewegung schon jeher pro-Russisch und Anti-Nato, da wird es in einigen Köpfen sicherlich zu herausfordernden Klimmzügen kommen. Mal sehen, bei welchen RT-Deutsch-Sehern die Propaganda auf fruchtbaren Boden fällt.

 

Ich bewundere jedenfalls die Russen, die trotz Massenverhaftungen auf die Straße gehen und gegen den Krieg protestieren. Wird sich zeigen, inwiefern das Auswirkungen hat. Die Protestbewegung in Belarus wurde ja eher erfolgreich erstickt, kann ich gar nicht einschätzen.

Die russischen Oligarchen hart zu treffen wäre schön, allerdings laufen offenbar 80+% der Geschäfte über die Schweiz, und die hat sich schon offen gegen jegliche Sanktionen positioniert und bereitet sich auf "Neutralität" aka "Kriegsgewinnler" vor.

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Wäre irgendwer in den letzten 8 Jahre ein Realpolitiker, hätte man bereits seit 2014 eine alternative Energiestruktur aufgebaut. Von links bis rechts darf man jetzt mit Fug und Recht behaupten, daß alle Bundesparteien Verräter an der eigenen Demokratie und den eigenen Werten sind, mehr denn je.

 

Ps: die Bundeswehrsoldaten in Litauen zur Verstärkung der Ostflanke haben keine Thermounterwäsche.

 

SYL

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Der zukünftige Chef der Münchner Sicherheitskonferenz Christoph Heusgen und wie er die Lage am 16.02.22 einschätzte:

 

Aus der Dlf Audiothek | Interview | Heusgen rechnet mit russischem Truppenabzug https://srv.deutschlandradio.de/dlf-audiothek-audio-teilen.3265.de.html?mdm:audio_id=dira_DLF_482c1154

 

"Angesicht der Front von Staaten gegen Russland und Putins Gesprächsbereitschaft werden die russischen Truppen bald aus dem Grenzgebiet abziehen"

 

Fatale Fehleinschätzung ... vor allem in dieser Rolle.

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